Wer bezahlt die Bandbreite für 4K?

4K scheint mit aller Macht zu kommen, schon jetzt gebührt in den TV-Abteilungen der Elektronikgrossmärkte UHD-TVs ein ganz besonderer Platz. Aber ein großes Problem, das sich für 4K/UHD TV anbahnt, ist noch nicht gelöst: es sind die erforderlichen Bandbreiten, denn gerade beim Videostreaming (besonders natürlich bei 4K mit seiner 4-fachen Auflösung von HD) fallen hohe Datenmengen an. Diese verursachen höhere Kosten bei den Internet-Providern (für die genutzte Bandbreite) und den Video-Anbietern (für Encoding, Speicherplatz sowie Datenleitungen) selbst - die Frage ist also: wer zahlt?


Die Datenrate für mit HEVC kodierte 4K Videos soll bei Amazon und Netflix - die ja schon die Produktion ihrer neuesten Serien in 4K angekündigt haben - zwischen 12 und 20 Mbps betragen. Sie können die zusätzlichen Kosten direkt über ihre VOD-Preise wieder reinholen - für Anbieter, die sich über Werbung finanzieren, sind die erhöhten Kosten jedoch kaum zu finanzieren. Schon jetzt werden HD-Inhalte von großen Contentportalen statt mit den eigentlich für gute Bildqualität notwendigen 3 Mbps mit nur 1 Mbps gestreamt. Wenn aber die höheren Kosten durch die Bandbreite schon hier nicht refinanzierbar sind - wie sollte das dann erst bei den erheblich höheren Datenraten für 4K funktionieren? Durch noch viel mehr Werbung? Dan Rayburn, Experte von Streamingmedia, schätzt die aktuellen Kosten für die Übertragung eines Filmes in HD mit 3 Mbps pro Stunde (1.4 GB) für den Anbieter auf rund 3 US-Cent - und analog dazu die Kosten für 4K auf 11-18 Cents nur für die Übertragung (zusätzliche Kosten für die Speicherung und das Encoding von 4K also ausgenommen).



Hier zeichnet sich überhaupt ein grundlegender Konflikt ab: Hersteller von Entertainment-Hardware wie etwa TVs hoffen, durch die Umstellung auf 4K neue Geräte zu verkaufen - Videostreaming-Dienste jedoch haben kein primäres Interesse daran, Filme statt in HD in 4K auszuliefern - sofern sie dafür nicht Premiumpreise verlangen können.



DSL-Datenlimits


Und: die anfallenden Datenmengen für 4K können sich schnell auf Größen addieren, die die bei manchen DSL-Verträgen vorhandenen Datenlimits (die zum Beispiel bei manchen deutschen Providern bei 100GB, 300 GB pro Monat, oder 10 GB pro Tag liegen) sprengen können. Danach tritt meistens eine rapide Drosselung der Geschwindigkeit in Kraft, die nicht einmal mehr das Anschauen von HD-Filmen erlauben würde.



Net Neutrality


Ein weiteres heikles Thema: die sogenannte "Net Neutrality". Sollen Netz-Provider Firmen, deren Videostreaming-Angebote die hohe Datenströme verursachen, diese (bzw. deren verzögerungsfreie Anlieferung in bester Qualität) extra in Rechnung stellen dürfen, wäre diese Neutralität der Provider nicht mehr gegeben. Ein eben veröffentlichtes http://gigaom.com/2014/01/14/the-winners-and-losers-in-the-landmark-net-neutrality-ruling/


(Gerichtsurteil) könnte bereits dessen Ende in den USA einläuten.



Just Netflix setzt sich verständlicherweise (ebenso wie Google / YouTube) in den USA dafür ein, dass Provider dies eben nicht tun dürfen, denn es würde gerade Streaminganbietern massive neue Kosten verursachen. Größere Firmen könnten diese Kosten wohl zahlen, aber kleinere könnten dann das Nachsehen haben bei der Übertragung hochqualitativer Online-Videos. Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, dass die Kunden dafür zahlen müssen, besonders hohe Datenmengen zu übertragen bzw. hohe Datenströme für 4K störungsfrei geliefert zu bekommen.



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