Die Videoplattform Vimeo - einstmals eine Indie-Alternative zu YouTube, mittlerweile ein börsennotieres B-2-B-Unternehmen - wird von Bending Spoons übernommen. Letzterer ist in der Tech-Welt kein unbekannter Akteur; mehrere Apps und Dienste wurden bereits von diesem Investor aufgekauft, darunter auch Filmic Pro. Die früher angesagte Kamera-App spielt mittlerweile kaum eine Rolle mehr, nachdem erst ein nicht ganz günstiges Abo-Modell eingeführt und etwas später dann das gesamte Entwickler-Team verabschiedet wurde.
Empfindliche Preiserhöhungen bei nicht verbesserter Gegenleistung wurden auch bei anderen übernommenen Diensten beobachtet, sodass zu befürchten ist, dass ein ähnliches Schicksal auch Vimeo treffen wird. Auch wenn in der Übernahmeerklärung behauptet wird, "Bending Spoons bestätige sein Engagement für Innovation auf dem Markt für Videoplattformen"; von Innovation war bisher wenig zu spüren.

Wer also noch ein Abo bei Vimeo haben sollte, kann sich wohl schon auf steigende Preise einstellen - wie sich das Angebot darüberhinaus verändern wird, bleibt abzuwarten.
Tatsächlich war Vimeo mit seinem werbefreien und hochqualitativen Videohosting für einen moderaten Monatspreis lange recht beliebt, bis sich der Fokus von Vimeo eher auf das lukrativere Feld der Unternehmenskommunikation verlagerte. 2022 machte sich Vimeo beispielsweise bei Abonnenten unbeliebt, als inoffizielle Bandbreiten-Limits eingeführt wurden. Nimmt man YouTube im Vergleich, so hat dort zwar die Videoqualität (anfangs ein Manko) zugelegt, dafür werden Zuschauer mit Werbeunterbrechungen bombardiert - der indirekte Preis für das kostenlose Hosting. Zudem werden begleitend z.T. hanebüchene Verschwörungsvideos vom Algorithmus als sehenswert empfohlen. Nicht gerade ein cineastisches Umfeld.
// Top-News auf einen Blick:
- Graphite - kostenloser Grafik-Editor von Photoshop bis Motion
- Affinity Photo, Designer und Publisher ab sofort in einer kostenlosen App
- DJI Neo 2 bringt Rundum-Hinderniserkennung samt LiDAR
- Künftige Xbox Next: Vollwertiger Windows-PC mit Potenzial für Videobearbeitung
- LG UltraFine 40U990A-W - 40 5K2K Monitor mit Thunderbolt 5
Übernahme kostet 1,38 Milliarden Dollar
Für die Übernahme wird ein Kaufpreis von rund 1,38 Milliarden US-Dollar in bar fällig. Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung erhalten die Aktionäre von Vimeo 7,85 US-Dollar in bar für jede Vimeo-Aktie, die sie besitzen.
Die Transaktion, die vom Vorstand von Vimeo einstimmig genehmigt wurde, soll vorbehaltlich der üblichen Abschlussbedingungen und Genehmigungen, einschließlich der Zustimmung der Aktionäre von Vimeo und der erforderlichen behördlichen Genehmigungen, im vierten Quartal 2025 abgeschlossen werden.
Nach Abschluss der Transaktion wird Vimeo zu einem privat geführten Unternehmen und sein Aktienkapital wird nicht mehr an einer öffentlichen Börse notiert sein.


















