Neues Kamera-Vertriebskonzept im Anmarsch?

// 16:56 Sa, 1. Apr 2006von

Im Vorfeld der NAB 2006, die Ende dieses Monats in Las Vegas stattfinden wird, verdichten sich die Gerüchte über ein neues Camcorder-Vertriebskonzept, das dort vorgestellt werden soll, genannt Personal-License-Recording (PaLiR). Laut bislang offiziell unbestätigten Informationen soll demzufolge ein Consumer-Modell vorgestellt werden, dessen Handelspreis weit unter heutigen Durchschnittswerten liegen würde -- genauere Angaben gibt es leider noch nicht, aber der Preis soll die 100 Dollar-Marke deutlich unterschreiten. Zusätzlich fallen jedoch für den Anwender Nutzungsgebühren für die Kamera an. Ob dabei für eine gewisse Drehzeit im vorhinein bezahlt, oder ob nachträglich Minuten-genau abgerechnet wird, ist nicht bekannt. Bei letzterer Variante stellt sich für uns die Frage, was mit dem aufgenommenen Material passiert, wenn der Anwender die anfallenden Gebühren nicht begleichen kann. Es ist nicht auszuschließen, daß es unter Umständen bis zur erfolgten Zahlung Eigentum des Kameraherstellers bleibt.

Das Camcorder-Modell soll neben einer gängigen Ausstattung (das CCD soll etwa 1/4-Zoll groß sein, ca. 20-facher optischer Zoom, 16:9 Aufnahme) mit einem speziellen DRM-Chip und Blutooth ausgerüstet sein. Nach dem Kauf muß das Gerät zunächst via Handy freigeschaltet werden. Dabei werden die Seriennummer und persönliche Daten des Käufers eingeben, und auch Tarifmodell sowie Zahlungsmodalitäten festgelegt. Der Anwender soll daraufhin ein Passwort erhalten, das vor jedem Gebrauch der Kamera eingegeben werden muß. Daher wäre sie für Diebe kaum mehr interessant.


Hinter dem Konzept soll der Gedanke stehen, daß Konsumenten, die lediglich zweimal im Jahr ihre Urlaubsreise dokumentieren möchten, nicht gleichviel investieren müßten wie Vielfilmer. Damit das Konzept aber auch für letztere nicht völlig uninteressant ist, sei eine Flatrate geplant, ähnlich wie bei Internet-Tarifen.


Ohne zwar alle Fakten auf dem Tisch zu haben, scheint das Konzept aus unserer Sicht eher fragwürdig. Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, würde der Trend zur Lizensierung auch auf die Produktionsebene übergreifen und nicht mehr nur Konsumenten betreffen -- was in gewisser Hinsicht natürlich eine allzu logische Entwicklung wäre. Mit Protesten sowohl von Konsumentenverbänden als auch derer, die sich den Schutz der Privatsphäre auf die Fahnen geschrieben haben, dürfte zu rechnen sein. Aber warten wir's ab -- am Ende entscheidet wie immer der Konsument, wie und wofür er sein Geld ausgeben möchte.


[Nachtrag 2.4.06: Der April macht's möglich: es handelt sich bei dieser Meldung wie vermutet um datumsbedingte Fiktion. / die Red.]


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