Das Wachstum in der stark gehypten Virtual Reality Industrie hat sich deutlich verhaltener entwickelt, als vor 2 Jahren angenommen. Und auch wir hatten schon vor 9 Monaten bemängelt, dass wir keine Killer-Applikation am Horizont ausmachen können, welche den Nutzer dazu bringt, sich freiwillig längere Zeit unter einen VR-Helm zu begeben.
Wie es aussieht haben nicht nur wir die Rechnung dabei ohne einen altbekannten Wirt gemacht. Denn wie schon bei VHS scheint auch diesmal wieder die Erotik-Branche die treibende Kraft zu sein, die letztendlich für die nötigen Umsätze und den Geräteverkauf an eine kritische Masse sorgt. Und damit vielleicht die gesamte VR-Branche vor dem frühzeitigen Aus bewahrt.
Das stellt gleichzeitig ein Problem für viele amerikanische Unternehmen dar, die aus Imagegründen explizite erotische Angebote lieber grundsätzlich von ihren Produkten fernhalten wollen. Praktisch alle großen Internet Media Stores, sei es Apple, Amazon oder Google erlauben kein primär sexuelles Material in ihren digitalen Medienkaufhäusern.
Gleichzeitig sind VR-Geräte gerade auf solche Stores direkt angewiesen. Denn in der Regel kann man nur über die entsprechenden Stores auf VR-Content zugreifen und die dort etablierten Bezahlsysteme nutzen. Bislang müssen daher VRXXX-Konsumenten eigene Player installieren und der Download sowie die Bezahlung müssen über separate Kanäle erfolgen. Also ein System abseits der bequemen, integrierten VR-Distributionskanäle nutzen.
// Top-News auf einen Blick:
- Blackmagic DaVinci Resolve 20 Beta 2 bringt neue Funktionen und Bugfixes
- Blackmagic Camera for Android 2.1 bringt neue Features
- Neuer superschneller PoX Flash-Speicher könnte DRAM und SSDs ersetzen
- Achtung: Verpixelte Videos können wieder kenntlich gemacht werden
- KI-generierte Fake-Trailer: Wie Hollywood an der Irreführung der Zuschauer ...
- Beleuchtung für Foto und Video lernen mit kostenlosem Tool von Google
Allein im Dezember 2016 hatten die Kunden von Naughty America laut Unternehmensangaben mehr als 20 Millionen VR-Videos heruntergeladen. Zur Relation: Je nach Zählung schätzt man, dass bis heute ungefähr 12 Millionen VR-Headsets weltweit verkauft wurden. VRXXX-Konsumenten seien zudem auch eher bereit, für Inhalte zu zahlen als Konsumenten von herkömmlichen Erwachsenenvideos. Die Produktion von VR-Inhalten weckt daher wohl auch bei gebeutelten Erotikproduzenten Hoffnung auf neue Einnahmequellen. Denn grundsätzlich gelten Erwachsenen-Videos heutzutage als kein sonderlich lukratives Geschäft mehr.
Wie es aussieht wiederholt sich die Geschichte also ein weiteres mal. Die VR-Branche scheint die bislang geschmähte Erotikindustrie doch noch umarmen zu müssen. Schon um ihr eigenes Überleben zu sichern...