GPU Editing und Compositing am PC – Mewa Film

// 14:58 Mi, 2. Jun 2010von

Viele Anwender sind ja schon länger auf der Suche nach einer GPU-basierten Compositing-Lösung für den PC. Solche Lösungen sind zwar nicht ganz so universell wie After Effects oder Nuke, dafür bieten sie jedoch schon während der Arbeit eine schnelle Vorschau über die eingesetzten Effekte. Motion auf dem Mac nimmt hierfür eine echte Vorbildfunktion ein, die man auf dem PC in diesem Umfang noch vergeblich sucht. Vielleicht füllt diese Lücke bald Mewa-Film. Hierbei handelt es sich um ein Compositing- (und Editing)-Framework, in das sich leicht GPU-Effekte einbinden lassen. Gegenüber anderen OpenSource-Lösungen wie Blender oder RamenHDR gibt es bei Mewa jedoch ein paar Unterschiede.


Erstens scheint das Framework selbst nicht Open Source zu sein, die Benutzung ist nur für Test-, Unterrichts- und nicht kommerzielle Einsätze kostenlos. Eine kommerzielle Nutzung setzt eine kostenpflichtige Lizenz voraus, die jährlich fällig wird. Momentan existiert jedoch nur ein Prototyp zum Download.


Zweitens kann man selber GPU-Plugins als so genannte MFX-Files einbinden, die sich auch kommerziell verkaufen lassen (sollen). Die Programmierung ist nicht sonderlich schwer, worauf auch das Geschäftsmodell hinter Mewa abzielen dürfte.


Das Framework bleibt jedoch geistiges Allein-Eigentum vom Programmierer Hugo Goulart Silva, die Plugins kommen von der Community. Allerdings bietet Mewa momentan noch weniger Möglichkeiten als PixelBender von Adobe, mit dem sich ebenfalls GPU-Shader für After Effects und Flash ähnlich schnell realisieren lassen.



Ein erster Blick auf den Prototypen von Mewa Film (vom 1. Januar) fällt dann auch gemischt aus. Der Import von Einzelbild-Sequenzen gelang schön, bei aktuellen Codecs gab es jedoch Abstürze. Die wenigen mitgelieferten Effekte liefen auch in FullHD rasend schnell, wobei das Programm aber auch alle Bilder im Speicher vorzuhalten scheint. Der Curves Editor arbeitet ebenfalls schon gut. So gesehen hat man hier eine schöne Spielwiese, um Fragment Shader fürs Compositing auszuprobieren.



Doch wenn man einen Blick auf die MFX-Files wirft, sieht man auch, dass hier wirklich NUR sehr spezielle GPU-Funktionen möglich sind. Andere Funktionen, wie beispielsweise eine Vorschau auf einem externen Monitor oder der Import spezieller Codecs können nur vom Programmierer selbst erstellt und integriert werden. Hier ist man also auf dessen weiteren Einsatz angewiesen. So gesehen handelt es sich bei Mewa Film um ein sehr spannendes Projekt, das jedoch noch viele Fragen offen lässt. Wäre der Framework-Code offen, könnte sich hier schnell eine Community ansiedeln. Denn der Ansatz nur einen Rahmen und eine Plugin-Schnittstelle anzubieten ist prinzipiell gar nicht schlecht. Danke an Heiko Schlomka für den Hinweis auf dieses Projekt.


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