Die Digitalisierung im Filmbereich macht bekanntlich vieles einfacher, birgt aber auch einige Gefahren, vor allem in Sachen Filmarchivierung -- auch das ist an sich nichts Neues. Alle paar Jahre gibt es ein neues digitales Format, die alten lassen sich irgendwann nicht mehr abspielen, oder die Datenträger sind nicht mehr lesbar, ganz im Gegensatz zu den alten Filmrollen. Mittlerweise ziehen sich immer mehr Hersteller aus dem Geschäft mit dem traditionellen Filmmaterial zurück, sodaß -- wie dieser Artikel im The Atlantic beschreibt -- analoge Filmkopien teilweise kaum mehr zu beziehen sind. Was noch auf Rollen vorliegt, wird wie Museumsware gehütet und ungern für Projektionen, die das Material beschädigen können, hergegeben. Neue Kopien lassen sich nur noch in wenigen Labors herstellen und sind entsprechend kostspielig.
Während beliebte oder als wichtig angesehene Werke auch in ausgezeichneter, digitaler Form verfügbar sind und auch weiterhin bleiben werden, sind unbekanntere Filme zum Teil entweder nur in DVD-Qualität zu sehen, oder gar nicht mehr. Verloren geht auch das Wissen, wie die älteren Bilder eigentlich auszusehen haben. Da es beim Ausbelichten des photochemischen Materials immer zu Farb- und Helligkeitsveränderungen kommt, muß(te) die Kopienherstellung genau überwacht werden, damit das Resultat den Vorstellungen der Filmemacher entsprach. Auch beim Digitalisieren muß auf die Farbkorrektur geachtet werden, doch oft ist niemand mehr da, der an der Herstellung beteiligt war, oder der sich überhaupt genug dafür interessiert, dem Original gerecht zu werden... So sehen dann manche 60 Jahre alten Aufnahmen aus wie vorgestern gedreht, wie Thelma Schoonmaker (Martin Scorseses Cutterin) in einem Gespräch ausführt, das diesem ganz interessanten Text zugrundeliegt.


















