Die Filmtheoretikerin Kristin Thompson versucht sich in diesem Artikel an einer realistischen Einschätzung des Trends zum 3D-Kino und stellt die Frage, wie erfolgreich die Kampagne zur Umstellung auf 3-D Kinos wirklich ist. James Cameron, der Avatar nur in 3D Kinos starten wollte, musste zurückrudern und den Film auch in normalen Kinos laufen lassen - es gibt schlicht noch zu wenig 3D fähige Kinos, um die über 200 Millionen Dollar hohen Produktionskosten wieder einzuspielen. Grund sind die hohen Kosten für Kinobesitzer, um auf digitale (und dann noch 3D) Projektion umzustellen. Der Text zählt auch auf, welche großen Regisseure sich noch nicht dazu bekannt haben, ihr nächstes Projekt in 3D zu drehen, und stellt die Frage, ob der Mehrpreis für einen 3D Film vom Publikum auch in Zukunft gezahlt werden wird, wenn der Sensationseffekt abgeklungen ist, und für manche Filme der Nicht-Action-Kategorie vielleicht auch gar kein Bedarf am 3D Schauwert besteht. Was sie - bzw den bekannten Filmkritiker Roger Ebert - zur ganz grundsätzlichen Frage führt, ob 3D Kino wirklichkeitsnähere Bilder ermöglicht oder durch die Beschränkungen der 3-D Stereoskopie einfach nur auf sensationelle aber flache Effekte wie Pfeile und Explosionen, die aus der Leinwand auf den Zuschauer zu zu kommen scheinen, ausgerichtet sein wird, die vom eigentlichen Film ablenken. Fazit: Vielleicht wird die der 3-D Revolution doch viel länger dauern und nicht so absolut sein, wie von ihren Vorkämpfern gewünscht - und eher auf eine Koexistenz mit analogen 2D Film hinauslaufen, als auf eine Herrschaft von 3D.
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Wer sich für Filmästhetik interessiert, hat sicherlich schon das ein oder andere Buch von David Bordwell und Kristin Thompson gelesen - "Film Art: An Introduction" etwa ist ein ...