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Infoseite // Warum echtes HDR oder "Fake" HDR?



Frage von ruessel:


Mein 75 Zoll MiniLED TV soll 1300 Nits haben, gemessen wurde lt. Test in der Praxis 1060 Nits, sollte also für HDR 1000Nits gut geeignet sein (Das Online Samsung HDR Demo ist auf meinen Flat ein optischer Genuß). Da ich viel 4K BD Scheiben gucke, wundere ich mich über die oft schlechte HDR Qualität, mit anderen Worten selbst wenn das Bild gut ist in Farbe, Auflösung, Kontrast ist, ist überhaupt kein "Wow" HDR Gefühl dabei. Es gibt (wenige) gute HDR Scheiben wo Details richtig aus dem Bild herausstechen, nicht nur Himmel oder Sonne, sondern auch Highlights Details wie Reflexionen von Kleiderstoffen, Flüssigkeiten etc.

Jetzt lese ich in Foren, das bei den meisten 4K Scheiben gar kein HDR Master zur 4KBD Produktion aus Hollywood vorliegt. Da beginnt meine Verständnislücke über HDR. Ich kann doch aus jeden Master HDR machen (mit 1000Nits Vorlage), es werden doch nur dabei die hellen Anteile nach oben im Kontrast geschoben - einfach beschrieben, selbst ein DVD Master könnte doch nachträglich zum HDR Meisterwerk bearbeitet werden, ja ich weiß 10Bit & REC2020. Dann könnte doch jeder Vertrieb einfach gute HDR Scheiben herstellen können, oder? Einfach das gelieferte SDR 4K Master noch mal durch z.B. Resolve mit HDR1000Nits laufen lassen und gut.
Das es nicht so ist, zeigen mir viele 4K Scheiben. Was übersehe ich, wo fängt das Problem eines guten HDR Streams an?
SDR im HDR-Container. https://forum.blu-ray.com/showthread.php?t=375592
Laut Vincent Teoh, einem professionellen Displaykalibrator und Rezensenten, erreicht die 4K Blu-ray von Star Wars: The Last Jedi eine maximale Spitzenhelligkeit von 250 Nits, wobei die Sonne nur 200 bewertet wird. https://www.howtogeek.com/693428/what-i ... -blu-rays/

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Antwort von Bluboy:

Sehr witzig

https://www.youtube.com/watch?v=xkKh0nfh370

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Antwort von Axel:

Wenn ein Film nicht mit einer HDR-Version im Hinterkopf gedreht wurde, bedeutet ein nachträgliches Remastering eine neue Interpretation. Das geht meistens schief.

In meinem alten HDR-Thread schrieb ich, dass die beiden Klassiker, die mMn mit HDR im Hinterkopf gedreht wurden (obwohl Jahrzehnte vor HDR) 2001 und Der Pate seien. Beide wurden inzwischen restauriert (2001 unter der Federführung von Christopher Nolan unter Verwendung sehr gut erhaltenen Materials, Der Pate beaufsichtigt von Francis Ford Coppola, von recht verranzten Kopien) und auf HDR herausgebracht. Das HDR von 2001 lässt die Tricks erkennen. Das HDR von Der Pate ist dezent. Aber die Farben! Erinnern wir uns nicht alle an einen orangestichigen Film? Das hat ihm irgendein Colorist genommen. Die Restauration ist auf Kontrast (HDR halt) angelegt, aber leider auch nivellierenden Farbkontrast, wo er mE nichts zu suchen hat.

Es gibt keine Möglichkeit, Filme, die ja nicht antik sind, in das digitale Zeitalter zu retten, ohne ihnen etwas zu nehmen.

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Antwort von Frank Glencairn:

Zunächst mal sind solche Vergleiche immer eine Krücke, weil ein YT Clip natürlich nicht gleichzeitig SDR und HDR sein kann, schon gar nicht mit der 8bit 709 Codierung, in der ihn die meisten auf ihrem 8bit Computer Monitor sehen.

Des weiteren ist der eigentliche Gag an HDR eigentlich der Schwarzpunkt sowie der erweiterte 10bit color Space und nicht die Helligkeit - auch wenn das alte "höhere Zahlen sind besser" Spielchen der Marketingabteilungen das suggerieren will.

Hier sieht man das eigentlich ganz gut (auch wenn es nur eine Simulation ist). Vor allem sieht man, daß hier nicht einfach die SDR/Kino Version hochgepumpt wurde, sondern tatsächlich ein eigene Color Pass für die beiden Versionen gemacht wurde.








IMHO dümpelt HDR seit ner ganzen Weile nur noch so vor sich hin. Das liegt auch daran, daß es - selbst nach Jahren - noch immer keinen Standard gibt, und deshalb die Hersteller immer nur ein Drittel des Publikums mit ihren Scheiben erreichen können.
Beim Streaming ist das ganze noch komplizierter.

Und nein - es langt nicht einfach ein paar Metadaten zu ändern und zu hoffen dadurch ein völlig neues Erlebnis zu haben - und eigentlich sollte auf solchen Scheiben "HDR Ready" stehen :D

War nett gedacht, aber der Formatkrieg, technische Hindernisse und (durch das Marketing) völlig überzogene Erwartungshaltung, machen das ganze eher zu nem lahmenden Gaul.

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Antwort von ruessel:

Hmmmm...... mir fehlen die eigenen HDR Erfahrungen von z.B. meiner BMD Pocket Kamera.

HDR gut eingesetzt ist für mich ganz klar eine Bereicherung der Bilder und auch der evtl. der Story. Leider ist in meiner Sammlung bis jetzt gutes HDR nur in für mich in zweitklassigen Filmen zu finden und nicht auf jeder 4K Scheibe. Ärgerlich.
Vielen Dank für die Antworten.

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Antwort von Frank Glencairn:

ruessel hat geschrieben:
Hmmmm...... mir fehlen die eigenen HDR Erfahrungen von z.B. meiner BMD Pocket Kamera.
Probier's halt einfach mal aus - Kamera und NLE dazu hast du ja.

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Antwort von Axel:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
War nett gedacht, aber der Formatkrieg, technische Hindernisse und (durch das Marketing) völlig überzogene Erwartungshaltung, machen das ganze eher zu nem lahmenden Gaul.
Hinterher weiß man immer mehr. Der Großteil an technischem Fortschritt, was Bildqualität betrifft, kommt in sehr kleinen Schritten und betrifft zunehmend das Ende der Kette: das Display. HDR -Filme haben, wie sich erweist, gar keinen signifikanten Mehrwert gegenüber SDR-Filmen. Das selbe Foto, einmal auf Papier, einmal als Dia auf einem Leuchttisch (naja, ungefähr).

Mit meinem späteren Wissen als ehemaliger Filmvorführer (hinterher weiß man immer mehr) konnte ich mir erklären, warum in dem abbruchreifen Provinzkino meiner Kindheit alle 20 Minuten die Helligkeit sich extrem änderte. Es hat mich nicht gehindert, die Filme zu erleben. Heute könnte ich sie immer noch so genießen, auch, wenn ich mich gewiss die ersten 5 Minuten lang ärgern würde. Und damals fiel mir auf, dass Der Pate sehr warme Farben hatte. Und 1999 fiel mir auf, dass Matrix einen Grünstich hatte. Die Persil-Behandlung dieser Filme plus das nie vorgesehene Gleißen nehmen ihnen ihren Charakter.

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Antwort von ruessel:

HDR -Filme haben, wie sich erweist, gar keinen signifikanten Mehrwert gegenüber SDR-Filmen. Einspruch. Im Kino ja, die Projektoren werden wohl zu Lichtschwach sein, im eigenen Heim sieht die Bildqualität mit HDR schon besser aus.

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Antwort von Axel:

ruessel hat geschrieben:
HDR -Filme haben, wie sich erweist, gar keinen signifikanten Mehrwert gegenüber SDR-Filmen. Einspruch. Im Kino ja, die Projektoren werden wohl zu Lichtschwach sein, im eigenen Heim sieht die Bildqualität mit HDR schon besser aus.
Afaik (d.h., hab ich mal so aufgeschnappt) sind in Dolbyvision-Kinos mit Laserprojektion jetzt 120 nits möglich, was wohl in erster Linie nötig ist, weil die Leinwände dort mittelgrau sind. Da würde es also um bessere Schwarzwerte gehen, nicht um physisch blendende Taschenlampen und sowas. Eine inkrementelle IQ-Verbesserung. Die außerdem relativ ist. In einem 70er-Jahre-Kino mit 40er-Jahre Kohlebogenlampen hatte sich die Wahrnehmung des Publikums im Dämmerlicht in wenigen Minuten (Vorprogramm) angepasst. Das ist keine Revolution.

Und: die Bildqualität sieht zuhause zu 90% wegen des besseren Displays besser aus. Beim Grading eines Films/einer Serie speziell für HDR ist es die feinere Trennung unter 40 IRE, die den Unterschied machen kann, nicht so sehr die „speculars“. Und wenn der Film nie als HDR geplant war, säuft halt etwas ab, von dem du eh nie wusstest, dass es da war.

Welche Filme speziell sind denn für dich in HDR besonders herausstehend?

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Antwort von ruessel:

Wie gesagt das herunter ladbare HDR Demo von Samsung ist optisch ein Träumchen (mit den Tee-Flüssigkeiten) und gerade speziell im Gedächtnis eine Szene (ich glaube Mortal Engines: Krieg der Städte) wo eine Frau im Glitzerkleid über ein "Schlachtfeld" läuft, alles in einer Totalen. Das war für mich der erste "Ja" Moment, wo HDR einen kleinen Mehrwert für die Story hatte. Ohne HDR wäre wahrscheinlich die kleine Frau im Bild gar nicht so aufgefallen. Die Scheibe wurde mal als eine Referenz an HDR10 & dolby Vision beschrieben. Ich fand eigentlich die Bilder teilweise unrealistisch und sehr deutlich aus dem Computer generiert, war mit RED 8K produziert.
Wenn man sich aber auf diese visuelle Opulenz konzentriert, macht das Ding wirklich Spaß. Und es ist audiovisuell ein absoluter Leckerbissen im Heimkino. In Sachen Bildqualität macht der UHD so bald kein Realfilm etwas vor – derzeit absolute Referenz.

Bildqualität BD: 90%
Bildqualität UHD (HDR10): 100%
Bildqualität UHD (Dolby Vision): 100%
https://blu-ray-rezensionen.net/mortal- ... te-4k-uhd/

Als HDR Referenz gilt auch die 4K Scheibe "Greatest Showman", kann dazu noch nix sagen, ist bestellt.

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