Frage von mchotti:Hallo,
ich bin gerade an dem Punkt, an dem ich meine Arbeitsweise etwas professionalisieren möchte. Im Bereich Fotografie habe ich eine Workflow erarbeitet, der mich glücklich macht. Jetzt soll es um bewegte Bilder gehen und ich bin etwas enttäuscht von den Programmen, aber vielleicht auch von mir.
Ich suche ein Videoschnitt mit folgendem Anforderungsprofil. Ich möchte neben GreenScreen und ScreenCapture ganz normales Videozeug bearbeiten mit dem Ziel Videoschulungen zu erstellen, die etwas ansprechender sind. Von der Bearbeitung her finde ich Camtasia einfach, jedoch ist das Tool ausserhalb von ScreenCapture einfach nichts. Magix habe ich jetzt getestet und die Bedienung und Möglichkeiten, die sich einem durch Tutorials erschließen sind ja nett, aber zum einen sind Dinge mit Camtasia selbsterklärend, bei Magix echte Arbeit. Premiere Elements hatte ich im Test und nicht zufrieden.
Aber was nimmt man denn dann? Es fängt schon damit an einen guten Look zu erzeugen oder das die Aufploierung von Videomaterial wirklich gut wird. Vielleicht erwarte ich hier einfach zu viel.
Das Budget soll eigentlich kein Problem sein, aber mehr als 400€ müssen es auch nicht sein. Das CC Abo von Adobe ist für mich derzeit keine Option, obwohl ich das CC-Fotografen-Abo habe.
Alle schreiben nimm Magix, aber das Programm kann (vielleicht ein aktueller Bug) nicheinmal meinen weißen Monitor weiß aufnehmen.
Wenn ihr starten würdet und hättet vor informative und ansprechende Videoschulungen zu bauen...wozu würdet ihr mir raten?
Antwort von DTEurope:
Dann nimm Blender, damit kannst Du auch schneiden + keyen, wenn Premiere CC für Dich keine Option ist.
Mit Resolve könntest Du zum Beispiel schneiden und mit Fusion sehr gut keyen.
Lade Dir einfach jeweils mal eine Version runter und teste es.
Es gibt da kein gut oder böse. Jedes Programm hat seine Stärken und auch Schwächen bzw. hängt von deiner Arbeitsweise ab.
Falls Du einen Mac hast, kannst Du auch FinalCut nehmen.
Antwort von mchotti:
Danke für den Tip mit Blender...das habe ich mir noch nicht im Detail angesehen aus dem Blickwinkel "Videoschnitt". Ich würde da befürchten, dass es zwar Videoschnitt kann, aber eigentlich ja für komplexeres gedacht war/ist. Zudem muss ich mein Material erst umwandeln, was wieder Zeit kostet und den Prozess unterbricht.
Anschauen werde ich es mir.
Dein Favorit wäre dann wohl Pr gewesen?
Antwort von mash_gh4:
zu blender würde ich dir ehrlich gestanden eher nicht raten -- so sehr ich freie software im allgemeinen liebe. dort ist alles derart anders und unübersichtlich, dass man wirklich kaum von der stelle kommt und den überblick völlig verliert. ich hab's jedenfalls immer wieder sein lassen...
resolve lite und fusion sind dagegen wirklich phantastische gratis tools, sehr gut dokumentiert, leistungsfähig und verhältnismäßig einfach zu bedienen, wenn du unter windows arbeitest und deine hardware dafür taugt.
Antwort von mchotti:
Und ich dachte schon meine Frage wäre blöd..aber das Tool höre ich zum erste Mal und die "Videos" machen wirklich Freude auf mehr...dann habe ich was vor mir fürs Wochenende.
Ich habe im Übrigen eine Thinkstation mit Xeon 32GB Ram SSD"s und einer schwachen Nvidia Quattro 600 (als ich den Rechner gekauft habe war Video noch kein Thema, da ging es nur um Foto & Entwicklung).
Antwort von DTEurope:
kurze Anmerkung zu Blender:
Blender ist excellent dokumentiert. Es gibt Tutorials ohne Ende.
Ja, Blender wirkt auf den Ersten Blick verwirrend, aber nach einer Einarbeitungszeit gehen gewisse Arbeiten weitaus schneller als mit anderen Programmen.
By the way, in Resolve und Fusion arbeitet man sich auch nicht in ein paar Minuten ein, ich habe jedenfalls für Beide auch meine Zeit gebraucht.
Antwort von mash_gh4:
es ist schwer eine vernünftige meinung über blender abzugeben.
wenn die anforderungen bzw. schwerpunktsetzungen anders gelagert sind (mehr 3D effekte, grafik...), kann es durchaus ein sehr nützliches und unglaublich gut anpassbares werkzeug sein, um sich kreativ auszutoben. nur gerade der 'video sequence editor' ist leider sicher nicht gerade die große stärke dieses vielfälltigen programms.
neben den eigenheiten der bedienung, gibt es einfach auch das problem, dass manche mängel erst sehr spät sichtbar werden (audio sync, exportprobleme...), und einem nach sehr viel investierter arbeit plötzlich in all ihrer unausweichlichkeit bewusst werden. spätestens hier zeigt sich dann leider auch eine weitere ganz zentrale schwäche, die blender mit fast allen anderen vergleichbaren freien lösungen teilt: der austausch von schnitt- bzw. projektinformation mit anderen programmen ist quasi nicht vorhanden! auch alles, was mit mit conforming-aufgaben bzw. entsprechendem überblick zu tun hat, ist nichteinmal ansatzweise zu finden (vgl. z.b. mit 'foundry hiero').
wenn ich zusätzlich auch noch über die dokumentation lästere, hat das damit zu tun, dass bspw. die ausführlichste bisherige info-quelle zum VSE (blendervse.wordpress.com) vor ein paar monaten plötzlich wieder ganz still von der bildfläche verschwunden ist.
ein großteil der wertvolleren video-tutorials von erfahrenen benutzern erklärt im übrigen ohnehin gleich am beginn, was man alles unbedingt abändern und modifizieren sollte, damit man mit dem zeug einigermaßen effizient schneiden kann. zurück bleiben dann leider lauter sehr individuelle lösungen, statt einheitlicher und auf den ersten blick erfassbarer bedienungskonventionen.
wie gesagt: blender hat durchaus andere stärken!
nur eben nicht unbedingt als video-zentrierte schnittlösung...
wenn es um die spezifische aufgabenstellung der ursprüngliche frage hier geht, würde ich übrigens evtl. auch noch "shotcut" (
http://www.shotcut.org) am rande erwähnen. das wirkt zwar im vergleich zu den meisten ausgewachsenen videobearbeitungslösungen relativ beschränkt und minimalistisch, aber dafür besitzt es ein recht innovatives feature, dass gerade für videoschulungen vielleicht ganz nützlich sein könnte: titel- und grafikeinblendungen werden dort konsequent via HTML/CSS/SVG/Java-Script realisiert. ein ansatz, der nicht ganz unspannend ist, wenn man web- und video-darstellung gleichzeitig erarbeitet bzw. hybrid publiziert. aber das kann man natürlich auf umwegen mit jedem x-beliebigen anderen videobearbeitungslösung genauso erreichen.
es ist ohnehin immer schwer zu sagen, welche features man wirklich unbedingt braucht bzw. evtl. auch in mehreren spezialisierten programmen getrennt abwickeln will. was wirklich funktionieren muss, ist der datenaustausch und die qualität der jeweiligen verarbeitung! trotzdem merkt man den ausgereiften programmen gewöhnlich schon an, dass immer auch sehr viel praktische erfahrung und user-feedback drinnen steckt. viele alternative ansätzte -- und blender ist hier leider ein wunderbares beispiel -- können zwar technisch durchaus auch einiges, berücksichtigen aber diese ganz elementaren praktische anforderungen oft nicht ausreichend. und dann gibt's natürlich leider auch noch jene, die nichteinmal technisch besonders glänzen, heillos veraltet und voller fehler sind, aber sich durch geschicktes marketing trotzdem als etwas ganz besonderes auf hollywood niveau verkaufen. darüber kann man dann leider wirklich nur mehr den kopf schütteln.
Antwort von Chrigu:
was genau bedeutet "nicheinmal meinen weißen Monitor weiß aufnehmen"??
du nimmst mit einer webcam/videocam dein monitor auf?
als standbildler hast du bestimmt auch schon mal was von "weissabgleich" und monitorkalibrierung gehört? wenn das schon bei magix nicht klappt, werden die anderen schnippeltools das selbe ergebnis liefern.
was genau willst du überhaupt mit einem weissen monitor machen? (vielleicht kann ich dir einige tipps geben)
bei magix gibt es noch video-tutorials, die jeden schritt erklären.
magix vdl15 ist nun mal kein profi-tool, kostet ja auch kein vermögen...
Antwort von mchotti:
Danke allen...ich hatte ein langwieriges Wochenende vorm Rechner :-)
Also ganz kurz: Monitorkalibrierung und Weißabgleich sind nicht mein Problem. Warum möchte ich weiß? Weil wenn ich mit einem Screenrecorder (also keine WebCam auf dem Monitor) etwas zeige, dann erwarte ich eine 1:1 Bildwiedergabe. Bisher nutze ich dafür Camtasia Studio, was neben dem kaum etwas anderes kann. Damit klappt es super. Will man dann die ScreenCaptures mit normalen Aufnahmen (also von Personen oder so) kombinieren, merkt man, dass die Software dafür nicht gemacht ist, obgleich sie ein paar rudimentäre Funktionen mitbringt. Nehme ich mit VDL den Monitor auf, dann sieht das Bild matschig aus und das sieht man sehr deutlich an einem nicht weißen weiß. Das ändert sich auch nicht nach einem Weißabgleich. Das ist auch an drei Rechnern reproduzierbar und in der MagixCommunity gibt es kein Ergebnis dafür.
Ich konnte leider Resolve Lite nicht testen, da mir hier etwas Hardware fehlt...also eine ausreichend starke Garfikeinheit.
Der Vergleich Magix/Premiere: Premiere war für mich einfacher zu bedienen, jedoch habe ich Magix performanter empfunden, zum Beispiel bei der Bildstabilisierung.
Bei all dem Testen habe ich mein Hauptproblem festgestellt: Die Nicht-kompatibilität der Software untereinander, denn will man die Stärken einer jeden Software kombinieren, wie man es bei Fotos meist macht, dann fehlt (mir) dafür einiges.
Mein Ergebnis: ScreenCaptures in Camtasia inkl. Nachbereitung derer und der vollständige Schnitt. Und die anderen Videoteile werden in Magix vorbereitet (wegen der Kosten)...vielleicht später in Premiere. Begründung: Für mein beruflichen Bedarf steht ein schnelles Handling und das ScreenCapturing im Vordergrund. Nebenberuflich ist das zwar anders herum, aber das muss ich dann vertagen.
Antwort von Goldwingfahrer:
Mein Ergebnis: ScreenCaptures in Camtasia inkl. Nachbereitung derer und der vollständige Schnitt.
Kannst Du da auch eigene Bildauflösungen capturen,
so wie in meinem Beispielcapture mit Mirillis mit 768 x 488
hier ohne was zu schneiden in MP4 codiert.
www.ww-consulting.ch/DL/Mirillis.rar
hast du bestimmt auch schon mal was von "weissabgleich" und monitorkalibrierung gehört?
Chrigu....
Ja,gut dass Du mich wieder daran erinnerst.ich habe eine neue Graka eingebaut und selber im Moment nicht drangedacht,dass ich jetzt eigentlich wieder kalibrieren sollte.
Der Kalk rieselt halt schon.........auch wenn ich weiss dass man nicht den Moni kalibriert sondern die Settings der Graka.
Antwort von mchotti:
Jap das geht in jeder Auflösung...aber codieren muss man ja am Ende ohnehin. Da Camtasia aber super simple Kamerafahrten ermöglichst würde ich immer den ganzen Bildschirm aufnehmen und erst am Ende schneiden.
Antwort von Goldwingfahrer:
Jap das geht in jeder Auflösung..
Danke
aber codieren muss man ja am Ende ohnehin.
das mache ich eh mit einem externen Tool das etwas mächtiger ist als der x264 der Camtasia mir anbietet.
Antwort von wolfgang:
Wo jagt ihr den Ärmsten eigentlich hin? Der sucht eine relativ einfache und preiswerte Anwendung um seine Videos zu schneiden. Es gibt Tools wie Premiere, Edius, Vegas Pro - Edius in der abgespeckten Version Neo, Vegas als Vegas Moviestudio. Die sind alle für den Schnitt einfacher und intuitiver als so Dinge wie Blender oder Davinci. Also ich würde mich mal im Bereich der 100-400 Euro Schnittprogramme umsehen, und zwar der klassischen Schnittprogramme. Da gibts doch einige.
Antwort von Marco:
Das ist wohl wahr. Beispielsweise mit Movie Studio für 45 Euro einsteigen und bei Bedarf für 260 Euro auf Vegas Pro Edit upgraden. Und als Alternative zu Camtasia kann FlashBack herhalten, da dann bei der Screencapture-Software nur noch elementare Editingfunktionen benötigt werden.
Diese Kombination nutze ich seit Jahren für die Bearbeitung von Screenrecordings und Herstellung von Software-Trainingsvideos.