Frage von vi-pu:Hallo zusammen
Kennt sich vielleicht jemand von euch gut mit externen Mikrophonen aus…?
Ich habe zuerst gesucht, ob dieses Thema schon mal behandelt wurde. Dieser Link kommt am Nächsten, aber er trifft es auch nicht ganz und gibt vor allem keine richtige Antwort (
viewtopic.php?t=14216?highlight=verzerrter+ton), daher stelle ich meine Frage jetzt trotzdem.
Zunächst einmal meine "Hardware-Komponenten":
Kamera: Sony HDR-FX1E
XLR-Adapter: BEACHTEC DXA-4 Dual
XLR-Anschluss 1: RODE NTG-2 Shotgun-Mikrofon
XLR-Anschluss 2: Sennheiser ew100 G2 – Wireless Empfänger
Ich nehme ab und zu Hochzeiten auf. Im Festsaal nehme ich den Ton im ersten Kanal via Shotgun-Mikrofon auf (um die Atmosphäre im Saal und Sprüche vom Brautpaar, etc. aufzeichnen zu können), im zweiten Kanal via Sennheiser Wireless Sender direkt aus dem Mischpult der Band (um einen sauberen Ton zu bekommen).
Nun habe ich jedoch das Problem, dass die Musik im Raum grösstenteils so laut ist, dass ich via Shotgun konstant einen verzerrter Ton aufnehme. Es hilft auch nicht, dass ich die Lautstärke sowohl an der Kamera, wie auch am SLR-Adapter auf das Minimum runterschraube. Dies ist dann jeweils auch in der Nachbearbeitung nicht sauber zu kriegen. Wenn der Ton zu leise, zu dumpf, zu hoch, zu matt… wäre. Das wäre alles kein Problem aufzupolieren. Aber wenn der Kanal eine konstante Verzerrung, mit Brummen und teilweise Knacken draufhat, dann bringt alles nichts. Habe mir auch schon nächtelang mit Noise-Reduction um die Ohren gehauen… Wenn die Verzerrung auf dem gleichen Kanal ist, dann schneidet man grösstenteils auch die "guten Sachen" damit weg und somit ist das Ganze dann wieder nicht schön anzuhören.
Ich muss dazu noch sagen, dass ich den grössten Teil des Fests sehr nah an den Boxen der Band stehe, weil sich dort meistens das Brautpaar, Ihre Eltern und die Trauzeugen befinden und tanzen. Auch muss ich mich oftmals drehen, so dass es mir nicht immer gelingt mit dem Rücken zu den Boxen zu stehen.
Ich habe mich dann mit einem Verkäufer unterhalten und er hat mir gesagt, dass es sich bei solchen Aufnahmen um Extremsituationen handelt. Die Verzerrung findet anscheinend auf der Membrane des Mikrofons statt und daher bringt mir auch das runterschrauben der Lautstärke nichts, da dies erst geschieht nachdem der Ton schon durch die Membrane kam.
Wir sind dann zum Schluss gekommen, dass ich ein Mikrofon brauche, welches weniger empfindlich ist, als mein RODE NTG-2. Der Verkäufer vertreibt jedoch nur Sennheiser und Neumann Mikrofone und von denen gibt es anscheinend keines, welches weniger empfindlich ist.
Er hat mir dann geraten, mit mehreren Mikrofonen zu arbeiten, welche ich an verschiedenen Stellen im Festsaal aufstelle (z.Bsp. in der Mitte, beim Eingang…), so dass ich die Atmosphäre aufnehmen kann, aber nie so nah wie jetzt an die Boxen rankomme.
Ist bestimmt eine Überlegung wert, aber erstens müsste ich dafür eine Menge neues Equipment anschaffen, zweitens finde ich das Shotgun doch sehr wichtig, da das Brautpaar oder die Trauzeugen doch immer wieder etwas Lustiges in die Kamera sagen und darauf möchte ich am Schluss dann auch nicht verzichten.
Daher meine Frage: kennt jemand von euch vielleicht ein Mikrofon, dass für solche Aufnahmen und extreme Situationen speziell geeignet wäre? Oder zumindest besser als mein RODE NTG-2? Versteht mich nicht falsch, ich denke nicht, dass ich ein schlechteres Mikrofon brauche, sondern ein weniger Empfindliches. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses auch eine Menge kostet.
Auf jeden Fall bin ich für jeden Rat dankbar!!
Antwort von crazy-spy:
Hat das NTG2 nicht eine Vordämpfung, wie Rode es eigentlich überall hat? Schonmal versucht den Trittschallfilter/RollOff reinzumachen, der beim NTG2 in 2 Stufen einstellbar ist? Ist am Schalter gekennzeichnet mit folgendem Symbol:
__
/
Der HighPass senkt Deine Tieftöne, also den gesamten Bassbereich ab, der für die typischen Brummgeräusche verantwortlich ist. Den HighPass musst Du auch bei Sprachaufnahmen verwenden, insofern das Mikrofon nah am Mund ist (Nahbesprecheffekt)
Antwort von vi-pu:
Hallo crazy-spy
Ja, habe ich versucht, hat aber leider nicht viel gebracht.
Antwort von geid0r:
Wenn Du sagt, dass der Ton trotz runterregeln am Adapter und in der Kamera verzerrt, kann ich mir das nicht erklären. Ich würde daher auf einen Defekt tippen. Lass das Mikrofon mal durchchecken.
Ich habe schon öfters mit dem NTG-1 gearbeitet, was ja technisch das selbe ist und nie so ein Problem gehabt, auch nicht auf einen Rockkonzert.
Auf keinen Fall glaube ich, dass Du ein weniger empfindliches Mikrofon brauchst! Diese Annahme kannst Du getrost vergessen.
Gruß
geid0r
Antwort von vi-pu:
Hallo geid0r
Danke für den Tipp! Habe mich gleich heute Nachmittag in einem Testlabor angemeldet, dort checken sie mein Mikrofon. Kann dann sagen, ob es tatsächlich defekt ist.
Gruss
vi-pu
Antwort von Markus:
Das stand dazu im Videoforum:
Verzerrter Ton
Antwort von Meggs:
Auf keinen Fall glaube ich, dass Du ein weniger empfindliches Mikrofon brauchst! Diese Annahme kannst Du getrost vergessen.
Das stimmt so nicht. Jedes Mikro hat einen Grenzschalldruckpegel. Wird dieser überschritten, so verzerrt das Mikro. Normalerweise wird der Grenzschalldruckpegel in den techn. Daten des Mikros angegeben. Viele Mikros haben eine zuschaltbare Pegelabsenkung von -10db, damit kann man den zulässigen Pegel um 10 db erhöhen.
Ich kenne das aus der Praxis: Bei lauten Rockkonzerten in der Nähe der Boxen macht ein normales Mikro nicht mehr mit. Auf Hochzeiten hatte ich allerdings noch keine großen Probleme. Ich stehe schon manchmal in der Nähe der Boxen, jedoch keinesfalls die meiste Zeit.
Antwort von Anonymous:
@ vi-pu
Das NTG-2 kann an der Membrane 131 db ab. Das ist mehr als Discothekenlautstärke, die man bei rd. 100 db findet.
Ala Kondensatormikro hat es aber einen eingebauten Verstärker, der u.U. bereits übersteuert. Dazu sind die Dämpfungsstufen da, weil sie zwischen Kapsel und erstem Transistor liegen.
Ist die Dämpfung aktiviert, sollten die Verhältnisse stimmen.
Dennoch tut ein CM natürlich grosse Spitzenpegel raus, die der Regler in der Kamera nicht wegfängt, weil er nicht vor der Eingangsstufe liegt, sondern irgendwo weiter hinten in der Verstärkung. Da hilft ein Dämpfungsglied zwischen Mikro und Kamera.
Im Notfall mit ein paar Widerständen (als T- oder pi-Glied) selbst in einem Zwischenstecker zusammenlöten.
Damit reduzierst Du die Eingangsspannung sodass Deine Kamera im Arbeitsbereich betrieben werden kann.
Dazu kommt noch, dass bei so großen Pegeln in der Kamera die Übersprechen auf den andern Kanal stattfindet und auch das andere Signal mit Sicherheit beeinträchtigt .... Also dämpfen, dämpfen, dämpfen.
Antwort von Anonymous:
Vielleicht noch ein zusätzlicher Tip: probier doch mal ein dynamisches Mikro. Die Teile sind im Allgemeinen unempfindlicher und die mechanischen Kapseln kriegst Du so gut wie gar nicht übersteuert (irgendwo bei über 150 db SPL). Auch tun sie kein so hohes Signal raus. Das könnte schon reichen. Leider gibt es da keine so schmalen Richtwirkungen, jedenfalls nicht zu dem Preis. Aber sorg auf alle Fälle dafür, das Deine Kamera im "normalen" Arbeitsbereich liegt und pass die Lautstärke
vor der Kamera an.
Antwort von Anonymous:
Ich bins jetzt noch einmal (zum letzten mal) Ich hatte vergessen zu sagen, wenn Du mit Spannungsteilern als Zwischenstecker experimentierst, und Deine Kamera stellt eine Speisespannung für die Mikros an den Ausgang:
ABSCHALTEN !! Wiel Du Gefahr läufst, die Kamera sonst zu beschädigen. Das fiel mir grad noch so ein ...