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Frage von mikaelo:


Hallo!

Irgendwie sehen doch fast alle Konvertierungen PAL<->NTSC wegen der unterschiedlichen Framerate bei langsamen Bewegungen irgendwie ruckelig oder "unflüssig" aus! Klar kommt man nicht umhin, die Auflösung zu verändern, aber die hier im Forum von mir gefundenen Konvertierungsvorschläge finde ich suboptimal.

Ich habe mir daher mal folgendes überlegt, da es NTSC doch in 2 Varianten gibt:
~23,97 fps (für Filme) und
~29,97 fps (für normales TV)

wäre es nicht besser, ein mpg-2 für eine DVD aus dem Schnitt-Programm in 25 fps, aber in der Auflösung für NTSC auszuspielen (704x480) und anschließend mit dem DVD-Patcher einfach das mpg-2 so umzuschreiben, dass pro Sekunde eben 23,97 fps abgespielt werden? Wenn die Ami-DVD-Player und Glotzen NTSC-Film abspielen können, sollten 23,97 fps doch flüssiger laufen, als 25 Frames auf 29.97 hochgerechnet, oder?

Okay, der Ton würde ein klein weniglich tiefer abgespielt, aber das ist doch vernachlässigbar!

Ist das jetzt eine Option oder gibts da doch noch nen Haken?

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Antwort von Markus K.:

Bei NTSC-DVDs mit 23,97fps wird vom DVD-Player das 3:2 Pull-Down eingefügt um auf 29.97fps am analogen Ausgang zu kommen. Anders käme der TV damit auch garnicht zurecht.

Nachteil ist dass die 3:2 Telecining-Sequenz auch Ruckeln bei bestimmten Bewegungen erzeugt. Es wird also der Bock zum Gärtner gemacht.

In Kombination mit einem Projektor welcher 23.97fps nativ verarbeiten kann ergäbe sich ein Vorteil wenn der Player das so ausgeben kann (digital z.B.).

Die Tonhöhe kann beibehalten werden wenn man den Ton vorab entsprechend anpasst (Time-Stretching).


Ansonsten kann man im professionellen Bereich mit entsprechender Hardware auch direkt von 25fps auf 29.97fps gehen ohne Beeinträchtigungen durch die Wandlung zu haben. Bei den meisten kleinen Produktionen sprengt das allerdings das Budget ;)

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Antwort von beiti:

Ich habe das schon mit einem eigenen Kurzfilm praktiziert: Von 25p auf 23,97p verlangsamt und dann als NTSC-Vollbild-DVD ausgegeben. Auf echten Progressive-Geräten konnte ich das Ergebnis leider nicht beurteilen; mit normalem TV und DVD-Player abgespielt, ruckelte es jedoch aufgrund des Pulldowns heftig (und auf jeden Fall stärker, als wenn man 25p in PAL abspielt).
Ansonsten kann man im professionellen Bereich mit entsprechender Hardware auch direkt von 25fps auf 29.97fps gehen ohne Beeinträchtigungen durch die Wandlung zu haben. Ohne Beeinträchtigung läuft so eine Wandlung nie ab. Sie wird allenfalls etwas besser als das, was mit gängigen (Amateur-)Softwarelösungen rauskommt.
Die Tonhöhe kann beibehalten werden wenn man den Ton vorab entsprechend anpasst (Time-Stretching). Ist auch nicht so einfach, da die Qualität unter der extremen Bearbeitung leidet; es steht also der Nachteil der falschen Tonhöhe gegen den Nachteil der geringeren Klangqualität. Selbst im Profibereich wird diese Anpassung nur selten gemacht, und wenn, dann benutzt man Ausgangsmaterial in hoher Samplerate und Auflösung, und man bearbeitet jede Spur des Mixes (Dialoge, Geräusche, Musik) einzeln.

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Antwort von Markus K.:

@beiti:

Ich kann Dir versichern dass bei einer professionellen Normwandlung (Motion Vector) hinterher niemand den Unterschied zwischen PAL-Original und NTSC-Wandlung sieht was Halbbilder und die Flüssigkeit der Bewegungen angeht (bei der Auflösung natürlich schon, aber das ist bei NTSC systembedingt).

Ebenso kann ich Dir versichern dass artefaktfreies Timestretching möglich ist. Streichinstrumente sind in der Regel problematisch und neigen mit den gängigen Lösungen sehr zu Artefakten, aber auch dafür gibt es artefaktfreie Lösungen. Natürlich kann man nicht beliebig stretchen (z.B. Laufzeit verdoppeln oder halbieren) aber bei den gängigen Laufzeitänderungen wie beim Inverse Telecining & PAL-Speedup und andersrum hört niemand den Unterschied - richtige (und teure) Hard- und Software vorrausgesetzt.

Ich mache pro Jahr ca. 200 Stunden Normwandlung für Broadcast & DVD, kann also behaupten etwas Ahnung von der Materie zu haben ;)

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