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Frage von MacWei:


Hallo und guten Morgen,,

da dies mein erster Beitrag hier ist , möchte ich mich kurz vorstellen. Bin der Klaus, 42 Jahre aus Witten (gelegen im schönen Ruhrgebiet) und versuche mich gerade an meinem ersten geplanten Filmprojekt. Hierbei wird es sich um ein rein privates Projekt handeln, also nicht vorgesehen, den Film z.B. online zu stellen. Eher rein aus Spass an der Sache und um einfach mal selbst die ersten kleinen Schritte Richtung Filmen zu wagen:-).
Gedreht wird mit einer einfachen Einsteigerkamera (JVC-GR 725D), als Schnittpogramm werde ich das Ulead Video Studio 11 Plus nutzen. Das nur so als kleine Vorab Information.

Kurzbeschreibung Handlungsidee:

Der Protagonist kehrt aus Berlin in seine Heimatstadt zurück und bezieht dort eine neue Wohnung. In dieser Wohnung sind die beiden Vormieter jeweils kurz nach ihrem Einzug auf unerklärliche Weise verstorben (dies erfährt der Protagonist in der Einführungssequenz von Freuden) . Kurz nach seinem Einzug wird er in den darauffolgenden Tagen mit Alpträumen und nicht erklärbaren Phänomenen konfrontiert, die ihn erst nervlich immer mehr destabiliseiren und letztlich zu seinem Tod führen.
Der Zuschauer soll anhand der gezeigten Bilder (insbesondere der Traumsequenzen) zwar erahnen, das etwas in der Wohnung vorgefallen sein muss, was nun für die Träume und auftretenden Phänomene verantwortlich ist, letzt endlich aber nicht erkennen können, was tatsächlich zum Ableben des Protagonisten führt.

Hmh, hoffe das ist irgendwie verständlich:-).

Dachte an eine Filmdauer von so etwa 20 Minuten. Eurer Meinung nach zu kurz oder gar eher zu lang, für die Darstellung der geplanten Geschichte?

Wie würdet ihr am besten die Umsetzung der Traumsequenzen darstellen, z.B. also einfach in S/W , verwischte/unscharfe Bilder oder ganz anders?

Zu Beginn ist eine Einführungsszene in einer Gaststätte geplant, wo der Protagonist von Freunden über die Vorkomnisse in dem Haus erfährt (Tod der beiden Vormieter) und am Ende wiederrum, wo eine Frau ihrer Freundin erzählt, das sie eine neue Wohnung hat, eben jene, in welche der Protagonist verstorben ist. Der Rest sollte sich eigentlich auf die Vorkommnisse in der Wohnung beschränken . Bin noch unsicher, ob es hier vielleicht angebrachter wäre, zur Auflockerung, noch eine Zwischenszene ausserhalb der Wohnung einzubauen, wo sich der bereits nervlich angeschlagene Protagonist noch einmal kurz mit Freunden trifft.
Oder lieber weglassen, weil das für die sich bis dahin (hoffentlich) aufgebaute Spannung eher schädlich wäre?

So, das wären momentan erst mal meine konkreten Fragen dazu. Da ich völliger Anfänger bin, freue ich mich natürlich auch über jeden anderen Tipp oder Rat.

LG
MacWei

Space


Antwort von Loni:

Hallo Klaus!

Das klingt ja interessant! Es kommt natürlich auf die Geschehnisse in der Wohnung an, aber tendenziell würde ich denken 20 Minuten sind eher zu lang. Aber du kannst ja erstmal mehr Material aufnehmen und beim Schnitt ne Menge rausschmeißen.
Rein wissenschaftlich wäre es Unfug die Traumsequenzen in schwarz weiß darzustellen, da herausgefunden wurde, dass der Mensch nicht in schwarz weiß träumt, vor allem dann nicht, wenn die Geschehnisse nicht nur der reinen Phantasie entspringen sondern Verarbeitungen aus der Realität sind. Das wird den meisten Zuschauern aber egal sein. Probier es doch beim Schnitt einfach mit den Effekten aus, du wirst sicher schnell feststellen was dir besser gefällt. Das kommt auch auf den Stil des Filmes an. Ein skuriller Film kann schon starke Effekte verwenden, aber für die Bedrohlichkeit des Traumes würde ich eher minimal mit Effekten arbeiten, damit der Traum sehr realitätsnah und damit auch bedrohlicher für den Protagonisten und Zuschauer wirkt. Da würden sich viele kurze Sequenzen und heftige Schnitte anbieten die ein schnelles Tempo in die Geschichte bringen. Du könntest auch im Nachtmodus der Kamera aufnehmen, so dass die Bewegungen unscharf werden, allerdings leidet die Erkenntlichkeit darunter. Aber die ist ja je nach den Ereignissen vielleicht gar nicht so wichtig.

Die Szene außerhalb der Wohnung würde ich eher rauslassen, denn das Tempo wäre unterbrochen. Das er nervlich am Ende ist sollte man ihm sowieso ansehen, also wäre die Neuigkeit der Mitteilung durch diese Szene auch sehr gering. Außerdem könnte er ja auch so fertig sein, dass er gar nicht mehr vor die Tür geht. Und die zentrale Bedeutung der Wohnung, wenn sie immer der Schauplatz ist wird auch offensichtlicher.

Wenn du aber darstellen willst, dass er sich so unwohl in der Wohnung fühlt, dass er ungern drinnen ist kannst du es ruhig reinnehmen und vielleicht auch das er nur zögernd die Wohnung wieder betritt. Oder dass er draußen erleichterter ist, vielleicht noch Sonnenschein, befreites Gefühl...Aber nur falls er die Angst auch mit der Wohnung konditioniert hat.
Wenn du dir immer noch unsicher bist, nimm auch das einfach auf und probiere im Schnitt aus wie es dir besser gefällt. Überleg dir einfach bei jeder Szene was du damit sagen möchtest, ob sie wirklich zum Verständnis nötig ist oder eine wichtige Stimmung transportiert.

Auf jeden fall viel Spaß beim Dreh!

Loni

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Antwort von MacWei:

Hallo Loni,

erst einmal ein dickes Danke Schön für dein für mich sehr hilfreiches Posting.

Die Traumsequenzen sollen nicht in der Art kompletter Rückblenden erfolgen , sondern eher als rasche Folge einzelner Bilder. Ich denke von daher passt das gut zu den kurzen Sequenzen und harten Schnitten. Tendiere mittlerweile auch eher weg von der Idee des S/W, werde aber vermutlich versuchen, Effekte spärlich einzusetzen. Vielleicht wirklich in der Art, dass die Bilder leicht verwaschen rüberkommen.
Überleg dir einfach bei jeder Szene was du damit sagen möchtest, ob sie wirklich zum Verständnis nötig ist oder eine wichtige Stimmung transportiert. Das hat mir besonders viel geholfen. Ich glaub als Anfänger verfällt man schnell in den Fehler, zuviel reinzupacken, was eigentlich für den Zuschauer eher uninteressant ist und keinerlei neue Informationen birgt. Gestern sind gleich zwei Eisntellungen aus dem sich gerade in Arbeit befindenen Drehbuch rausgeflogen:-).

LG
Klaus

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Antwort von Axel:

Zum Thema Traumsequenz und Verfremdung ein Gedanke: Die besten, filmischsten Filme sind in der Sprache des Traums erzählt (?!?)
Eine doppelte Verfremdung kann darum willkürlich wirken. Ein Stilmittel (SW, Verschwommenheit) kann als bewusstes Stilmittel auffallen und dir Anerkennung als origineller Videograf einbringen, in Wirklichkeit aber den Bann brechen, den du zuvor liebevoll heraufbeschworen hast (?!?)
An welche Traumszenen aus Filmen kannst du dich erinnern, die dich wirklich mitgerissen haben? Ist es nicht immer so, dass man merkt: Aha, die Figur träumt jetzt ...

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Antwort von Schleichmichel:

Es kommt darauf an, was die Träume zeigen. Wenn dort so Klischeebilder gezeigt werden (die Vormieter mit aufgeschnittenen Pulsadern gucken traurig in die Kamera, während im Hintergrund der Wohnung Blut an den Wänden herunterläuft und Nebelschwaden vorbeiziehen...sowas in der Art), würde ich Abstand vor dieser Lösung nehmen. Denn so funktionieren Träume nicht (auch wenn der Dramaturg das gerne so hätte).

Man kann sich aber auch fragen, ob es einen Zuschauer tangiert, wenn eine Figur aus dem Film durch Träume psychisch destabilisiert wird und sich letztlich umbringt (oder ohne eigenes zutun stirbt). Ob das Haus einen solchen Einfluss auf das nervliche Wohlbefinden seiner Bewohner ausübt (Shining), wäre in diesem Fall fast egal, da man lediglich nicht sonderlich berührenden Vorgängen beiwohnt. Oder lieber weglassen, weil das für die sich bis dahin (hoffentlich) aufgebaute Spannung eher schädlich wäre? Das "hoffentlich" verrät schon, dass Du nur eine schwammige Vorstellung hast, von dem, was der Film beim Zuschauer anstellen soll. Also im Grunde passiert ja folgendes: Mann bezieht eine Wohnung in seiner Heimatstadt (warum ist das wichtig?), in der vorher Leute umgekommen sind. Mit der Zeit wird er komisch und stirbt, und nachher zieht jemand anderes in die Wohnung. Man bekommt eine Ahnung, dass es auch so weitergehen wird, und dass die Wohnung daran schuld ist.

Das kann man so ästhetisch (also oberflächlich) darstellen, wie man will. Es wird am Zuschauer vorbeiziehen und hinterlässt maximal ein Gefühl, wie nach einem schlechten Tykwer-Film. .... ;)

Der Unterschied zwischen diesem Projekt uns Shining zum Beispiel, liegt unter anderem darin, dass dieser Fluch des Hotels als Katalysator für das eigentliche Drama. Und das fehlt mir hier. Wäre Shining auf diese Art gedreht, würde Jack aus heiterem Himmel mit der Axt auf seine Familie einschlagen, bevor Danny "redrum" röcheln kann.

Und wenn jemand von Träumen zermürbt wird, dann durch Auslöser aus dem Wachzustand (Caché), die auch etwas mit dem Protagonisten selbst zu tun haben, und vor allem: was man auch nachvollziehen kann.

Einen konkreten Verbesserungsvorschlag kann ich Dir nicht geben, da praktisch noch keine Grundlage besteht. Ich würde mir auch noch lange keine Sorgen um Rhythmus und Dauer machen, solange noch nicht klar ist, was Du erzählen willst. Und nur durch weglassen von klassischen dramaturgischen Strukturen, hat man am Ende noch lange kein "Mulholland Drive".

Space


Antwort von Anonymous:

Hallo Axel, hallo Schleichmichel,

danke auch für eure Anregungen. Hmh, vermutlich falsch beschrieben, die Traumsequenzen stellen nur einen Teil des Ganzen dar. Teile der Traumsequenzen, also der Bilder die er in den Träumen sieht, erlebt er dann im wachen Zustand in der Wohnung wieder. Letztendlich wird er also nicht allein durch die Träume nervlich destabilisiert, sondern aus dem Ganzen, Traumbilder und Visionen, die er im Wachzustand erleidet.
Nein, es wird in den Träumen nicht literweise Blut die Wände herunterfließen.-), eben sowenig, wie Nebelschwaden durch die Wohnung ziehen. Die Traumsequenzen sollen mehr eine Abfolge rasch aufeinander folgender Einzelbilder werden. Diese Bilder deuten in der Tat auf ein Verbrechen hin, welches einst in der Wohnung statt gefunden haben muss. Z.B. eine zu Boden fallende Zeitung, ein blutbeflecktes Messer, die starren Augen einer Frau usw.. Nicht die Wohnung ist an sich der Katalysator, sondern die zurückgebliebende Präsenz des Opfers, die dass ihr widerfahrende Leid nun auf die nachfolgenden Bewohner reflektiert. Neben Bilder soll dies auch akustisch erfolgen. So hört er z.B. mehrfach das Weinen einer Frau.

Des weiteren bitte ich zu berücksichtigen, das Angaben wie *bezieht eine Wohnung in der Heimatstadt* natürlich auch lauten können, der Protagonist bezieht eine Wohnung. Ist aber halt mein erster Versuch in diese Richtung und habe daher von der Erstellung eines Konzeptes noch nicht so , lach, na gut, eigentlich so gut wie gar keine Ahnung.
Habe das nur erwähnt, da diese Tatsache in der Einführungssequenz erwähnt wird.

LG
Klaus

Space


Antwort von PowerMac:

Ich muss sagen, dass 90% des Drehbuches fehlen. Ich lese da ein wenig die klassische Heldenreise, etwa nach Vogler heraus. Der Held kehrt also zurück. Warum? Weshalb? Was sind die psychologischen Motive dafür? Was ist der Ruf? Der Held kehrt bei dir freiwillig und unmotiviert in eine neue Situation und muss sich dort bestehen, was er aber nicht schafft und stirbt.

Ich würde das so aufbauen:

1. Der Held lebt in seiner normalen Welt halbwegs zufrieden, aber voller Selbstzweifel in jegliches Tun. Er hat eine Familie.
2. Er bekommt langsam nächtliche Albträume und er erfährt eine berufliche Niederlage. Später findet er zufällig beim Putzen am Dachboden alte Fotos von seiner Mutter, die damals ungeklärt gestorben ist (sie hat Albträume, fiel grundlos ins Koma und starb dann). Diesen Zusammenhang stellt er aber selbst nicht fest. Die Fotos stammen aus dem alten Familienhaus, welches alle zusammen bewohnt haben. Scheinbar hat alles mit einem alten Ring zu tun…
3. Die Träume werden schlimmer, er widersetzt sich aber und steht knapp vorm Selbstmord. In den Träumen bekommt er die Nachricht das Haus aufzusuchen und den Tod seiner Mutter aufzuklären. Und das Geheimnis des alten Ringes zu finden. Zugleich dient dies zu seiner eigenen Heilung.
4. Sein Vater, der Alkoholiker wurde, taucht nach Jahren plötzlich auf und erzählt ihm von seltsamen Träumen, die auch er neuerdings hat. Der Vater würde gerne die alten Geschehnisse aufklären, fällt aber auch ins Koma, er hat einen grünen Ring am Finger. Der Held bricht auf, um endlich das Rätsel zu lösen.
5. Der Held sitzt im Zug und bekommt einen Schwindelanfall, nachdem ihm klar ist, was er überhaupt vorhat.
6. Im alten Haus angekommen, ist die jetzt das Haus bewohnende Familie aber alles andere als hilfreich. Sie haben scheinbar keine Probleme und möchten den komischen Helden nicht hereinlassen und nachforschen lassen.
7. Der Held bandelt in einer seltsamen Kneipe mit der Tochter des neuen Hausbesitzer an. Sie erzählt, ihre Eltern seien Ringhersteller und sie bekämen oft Besuch von einem afrikanischen Schamanen. Er darf in das Haus und nähert sich im Traum seiner Mutter, die ihm das Geheimnis des Ringes erklärt. Sie gesteht, dass es Selbstmord war. Am Ende des Traumes verwandelt sich die Mutter aber in den Vater. Der Held springt auf und geht in den Keller des Hauses. Dort beobachtet er die Hausbesitzer beim Schmieden eines Ringes. Er wird ohnmächtig und fantasiert.
8. Er erwacht und wird vor die Wahl gestellt: schließt er sich der Sekte an oder will er sterben?
9. In einem Traum sieht er, dass seine Tochter zur Tochter der Hausbesitzer wird. Er beschließt, das Leben seiner Kinder zu schützen und verfällt den düsterer Träumen.
10. Er geht nach Hause zurück und erklärt seiner Familie, er habe das Rätsel gefunden. Seine Mutter habe nur Tabletten genommen.
11. Der Held ist hin und her gerissen und weiß nicht, was er machen soll. Er besucht noch einmal sein altes Haus und erkennt den Hintergrund des Ringes und der Träume nicht. Die Selbstzweifel in ihm steigen maßlos an, er schwört sich, alles zu vergessen, doch er fällt in einem Schwindeltraum, als er seinen Ring ausziehen will.
12. Der Held stirbt vor seiner Familie. Der Vater erwacht und hilft der Familie mit den Formalitäten der Beerdigung. Bei der Beerdigung lebt die Mutter auf einmal wieder. Oder ist es die Frau des Helden, die sich verwandelt hat?

Wunderbar, nicht? ;)

Space


Antwort von Anonymous:

@PowerMac:
Leute wie du, sind zur Genüge bekannt in Foren, daher jeder weitere Kommentar überflüssig.


An alle anderen noch einmal Danke für ihre Tipps oder Meinungen.

LG
Klaus

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Antwort von PowerMac:

Aha?

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Space


Antwort von Anonymous:

@ MacWei / Klaus

20 Minuten können verdammt lang werden.
(Das hat PowerMac veranschaulichen wollen) ;))

Profis, wie bei "X-Factor: Das Unfassbare" (Mysteryserie RTL II),
würden Deine Drehbuch-Idee zu 3-4 Minuten Film komprimieren.
Wie lange und womit kann denn Spannung hoch gehalten werden?

Es sei denn, Du machst einen Kurzfilm von 20 Minuten Länge,
in dem Du Dich zu mind. 3/4 damit abgibst, "Vorgeschichten",
"Landschaften", "Individuen" etc. zu schildern (= "bebildern" !) um
am Ende zu einem "bösen Erwachen" oder was auch immer, zu kommen.

Axel hat übrigens recht, wenn er meint, dass Szenen, die
mit dem "verwaschenen Blick" als Traum angekündigt werden,
zumindest nicht mitreißend wirken. Denn:
(Während eines Traumes glaubt man ja auch, es sei Wirklichkeit)
Manche benutzen lieber Slomo, andere den Zoom durchs (offene/
geschlossene Auge), wenn überhaupt.
Kommt drauf an, WIE es gemacht wird.

Zu all dem noch das Allerwichtigste:

Der (die) Hauptdarsteller!
Eine Herausforderung für jeden Schauspieler.
Hast Du gute Auswahl?

Kein noch so ernstes Drehbuch kann verhindern, dass aufgrund unfreiwilliger Komik aus einem Film eine Lachnummer wird !
(Womit wir wieder bei "X-Factor" wären)

;))

Space


Antwort von Axel:

@PowerMac:
Leute wie du, sind zur Genüge bekannt in Foren, daher jeder weitere Kommentar überflüssig. 20 Minuten können verdammt lang werden.
(Das hat PowerMac veranschaulichen wollen) ;)) Seid ihr so feindselig des Verfassers wegen oder der Story wegen? Zumindest gibt es hier mystery, "gothische" Motive, ausschlachtbare Motivationen und eine Struktur.
Drehbücher sind ohnehin nur Rohmaterial, aber welches, das logisch vor dem Medien-Rohmaterial vorliegen muss, sonst gibt"s Murks. Ausnahmen (Casablanca) bestätigen die Regel.

Space


Antwort von DWUA.:

Von DWUA an Axel:

Hallo Axel,
Feindseligkeiten gegenüber dem Verfasser hatten wir nun wirklich
nicht im Sinn.
Wir bleiben dabei:
Ab "20 Minuten können verdammt lang werden..."
bis "...womit wir wieder bei X-Faktor wären..."

Eingeloggt als "Gast" am Fr 28 Sep, 2007 19:45
nehmen wir das immer noch ernst, was wir schrieben.

Herzliche Grüße
DWUA

Space


Antwort von DWUA:

@Klaus (MacWei):

Fühlst Du Dich von DWUA ungerecht behandelt?
Wie denkst Du selbst über die Darsteller-Problematik?

Space


Antwort von Anonymous:

In der Tat hat PowerMac mit seinen sarkastischen Abänderungsvorschlägen den Kern der Sache getroffen. Ein Spielfilmdrehbuch ohne wirkliche Aussage, vor allem aber ohne gefühlsbetonte Identifikationsmöglichkeit geht am Zuseher ziemlich vorbei und wird nur als belanglos und langweílig empfunden.
Generell ist es viel leichter, grausliche, makabre, blutrünstige, gestörte oder häßliche Dinge darzustellen als ironische, humorvolle oder hintergründig listige und lustige. Man denke an Loriots Filme oder an Woody Allen.
Überhaupt ist es für Amateure sehr schwierig, mit den eigenen bescheidenen Mitteln was Interessantes auf die Beine zu stellen und das betrifft vor allem Spielfilme, schon mal wegen der Laienhaftigkeit vieler Amateurschauspieler. Ein guter Schauspieler kann 10 mal hintereinander mit sich steigernder Präzision und zunehmendem Ausdruck eine Szene wiederholen. Man versuche das mal mit Laiendarstellern, von Ausnahmen abgesehen. Die Darstellung wird immer matter bis zur totalen Lustlosigkeit.
Darüber hinaus gibt es keine zwei verschiedenen Bewertungskriterien:
hie Amateurfilm, da Qualitätsprofifilm.

Es gibt nur ein Kriterium : Film an sich.

Und Spielfilme sind in der Regel nicht gerade die Stärke von Amateuren.

Deshalb sollte man sich als Amateur eher auf die Suche machen nach filmenswerten Dingen, die man auch bewältigen kann

Space


Antwort von DWUA:

So und nicht (viel) anders ist es...
;)

Was TRAUM (-atisches) im Kinofilm betrifft:
Wir werden niemals müde, einen Film weiter zu empfehlen, der aufgrund
seines Drehbuchs, der Regie, der Kameraführung, des Schnitts, des Tons,
der Darsteller, jemals einen eindringlicheren Schock in der Psyche eines
Besuchers beim Verlassen des Kinos hinterlassen hätte, als dieser:

"Der Prozeß" (SW) 1963/64

nach Franz Kafka
(Orson Wells, Anthony Perkins, Romy Schneider u.a.)

Da wird Klaustrophobie ganz bewusst erzeugt durch realistische,
kontrastreiche sw Bilder aus extremen Perspektiven und vor allem
durch einen meisterhaft fahrig-nervösen Protagonisten K.
(=der junge A. Perkins)...

Was das jetzt hier soll?
Mal anschauen, um zu sehen, wie sowas mal gemacht wurde.
Ohne Effekte, ohne digitale Nachbesserungen; dafür in perfekter
Abstimmung aller Beteiligten.
Reines Kunst-Handwerk.

Leider läuft der höchstens noch alle Schaltjahre mal um 04:30 bei
Arte.

Space


Antwort von Loni:

Also Klaus, lass dich jetzt mal nicht entmutigen. Das Drehbuch hat in der Tat noch recht wenig Inhalt, aber den kannst du ja noch auffüllen. Ich denke es geht hier in erster Linie um die Psyche des Protagonisten und die Unruhe die ihn befällt und um die Psyche herum kann man immer sehr viel sagen, da brauchen auch nicht irgendwelche Ringe oder sonstige mysteriöse Dinge ins Spiel kommen. Ich denke da zum Beispiel an den Film "Spiders" von Regisseur David Cronenberg. Den solltest du dir mal anschauen. Einige Leute halten den auch für lahm, aber ich finde er hat eine faszinierende Stimmung und das ohne viel Gesprochenes. Auf Sprechen würde ich sowieso weitesgehend verzichten in dem Film. Der Inhalt wird sich auch so erklären uns die Sprache kann schnell vom sehen zum hauptsächlichen hören verleiten, die Bilder werden vernachlässigt und dann kann man auch ein Hörspiel machen. Auch technisch wird das ganze wesentlich einfacher, weil du kein gutes Mikro brauchst.

Aber wenn ich das richtig verstanden habe, geht es dir nicht in erster Linie um einen Film in top Qualität, sondern um einen eigenen Filmversuch. Also probier dich einfach aus. Wenn dir der Film am Ende nicht gefällt, dann machst du halt danach einen besseren!

Space


Antwort von Wotan:

Sorry, dass ich jetzt auch noch meinen unnötigen Senf dazugeb, aber das Ganze hört sich an wie eine Filmidee die mir und meinen Freunden immer als erstres kommt, wenn wir ne Party feiern und überlegen welchen Film wir drehen könnten...
Ungeachtet von der Darbietung der Schauspieler (wo du ja nicht viele davon haben wirst) ist das eine standard Idee die "wir" eigentlich immer als erstes haben aber sofort als "schon dagewesen" abwürgen.

Ungeachtet dessen: wenn du Schauspieler hast die mitmachen, MACHT ES EINFACH...
Das wäre jedenfalls besser als das was ich mit meinen Freunden mache: NICHTS ;-)

Aber einen Sinnvollen Tipp kann ich dir auf jeden Fall geben: mit Ulead erreichst du auf jeden Fall den richtigen Amateur-Look. (Die Effekte und Überblendungen von Ulead sind nicht der Reißer...) Ich würde das ganze eher lustig und klassisch Trashig aussehen lassen als ernst, alles andere würde meiner Meinung nach Fehlschlagen.

Also nicht lange drüber nachdenken; TU, MACH und poste dein Ergebnis!

lg, harry

Space


Antwort von MacWei:

Guten Morgen,

danke für die zahlreichen Antworten und Entschuldigung, das ich mich erst jetzt melden kann, da ich am Wochenende nicht ins Internet konnte.


@DWUA: Nein DWUA, fühl mich jetzt durch dein Posting nicht ungerecht behandelt oder angegriffen. Da wüßte ich jetzt auch nicht warum. Klar, mit den Dastellern wird es nicht einfach. Allerdings sollte man beachten, das es ein Filmprojekt werden soll , was in erster Linie dazu dient, mich ein wenig mit der Materie auseinander zu setzen. Nicht eben, um irgendwo aufgeführt zu werden:-). Deshalb werde ich auf mir bekannte Leute zurück greifen und das sind natürlich keine Schauspieler. Aber wir werden versuchen , das Beste rauszuholen, was möglich ist.
Deshalb sollte man sich als Amateur eher auf die Suche machen nach filmenswerten Dingen, die man auch bewältigen kann Stelle ich fest, das es für mich nicht zu bewältigen ist, dann werde ich das akzeptieren müssen. Das werde ich aber nur fest stellen, wenn ich es versucht habe und das will ich auf jeden Fall.

@Loni: Ja, das stimmt. Wie gesagt, bin ich ja auch gerade erst dabei am Drehbuch zu arbeiten. Mein Eröffnungsposting sollte lediglich grob darstellen, um welche Thematik es geht. Besonders damit ich nach Möglichkeit die von euch gegebenen Ratschläge und Tipps mit ins Drehbuch einfließen lassen kann.
Entmutigen lassen werde ich mich nicht:-). Und trotz meiner sehr bescheidenen Mittel, will ich es halt versuchen, so gut wie möglich hin zu bekommen. Deshalb möchte ich ja auch eure Meinungen hören. Gerade das mit dem Sprechen habe ich mir auch gedacht und es soll daher auch eher sehr spärlich Dialoge geben. Diesbezüglich dürfte am schwierigsten die Einführungssequenz werden, wo der Protagonist zwei Freunde trifft und ihnen von der Wohnung erzählt.
Und du hast es richtig verstanden, es geht um einen eigenen Filmversuch.

@wotan: Hmh, nein die Idee ist mir nicht auf einer Party gekommen. Das es sich hierbei um eine Idee handelt, die es schon in vielen Variationen gegeben hat oder gibt, ist mir auch klar. Für mich war u.a. auch ausschlaggebend, das ich nicht viele Drehorte brauche , wenig Darsteller und wenig gesprochene Szenen. Was ich für einen Erstversuch eher hilfreich finde.

So und noch einmal ein dickes Danke schön an alle.

LG
Klaus

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