Newsmeldung von slashCAM:
Wir hatten bereits die wichtigsten Workflows gezeigt, um in DaVinci Resolve schnell zu guten Hauttönen zu gelangen. Den Auftakt zu kameraspezifischen Tips machen hier nun die aktuellen Sony DSLMSs Alpha 7S III, die Alpha 1 etc. mit S-Log 3 Material. Wie kommen wir also am schnellsten zu guten Hauttönen mit den Sony Alphas?
Hier geht es zum slashCAM Artikel:
Tips: Schnell zu guten Hauttönen bei Sony Alpha S-LOG 3 Material kommen
Antwort von Mantas:
709 type A hat doch seit FS7 ausgedient, ist auch echt kein hübscher LUT.
s709 ist nicht perfekt aber um Welten brauchbarer.
Antwort von klusterdegenerierung:
Meine Erfahrung ist die, das der scheinbar schnellste und effektivste der ist, RCM zu nutzen und vom autodetected Slog3 input color space zum Arri Log C zu wechseln!
Geht mega schnell und bringt extrem schöne Magentastich freie Ergebnisse.
Antwort von Axel:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
Meine Erfahrung ist die, das der scheinbar schnellste und effektivste der ist, RCM zu nutzen und vom autodetected Slog3 input color space zum Arri Log C zu wechseln!
Geht mega schnell und bringt extrem schöne Magentastich freie Ergebnisse.
Selbst experimentiert oder gibt's ein Tut?
Antwort von klusterdegenerierung:
Moinsen Axel,
meine eigene Erfahrung mit FX6 und ich denke das wird mit A7S ähnlich sein.
Auf dem Screenshot siehst Du mein Ausgangspreset im RCM, beim FX6 footage wird automatisch das passende input Log gewählt, bei meiner A7III nicht.
Ich gehe dann im Editbrowser hin, wähle alle Clips, rechte Maustaste auf Inputlut und gehe von Slog3 auf Arri Log C.
Auf den beiden anderen Screenshots kannst Du den kleinen aber feinen Unterschied sehen. :-)
Wichtig zumindest in meinem Fall, wide gamut muß gewählt sein, sonst funktioniert das alles nicht.
Antwort von Axel:
Der slashCAM-Artikel geht nicht sehr in die Tiefe. Finde ich auch mal okay, denn Resolve ist ein Fass ohne Boden. Hauttöne sind mMn immer Mehrzahl. Das heißt, Hauttöne sind schön, wenn die Farben generell sehr breit gestaffelt und dadurch lebendig sind. Gibt nichts Schlimmeres als 100% Hautton á la Trump. Mehr als 8-bit hat da schon für Verbesserung gesorgt bei Sony, und auch das neuere Farbschema ist ziemlich gut. Nach wie vor hinter dem neuen BM, nach meinem Geschmack vor dem leicht grünstichigen Canon. Ein paar Nanometer vielleicht vor dem. Grün ("Tint") ist schnell zugegossen, wenn man Sony zu Magenta findet oder was auch immer.
Ich mache zum Abschluss der primären CC immer auch einen extra “Tint”-Node. Ich beobachte die Farbvielfalt des gesamten Bildes beim Verstellen.
Was ich letztlich bei dem von Frank empfohlenen Cullen Kelly (glaube ich) sah, war die super vereinfachte Version alter Tutorials zur Haut-Isolierung und anschließender Korrektur mit Blick auf das Vektorskop und die Skintone-Linie. Man guckt nach wie vor auf das Vektorskop, verschiebt aber direkt den Bereich mit der Maus auf der Haut im Viewer, nämlich bei aktivem Color Warper (Luma auf der zweiten Seite).
Die Herausforderung bei Resolve ist, einen eigenen praktikablen Workflow zu finden, der einerseits ermöglicht, effizient zum Ziel zu kommen und andererseits die Möglichkeiten nutzt, die Resolve gegenüber anderen Softwares bietet.
Antwort von rush:
Ich habe ja bisher eher s cinetone präferiert aber spiele jetzt auch öfter wieder mal aufnahmeseitig parallel mit slog3 herum - den 100%ig schlüssigen und idealen Workflow habe ich noch nicht.
Einerseits tue ich mich weiterhin schwerer mit der korrekten Belichtung (ich nutze ungern dauerhaft Zebras ) und Resolve ist tatsächlich so mächtig das mir einfach die Zeit und Muße fehlt mich intensiver damit zu befassen. Am Ende schraube ich dann meist doch etwas länger am Material herum als mir lieb ist - Post und insbesondere Grading/Tracking/Masken langweilen mich enorm schnell bzw. demotivieren mich.
Im Prinzip ist der Workflow zur Pocket 4k ja gar nicht soviel anders - aber auch da konnte man ja immens Zeit in der Post vertrödeln besonders wenn der Workwlow in Resolve nicht ganz so gut von der Hand gehen.
Bin daher mal auf den nächsten Post gespannt...
Antwort von Axel:
Ich habe ja bisher eher s cinetone präferiert aber spiele jetzt auch öfter wieder mal aufnahmeseitig parallel mit slog3 herum - den 100%ig schlüssigen und idealen Workflow habe ich noch nicht.
Einerseits tue ich mich weiterhin schwerer mit der korrekten Belichtung (ich nutze ungern dauerhaft Zebras ) und Resolve ist tatsächlich so mächtig …
Hast du das probiert:
>Gamma Assist Auto
>Zebra Off
> Flexible Exposure, AV toggle auf AEL-Button
> nach Augenmaß belichten, im Zweifelsfall kurz mit AEL Blendenautomatik zuschalten zur Kontrolle
> Metering Mode auf einen Custom Button, um Multi, Highlight und Spot schnell wählen zu können
> in den DVR Projekteinstellungen ACES cct, SLog3 als Farbe und Gamma, rec709 als Timeline.
Antwort von klusterdegenerierung:
@rush
S Cinetone ist für mich überhaupt nix, alleine schon wegen dem Kontrast abfall oder zuwachs je nach Belichtung.
Slog3 zu belichten ist eigentlich das einfachste von der Welt, wenn man irgendwo parallel eine Belichtungsreferenz wie Waveform, Zebra oder falsecolor sieht.
Die FX6 frisst Licht wie verrückt, deswegen ist sie für mich überhaupt kein lowlight oder Iso "Wunder", denn die 12.8K Iso sind so schnell erreicht wenn man Slog3 konform ETTR belichten will und die 800 Base sind im Grunde nix anderes als 200 Iso Rec709 mittig belichtet.
Die FX6 hat schönerweise eine tolle kleine Waveformanzeige mit justierbarem Limitbereich, diesen nutze ich bis zum Anschlag und je mehr sich im oberen Bereich abspielt, um so cleaner und Rauschfreier das gesamte Bild.
Als ich die Cam bekam war jedes Footage unterbelichtet, obwohl es brav in der Mitte lag, aber das kann man voll vergessen, es muß quasi schon so aussehen als würde es auf dem Display komplett ausbrennen, dann passt es, hat man den Eindurck es sei korrekt belichtet, ist es unterbelichtet, bzw bekommt man Lograuschen in den Tiefen.
Mein Slog3 Material sieht grundsätzlich nur noch so aus, als könnte man es alles in die Tonne kloppen, extrem flach, extrem Hell!
Nur so bringt man meiner Ansicht nach die FX6 genau zu ihrem Versprechen ansehnliches Material wie eine echte Cinema Cam zu produzieren.
Antwort von rush:
Ja genau das ist das "Problem" - da bin ich eben auch immer etwas zu zaghaft in der Belichtung und versuchn mich dann jetzt eher auf die beiden "nativen" Isos zu beschränken um mir selbst eine Referenz anzugewöhnen in Hinblick auf die Belichtung respektive gefühlte Überbelichtung die mir eher widerstrebt - selbst wenn sie anzustreben ist ;-)
Eigentlich war es mit der Pocket ja genauso... Muss mich nur wieder dazu zwingen mehr in die Lichter zu gehen...
btw: S-Cinetone kann man ja im Bildprofil bspw. etwas in Hinblick auf den Kontrast nach Minus korrigieren... -2 oder -3 gefallen mir damit auch besser und lassen sich bei Bedarf in der Post wieder "aufholen".
@Axel... Das mit dem Metering versuche ich momentan verstärkt - muss da nochmal an die Custom Buttons weil die bei mir anders belegt sind aber das sollte machbar sein sich da was zu basteln...
Antwort von Alex:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
...es muß quasi schon so aussehen als würde es auf dem Display komplett ausbrennen, dann passt es, hat man den Eindurck es sei korrekt belichtet, ist es unterbelichtet, bzw bekommt man Lograuschen in den Tiefen.
Trotz eingeschaltetem Gamma-Assist auf dem Display überbelichten?
Antwort von TomStg:
"Alex T" hat geschrieben:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
...es muß quasi schon so aussehen als würde es auf dem Display komplett ausbrennen, dann passt es, hat man den Eindurck es sei korrekt belichtet, ist es unterbelichtet, bzw bekommt man Lograuschen in den Tiefen.
Trotz eingeschaltetem Gamma-Assist auf dem Display überbelichten?
Gilt für die A7S3 ganz genauso.
Antwort von Mantas:
man muss nix überbelichten(man kann), einfach drehen, so dass es gut ausschaut und man ist gut dabei. Außer man hat, später in der Post, das Bedürfnis die Schatten stark aufzuhellen.
Antwort von Alex:
Mantas hat geschrieben:
man muss nix überbelichten(man kann), einfach drehen, so dass es gut ausschaut und man ist gut dabei. Außer man hat, später in der Post, das Bedürfnis die Schatten stark aufzuhellen.
So sehe und handhabe ich das auch. Wenn ich mit SLog 3 und Gamma-Assi arbeite, dann überbelichte ich in recht dunklen Szenen (vielleicht) etwas, aber bei normal taghellen Szenen eigentlich nicht. Genau dafür habe ich ja den Gamma-Assist, weil ich mit dem Display als Werkzeug arbeiten will. Wenn ich es gnadenlos überbelichte, dann habe ich ja keine bildliche Referenz.
Antwort von rob:
Mantas hat geschrieben:
709 type A hat doch seit FS7 ausgedient, ist auch echt kein hübscher LUT.
s709 ist nicht perfekt aber um Welten brauchbarer.
Hallo Mantas,
Danke für dein Feedback.
Meiner Erfahrung nach muss man bei der s709 - zumindest bei A7SIII und A1 S-Log3 Material - stärker beim Tint korrigieren als bei der 709A.
@ Kluster:
Den Weg über ARRI-C kenne ich via Colorspace Transform - kommt man häufig zu recht guten Ergebnissen - allerdings tun wir uns immer etwas schwer mit grundsätzlichen Empfehlungen, die massiver in die offizielle Colorscience des jeweiligen Herstellers eingreifen ...
Viele Grüße
Rob/
slashCAM
Antwort von klusterdegenerierung:
rush hat geschrieben:
Ja genau das ist das "Problem" - da bin ich eben auch immer etwas zu zaghaft in der Belichtung und versuchn mich dann jetzt eher auf die beiden "nativen" Isos zu beschränken um mir selbst eine Referenz anzugewöhnen in Hinblick auf die Belichtung respektive gefühlte Überbelichtung die mir eher widerstrebt - selbst wenn sie anzustreben ist ;-)
Da hast Du mich wohl missverstanden, denn über Isos wählen habe ich nicht gesprochen. ;-)
Ich benutze ausschließlich und nur 800 & 12.8, was anderes nutze ich nicht, auch nicht irgendwelche Automatissmen bzw gainverstärker etc.
Wenn mir 800 zu wenig ist und ich mir für jenes Setup kein 12.8 vorstellen kann, muß halt mehr Licht her, aber mit 800Iso kommt man ohne Licht eh nicht weit, da reicht schon f5.6 in einem normal beleuchtetem Büro und man ist mit 800 am Ende.
Aber ich nutze nie einen anderen Wert als die beiden, habe ich schon bei meiner FS700 nicht gemacht, es sein denn es war für Privat und egal.
Aber davon ab, Du mußt Dich da was tauen und mal ein paar tests machen, Du wirst erstaunt sein was SLog3 sich wegpacken kann, ist schon fasst wie Raw und macht auch echt Spaß. :-)
Antwort von klusterdegenerierung:
"Alex T" hat geschrieben:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
...es muß quasi schon so aussehen als würde es auf dem Display komplett ausbrennen, dann passt es, hat man den Eindurck es sei korrekt belichtet, ist es unterbelichtet, bzw bekommt man Lograuschen in den Tiefen.
Trotz eingeschaltetem Gamma-Assist auf dem Display überbelichten?
Also ich habe kein Assist oder irgendwas an, ich schaue lediglich auf die Waveform Anzeige und versuche nicht über meine festgelegte Grenze zu kommen, ich meine die lag bei 90% oder 95%, muß ich noch mal nachsehen. Da gibt es ja die 3 Gelben Balken, einer ist ganz unten, einer ganz oben und der dritte etwas darunter, da spielt sich dann das ganze highlighting ab und wenn es darin bleibt ist gut. Dennoch sieht es auf dem Display manchmal so aus, als wenn die Höhen ausbrennen.
Antwort von klusterdegenerierung:
Mantas hat geschrieben:
man muss nix überbelichten(man kann), einfach drehen, so dass es gut ausschaut und man ist gut dabei. Außer man hat, später in der Post, das Bedürfnis die Schatten stark aufzuhellen.
Halte ich nicht nur für eine gewagte These, sonder auch für dummes Zeug.
Selbst dezidierte Profis und Sony Gurus wie Chapmann aggieren so.
Antwort von klusterdegenerierung:
rob hat geschrieben:
@ Kluster:
Den Weg über ARRI-C kenne ich via Colorspace Transform - kommt man häufig zu recht guten Ergebnissen - allerdings tun wir uns immer etwas schwer mit grundsätzlichen Empfehlungen, die massiver in die offizielle Colorscience des jeweiligen Herstellers eingreifen ...
Klar, das sehe ich ein und ist natürlich nur eine Variante, die muß man nicht so übernehmen, auch und erst Recht nicht wenn es um die 100%ige Darstellung korrekter Farben geht.
Allerdings ist es mit dem Transform nun wieder was anderes und man kommt auch zu anderen Ergebnissen, als wenn man so arbeitet wie ich es dargelegt habe, denn das Transform tool macht mehr als nur einen Input Log wechseln und in der gesamten Kette steht vorher in der Regel nicht der Wide Gamut, sondern das standard Davinci Farben (Gamut) und das ist auch wieder was anderes.
Antwort von Alex:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
Mantas hat geschrieben:
man muss nix überbelichten(man kann), einfach drehen, so dass es gut ausschaut und man ist gut dabei. Außer man hat, später in der Post, das Bedürfnis die Schatten stark aufzuhellen.
Halte ich nicht nur für eine gewagte These, sonder auch für dummes Zeug.
Selbst dezidierte Profis und Sony Gurus wie Chapmann aggieren so.
Ich glaube Mantas redet davon, wenn Gamma-Assi eingeschaltet ist. Dann gebe ich ihm recht. Der Gamma-Assi ist u.a. ja genau dafür da, dass man überbelichtet. Wenn er ausgeschaltet ist, wie bei dir Kluster, dann muss man das Display natürlich ordentlich zum Leuchten bringen. Da bevorzuge ich allemal den Gamma-Assi, da kann ich das Bild wesentlich besser beurteilen, als wenn man sich das überbelichtete und flache Log-Bild anguckt.
Antwort von Mantas:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
Mantas hat geschrieben:
man muss nix überbelichten(man kann), einfach drehen, so dass es gut ausschaut und man ist gut dabei. Außer man hat, später in der Post, das Bedürfnis die Schatten stark aufzuhellen.
Halte ich nicht nur für eine gewagte These, sonder auch für dummes Zeug.
Selbst dezidierte Profis und Sony Gurus wie Chapmann aggieren so.
Ach komm, nichtmal der macht es noch so.
gib einer normalen Produktionsbude 2 Blenden zu helles Material, viel Spaß.
das war noch bei FS7 gewollt mit 2000 und 800.
Antwort von klusterdegenerierung:
Eben, FX6 arbeitet base mit 800, wo ist nun der Unterschied?
Und viel Spaß mit 2 Blenden unterbelichtetem Log, das sieht toll aus.
Und normale Produktionsbuden haben von Log so viel Ahnung wie ein Zahnarzt von einem Zweimassenschwungrad beim 2010er Touareg.
Antwort von Mantas:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
Eben, FX6 arbeitet base mit 800, wo ist nun der Unterschied?
6 Jahre.
und normal belichtetes Material sieht auch toll aus.
Antwort von rush:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
rush hat geschrieben:
Ja genau das ist das "Problem" - da bin ich eben auch immer etwas zu zaghaft in der Belichtung und versuchn mich dann jetzt eher auf die beiden "nativen" Isos zu beschränken um mir selbst eine Referenz anzugewöhnen in Hinblick auf die Belichtung respektive gefühlte Überbelichtung die mir eher widerstrebt - selbst wenn sie anzustreben ist ;-)
Da hast Du mich wohl missverstanden, denn über Isos wählen habe ich nicht gesprochen. ;-)
Ich benutze ausschließlich und nur 800 & 12.8, was anderes nutze ich nicht, auch nicht irgendwelche Automatissmen bzw gainverstärker etc.
Wenn ich schreibe das ich öfter versuche ausschließlich auf die beiden nativen Isos zu setzen und den Rest über Licht respektive ND ausgleiche dann ist das doch exakt das was du auch machst.
Habe ich bei der Pocket 4k übrigens auch so gehandhabt
Amüsant das wir uns hier gefühlt immer wieder missverstehen obwohl häufig dasselbe gemeint ist - strange.
In Hinblick auf die Überbelichtung aka Full Well /ettr bin ich aber tatsächlich eher bei Kluster vom Gefühl her. Denn egal ob Gamma Assist On oder Off - die Belichtungsanzeige ändert sich dadurch nicht und auch nicht das Zebra. Man bekommt nur eine an Rec709 emulierte Farb/Kontrast-Version angezeigt.
Wenn man die Kamera auf Spot Metering stellt und einen Punkt anvisiert ist dieser sowohl mit Gamma Assist On oder auch Off immer "gleich hell".
Eine Referenz ist im Fall der A7SIII dann bspw das Zebra - denn das Histogramm ist mir zu schwammig und ändert sich beim Switch des Gamma Assist ebenso wenig.
Gefühlt lande ich daher auch eher bei einer +1.3 bis 1.7er "Überbelichtung" um den Sweet Spot zu erreichen -und genau daran muss man sich etwas gewöhnen wenn man keine Waveform Anzeige wie bei der FX6/FX9 hat.
In Kombination mit Zebra bekomme ich das mittlerweile hin, aber ohne finde ich es teilweise tatsächlich noch etwas schwierig die die Helligkeit perfekt zu treffen um möglichst viel Spielraum einzufangen.
Antwort von klusterdegenerierung:
Sorry rush, vielleicht lese ich zu unaufmerksam. :-)
Ja Du hast recht, erst jetzt bei der FX6 und dem Waveform gelingt es mir gut, das ging früher nur via Shogun und bei der A7III tue ich mich richtig schwer wenn kein Moni dran ist, denn das Display der A7 ist absolut nicht zu gebrauchen und hat mit Genauigkeit genauso viel gemein wie Palmöl mit Bio.
Natürlich ist der zufindende Wert immer haarscharf an der Grenze, aber ich finde das lohnt, denn das gesamte Material gewinnt dadurch ungemein und bietet ein extrem breites Spektrum an Bearbeitungsraum und mit den richtigen Rädchen in Resolve kann man wirklich viel reißen, das ist schon sehr erstaunlich.
Wird denn das footage der A7S eigentlich im RCM auch automatisch interpretiert, oder mußt Du den Input von Hand zuweisen wie bei meiner A7III?
Antwort von Mediamind:
Wenn es schnell gehen soll, nutze ich die hervorragende Belichtungsautomatik der A7SIII und lasse den Shutter durch die Automatik einstellen. Dann passe ich die Blende an, dass ich auf einen Shutter von 1/50 komme, dann wieder zurück auf manuell. Das ganz liegt auf einem F-Button, den Tipp hatte ich von Axel. Die Belichtungskorrektur ist auf +1,7 gestellt. Das passt eigentlich immer und ich treffe die Belichtung auf diesem Weg in Verbindung mit Zebras zur Kontrolle eigentlich immer. Als ich die A7SIII neu hatte, clippte ich viel zu häufig, ich hatte meine Probleme mit dem Gamma Assistenten. Zu den Hauttönen: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Ausreizen bis zur Clippinggrenze den Hauttönen gut tut. Es clippt zwar nichts, aber kann es sein, dass man hier bei den Hauttönen, wie soll es ausdrücken, irgendwie Substanz verliert? Wenn ich das nicht ganz ausreize, scheinen sie mir einen Tick natürlicher. Ist jetzt nur ein Eindruck, ich kann das schlecht mangels echter Vergleichbarkeit belegen .
Antwort von Axel:
Ergänzend zu dem, was Mediamind oben geschrieben hat:
rush hat geschrieben:
In Kombination mit Zebra bekomme ich das mittlerweile hin, aber ohne finde ich es teilweise tatsächlich noch etwas schwierig die die Helligkeit perfekt zu treffen um möglichst viel Spielraum einzufangen.
Zu "möglichst viel Spielraum":
Lang hat's gedauert, aber ich begreife inzwischen, warum ETTR mit Zebra (93 +/- 2, so hab ich's) erstens keinen Spaß macht und zweitens zu inkonsistent belichteten Aufnahmen in ein und derselben Location führt.
Erstens ist da der Verdacht, dass speziell die Zebra-Anzeige der A7S3 nicht sonderlich präzise ist. Aber auch bei der ebenfalls 13 Blenden fassenden Ur-Pocket gab es so keine gleichmäßige Belichtung. Der Grund ist, dass wir bei zugeschaltetem Gamma Assist (bei der Pocket: "VIDEO") ja eigentlich davon ausgehen, für rec_709 und nicht für HDR zu belichten. Es gibt einen Grund, warum die Waveform in Resolve vertikal in 8 Felder unterteilt ist. Das sind die maximal verteilbaren Helligkeitsverdopplungen.
Mit einer 13-Blenden Kamera für ein 8-Blenden-Bild ist im Grunde ein anderer Ansatz sinnvoller: WYSIWYG, mit einer Portion Skepsis.
Du kannst das üben, indem du auf +1.7 (Rad oben rechts) stellst und jeweils toggelst, was dir die Automatik vorschlägt. Du wirst feststellen, dass du ziemlich schnell rein visuell beurteilen kannst, wie Schatten im Display/Sucher aussehen müssen, nämlich nie gecrushed. Etwas schwieriger ist es, Clipping zu beurteilen.
Aber wann, in welchen Situationen, tritt Clipping auf? Salopp gesagt wenn's zu hell ist. Du kannst mit der Messmethode "Highlights" (praktischerweise direkt ober- oder unterhalb von "Multi") immer mal kurz checken, welche Blende das Clippen verhindern würde.
Dabei wirst du feststellen, dass in sehr hellen oder sehr kontrastigen Situationen die Schatten absaufen würden. Was, wie gesagt, ziemlich leicht mit bloßem Auge zu sehen ist. Es ist im Hellen besser, die Belichtungskompensation auf "0" zu setzen und eigentlich nur auf die Schatten zu achten. Fills the well und belichtet nach Augenmaß auf den Punkt. Klar kann es gelegentlich zu clippenden Spitzlichtern kommen. Ich finde aber, dass praktisch alle Aufnahmen so brauchbar und vor allem gleichmäßig belichtet sind. Und kein störendes Zebra-Geflimmer im Bild. Bei mir ist nur die Wasserwaage an, weil ich halt auch viel aus der Hand mach.
ETTR wäre sicherlich angesagt, wenn man HDR machen wollte.
Antwort von Mantas:
Mediamind hat geschrieben:
. Zu den Hauttönen: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Ausreizen bis zur Clippinggrenze den Hauttönen gut tut. Es clippt zwar nichts, aber kann es sein, dass man hier bei den Hauttönen, wie soll es ausdrücken, irgendwie Substanz verliert?
eigentlich schon, die liegen dann in einem stärker komprimierten Bereich. Weniger Helligkeitsunterschiede je Blende.
Antwort von Axel:
Mantas hat geschrieben:
Mediamind hat geschrieben:
. Zu den Hauttönen: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Ausreizen bis zur Clippinggrenze den Hauttönen gut tut. Es clippt zwar nichts, aber kann es sein, dass man hier bei den Hauttönen, wie soll es ausdrücken, irgendwie Substanz verliert?
eigentlich schon, die liegen dann in einem stärker komprimierten Bereich. Weniger Helligkeitsunterschiede je Blende.
Es gibt bekanntlich einen angeborenen Instinkt für die Beurteilung von Hautfarbe. Wir wissen, wenn jemand müde aussieht, sich schämt, gesoffen hat oder einfach nur schön ist - alleine aufgrund der Haut. Egal, ob die Haut im grellen Sonnenlicht, im Schatten oder nur im schwachen Schein eines Smartphone-Schirms liegt. Die so genannte memory color.
Warum sollte ich diese menschliche Fähigkeit nicht nutzen und das Aussehen der Haut zum Eichen der Belichtung benutzen?
Antwort von Mantas:
Axel hat geschrieben:
Warum sollte ich diese menschliche Fähigkeit nicht nutzen und das Aussehen der Haut zum Eichen der Belichtung benutzen?
macht man auch, aber manche suchen das maximale technische, wie du auch sagtest, eine inkonsequente Belichtung mit sich bringt, macht bestimmt spaß sowas zu schneiden.
Antwort von klusterdegenerierung:
Hier gerade drüber gestolpert, passt noch zur letzten Unterhaltung mit Gamma Assist. (getimed)
https://youtu.be/wrqRcf8EdIA?t=431
Antwort von Alex:
Ja aber da sagt er doch genau das: Wenn Gamma-Assist eingeschaltet ist, und es im Sucher gut belichtet aussieht, dann wird das S-Log auch gut belichtet sein.
Ich wunderte mich über deine Aussage neulich, dass du krass überbelichten musst, damit das Material brauchbar wird.
Ich kann deine Erfahrung nicht teilen (vielleicht liegt auch ein Missverständnis vor), ich fahre jedenfalls prima damit: Gamma-Assist an - gut is... (Egal ob A7, FS7, FX6. FX9 hatte ich noch nicht).
Antwort von klusterdegenerierung:
Hallo Alex,
ich glaub ich muß da mal selbst in mediasres gehen und über meine Verwendung von Begriffen nachdenken. ;-)
Ich habe zwar ständig den Begriff "Überbelichtung" genutzt, meine ihn aber nur kontextgebunden zu einer Standard oder sogar eher niedriger Belichtung.
Was soviel heißen soll wie, das ich natürlich nicht eine echte Überbelichtung im Sinne von ich liege 1,7 Blenden über der Null Grenze, sondern ich liege mit diesem Wert über das was die meißten als normal Belichtet sehen, nämlich man liegt deutlich nur knapp unter unter Null und deutlich niedriger als 1024 im Wavemoni.
Das heißt das ich manuell ohne Assisttools belichte, aber ich klebe mit den gesamten values haarscharf unter der clippinggrenze, womit ja die Mitte nicht mehr in der Mitte liegt, sondern wesentlich weiter darüber.
Dies hat den Vorteil das man die range schon beim recorden spreizt, aber trotzdem noch legal ist, was wiederum zu einer hohen Dynamik und wenig Rauschen führt.
Ich nutze im übrigen nur die Mlut Funktion um auf Display und Moni ein Recbild zu emulieren, was aber die Werte selbst nicht verändert.
Antwort von rush:
Jepp ich denke auch das ein gewisses Missverständnis bzw Verwirrung bereits durch Nutzung unterschiedlicher Belichtungsmessfunktionen herrührt.
Es macht ja riesige Unterschiede ob man einen Spot Point misst oder bspw. eher das gesamte Bild betrachtet.
Eine auf Spitzlicher bezogene Messung des Bildes kann dagegen zu völlig anderen Werten des (kamerainternen) Belichtungsmessers führen und andersherum je nach Bildinhalt.
Orientiert man sich eher am Full Well/ETTR Gedanken macht eine gewisse Überbelichtung bzw Ausnutzung der Werte ja durchaus Sinn - aber natürlich immer in Bezug zum Gesamtkontext - eine dunkle Szene bis zum Erbrechen auszuleuchten nur um in den Bereich der quasi optimalen Sensorausnutzung zu gelangen macht eher wenig Sinn.
Und die Assist Funktion verändert ja wie mehrfach erwähnt auch keine Helligkeitswerte als solche - sondern bietet nur optimierte Vorschaufunktion gegenüber der flachen Gamma Kurve um Farben/Kontraste am Set etwas besser beurteilen zu können.