Hallo, wer hat Erfahrungen mit dem STEADYDRIVE Flexidrive HD?
Ich versuche das System vernünftig auszubalancieren, aber es will mir nicht so recht gelingen. Es pendelt zu oft nach. Unzählige Male habe ich ich die Gegengewichte gewechselt in vielen Positionen, ohne ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten.
Ich habe die Kamera komplett nackig (ohne Zubehör), sowie auch mit Zubehör zusammengebaut verwendet, es will nicht so recht gelingen. Es gibt sowohl einen Griff, als auch einen Trackball zum System.
Du musst die Kamera so mit Zubehör ausstatten, wie du sie später verwenden möchtest. Dann muss das Gewicht unten zunächst mal so leicht sein, dass das ganze System immer zur Seite wegkippen will, also oben schwerer als unten ist.
Danach ist das untere Gewicht leicht zu erhöhen.
Das Pendeln ist normal, aber es muss ganz langsam erfolgen, also nach einem Ausschlag ca. 1-2 Sekunden bis zur Rückkehr in die Normalposition benötigten.
Im praktischen Gebrauch ist es dann Übungssache, dieses Pendeln vorherzusehen und abzufangen.
Antwort von Renato:
Vielen Dank, jetzt klappt es viel besser, wahrscheinlich waren meine Erwartungen in das System auch zu hoch?
Antwort von domain:
Steadycams werden allgemein sehr überschätzt, wobei man aber feststellen muss, dass sie in geübten Profihänden sehr brauchbare Ergebnisse erzielen können. Aber diese Geräte haben meist so viel Gewicht, dass sie mit einer Hand nahe am Gelenk behutsam geführt werden können, ohne dass es zu starken Verwacklern kommt.
Die Amateursteadys hingegen müssen eine gewisse Reibung in den Gelenken aufweisen, damit man überhaupt schwenken kann und das Pendeln gedämpft wird.
Ich selbst verwende es nur bei Verfolgungen und da brauche ich meist 2-3 Anläufe, bis es halbwegs passabel aussieht.
Es kann aber niemals ein Stativ mit Videoneiger ersetzen.
Antwort von Rebaf:
Hallo, habe auch - schlechte - Erfahrungen mit dem Flexidrive gemacht. Das "Kugelgelenk" ist ein Witz - dafür, dass das das zentrale Element ist, das als Lager den Pendelausgleich in alle Richtungen gewährleisten soll. Dazu kommt beim Steadydrive das Problem, dass sich die Gewichte nur mit extremer Kraft per Schrauben und Muttern fixieren lassen. Dabei verschiebt sich dann immer wieder die mühevoll hergestellte Balance. Wenn man es dann mal geschafft hat, ist man schon so angestrengt, dass die Armpower für eine ruhige Fahrt nicht mehr ausreicht. Und nach wenigen Minuten haben sich die Schrauben wiedr gelöst und der Spaß beginnt von vorne. Alleine ist es gar nicht möglih das System zu justieren. Hier könnte der Hersteller mit ein wenig mehr Grips und dem Einsatz von wertigeren Materialien (bessere Schrauben, geringere Toleranzen, leichteres Grundmaterial...) ein verwendbares System herstellen.
Ich habe mir jetzt eine Glidecam 4000 gekauft. Zusammen mit der XH A1 ist es gerade noch tragbar. Hier unterstützen fein bewegbare horizontale und vertikale Einstellschraunben und stablie Verscheeibemechanismen, dass das System nach der Grundeinstellung in wenigen Sekunden auch an geänderte Balancesituationen (Weitwinkel, Kameralicht, Monitor...) angepasst werden kann. Hier ist das zentrale Element eine mehrfach kugelgelagerte Aufhängung - ohne Widerstand, wodurch die Massekräfte von Gewicht und Gegengewicht sofort gegeneinander ausbalanciert werden. Damit werden ruckartige Bewegungen hervorragend abgefangen.
Das Teil ist zwar vergleichsweise teuer, hat aber den Vorteil, dass man alleine und mit nur ein wenig Übung schon passable Drehergebnisse erzielen kann. Das Teil läßt sich aufgrund geringen Gewichts auch leicht demontiert in einer kleinen (Rucksack-)Verpackung transportieren.
Aber auch hier gilt - Übung mach den Meister...