Frage von Schleichmichel:Der Hintergrund dieses Threads liest sich
hier, es ist Offtopic und trotz DigitalVideo-Forum auch für die wenigen Schmalfilmer hier vielleicht nicht ganz uninteressant.
Der Gast, der da so trommelt, wüsste da ein paar Massnahmen, wie man beim filmen auf herkömmlichen Filmmaterial das Ruckeln, welches durch die Vollbilddarstellung entsteht, reduziert werden kann. Bislang blieb es bei der Behauptung, wirklich näher eingegangen ist er darauf nicht... es sei ja wohl etwas deplaziert hier. Finde ich überhaupt nicht, deshalb bietet sich hier die Gelegenheit, mal genauer auf diese Massnahmen einzugehen.
Durch meine Vorwegnahme der Belichtungszeit erübrigt sich der Hinweis, die Sektorenblende auf 180° zu stellen, um mehr Bewegungsunschärfe zu erhalten (;ungeachtet der Tatsache, dass mit einigen Mitchell-Kameras grössere Hellsektoren möglich sind). Argumente, wie die bis zu 3fache Projektion eines einzelnen Filmbildes im Kino tut nichts zur Sache, da es um die Darstellung auf dem heimischen Fernseher, speziell Plasma und Co ging.
Wer A sagt, muss auch B sagen!
Antwort von PowerMac:
Des isch ja au analog.
Antwort von Schleichmichel:
Ich habe das mal hier rüberkopiert.
Das Schweigen im Walde hat ein Ende ;-)
Also zunächst einmal muss festgehalten werden, dass ein Bewegungsruckeln bei 24 oder 25p nur dann als solches empfunden wird, wenn zwei Dinge gleichzeitig entreten:
1. Eine relativ starke Winkelverschiebung des bewegten Objektes von Bild zu Bild und
2. eine relativ scharfe Kante des sich bewegenden Objektes
Das Produkt aus 1. und 2. könnte man quasi als eine Konstante auffassen unter der kein Ruckeln unangenehm auffällt.
Die Kameraleute tüfteln nun bei ihren Einstellungen oft sehr lange herum, wie sie diese Konstante einhalten können und nicht überschreiten.
Dazu dient der Bildaufbau (;Tiefenschärfegestaltung) und auch die Belichtungszeit (;eher lang), beides damit schnell Bewegtes unscharf abgebildet wird. Mit konventionellen DV-Mini-Amateurkameras mit ihren 1/3" Sensoren ist aber zumindest Punkt 1 kaum realisierbar.
Des weiteren werden offenbar in den Kopieranstalten Zeitlupenaufnahmen mit zB. 48 fps auf 24 fps in Doppelbelichtungen kopiert. Dabei darf sich natürlich nicht das ganze Bild bewegen, aber das stark bewegte Objekt siehst du bei Einzelbildanalysern relativ scharf, aber doppelt abgebildet. Bsp. der Tennisball während des Fluges in dem Film "Das Match" von Woody Allen.
Du hast vollkommen recht, bei professionellen Spielfilmen fällt einem Bewegungsruckeln relativ selten auf, aber die arbeiten halt mit allen Tricks.
Naja, die Punkte, die Du genannt hast, sind ein wenig dürftig. Aber zumindest hast Du Dich nochmal geäussert.
Asche über mein Haupt, "Das Match" kenne ich nicht, obgleich von Woody Allen. Steht aber jetzt auf meiner Ausleihliste. Dann gucke ich mir das an. Es hört sich aber eher so an, als wäre eine Normalaufnahme ODER leichte Zeitlupe per Einzelbildüberblendung nochmals verlangsamt worden. Also so gut wie nie der Regelfall.
Zu dem Punkt "12" ;)
Natürlich ruckelt es etwas mehr, als bei 50i (;keine Debatte bitte über Verfahren). Aber bei offener Sektorenblende (;andere nannten es Flügelblende, ist auch okay) haben wir bei 24fps 1/48sek. Dann sind die Kanten von sich bewegenden Objekten wirklich ausreichend verwischt, um nicht hektisch zu wirken (;dazu der unsägliche "Private Ryan" mit sehr kleinem Hellsektor in der Anfangssequenz, was sehr stark ruckelt). Bei 180° ist die Kante bis zur Hälfte der Strecke, die das bewegte Objekt zurücklegt , verwischt. Man sieht das auch gut bei Regentropfen im Film, wie weit die Sektorenblende offen ist.
Wenn man aber mit der Kamera durch ein sehr kontrastreiches Motiv schnell von Schulter hin und herschwenkt, wird einem auch bei Video auf Dauer schlecht.
Belassen wir es dabei?
Antwort von ian101:
OK,
aber auch Asche über mein Haupt, der Film heißt Matchpoint, deshalb kennst Das Match wahrscheinlich nicht ;-))
Antwort von Schleichmichel:
Dann habe ich den ja tatsächlich schon lange auf meiner Ausleihliste bei Amazon :)
Bin gespannt..