Frage von UlmsSkyliner:Hallo,
mich beeindruckt das Musikvideo "tot oder lebendig" von Kool Savas.
Hier der Link:
Könntet ihr mir sagen wie diese Übergänge gemacht wurden?
1)z.B. bei 15 sec wo er ein Bild in einem Heft anschaut und die Kamera dann in dieses Bild "hineinfährt".
2)oder bei 47 sec, Bild verändert sich
3) bei 51 sec, dreht Bild, Kamera "fährt wieder hinein ins Bild"
4) 1.12 min, geiler schneller Übergang
5)1.22 min, Foto wird gezeigt, Kamera fährt wieder in das Foto "herein"
6)1.36 min, Wasserflasche
7)1.47 min, Kamera fährt "hinaus", hat Zeitschrift in der Hand wo er als Cover drauf ist
8)2.00min, wo ein Bild von ihm auf dem T-Shirt gedruckt ist und die Kamera "hineinfährt"
Wie kann man sowas machen?
Hier das Making of, falls es euch interessiert
http://www.myvideo.de/watch/2842174
Würd mich sehr freuen, wenn ihr mir diese Übergänge genauestens erkläre würdet.
Was muss man beim Dreh machen um diese Übergänge zu machen/bekommen und in der Nachbearbeitung?
MfG Chris
Antwort von Anonymous:
das anfangsframe des videos auf die zeitung/fläche pappen
und diese position mit dem bild/frame sauber tracken...
gruß cj
Antwort von Andreas_Kiel:
Welche Schnittsoftware benutzt Du? Wenn Du mit Keyframes arbeiten kannst, ist das z.B. mit der Kamera, die ins Fotoalbum fährt, kinderleicht - aber es ist eine elende Fleißarbeit und nicht mal schnell zusammengeklickt.
Also: Du brauchst mindestens zwei Videospuren, und in einer davon ist der komplette Clip, der nachher im "Foto" erscheint - in den die Kamera hineinfährt (Spur 1).
Die andere Spur enthält den Darsteller mit einem Buch in der Hand (Spur 2).
Beide Spuren beginnen bei Null (eigentlich egal wo, aber Hauptsache gemeinsamer Start).
Jetzt verkleinerst du das Bild in der Spur 1 so, daß es in das "Foto" in Spur 1 paßt. Dazu mußt Du es auch noch etwas drehen. Bei Sony Vegas heißt diese Funktion "Panorama /Event Cropping".
Das war der erste Schritt.
Nun mußt Du Keyframes benutzen. Dazu läßt Du Deinen Clip (also beide Spuren gemeinsam) ein paar Frames vorlaufen. Dort setzt Du einen Keyframe. An dieser Stelle veränderst Du das Bild in Spur 1 ein klein wenig, z.B. größer werdend, oder etwas Farbe hinzufügen, falls das Ausgangsbild s/w sein soll.
Alles was zwischen Keyframes liegt, errechnet Dein Schnittprogramm automatisch!
Jetzt spielst Du praktisch Daumenkino: paar Frames vor, Keyframe setzen, Spur 1 anpassen, und weiter (deswegen: elende Fleißarbeit).
Je genauer Du arbeitest und je mehr Erfahrung Du damit hast, desto besser wird das Ergebnis.
Schwierig wird es, wenn sich das Buch gleichzeitig bewegt. In dem Fall würde ich Spur 1 zuerst fertigstellen und dann die Bewegungen der Spur 2 auf Spur 1 händisch übertragen, sozusagen "synchronisieren".
Also auf geht's, es ist überhaupt nicht schwer und macht irre Spaß. Wie das nun bei Deiner Software funktioniert, weiß ich natürlich nicht, das Prinzip ist aber immer gleich. Das mit der Zeitung kann man ganz grob in vermutlich 10 Minuten hinbekommen. Soll es gut werden, dauert es natürlich länger.
BG
Andreas
Antwort von UlmsSkyliner:
Danke Andreas.
Ich benütze Adobe Premiere.
Nun ja, ich steh grad ein bisschen aufm Schlauch.
Also:
Um diesen Übergang zu ermöglichen brauche ich 2 Spuren in der Timeline.
In Spur 1, ist der komplette Clip der nachher im Foto erscheint.
In Spur 2, der Clip mit dem Darsteller der das Heft in der Hand hält.
Nun muss ich das Bild von der Spur 1 so verkleinern, dass es in das Foto von Spur 2 passt.
Richtig?
Dann muss ich Keyframes setzen.
Jetzt muss ich das Bild in Spur 1 verändern.
Nun aber meine Frage:
Muss ich beim Dreh schon mit der Kamera in das Bild hineinfahren/zoomen?
Wie soll ich sonst die "Fahrt" ins Foto hinbekommen?
Oder erst im Programm?
MfG Chris
Antwort von Andreas_Kiel:
Ja, alles soweit richtig!
Im Clip von Spur 2 würde mit der Kamera ganz langsam und gleichmäßig zoomen, weil Du sonst zwei unterschiedliche Bewegungsrichtungen /-geschwindigkeiten mit Keyframes ausgleichen mußt.
Das wäre für den Anfang, wenn Du sowas noch nicht gemacht hast, vielleicht doch eine zu heftige Nummer und könnte Frust aufkommen lassen.
Solange Bewegungen recht linear verlaufen, d.h. in Richtung und Geschwindigkeit, brauchst Du nicht einmal allzuviele Keyframes.
BG, Andreas
Antwort von UlmsSkyliner:
Hat geklappt!
Danke.
War ganz schlön zeitaufwendig, es gescheit hinzukriegen.
Also:
Szene nachgestellt wie im Video, dann in den Anfangsframe vom Video dass im Foto läuft (den ich auf ein Papier in ein Heft geklebt habe) hineingezoomt.
Mit Premiere, Clip ins Foto positioniert, Keyframes gesetzt.(Skalierung, Position usw.)
Mit dem Videoeffekt "Bewegung"
Dann Clip einegefärbt:
Von Schwarz weiß nach bunt.
Fertig.
Nun würde mich aber noch interessieren, wie der Übergang bei 1.36 min mit der Wasserflasche gemacht wurde?
Was muss man beim Dreh machen?
Was in der Post?
MfG Chris
Antwort von Axel:
Nun würde mich aber noch interessieren, wie der Übergang bei 1.36 min mit der Wasserflasche gemacht wurde?
Sieht für mich aus wie ein simpler Zoom (ob on set oder post, egal), in den das Bild des Sängers per Deckkraft überblendet wurde (vielleicht ebenfalls kurz einskaliert, das kann ich in diesem Flash nicht genau erkennen). Jedenfalls leicht zu machen.
Was zunächst aussieht wie ein Hirndreher, das berühmte Video
Fäule, ist in Wirklichkeit nur verflixt gut geplant. Die Methoden sind Keying, Skalierung und Drehung. Das Zauberwort ist "Ebenen". Guck"s dir ein paarmal hintereinander an, und du weißt, was die Welt zusammenhält. Kleiner Tip: Achte darauf, wann rückwärts
gefahren wird (Perspektive müsste sich ändern) und wann nur
verkleinert.