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Frage von Helge Renner:


Morgen, Mittwoch, den 10.6., läuft ein Film von mir auf um 22.45 Uhr auf Arte: Pommersche Illusionen

Mein Film "Pommersche Illusionen" läuft endlich auf Arte:

Ein alter Zauberer stemmt sich gegen die Zeit, ein amerikanischer Einwanderer geht mit dem Hubschrauber auf Brautschau und ein junger Mann lernt fürs Leben. Alle drei wohnen in dem polnischen Seebad Darlowo, dem ehemaligen Rügenwalde. Nach dem EU-Beitritt Polens geht das Städtchen durch eine Zeit der Veränderung, genau wie die drei Hauptpersonen des Films.

Mittwoch, 10. Juni, 22.45 Uhr

http://www.arte.tv/guide/de/040187-000/ ... illusionen

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Antwort von Axel:

Ist programmiert. Da dies ein Technik-Forum ist, gibst du uns vorab ein paar Infos zu Kameras, Audio-Equipment, Codecs und Post-Software?

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Antwort von Jott:

Hinterher ist doch viel spannender?

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Antwort von Axel:

Hinterher ist doch viel spannender? Okay, ich rate dann.

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Antwort von Funless:

Hinterher ist doch viel spannender? Okay, ich rate dann. Also anhand des Ausschnitts den man bereits vorab auf der ARTE Webseite anschauen kann, fange ich mal mit dem Raten an.

Entweder Canon C100 oder C300, jedenfalls definitiv eine Canon EOS C.

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Antwort von Axel:

Entweder Canon C100 oder C300, jedenfalls definitiv eine Canon EOS C. Definitiv Canon-Farben, kann also sein. Aber Farben kann man heute in der Post ziemlich weit managen ...

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Antwort von Helge Renner:

Ich löse es nach der Sendung auf.

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Antwort von Funless:

Entweder Canon C100 oder C300, jedenfalls definitiv eine Canon EOS C. Definitiv Canon-Farben, kann also sein. Aber Farben kann man heute in der Post ziemlich weit managen ... Das stimmt schon aber ich persönlich glaube nicht, dass jemand sich die Mühe und Aufwand antut bspw. Blackmagic Footage zu Canon Farben zu graden.

Dann nimmt man doch am besten gleich eine Canon als Kamera (würde ich jedenfalls machen).

Vielleicht liege ich mit meinem Raten ja auch völlig daneben, weil ich das sehe was ich sehen will? Wer weiß?
Ich löse es nach der Sendung auf. Es bleibt jedenfalls spannend.

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Antwort von 740intercooler:

klingt nach einem vielversprechenden dokfilm. endlich mal kein nerviges overvoice bei arte. die ruinieren ja bislang jeden film mit dem quatsch.

mein techniktipp: 1/2 zoll chip-kamera

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Antwort von Helge Renner:

Leider gibt es einen sporadischen Sprecherkommentar, die Redakteure hatten mal wieder die üblichen Bedenken, dass die Geschichte sonst zu subtil für ihre Zuschauer ist. Allerdings haben wir uns um einen ergänzenden und leicht poetisch-ironischen Kommentar anstatt dem üblichen "Ich erklär mal was der Protagonist gleich sagt"-Kommentar.

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Antwort von RDG:

Ich freu mich drauf und wünsche Dir viel Erfolg mit deinem Werk!

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Antwort von 740intercooler:

Leider gibt es einen sporadischen Sprecherkommentar, die Redakteure hatten mal wieder die üblichen Bedenken, dass die Geschichte sonst zu subtil für ihre Zuschauer ist. Allerdings haben wir uns um einen ergänzenden und leicht poetisch-ironischen Kommentar anstatt dem üblichen "Ich erklär mal was der Protagonist gleich sagt"-Kommentar. ich meinte die untertitel anstelle des sonst tv-üblichen overvoice beim englisch. ein kommentar ist natürlich noch mal eine andere geschichte, bei der ich auch immer froh bin filme ohne hören zu können. aber schön, dass ihr einen kompromiss gefunden habt mit den "dem-zuschauer-nichts-zutrauenden-redakteuren".

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Antwort von TaoTao:

Kann man das danach noch irgendwo sehen? Bin Morgen um diese Zeit nicht da...hab auch garkeinen Fernseher

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Antwort von TheGecko:

Hi,

normalerweise kann man in der Mediathek von Arte "Arte+7"
http://www.arte.tv/guide/de/plus7/?em=048589-000
Sendungen noch 7(?) Tage nach der Ausstrahlung im Internet anschauen.

(Ich denke mal 7, sonst wäre der Name wirklich "ungünstig" gewählt)

Viele Grüße,

TheGecko

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Antwort von Frank Glencairn:

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Entweder Canon C100 oder C300, jedenfalls definitiv eine Canon EOS C. glaubined

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Antwort von Funless:

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Entweder Canon C100 oder C300, jedenfalls definitiv eine Canon EOS C. glaubined Ja ich tendiere mit meiner Vermutung langsam auch eher zur BMPCC. Hat aber weniger damit zutun, dass mir die Farben nach nochmaligem Anschauen der Vorschau weniger Canonmäßig erscheinen, sondern mehr mit Holmes'scher Kombination von versteckten Hinweisen.

Es bleibt (nach wie vor) spannend.

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Antwort von raketenforscher:

Canon 7d und/oder Mark 3.

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Antwort von Axel:

Canon 7d und/oder Mark 3. Wenn Canon, dann C300 (für ML Raw ist der Workflow zu umständlich für Doku). Und zwar wegen der 4:2:2-Spezifikation, die ja nur C300 und C500 erfüllen. Laut lokalem Kameraverleih ist die C300 die beliebteste TV-Doc-Kamera, mein Kumpel hat sie gerade günstig bei Calumet (Paradoxon!) gekauft.

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Antwort von Frank Glencairn:

No way.

Fragt euch mal, welche Kameras vor 6 Jahren verfügbar waren.

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Antwort von 740intercooler:

wer verlangt 4:2:2 bei echtem dokumentarfilm? wenn die königsklasse des dokumentarischen überhaupt, inzwischen fast nur noch von arte, gesendet wird, dann kräht keiner nach technischen werten der kamera.
in den letzten jahren wurde viel mit 5d produziert, aber dieser film hier sicher nicht. bleibe bei 1/2".

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Antwort von GrinGEO:

Ich tippe auf 5D M2 und eine 7D oder 600D.
Ist für mich sehr eindeutig....

und das mit Standard Pic Profiles... als wir alle Anfingen mit Canons und es gerade mal ML gab (was für Dokus völlig ausreich) hat man noch nicht so sehr mit superflat rumgespielt

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Antwort von Helge Renner:

Bislang ist Frank auf der richtigen Spur.

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Antwort von Helge Renner:

wer verlangt 4:2:2 bei echtem dokumentarfilm? wenn die königsklasse des dokumentarischen überhaupt, inzwischen fast nur noch von arte, gesendet wird, dann kräht keiner nach technischen werten der kamera.
in den letzten jahren wurde viel mit 5d produziert, aber dieser film hier sicher nicht. bleibe bei 1/2". Die öffentlich-rechtlichen Sender verlangen 422 und prüfen dies auch in der Abnahme. Es gehen natürlich auch 420 oder kleinere Sensoren als 1/2, dies sollte aber besser vorher mit Redaktion und der technischen Abteilung vereinbart und ggf. getestet werden. Bekannte haben letztes Jahr für den RBB eine Reportage mit einer gehackten GH2 gedreht und im vorab-Maz-Test das Material als 5D2 ausgegeben und es war ok.

Persönlich filme ich gegenwärtig mit der BMCC und Pocket jeweils mit Mosaic-Engineering-OLPF, denn Moiré fällt bei der technischen Abnahme auf jeden Fall auf. Die GH4 nutze ich für Firmenkunden, wenn gar kein Grading Budget vorhanden ist oder ich Zeitlupe oder 4K Stillbilder brauche.

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Antwort von Helge Renner:

Kann man das danach noch irgendwo sehen? Bin Morgen um diese Zeit nicht da...hab auch garkeinen Fernseher Der Film ist nach der Ausstrahlung vermutlich noch länger in der Arte Mediathek.

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Antwort von Helge Renner:

Leider gibt es einen sporadischen Sprecherkommentar, die Redakteure hatten mal wieder die üblichen Bedenken, dass die Geschichte sonst zu subtil für ihre Zuschauer ist. Allerdings haben wir uns um einen ergänzenden und leicht poetisch-ironischen Kommentar anstatt dem üblichen "Ich erklär mal was der Protagonist gleich sagt"-Kommentar. ich meinte die untertitel anstelle des sonst tv-üblichen overvoice beim englisch. ein kommentar ist natürlich noch mal eine andere geschichte, bei der ich auch immer froh bin filme ohne hören zu können. aber schön, dass ihr einen kompromiss gefunden habt mit den "dem-zuschauer-nichts-zutrauenden-redakteuren". Aha, verstehe. Ja, für die Untertitel haben wir auch etwas kämpfen müssen. Ich finde es ebenfalls unschön, wenn die Dialoge übersprochen werden. Es schafft zuviel Distanz zu den Protagonisten. Es kommt aber auch darauf an, ob der Film eher Interview-lastig ist oder nicht. Pommersche Illusionen hat keine Interviews. Wir hatten uns vorher ein paar stilistische Regeln gesetzt und diese dann weitestgehend befolgt, was auch Nachteile hatte.

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Antwort von Helge Renner:

Entweder Canon C100 oder C300, jedenfalls definitiv eine Canon EOS C. Definitiv Canon-Farben, kann also sein. Aber Farben kann man heute in der Post ziemlich weit managen ... Das mit den Canon-Farben stimmt übrigens teilweise...

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Antwort von div4o:

Die öffentlich-rechtlichen Sender verlangen 422 und prüfen dies auch in der Abnahme. stimmt so ganz nicht mehr bzw. sieht man es heute etwas lockerer. Ich hatte neulich für ZDF gedreht. Vorgabe aus der Redaktion war eine 5D MK3 oder C300 mit Flatprofil.

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Antwort von Drushba:

. Vorgabe aus der Redaktion war eine 5D MK3 oder C300 mit Flatprofil. Kannst du da mehr zur 5D MK3 berichten? Welches Flatprofil? Mit oder ohne Ninja? Danke.

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Antwort von CameraRick:

Oh, ich will auch raten
Da ich im Urlaub bin und der Flash den Trailer nicht abspielen mag, muss ich mich auf die Indizien des Threads verlassen

-muss älter sein
-Canon-Farben ist teilweise richtig
-422 wurde anscheinend gedreht (weil bei Abnahme gecheckt), wobei wer weiß wie da beim Signal gemogelt wurde :o)


Ich werfe mal Canon XF300/305 ein, die HVX200 und mit viel Phantasie eine XH-A1/XL-H1 mit externem Rekorder :)

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Antwort von 740intercooler:

bei kurzbeiträgen gibt es meines wissens keine vorgaben wie 4:2:2, da wird alles reingeschnitten was sich bewegt. bei langen formaten gibt es grundsätzlich härtere technische abnahmen, aber ich wollte zum ausdruck bringen, dass dokumentarfilm durch inhalt überzeugt und dann wird bei arte natürlich auch 80 minuten lang 5dmark2 material gesendet.

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Antwort von Helge Renner:

bei kurzbeiträgen gibt es meines wissens keine vorgaben wie 4:2:2, da wird alles reingeschnitten was sich bewegt. bei langen formaten gibt es grundsätzlich härtere technische abnahmen, aber ich wollte zum ausdruck bringen, dass dokumentarfilm durch inhalt überzeugt und dann wird bei arte natürlich auch 80 minuten lang 5dmark2 material gesendet. Natürlich geht beim Dokumentarfilm Inhalt vor Farbkompression. Allerdings ist die Abteilung technische Abnahme unabhängig von der Redaktion. Interessant finde ich, dass die 5D2-3 trotz ihrer Bildschwächen noch immer noch so beliebt sind.

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Antwort von 740intercooler:


Natürlich geht beim Dokumentarfilm Inhalt vor Farbkompression. Allerdings ist die Abteilung technische Abnahme unabhängig von der Redaktion. Interessant finde ich, dass die 5D2-3 trotz ihrer Bildschwächen noch immer noch so beliebt sind. beliebt ist nicht das richtige wort, denke ich. eher eine budget- und verfügbarkeitsentscheidung. überall liegt eine 5d rum.

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Antwort von Helge Renner:


Natürlich geht beim Dokumentarfilm Inhalt vor Farbkompression. Allerdings ist die Abteilung technische Abnahme unabhängig von der Redaktion. Interessant finde ich, dass die 5D2-3 trotz ihrer Bildschwächen noch immer noch so beliebt sind. beliebt ist nicht das richtige wort, denke ich. eher eine budget- und verfügbarkeitsentscheidung. überall liegt eine 5d rum. Das kann natürlich auch sein.

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Antwort von rush:

Ich vermute eher was in Richtung XH-A1 oder so ;D... also für meine Begriffe ist das jedenfalls keine Crop oder FF Kamera gewesen sondern eher was im Bereich 1/3" - 2/3"... irgendwas Henkelmannmäßiges oder so :)

Wenn ich es nach dem Sport noch schaffe dran zu denken werd ich mal einschalten... ansonsten in der Mediathek danach.

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Antwort von domain:

Berührend einfühlsam, informativ und humorvoll, ein wirkliches Kunstwerk. Allein, wie zuletzt schon der Hund gähnen muss bei den privaten Vorführungen des Zaubereres und so viele andere exzellente Schnitte. Auch ausgezeichneter Ton, z.B. das Gespräch mit seinem verschlafenen Bruder in den USA und dann noch das Lied, einfach köstlich ....

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Antwort von Jensli:

Dann weiß ich ja, was ich heute Abend schauen werde. Bin sehr gespannt!

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Antwort von Axel:

Ein großartiger Dokumentarfilm. Kamera würde mich schon ein bisschen interessieren. Welche Mikros?

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Antwort von domain:

Wobei ja auch viele Spielfilmelemente vorhanden sind.
Aber wie bekommt man Laiendarsteller dorthin, dass sie so restlos authentisch wirken trotz der Kamera und dem ganzen technischen Aufwand rundherum?
Geradezu ein Lehrbeispiel für zurückhaltende Kameraarbeit verbunden mit einem sehr guten Auge und offensichtlichem Mitdenken schon für den späteren Schnitt. Mir sind keine Slider-, Kran oder Dollyfahrten übermäßig aufgefallen, das ist schon mal bemerkenswert, vergleichbar mit dem Stil von Ulrich Seidl.
Und dann erst der Schnitt.
Es gibt sowas wie die Logik der nachfolgenden Bilder. Sie verstärken durch verschiedene Stilmittel die vorhergehende Einstellung. Speziell die kommentierenden Zwischenschnitte fielen mir auf: was denkt oder fühlt eine am Rande beteiligte Person denn jetzt und das geht bis zum Hund des Zauberers ;-)

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Antwort von Helge Renner:

Vielen Dank für das Lob der Slashcam Zuschauer. Ich schreibe nachher gerne noch was zur verwendeten Technik.

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Antwort von Helge Renner:

So, hier wie versprochen ein paar technische und inhaltliche Informationen zum Film.

Die Produktion fiel genau in die Zeit zwischen Super 16 und guten und erschwinglichen Digitalen Kameras.
Wir haben zuerst mit der Canon XH-A1 gedreht, was besseres konnten wir uns damals nicht leisten. Das Problem bei solchen Filmen ist oft, dass die Finanzierung erst im Laufe der Dreharbeiten zustande kommt. Da wir fast nie genug Licht hatten und auch meist keins aufstellen wollten oder konnten, haben wir dann eine Sony EX3 gekauft, die sich zwar als besser auflösend aber kaum lichtstärker erweist. Ein paar Nachdrehs wie z.B. der Jeep vor dem Bahnhof von Darlowo haben wir mit einer gehackten Lumix GH2 gefilmt. Soweit möglich haben wir uns um flache Bilder bemüht, was aus Perspektive eines jetzigen Blackmagic Nutzers schon lustig ist. Auch die Probleme mit der mangelnden Lichtempfindlichkeit hätten wir nicht mehr. Farbkorrigiert wurde der Film mit Scratch, wobei wir meist nur die Kontraste und ggf. WB korrigiert und ein paar einzelne Farbliche Bildelemente verstärkt haben wie z.B. der orange Koffer oder die rote Sowjetfahne in der Eröffnungssequenz.

Den Ton haben mir mit Sennheiser MKH60 an der Angel und G2 Funken mit verschiedenen aber stets sehr guten, d.h. nicht den Sennheiser Setmikros, und einem Sounddevices Recorder aufgenommen. Atmos und manche Dialoge haben wir auch in MS Stereo aufgenommen. Für einige Szenen haben wir die Atmo auch nachträglich aufgenommen. Wir hatten einen ziemlich fähigen Tonmeister für den Tonschnitt.

Interviews hatten wir als Stilmittel vorab ausgeschlossen und stattdessen auf einen Sprecherkommentar gesetzt. Die Festivalversion des Films kommt ohne diesen Kommentar aus, da er sich als nicht zwingend notwendig erwies. Für das an flächendeckende Kommentierung gewöhnte deutsche Fernsehpublikum ist er aber nicht schlecht.

Die akustische Musik stammt vom Dänischen Musiker und Komponisten Martin Bennebo. Einige Stücke gab es bereits unabhängig und da sie gut passten, hat er in diesem Stil noch ein paar neue dazu komponiert. Die Synthesizer Musik stammt von Marek Bilinsky, von dem Protagonist Mike ein großer Fan ist. Wir haben seine Musik lizensiert genutzt, um alle Szenen mit Musik, für die wir uns die Rechte nie hätten leisten können. Sie passte ebenfalls gut zum Film und zur Unterstreichung der Aussage, dass Darlowo zum Drehzeitpunkt noch ziemlich im Gestern verharrte.

Die Protagonisten haben wir durch eine Kombination aus Recherche und glücklichem Zufall gefunden. Alle drei Männer sind eher extrovertiert und man konnte mit ihnen gut arbeiten. Arbeiten heißt nicht, dass wir uns eine Handlung ausgedacht haben, sondern dass wir sie bei ihren für uns relevanten Handlungen filmisch begleitet haben. Dokumentarfilm ist immer eine Kooperation zwischen Protagonisten und Filmteam, die zusammen eine Geschichte erschaffen, in diesem Fall ihre eigene. Teilweise haben wir kreativ eingegriffen, in dem wir einen Rahmen für eine uns interessierende Handlung geschaffen haben. Dabei ging es aber meistens darum, eine bereits ungeplant gefilmte Handlung weiter zu verfolgen. So hat Zauberer Jan z.B. für uns völlig überraschend seinen Bruder in den USA zum Thema gemacht, sich Weihnachten mit seiner Familie darüber unterhalten und den Brief an die Polizei in Kentucky geschrieben. Wir haben dann die Nummer der dortigen Gemeinde herausgefunden, das Telefon verkabelt und ihn dort anrufen lassen. Was dann in dieser Szene passiert, ist die Magie des Dokumentarischen. Dass Jan diesen Zettel mit dem Text über die junge schöne Frau am anderen Ende der Leitung vorbereitet hatte, wussten wir nicht.
Beim Telefonat mit seinem Bruder hatten wir ebenfalls nur die Nummer herausgefunden und dann das Gespräch gefilmt.

Jan ist leider vor einem Jahr gestorben, hat den Film aber auf mehreren Vorführungen in Darlowo gesehen und das Publikum im anschließenden Gespräch mit seiner charmanten Art begeistert. Mike arbeitet nach wie vor im Ausland in der Tourismusbranche und Mark hat zusammen mit Emilia, die er im Film gefunden hat, ein wunderschönes Hotel in Darlowo gekauft, das ich sehr empfehlen kann:
http://zamkowy.pl/index-de.php

Überhaupt ist die Gegend sehr schön und interessant. Ver Tipps für dortige Urlaube und z.B. Ferienhäuser braucht, kann mich gerne fragen ;)

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Antwort von Rüdiger:

War eine tolle Doku. Meine Frau und ich haben noch bis nach Mitternacht über den Film diskutiert. Auf jeden Fall werden wir die "Rügenwalder" mal nicht in Bad Zwischenahn, sondern in RÜGENWALD in diesem Sommer verkosten. Noch eine Frage: Mit welcher Bildfrequenz habt ihr gedreht?

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Antwort von Helge Renner:

War eine tolle Doku. Meine Frau und ich haben noch bis nach Mitternacht über den Film diskutiert. Auf jeden Fall werden wir die "Rügenwalder" mal nicht in Bad Zwischenahn, sondern in RÜGENWALD in diesem Sommer verkosten. Noch eine Frage: Mit welcher Bildfrequenz habt ihr gedreht? Hallo Rüdiger, vielen Dank!

Wir haben in 25p gedreht.

Mark hat bereits versucht, einen Metzger aus Darlowo zur Herstellung von Rügenwalder Teewurst zu bewegen, aber das Resultat hat ihn nicht zufrieden gestellt. Erfolgreicher war er mit der Weitergabe eines Bierrezepts, dass ein Rügenwalder Braumeister mit auf die Flucht nahm und das seine Tochter Mark nach einem Aufenthalt in dessen Hotel zuschickte. Jetzt gibt es wieder Rügenwalder Bier nach Originalrezept, gebraut von einer Mikrobrauerei im nahen Koszalin.

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Antwort von Jott:

HDV und XDCAM EX bei Öffis auf auf Arte. Völlig unmöglich, würde man den Vorbetern der technischen Anforderungen glauben schenken.

Schön, dass hier ganz klar Inhalt vor technisches Erbsenzählen ging.

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Antwort von Helge Renner:

HDV und XDCAM EX bei Öffis auf auf Arte. Völlig unmöglich, würde man den Vorbetern der technischen Anforderungen glauben schenken.

Schön, dass hier ganz klar Inhalt vor technisches Erbsenzählen ging. Die Dreharbeiten liegen ja bereits einige Zeit zurück. Heute würde ich selber auch nicht mehr mit HDV und XDCAM filmen und würde dies auch niemandem empfehlen.

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Antwort von Jott:

Natürlich nicht. Aber auch zur Zeit der Dreharbeiten waren die beiden Formate lautstark verboten. Auf dem Papier.

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Antwort von Helge Renner:

Natürlich nicht. Aber auch zur Zeit der Dreharbeiten waren die beiden Formate lautstark verboten. Auf dem Papier. Allerdings sahen die erlaubten Kameras auch nicht besser aus. Die EX1 und 3 waren damals schon mit das Beste. Man konnte einen NanoFlash Recorder anhängen, um den Anforderungen Genüge zu tun.

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Antwort von Jott:

Allerdings sahen die erlaubten Kameras auch nicht besser aus. Natürlich. Aber erzähl das mal den Spezifikationsfreaks! Ich finde es gut, dass Beispiele wie deines belegen, dass es zum Glück auch andere Werte gab und gibt als die der Theoretiker. Das ist alles, worauf ich hinaus will.

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Antwort von Helge Renner:

Allerdings sahen die erlaubten Kameras auch nicht besser aus. Natürlich. Aber erzähl das mal den Spezifikationsfreaks! Ich finde es gut, dass Beispiele wie deines belegen, dass es zum Glück auch andere Werte gab und gibt als die der Theoretiker. Das ist alles, worauf ich hinaus will. Da stimme ich dir zu. Auch finde ich, dass es wichtiger ist, mit der Technik umgehen zu können, als den Spezifikationen zu genügen. Lieber 420 korrekt belichtet als 422 unter oder überbelichtet und mit falschem Weißabgleich.

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Antwort von Peppermintpost:

Hallo Helge,

ich hab deinen Film gesehen, leider hab ich ihn im Fernsehen verpasst und musste ihn in der Arte Mediathek sehen. Grundsätzlich erst einmal Glückwunsch, so einen langen Film bei Arte unter zu bringen ist schon mal ein grosser Sieg. Auch der Film selbst ist natütlich ein riesen Projekt. Ich mag eure Bildsprache sehr, und ich finde auch das Tempo gut.
Die Auswahl eurer 3 Protagonisten ist auch klasse. Was mir aber leider viel zu kurz kommt, und bei allen 3 nur sehr kurz angerissen wird sind deren Probleme und Gedanken des Alltags.

Die Unterhaltung zwischen dem Illusionisten und dem Kulturverantwotlichen was den Kommunismuss angeht, in der Schlange zu stehen aber mit Fleisch nach Hause zu kommen, heute gibts keine Schlangen mehr aber er kann sich auch kein Fleisch lesten. Absolut super. Der Kommonismuss, der ihn zu Hause abgeholt hat und ihn versorgt hat. Absolut super. Aber da gehts dann leider nicht weiter. Das Telephonat mit Amerika und seinem Bruder, ich hab mir in die Hose gemacht vor lachen, sehr geil, aber es führt ebenfalls nirgendwo hin.

Der Junge Mann lebt bei seinen Eltern wie die meisten ledigen in Polen. Er sucht eine Freundin, aber die stehen auf Männer mit Autos. Ist das so, oder gibts auch in Polen eine Landflucht und schlicht zu wenig junge Menschen ausserhalb der Grosstädte? Auch seine Sehnsucht nach Amerika. Amerika hat ja in Polen heute noch einen Status wie bei uns zu Kennedy Zeiten, da würde ich gerne mehr erfahren, aber du führst uns leider nicht weiter.

Der Amerikaner. Lebte in Deutschland, spricht super deutsch was für einen Amerikaner schon sehr ungewöhnlich ist. Er ist Pilot und lebt von Army Equipment, aber das geht in Deutschland nicht weil hier alles über reguliert ist. Spannend. In Amerika gibts keine Bürokratie das ist viel besser. Wieso lebt er dann nicht in Amerika? Ich habe das Gefühl das der Typ was zu sagen hat. Das die Titten seiner neuen Freundin nett wackeln oder er bei Pornos nicht auf Silikon Titten steht ist da eher uninteressant.

Ich würde über alle 3 sehr gerne mehr erfahren, aber leider bleibt der Film an der Oberfläche.

Das ist natürlich wie immer sehr subjektiv, und ich erhebe keinen Anspruch darauf zu wissen wie man es besser macht. War nur mein Eindruck als Zuschauer.

Dennoch Glückwunsch zu deinem Film, das muss man bei aller Kritik erst einmal auf die Beine stellen.

Ich glaube Polen bietet noch eine Menge an interessantem Film Stoff, es ist unser direktes Nachbarland und wir haben eine sehr lange gemeinsame Geschichte die weit früher begonnen hat als mit dem Blitzkrieg. Leider wissen wir Deutschen sehr wenig über Polen und "Die Polen". Ich bin seit einigen Jahren mit einem Polnischen Auswanderer Ehepaar befreundet und habe seither angefangen mich mit deren Heimatland auseinander zu setzen. Ich glaube gerade für uns Deutsche, als Zentrum Europas und als Volk das mit allen Nachbarn seit Jahrhunderten Kriege führt sollten wir sehr viel mehr von unseren Nachbarn wissen.

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Antwort von Jensli:

Ich bin jetzt durch, d.h. nein, ich habe gelogen, habe es nicht bis zum Schluss durchgehalten. Was meine Vorredner bemerkt haben, dem kann ich mich ganz klar anschließen: sehr gefühl- und stimmungsvoll, tolle Einstellungen und Schnitte. Aber dieser Film ist derart entschleunigt, dass ich nach zehn Minuten nervös wurde, irgendwann anfing, mich zu langweilen und schließlich dabei ertappt habe, Dinge nebenher zu erledigen. Ein Vertreter der Generation Youtube würde bei diesem Film bereits nach drei Minuten einen ersten ADHS-Anfall erleiden und nach weiteren zwei Minuten vom Balkon springen. Vom Erzähltempo her ist das wirklich eine filmische Wanderdüne. Ich finde den Film rein technisch (Kameraarbeit, Schnitt, Musik, etc.) wirklich großartig und lehrreich, zum Anschauen ist er jedoch nicht meins, dafür möchte ich mich fast entschuldigen...

Edit: ich glaube jetzt, es lag am Zauberer, also der Typ schläfert wirklich jeden ein...

Edit: ich probier nochmal, weiter zu schauen... oh Gott, wieder dieser Zauberer, der geht mir irgendwie auf den Nerv...

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Antwort von domain:

Deutlich zu erkennen, dass du nicht gerade ein Epigone von Adalbert Stifter, sondern selbst schon heftig vom Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom befallen bist. Früher kannte man den Begriff ja gar nicht, sondern nannte diese armen Menschen einfach Zappelphillip.
Können sich auf nichts konzentrieren, brauchen in Filmen u.a. eine permanet sausende Kamera und rasante Schnitte zwischen 0,5 und 2 Sekunden Dauer :-)

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Antwort von rush:

Also ich habe ihn gestern Abend noch "live" auf Arte gesehen - und mein Tipp mit der XH-A1 war ja sogar zutreffend :D
Hätte mich auch gewundert wenn da eine Großsensorkamera zum Einsatz gekommen wäre - danach sah der Look einfach nicht aus.

Mir haben die Protagonisten ausgesprochen gut gefallen - das ist wirklich eine runde Geschichte mit mehreren spannenden und ulkigen Nebenschauplätzen und der Film führt einem unausweichlich vor was "Zeit" eigentlich bedeutet bzw. wie vergänglich sie doch ist. Sei es in Hinblick auf berufliche Veränderungen oder auch das soziale Leben.

Das ganze ist zudem hervorragend inszeniert und montiert - auch wenn dadurch der dokumentarische Anspruch von dem ich Anfangs ausging etwas in den Hintergrund tritt... . Andererseits hat man eben den Vorteil Bilder entsprechend wiederholen und auch bauen zu können - die einem bei einem reinen Dokfilm sonst schnell durch die Lappen gehen.

Was mir technisch aufgefallen ist war die trotz "älterer" und kleinerer Kameras sehr homogene Beleuchtung und Farbgestaltung... das ganze wirkte auf mich wirklich rund - trotz des eher eingeschränkten Dynamikumfangs im Vergleich zu aktuellen Kameras. Ich habe keine extremen über,- oder unterbelichteten Stellen wahrgenommen.

In der Summe würde ich sagen: Trotz einiger Längen ein wirklich sympathischer und gut gemachter Film. *daumen hoch*

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Antwort von domain:

Vor allem ist auch interessant, mal wirklich von einem Filmemacher (und zwar von einem guten) Hintergrundinformationen etc. zu erhalten.
Neben Talent und handwerklichem Können steckt ja sehr viel Recherche und Hirnschmalz dahinter, also im Grunde das Wichtigste schon vor den eigentlichen Aufnahmen.
Diesen Film könnte man guten Gewissens einigen Vertretern der Möchtegern-IMM-Generation empfehlen, damit sie einen Eindruck von den an sie gestellten zukünftigen Anforderungen erhalten.
Denn er umfasst beides: Doku und Spielfilm zugleich.

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Antwort von Bommi:

Eine Dokumentation war's eigentlich nicht, weil ja nichts dokumentiert wurde. Das waren eher Impressionen aus dem Leben einiger Menschen.

Dass der Film unter 'Doku' läuft, stört natürlich nicht - schon eher, dass nicht drin ist, was drauf steht: von Pommern ist nicht viel zu sehen gewesen und die 'Illusionen' bezogen sich allein auf den alten Magier Jan.

Etwas erschreckt hat mich der Abspann, nämlich die Credits und die lange Liste der Geldgeber. Soll keine negative Kritik sein, zumal ich mich im Filmgeschäft gar nicht auskenne, aber das Werk hat auf mich den Eindruck eines Ein-Mann-Projektes gemacht, dessen finanzieller Aufwand sich eigentlich auf die Reisekosten beschränken. Ich vergleiche da mit dem Tony-Windberg-Film vom Foristen 'thsbln' - wenn ich das richtig erinnere, hat er den ganz alleine gemacht.

Sehr interessante Protagonisten:

- Der Ex-GI verwundert mit seinem sittlichen Niveau (Warum haben Frauen/Männer zwei Hände..." - Aua-aua, das in der Anwesenheit von gerade kennengelernten Damen). Als Heli-Pilot muss er Offizier gewesen sein und da passt das nicht so richtig.

- Der in seiner Vergangenheit lebende Magier hat mich sehr berührt. Die Kontaktaufnahme zum Bruder wirkte auf melancholische Weise amüsant, machte aber doch einen sehr forcierten Eindruck, wie auch die Show vor drei zahlenden Gästen auf dem Hof.

Gefesselt hat mich der Film aber, und das tatsächlich. Ich wollte ihn eigentlich für später aufzeichnen, bin dann aber bis nach Mitternacht dran geblieben. Dabei wollte ich mich zwecks Überwindung von Prokrastination unbedingt vor 23 Uhr aufs Ohr hauen (huch, ist schon wieder spät geworden!)

Also, schöner Film. Was Jensli kritisiert, hat mich besonders fasziniert.

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Antwort von domain:

-Der Ex-GI verwundert mit seinem sittlichen Niveau (Warum haben Frauen/Männer zwei Hände..." - Aua-aua, das in der Anwesenheit von gerade kennengelernten Damen). Als Heli-Pilot muss er Offizier gewesen sein und da passt das nicht so richtig. Jedem Spießer sein Radieser. Kann ja wohl nicht dein Ernst sein. Leben wir noch im prüden viktorianischen Zeitalter?
Genau solche Szenen und z.B. auch wie er die schaukelnden Brüste seiner neuen Freundin bemerkt und im Gehen küsst machen Film aus und bleiben im Gedächtnis :-)
Das ist alles mit voller Überlegung und gutem Lifeton bewusst so aufgenommen und auch im Schnitt beibehalten worden.
Und dass das keine billige Ein- oder Zweimannproduktion ist, war wohl von Anfang an klar.

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Antwort von Starshine Pictures:

Dieser Film schaffte es hervorragend die absurde Banalität des Alltags darzustellen. Es werden Dinge gezeigt die so normal und üblich sind dass sie schon wieder unterhalten können. Dass die Protagonisten nur oberflächlich abgegrast werden empfand ich gerade passend. So bleibt das Banale im Vordergrund und wird nicht vom Drama verschluckt. Die Sache mit dem Grab von Marks Frau war mir schon fast zu viel. Ich fand es sehr interessant gemacht dass sie bis dato nur als Bild und Urne auf dem Sideboard existierte, aber immer präsent und wachend war.

Ich kannte auch mal so einen Mark. Er hat sich mit allerlei aussergewöhnlichen Fluggeräten aus aller Welt eingedeckt, hat diese in Litauen oder sonstwo zugelassen, weil in Deutschland niemals legal, und ist damit über die Flugplatzfeste getingelt und hat Gästeflüge und Kunstflugschauen veranstaltet. Bis er es wieder einmal übertrieben hatte und abgestürzt ist. Tot. Wir haben alle gewusst dass es mal so enden wird.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von rush:

kannst du noch ein paar Angaben zur Produktionsdauer machen? Also über welchen Zeitraum sich die Dreharbeiten erstreckten? Relativ flott und straight abgedreht oder eher eine über Monate hin andauernde Produktion mit einzelnen Drehtagen etc pp...

@Bommi: Zum Filmtitel... ich würde die "Illusionen" im Titel nicht allein auf den Magier reduzieren sondern viel mehr als großes ganzes betrachten... denn es geht doch um Illusionen auf verschiedensten Ebenen - seien es nun die Illusionen des Magiers an sich, gleichwohl aber auch die Illusion als würde nach 30Jahren immer noch alles wie früher funktionieren. Das ist illusorisch ;-)

Illusionen können weiterhin auch Hoffnungen sein wie die Suche und illusion der "perfekten" Frau oder der beinahe aussichtslosen Jobbsuche im Ausland.

Aber Assoziationen sind natürlich immer sehr individuell - da gebe ich dir Recht. Ich hatte Anfangs nach lesen des Titels auch erst andere Vorstellungen des Filmes gehabt - im Nachhinein empfand ich ihn dann aber wiederum dennoch passend :-)

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Antwort von Helge Renner:

Hallo Helge,

ich hab deinen Film gesehen, leider hab ich ihn im Fernsehen verpasst und musste ihn in der Arte Mediathek sehen. Grundsätzlich erst einmal Glückwunsch, so einen langen Film bei Arte unter zu bringen ist schon mal ein grosser Sieg. Auch der Film selbst ist natütlich ein riesen Projekt. Ich mag eure Bildsprache sehr, und ich finde auch das Tempo gut.
Die Auswahl eurer 3 Protagonisten ist auch klasse. Was mir aber leider viel zu kurz kommt, und bei allen 3 nur sehr kurz angerissen wird sind deren Probleme und Gedanken des Alltags.

Die Unterhaltung zwischen dem Illusionisten und dem Kulturverantwotlichen was den Kommunismuss angeht, in der Schlange zu stehen aber mit Fleisch nach Hause zu kommen, heute gibts keine Schlangen mehr aber er kann sich auch kein Fleisch lesten. Absolut super. Der Kommonismuss, der ihn zu Hause abgeholt hat und ihn versorgt hat. Absolut super. Aber da gehts dann leider nicht weiter. Das Telephonat mit Amerika und seinem Bruder, ich hab mir in die Hose gemacht vor lachen, sehr geil, aber es führt ebenfalls nirgendwo hin.

Der Junge Mann lebt bei seinen Eltern wie die meisten ledigen in Polen. Er sucht eine Freundin, aber die stehen auf Männer mit Autos. Ist das so, oder gibts auch in Polen eine Landflucht und schlicht zu wenig junge Menschen ausserhalb der Grosstädte? Auch seine Sehnsucht nach Amerika. Amerika hat ja in Polen heute noch einen Status wie bei uns zu Kennedy Zeiten, da würde ich gerne mehr erfahren, aber du führst uns leider nicht weiter.

Der Amerikaner. Lebte in Deutschland, spricht super deutsch was für einen Amerikaner schon sehr ungewöhnlich ist. Er ist Pilot und lebt von Army Equipment, aber das geht in Deutschland nicht weil hier alles über reguliert ist. Spannend. In Amerika gibts keine Bürokratie das ist viel besser. Wieso lebt er dann nicht in Amerika? Ich habe das Gefühl das der Typ was zu sagen hat. Das die Titten seiner neuen Freundin nett wackeln oder er bei Pornos nicht auf Silikon Titten steht ist da eher uninteressant.

Ich würde über alle 3 sehr gerne mehr erfahren, aber leider bleibt der Film an der Oberfläche.

Das ist natürlich wie immer sehr subjektiv, und ich erhebe keinen Anspruch darauf zu wissen wie man es besser macht. War nur mein Eindruck als Zuschauer.

Dennoch Glückwunsch zu deinem Film, das muss man bei aller Kritik erst einmal auf die Beine stellen.

Ich glaube Polen bietet noch eine Menge an interessantem Film Stoff, es ist unser direktes Nachbarland und wir haben eine sehr lange gemeinsame Geschichte die weit früher begonnen hat als mit dem Blitzkrieg. Leider wissen wir Deutschen sehr wenig über Polen und "Die Polen". Ich bin seit einigen Jahren mit einem Polnischen Auswanderer Ehepaar befreundet und habe seither angefangen mich mit deren Heimatland auseinander zu setzen. Ich glaube gerade für uns Deutsche, als Zentrum Europas und als Volk das mit allen Nachbarn seit Jahrhunderten Kriege führt sollten wir sehr viel mehr von unseren Nachbarn wissen. Hallo Peppermintpost,

vielen Dank fürs Schauen und Deine umfangreiche Kritik. Ich kann gut nachvollziehen, dass Du zu allen Protagonisten und manchen Themen des Films gerne mehr erfahren hättest. Unsere Entscheidung war, Ereignisse in ihrer Entfaltung zu filmen. Ein paar biografische Informationen haben wir mit dem Kommentar hinzugefügt. Um das was du vermisst hast zu bedienen, hätten wir Interviews führen müssen und dadurch wäre es ein ganz anderer Film geworden. Der Film ist aber formal eher an einem Spielfilm angelehnt, als an dem in Deutschland weit verbreiteten Retrospektivfilmen. Dadurch verliert man etwas, aber man gewinnt anderes. Wenn ich den Film nochmal machen würde, so würde ich eventuell auch Interviews oder zumindest Dialoge zwischen Filmteam und Protagonisten filmen. Mein nächster Film arbeitet z.B. wieder mit diesem Mittel.

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Antwort von Helge Renner:

Also ich habe ihn gestern Abend noch "live" auf Arte gesehen - und mein Tipp mit der XH-A1 war ja sogar zutreffend :D
Hätte mich auch gewundert wenn da eine Großsensorkamera zum Einsatz gekommen wäre - danach sah der Look einfach nicht aus.

Mir haben die Protagonisten ausgesprochen gut gefallen - das ist wirklich eine runde Geschichte mit mehreren spannenden und ulkigen Nebenschauplätzen und der Film führt einem unausweichlich vor was "Zeit" eigentlich bedeutet bzw. wie vergänglich sie doch ist. Sei es in Hinblick auf berufliche Veränderungen oder auch das soziale Leben.

Das ganze ist zudem hervorragend inszeniert und montiert - auch wenn dadurch der dokumentarische Anspruch von dem ich Anfangs ausging etwas in den Hintergrund tritt... . Andererseits hat man eben den Vorteil Bilder entsprechend wiederholen und auch bauen zu können - die einem bei einem reinen Dokfilm sonst schnell durch die Lappen gehen.

Was mir technisch aufgefallen ist war die trotz "älterer" und kleinerer Kameras sehr homogene Beleuchtung und Farbgestaltung... das ganze wirkte auf mich wirklich rund - trotz des eher eingeschränkten Dynamikumfangs im Vergleich zu aktuellen Kameras. Ich habe keine extremen über,- oder unterbelichteten Stellen wahrgenommen.

In der Summe würde ich sagen: Trotz einiger Längen ein wirklich sympathischer und gut gemachter Film. *daumen hoch* Hallo Rush, vielen Dank!
Bei den Längen stimme ich dir zu. Die Festivalversion ist etwas kürzer und kompakter. Der Entstehungsprozess inklusive Schnitt war ein Lernprozess an dessen Ende wir schlauer als vorher waren. Das kommt dann leider erst den nächsten Filmen zugute.

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Antwort von Helge Renner:

Eine Dokumentation war's eigentlich nicht, weil ja nichts dokumentiert wurde. Das waren eher Impressionen aus dem Leben einiger Menschen.

Dass der Film unter 'Doku' läuft, stört natürlich nicht - schon eher, dass nicht drin ist, was drauf steht: von Pommern ist nicht viel zu sehen gewesen und die 'Illusionen' bezogen sich allein auf den alten Magier Jan.

Etwas erschreckt hat mich der Abspann, nämlich die Credits und die lange Liste der Geldgeber. Soll keine negative Kritik sein, zumal ich mich im Filmgeschäft gar nicht auskenne, aber das Werk hat auf mich den Eindruck eines Ein-Mann-Projektes gemacht, dessen finanzieller Aufwand sich eigentlich auf die Reisekosten beschränken. Ich vergleiche da mit dem Tony-Windberg-Film vom Foristen 'thsbln' - wenn ich das richtig erinnere, hat er den ganz alleine gemacht.

Sehr interessante Protagonisten:

- Der Ex-GI verwundert mit seinem sittlichen Niveau (Warum haben Frauen/Männer zwei Hände..." - Aua-aua, das in der Anwesenheit von gerade kennengelernten Damen). Als Heli-Pilot muss er Offizier gewesen sein und da passt das nicht so richtig.

- Der in seiner Vergangenheit lebende Magier hat mich sehr berührt. Die Kontaktaufnahme zum Bruder wirkte auf melancholische Weise amüsant, machte aber doch einen sehr forcierten Eindruck, wie auch die Show vor drei zahlenden Gästen auf dem Hof.

Gefesselt hat mich der Film aber, und das tatsächlich. Ich wollte ihn eigentlich für später aufzeichnen, bin dann aber bis nach Mitternacht dran geblieben. Dabei wollte ich mich zwecks Überwindung von Prokrastination unbedingt vor 23 Uhr aufs Ohr hauen (huch, ist schon wieder spät geworden!)

Also, schöner Film. Was Jensli kritisiert, hat mich besonders fasziniert. Hallo Bommi, vielen Dank fürs Zuschauen und für die Kritik!

Eine Dokumentation sollte es auch nicht sein. Diesen Begriff sollte man meiner Meinung nach im Zusammenhang mit Film auch nicht verwenden. Eine Dokumentation ist, wenn man ein Ereignis wie z.B. die Vorträge auf einer Tagung von Anfang bis Ende abfilmt und hinterher schön chronologisch aneinander schneidet. Mit kreativer Filmarbeit hat dies nichts zu tun. Man denkt ja auch nicht an Literatur, wenn man das Wort Bedienungsanleitung hört. Leider ist der Dokumentationsbegriff in Deutschland nicht tot zu kriegen. Film- und Fernsehkritiker, Programmleute und selbst Redaktionen benutzen ihn auch dann, wenn sie Dokumentarfilm meinen. Ich kann mich noch gerade so eben darauf Einlassen, einen Tier- oder Naturfilm als Dokumentation zu bezeichnen, aber auch hier wird man der kreativen Leistung der Filmemacher schon nicht gerecht.

Der Begriff Dokumentarfilm ist auch zwiespältig. Was Filme, die gewöhnlich unter diesen Begriff fallen von Spielfilmen unterscheidet, ist oft nur die Tatsache, dass die Protagonisten keine Schauspieler sind und nicht die Geschichte fiktiver Leute spielen. Aber Inszenierung und kreative Auswahl und Lenkung findet immer statt, sobald eine Kamera auf Menschen, also Wesen mit einem Bewusstsein, gerichtet wird.

In unserem Fall haben wir bis auf ein paar Lückenfüller, die wir für das Verständnis der Handlung und die Dramaturgie brauchten, nichts hinzu erfunden. Und das wenige, was hinzuerfunden ist, tut niemandem Unrecht, da es den Protagonisten entspricht. Abgesprochen sind natürlich solche Dinge wie das Dabeisein mit der Kamera, wenn sich etwas für uns Interessantes anbahnte. Dann bittet man die Protagonisten z.B. , auf einen zu warten, da wir aus Berlin bzw. Warschau anreisen mussten. Was es auch häufiger gab war, dass wir eine Art Rahmen gebaut haben, d.h. wir haben z.B. die Telefonnummern in den USA recherchiert. Aber die Gespräche haben wir dann so aufgenommen, wie sie sich ganz ohne Vorgaben entfaltet haben. Und daraus entstehen dann Dinge, die man sich nicht besser hätte ausdenken können.

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Antwort von Helge Renner:

kannst du noch ein paar Angaben zur Produktionsdauer machen? Also über welchen Zeitraum sich die Dreharbeiten erstreckten? Relativ flott und straight abgedreht oder eher eine über Monate hin andauernde Produktion mit einzelnen Drehtagen etc pp...

@Bommi: Zum Filmtitel... ich würde die "Illusionen" im Titel nicht allein auf den Magier reduzieren sondern viel mehr als großes ganzes betrachten... denn es geht doch um Illusionen auf verschiedensten Ebenen - seien es nun die Illusionen des Magiers an sich, gleichwohl aber auch die Illusion als würde nach 30Jahren immer noch alles wie früher funktionieren. Das ist illusorisch ;-)

Illusionen können weiterhin auch Hoffnungen sein wie die Suche und illusion der "perfekten" Frau oder der beinahe aussichtslosen Jobbsuche im Ausland.

Aber Assoziationen sind natürlich immer sehr individuell - da gebe ich dir Recht. Ich hatte Anfangs nach lesen des Titels auch erst andere Vorstellungen des Filmes gehabt - im Nachhinein empfand ich ihn dann aber wiederum dennoch passend :-) Hallo Rush,

danke für schauen. So haben wir uns das mit dem Titel übrigens auch gedacht ;) Außerdem waren es retrospektiv auch unsere eigenen Illusionen, wie aufwändig so ein Film ist. Erstmal haben wir ziemlich lange gebraucht, das Projekt zu entwickeln, wieder umzuschmeißen und etwas ganz anderes daraus zu machen und das Geld einzusammeln. Dann haben wir über gut drei Jahre immer wieder tageweise gedreht. Handlung in ihrer Entfaltung zu begleiten, ohne zu wissen, was am Ende dabei heraus kommt, ist ziemlich anstrengend und zeitintensiv. Der Schnitt hat auch ziemlich lange gedauert. Wir hatten ursprünglich noch drei weitere Geschichten verfolgt, die dann aber nach und nach rausgeflogen sind. Die beiden Geschichten von Mark und Mike sowie Jan zu mischen war sehr anspruchsvoll.

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Antwort von Peppermintpost:

Hey Helge,

vielen dank für die umfangreichen Infos zu deinem Film. Ich finde es wirklich klasse das ein Filmemacher seinen Film hier zur diskussion stellt und Fragen und Kommentare beantwortet. Das machen nicht viele.

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Antwort von Frank Glencairn:

Sehr gelungen Helge - Hut ab.

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Antwort von Angry_C:

Hey Helge,

vielen dank für die umfangreichen Infos zu deinem Film. Ich finde es wirklich klasse das ein Filmemacher seinen Film hier zur diskussion stellt und Fragen und Kommentare beantwortet. Das machen nicht viele. Kein Wunder bei dem Publikum, da muss es zu 98% stimmen, sonst wird man von den Experten zerfleischt;-)

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Antwort von Helge Renner:

Hey Helge,

vielen dank für die umfangreichen Infos zu deinem Film. Ich finde es wirklich klasse das ein Filmemacher seinen Film hier zur diskussion stellt und Fragen und Kommentare beantwortet. Das machen nicht viele. Nichts zu danken. Ich freue mich ja auch darüber, eure Meinung zu hören. Dazu hat man auch nicht oft die Gelegenheit.

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Antwort von Helge Renner:

Sehr gelungen Helge - Hut ab. Vielen Dank Frank!

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