Frage von bluestargfx:Hallo,
bin zwar kein Einsteiger in Sachen Video, aber sehr wohl was Licht angeht.
Nun will ich mich einstiegsweise mit dieser Lichtsache beschäftigen und mir (ohne DEDO- oder ARRI-Licht zu kaufen) eine essentielle Basisausstattung zum rudimentären Probieren zulegen.
Ich betone das so, weil ich nach ewiger Sucherei und einem Budget von maximal 100 Euro auf folgende Möglichkeit gestoßen bin:
Ich würde zwei von diesen nehmen:
http://cgi.ebay.de/1-9m-TELESKOP-ARBEIT ... 8713655705
Die sind zwar nicht dimmbar, aber wenigstens seperat schaltbar. Zusammen haben sie eine Lichtleistung vergleichbar mit einem 400Watt Halogenfluter (ein bisschen weniger).
Und wegen der Lichttemperatur würde ich die Birnen gegen folgende austauschen (oder brauche ich das womöglich gar nicht zu tun?):
http://cgi.ebay.de/Spiral-Fotolampe-Ene ... 1c14b86d84
So, und nun meine Frage:
Haut das so hin? Es wäre zwar noch kein Dreipunktlicht, aber ein Anfang und ich will ja wirklich erstmal reinschnuppern für wenig Geld.
Nutzen will ich das ganze für szenischen Film mit 550D.
Was meint ihr dazu?
Nochmal deutlich: Ich weiß, dass das eigentlich nicht mal ne Notlösung ist, aber das Geld diktiert eben.
MfG Majo
Antwort von Axel:
Wir stehen am Anfang eines Paradigmenwechsels. Früher behaupteten die alten Hasen, für eine gescheite Ausleuchtung müsse man ordentlich schwitzen und über Starkstrom ein Kraftwerk leerzutscheln. Damit hatten sie recht. Heute fängt das an, ein bisschen anders auszusehen, siehe
diesen Thread, weiter unten. Was macht man nun, wenn man einen wirklich großen Raum ausleuchten muss, und das aus einiger Entfernung? Früher wäre die Antwort klar gewesen: Halogen, HMI. Letzte Woche bei einer Veranstaltung mit DJ: Der komplette Raum sehr überzeugend mit LED-Pars ausgeleuchtet (auch stellenweise tageslicht-weiß!).
Energiespar ist eher was für flächiges Licht (daher weiß ich nicht, ob diese Baustrahlergehäuse viel taugen), mit High-Power-LED lässt sich dagegen ganz offenbar schon gut Licht bündeln. Aber diese Lampen sind noch recht teuer.
Meine Empfehlung: Klein anfangen und viel experimentieren. Von Seite professioneller Studiotechnik gibt es noch Vorbehalte.
Zur Klarstellung: Mehr Licht ist besser, wegen des dann geringeren DSLR-Rauschens. Hast du zuviel Licht, um mit offener Blende arbeiten zu können, gibt es ND-Filter, wie in
diesem Thread besprochen.
Antwort von tommyb:
Na krass... wenn die Baustrahler aus der EBay-Auktion tatsächlich 6400 Kelvin haben, würde ich noch ein wenig Geld in CTO-Folien investieren...
... beachte jedoch, dass einige Energiesparlampen nicht nur "bitter kaltes Licht" absondern sondern auch noch einen Farbstich haben können (Rosa oder Grün - wie es einen trifft).
Antwort von Axel:
Naja, als
Aufheller für echtes Tageslicht würde ich Energiespar keinesfalls nehmen, das gibt 100% einen Stich. Man muss natürlich darauf achten, dass das Spektrum stimmt, Mischlicht vermeiden (Fenster mit Molton zuhängen, aber makeshift Softboxen "als" Fenster positionieren) und einen Weißabgleich machen (bei der 7D etwas kompliziert, wird bei der 550D nicht anders sein, ist aber unverzichtbar). Was kann man dann haben? Ein leicht zu kontrollierendes Grundlicht.
Keine Frage, dass ein vom Inhalt einer oder zweier Lichtwagen über einen 63-Ampère-Verteiler aufwändig ausgeleuchtetes Set mehr Freude macht (in den ersten Minuten, bis die Wangen glühen). Erstens kommt der typische 550D-Benutzer selten in diese Situation, zweitens denke ich, dass bei vorurteilsfreier Betrachtung das leicht zu händelnde Schwachlicht in Kombination mit einer lichtstarken Optik mehr Potenzial hat. Sollen doch professionelle Beleuchter an die Decke gehen, ist mir egal. Mit DSLR geht es kaum noch darum, mehr Lumen in den Raum zu pumpen, die meisten Situationen bieten "genug" Licht zum filmen. Und diese gefundenen Sets haben bereits eine für sie typische Atmosphäre, die man nur in seinem Sinne formen muss.
Antwort von bluestargfx:
Danke für eure Hilfe,
ich werde also mit diesem Set anfangen und einfach mal sehen, was draus wird.
Ich hoffe, dass die Energiespar-Foto-Leuchten (mit 5400K angegeben) versprechen, was sie halten.
CTO-Folien:
Gute Frage. Ich hab jetzt im Netz n bisschen gesucht, bekomme aber nur Rollen, die 80 Euro Kosten und viel zu viel Folie bieten für meine zwei kleinen Scheinwerfer.
Habt ihr noch nen Tipp, wie ich an, sagen wir mal, 2x2 Meter CTO Folie komme, ohne mich dumm und dämlich zu bezahlen?
MfG Majo
Antwort von Markus_Krippner:
Da tät ich mal bei nem Veranstaltungstechnik- oder Filmtechnik-Verleih anfragen. Jeder wenigstens mittelgroße Verleiher hat ne kleine Auswahl der gängigsten Folien zum Verkauf da.
2x2m am Stück wird problematisch. Die Rollen sind immer nur 123cm breit.
Thomann bietet auch Streifen 25x123 cm zum Verkauf an. Vielleicht bringt dich das auch schon weiter.
http://www.thomann.de/de/lee_farbfolie_ ... orange.htm
...markus :-)
Antwort von Lutz Dieckmann:
Hi,
Du kannst Dir ja auch mal meine Lichttutorials ansehen, vielleicht hilft Dir das weiter.
http://hd-trainings.de/tutorials-licht.html
Auf meiner neuen DVD beschäftige ich mich auch mit der Frage der Torbarkeit von Bauscheinwerfern. Das geht nämlich. Insgesamt ist es jedoch ein hochkomplexes Thema, zu dem man vor allen Dingen viele Tests machen sollte bevor man eine Szene ausleuchtet.
Ist nur meine Erfahrung.
Viele Grüße
Lutz
Antwort von Bernd E.:
...Habt ihr noch nen Tipp, wie ich an...Folie komme, ohne mich dumm und dämlich zu bezahlen?...
Die beiden empfehlenswerten Hersteller von Filterfolien sind Lee und Rosco: Wenn du danach mal googelst, findest du eine ganze Reihe möglicher Bezugsquellen, darunter
www.lee-farbfilter.de . Um NoName-Billigfolien würde ich einen Bogen machen, weil man nie weiß, wie farbtreu und vor allem hitzebeständig sie auf Dauer wirklich sind.
Ansonsten ist es ein beliebter Tipp, mal beim örtlichen Theater/Opernhaus oder einer Firma für Veranstaltungstechnik nachzufragen, ob die vielleicht gerade etwas ausmustern, aber das ist natürlich Glücksache.