Frage von campool:Servus liebe Slashcamer!
Mein aktuelles Projekt ist, den diesjährigen X-Circus Ruhr mitzuschneiden. Dabei hat unsere Produktion 4 Kameras im Einsatz. 3 davon hängen in den Stabilisierungsmasten der Traversen in etwa 4 Metern Höhe. Aufgrund des heutigen diesigen Wetters scheint an den Masten Regenwasser herunter-, in meine NV-GS80 gelaufen zu sein und sie geschädigt zu haben. Es fiel mir auf, als sie nach etwa zwei Minuten Mischbetrieb kein Signal mehr gab. Also kletterte ich den Mast hinauf und untersuchte sie. Äußerlich war kein Schaden festzustellen, das Display war etwas feucht. Als ich es einklappte, lief auf der Innenseite etwas Wasser herunter - es sah eher nach Kondenswasser aus (die Kamera war bereits seit Freitag Nacht eingeschaltet und ist auch etwas warm geworden, das Zelt ist dagegen gut gekühlt). Nach kurzem Test durch Lösen und Wiederansetzen des Netzteils stellte sich heraus, dass sie sich auch nicht mehr einschaltete. Auch ein gleicher Test mit einem Akku ergab nichts Neues.
Gegen meine These mit dem Kondenswasser spricht, dass die anderen Kameras auch nicht feucht waren - allerdings waren auch die darüber hängenden, warmen DMX-Verteiler weder von Regen noch von Kondenswasser gezeichnet. Zurzeit trocknet die Kamera mit offenem Display (ich vermute, dass Wasser durch den hinter ihm liegenden Lautsprecher auf die Hauptplatine geflossen ist!) auf der Heizung. Angenommen, ich schaltete sie JETZT ein: Hätte ich noch Garantie auf die Kamera (habe sie am 27. Dezember 2007 im Saturn meines Vertrauens gekauft und die GARANTIE DURCH EINE EINMALIGE ZAHLUNG VON 50 € VON ZWEI AUF VIER JAHRE VERLÄNGERT!!!) - oder habe ich sämtliche Ansprüche bereits durch das Einschalten vor Ort veroren?
Viele Fragen, ich hoffe auf genauso viele (auch gerne mehr!) Antworten! ;-)
Beste Grüße,
Tim
Antwort von tommyb:
Wenn ein Techniker die Kamera aufmacht und dann Spuren von Wasser sieht - dann ist die Garantie unabhängig von irgendwelchen Verlängerungen hin. Das ist für die Werkstatt und derren Versicherung ein Totalschaden durch Feuchtigkeit, welcher nicht von der Garantie gedeckt ist.
Antwort von MK:
Ist die Zusatzgarantie nicht auch gegen selbst verursachte Schäden? Ich meine zumindest beim Media Markt kann man gegen sowas mitversichern, am besten mal die Garantiebedingungen konsultieren.
Allerdings dürfte ein gewerblicher Einsatz generell nicht abgedeckt sein.
Antwort von Frank B.:
Ich würde die Kamera an einem trockenen Ort 2 bis 3 Tage stehen lassen, natürlich getrennt von Akku und Netz, evtl. Lithium-Stützbatterie entfernen. Dann nochmal versuchen einzuschalten. Falls sich weiterhin nichts tut, würde ich versuchen Garantie geltend zu machen. Ob sie gewährt wird, wird sich ja dann rausstellen. Ich würde wahrheitsgemäß angeben, dass die Kamera aus unersichtlichen Gründen nicht mehr arbeitet. Den Rest sollen die Techniker rausfinden. Wenn wirklich Kondenswasser eingedrungen sein sollte, was ja nicht sein muss, könnte es sein dass es rückstandsfrei verdunstet. Ein Nachweis des Wasserschadens wird dann schwierig. Außerdem muss m.E. eine Kamera das ab können, durch Temperaturschwankungen kurzzeitig mit Kondenswasser in Berührung zu kommen. Den Technikern würde ich diese Vermutung, mehr ist es ja nicht, aber vorenthalten, denn damit haben sie sofort die Rechtfertigung, eine Gewährleistung abzulehnen.
Frank
Antwort von campool:
Hi!
Danke schonmal für alle Antworten! Ich versuche mal Frank B.s Idee.
Grüße,
Tim
Antwort von campool:
Hallo Zusammen!
Ich dachte, ich sollte das Thema auch abschließen:
Der Camcorder wurde anstandslos und zu meiner vollsten Zufriedenheit repariert - Panasonic hat die Reparatur unter Garantie durchgeführt. Was mich nur noch verwundert, ist, dass die Rechnung sagenhafte 544 € (!) an Kosten angibt. Wäre es da nicht rentabler für Panasonic gewesen, einfach eine nagelneue Kamera zu nehmen? Verwundert mich noch etwas...
Antwort von Paul*Berlin:
544 Euro??
Da bin ich selbst übberrascht! Zum einen, dass du die Rechnung kennst, ich meine, als ich meinen ersten Camcorder in Reperatur gab, habe ich nie die kosten erfahren, war allerdings auch noch Samsung.
Und den Gedanken, einfach einen neuen Camcorder, hatte ich natürlich auch. Mir fallen 2 Möglichkeiten ein, warum das nicht gemacht wurde:
1. Sie haben das Modell nicht mehr,
2. Die Reparaturkosten waren schon so hoch, dass ein Abbruch sich nicht mehr gelohnt hätte, bzw. es hat sich erst später herausgestellt, dass die kosten so in die Höhe gehen werden.
Aber beides nicht so wahrscheinlich, finde ich...
Muss aber dennoch kurz fragen, warum du die Kameras überhaupt dort hängen lässt? Wenn du zum Camcorder konntest, als er nicht mehr funktionierte, kann das ja nicht so schwer sein, da hoch zu kommen - zumal 4 Meter ja auch nicht so hoch sind... Wollte ich nur gesagt haben, ich hätte (wahrscheinlich^^) alles immer wieder abgebaut.
Antwort von campool:
Na dann mach das 10 mal mit relativ fest installierten Kamerazügen auf Pan/Tilt-Köpfen mit Stromversorgung und jeder Menge DMX-Verkabelung (drumherum zig LEDs)! Hast Du überhaupt schonmal eine mehrtägige Veranstaltung koordiniert?? Bei so ziemlich allen Produktionsfirmen bleiben die Kamerazüge zeit- und probenbedingt aufgebaut und werden allerhöchstens (!) umpositioniert. Zumindest haben wir die anderen beiden Kameras in den Masten dann über Nacht mit halben Plastiktüten abgedeckt. Lediglich die Handkamera haben wir ein paar mal mitgenommen, weil wir sie für einen Dreh zwischendurch brauchten... Aber das Konzert von Eurer Schule möchte ich mal sehen ;-) Hört sich schon ganz interessant an...