Frage von Klose:Eine 15 minütige Diskusion über die Frage ob 4k 2k oder FHD
Join leading cinematographers Steven Poster, ASC, Shane Hurlbut, ASC, Dallas Sterling, and Sam Nicholson, ASC
Antwort von Niko M.:
Irgendwie komisch, die haben ja alle unterschiedliche Meinungen...
Antwort von Angry_C:
Meinung hin oder her. Letztendlich läuft es auf 4K hinaus.
Antwort von Niko M.:
Das denke ich auch.
Was aber genau meinst du mit "es" ?
Antwort von iasi:
Er meint wohl, dass heute kaum mehr jemand in PAL dreht ...
Antwort von Axel:
Irgendwie komisch, die haben ja alle unterschiedliche Meinungen...
Aber eigentlich war der Reframe-Heini der Außenseiter. Diese gestitchten Panoramen waren doch der blanke Horror. Eine Achterbahn war das Motiv, und da laufen lahmarschige
Ken Burns drüber! Der alte Knacker schien auch Hurlbut aus der Seele zu sprechen. "Mr Disposable" (wir packen einfach in jedes dieser Crash-Cars eine eigene C500 mit eigenem Rig. Was für ein wunderschöner Roll-Off bei den Hauttönen ...) bekennt sich zu 2k 24p. Muss er auch, denn Need for Speed sähe in 48p nicht cinematisch aus.
Antwort von Niko M.:
In dieser Runde war er eher Aussenseiter, das stimmt.
Nach meinem Gefühl, weil er sehr pragmatisch an die Sache rangeht. Er nutzt die Möglichkeiten, gnadenlos. Das Ergebnis war in dem Fall auch für mich absolut unterirdisch. Habe selbst mit 4k Reframing experimentiert, war aber mit den Ergebnissen nie ganz zufrieden. Sieht einfach "komisch" aus.
Man kann es ihm ja nicht vorhalten, und es wird sich sicher auch auf lange Sicht durchsetzen - da es Geld sparrt. Aber mit der Liebe fürs Kino, und dessen Herausforderungen hat seine Herangehensweise und Haltung, für mich weniger was zu tun.
Effizienz und Gewinnmaximierung, der Untergang der Kultur... ;)
Antwort von iasi:
diese Bauchgefühlargumente sind irgendwie typisch:
Das hatten wir ja auch schon bei PAL zu HD - da sagten auch alle, man würde ohne tonnenweise Spezial-HD-makeup jeden Drsteller verunstalten.
Als ob ein clippendes Fenster in 2k besser aussehen würde, als in 4k ... allein schon die Behauptung in 2k würde es weicher clippen ...
Und am Ende kommt"s doch dann doch zur Sprache:
Man will doch eigentlich nur vermeiden, dass durch 4k in der Post noch mehr gestaltet wird, als es ja jetzt schon der Fall ist. Der Regisseur, der solche Egos beschäftigt, tut sich keinen Gefallen.
Also Argumente warn leider ziemlich rar. Auch der 4k-Verfechter verkürzte alles nur auf"s Reframing.
Schwach ...
Antwort von WoWu:
Auch der 4k-Verfechter verkürzte alles nur auf"s Reframing.
Was ist es sonst ?Habe selbst mit 4k Reframing experimentiert, war aber mit den Ergebnissen nie ganz zufrieden. Sieht einfach "komisch" aus.
Weil Du zwar mehr Pixels hast, aber nicht mehr Bildinhalte und die sich beim Framing, gegenüber eines optischen Zooms -oder andere Brennweite- verringern.
Antwort von iasi:
Auch der 4k-Verfechter verkürzte alles nur auf"s Reframing.
Was ist es sonst ?
na denk mal nach, vielleicht fällt dir ja noch was ein
... einen weiteren Punkt hatte der 4k-Mann ja auch noch angesprochen ...
Antwort von iasi:
Weil Du zwar mehr Pixels hast, aber nicht mehr Bildinhalte und die sich beim Framing, gegenüber eines optischen Zooms -oder andere Brennweite- verringern.
na na na - das ist aber dann doch etwas sehr grob dargestellt.
Antwort von WoWu:
Erläuter mal, was Du genau damit sagen willst.
Antwort von Thunderblade:
diese Bauchgefühlargumente sind irgendwie typisch:
(…)
Als ob ein clippendes Fenster in 2k besser aussehen würde, als in 4k ... allein schon die Behauptung in 2k würde es weicher clippen ...
Doch das ist auch vollkommen richtig. Hier geht es ja nicht um 4K oder 2K allgemein.
Sondern um 10bit 4K RAW von der C500 vs. 12bit 2K RAW von der C500.
Im 12bit 2K Modus hat die C500 eine Blende mehr Dynamic Range und 12bit Farben gegenüber 10bit Farben im 4K Modus.
Und hier sagen halt sowohl Shane Hurlbut als auch Steven Poster, dass sie eine deutliche Verbesserung in den Farben/Hauttönen etc. sehen und die Kamera filmischer clippt.
Dementsprechend sagen sie hier lediglich, dass sie es bevorzugen die geringere Auflösung von 2K in Kauf zu nehmen weil ihnen Kontrastumfang und Farben wichtiger sind.
Und wie wir alle wissen liegt darin auch einer der Erfolgsgründe der ,,nicht 4K'' Arri Alexa ;-).
Antwort von Angry_C:
Auch der 4k-Verfechter verkürzte alles nur auf"s Reframing.
Was ist es sonst ?Habe selbst mit 4k Reframing experimentiert, war aber mit den Ergebnissen nie ganz zufrieden. Sieht einfach "komisch" aus.
Weil Du zwar mehr Pixels hast, aber nicht mehr Bildinhalte und die sich beim Framing, gegenüber eines optischen Zooms -oder andere Brennweite- verringern.
Leidest also immer noch unter dieser Wahnvorstellung...
Antwort von iasi:
diese Bauchgefühlargumente sind irgendwie typisch:
(…)
Als ob ein clippendes Fenster in 2k besser aussehen würde, als in 4k ... allein schon die Behauptung in 2k würde es weicher clippen ...
Doch das ist auch vollkommen richtig. Hier geht es ja nicht um 4K oder 2K allgemein.
Sondern um 10bit 4K RAW von der C500 vs. 12bit 2K RAW von der C500.
Im 12bit 2K Modus hat die C500 eine Blende mehr Dynamic Range und 12bit Farben gegenüber 10bit Farben im 4K Modus.
Und hier sagen halt sowohl Shane Hurlbut als auch Steven Poster, dass sie eine deutliche Verbesserung in den Farben/Hauttönen etc. sehen und die Kamera filmischer clippt.
Dementsprechend sagen sie hier lediglich, dass sie es bevorzugen die geringere Auflösung von 2K in Kauf zu nehmen weil ihnen Kontrastumfang und Farben wichtiger sind.
Und wie wir alle wissen liegt darin auch einer der Erfolgsgründe der ,,nicht 4K'' Arri Alexa ;-).
Dann geht es um 10bit vs 12bit und eigentlich nicht um die Auflösung.
"The Great Debate on Resolution" ist dann ein unpassender Titel.
Und auch "Erfolgsgründe der ,,nicht 4K'' Arri Alexa" ist eigentlich falsch formuliert. Die Vorteile der Alexa haben nichts mit der Auflösung zu tun, denn die findet man nun auch bei der neuen 4k-Alexa.
Antwort von iasi:
Erläuter mal, was Du genau damit sagen willst.
Man sollte schon auch die Kameraauflösung und die Endauflösung betrachten.
Eine S35-4k-Kamera hat bei einem MFT-Crop eben doch noch die Auflösung einer HD-MFT-Kamera.
Antwort von Niko M.:
Habe selbst mit 4k Reframing experimentiert, war aber mit den Ergebnissen nie ganz zufrieden. Sieht einfach "komisch" aus.
Weil Du zwar mehr Pixels hast, aber nicht mehr Bildinhalte und die sich beim Framing, gegenüber eines optischen Zooms -oder andere Brennweite- verringern.
Das klingt interessant. Würde das "komische" Bild oder den Abfall an Qualität erklären...
Die anderen sehen das anscheinend anders. Hast du evtl. einen Link für mich zu diesem Thema ?
Antwort von Axel:
4k sollte in erster Linie doch wegen der höheren (meinetwegen auch besseren) Auflösung benutzt werden. Was für Argumente könnte man heute noch dagegen finden?
Hurlbut: "Sooo viele ungenützte Pixel im (gewollt) geclippten Himmel!"
Eine reine Kopfsache. Ich habe noch nicht in 4k aufgenommen, stelle mir aber vor, dass es möglich sein sollte, in 4k genau so zu kadrieren wie in HD.
Auch der 4k-Verfechter verkürzte alles nur auf"s Reframing.
Was ist es sonst ?Habe selbst mit 4k Reframing experimentiert, war aber mit den Ergebnissen nie ganz zufrieden. Sieht einfach "komisch" aus.
Weil Du zwar mehr Pixels hast, aber nicht mehr Bildinhalte und die sich beim Framing, gegenüber eines optischen Zooms -oder andere Brennweite- verringern.
Leidest also immer noch unter dieser Wahnvorstellung...
Der Post-Mann in dieser Runde präsentiert Schwenks, die beeindrucken sollen. Ob ein Schwenk überhaupt besonders filmisch ist, darüber ließe sich streiten. Die wenigsten Kameraleute können einen guten Panoramaschwenk. Wenn er gut ist, dann vermittelt er etwas sinnlich Ansprechendes, Weite, einen räumlichen Sog. Dazu bedarf es aber einer Verschiebung der Perspektive. Die gibt es natürlich in diesen Pseudo-Schwenks nicht. Diese Schwenks wirken irritierend zweidimensional. Außerdem ruckeln sie. Warum sie ruckeln, das hat in diesem Fall null mit Bildfrequenz, Gleichmäßigkeit (Qualität des Schwenkkopfs), Schwenkgeschwindigkeit oder adäquatem Motion Blur zu tun, sondern damit, dass die Objektkanten keinem natürlichem Pfad folgen. Diese Blödmänner übersehen, dass unser Gehirn den ganzen Schwenkweg gleichzeitig antizipiert und rekonstruiert. Das Gehirn sagt: Eine Parallelfahrt über eine ebene Fläche.
Noch schlimmer ist es, wenn der Bildinhalt dynamische Action ist, Paradebeispiel Achterbahn. Das Besondere an einer Achterbahnfahrt ist das ständige Verschieben der Parallaxen, ein kluger Kameramann würde tendenziell ein Weitwinkel benutzen, um die Loopings räumlicher wirken zu lassen. Statische Achterbahn-Shots, in der Post mit einem Pan&Scan-Trick animiert: Völlig daneben. Das betretene Schweigen der anderen in der Runde war der Kommentar.
Wie Tests bewiesen haben, ist für saubere Greenscreen-Kanten eine höhere Pixelauflösung ein mindestens gleich wichtiger Faktor wie genauere Farbauflösung. Wenn dieser Typ also eh kaum was anderes macht als Greenscreen, dann kann man gegen 8k nicht viel sagen.
Außerdem natürlich die Stabilisierung von Handaufnahmen. Die ARTE-Doku "Schätze Südostasiens" wurde dem Sender durch stabilisierte GoPro-Phantom-Aufnahmen verkauft (siehe slashCAM-Interview), die in der Tat so schön sind, dass die Tatsache, dass die Aufnahmen nur 4:2:0 waren, kein Ausschlussgrund war. Stabilisierung durch ProDad (im Amateurbereich bekannt durch Mercalli).
Ein Eindruck hier:
Gekauft.
Nun kann aber heute jeder Willi, der im Hauptberuf Presslufthämmer bedient, nach Feierabend für kleines Geld gyrostabilisierte Aufnahmen machen (Stichwort Nebula 4000). Das Argument, dass alles billiger und einfacher würde durch sorgloses Draufhalten in 4k und anschließendes Reframing in der Post ist doch maximal verachtenswert. Oder etwa nicht?