Frage von troy:Hallo!
Ersteinmal möchte ich mich vorstellen. Bei der Recherche und Kamerasuche der letzten Wochen bin ich mehrfach über Google auf diese Seite gestoßen und es wurden schon sehr viele Frage beantwortet, Illusionen zerstört und Anregungen gefunden. :-)
Dafür erst mal recht herzlichen Dank an aller Forumisti!
Nun bin ich aber in meiner Entscheidungsfindung weiter gereift und brauche trotzdem noch Unterstützung. Vielleicht werden wieder Illusionen zerstört, oder aber Hoffungen geweckt.
Zu meiner "Erfahrung" kann ich sagen, dass ich im Fotobereich einem fundierten Basiswissen ausgesetzt bin. Erlernt auf analogen SLR und seit 2 Jahren auch im Bereich dSLR. Die "immer-dabei-Knipsten" lassen wir mal aussen vor. Kann mit also unter Bildwandler und qualitativen Unterschieden, Rauschverhalten, 3-Chip-Technik, OiS, EiS, Anfangsblende etc. schon etwas vorstellen.
Seit einem Jahr filme ich auf dem Bock. Habe dafür zuerst zum Probieren eine Aiptek Pocket DV 4100 für 50€ aus der Bucht gefischt. Die zeichnet einen ASF-Stream in MPEG4 oder wahlweise MJPEG in den Auflösungen VGA/QVGA mit 25fps auf. Mit einer 4GB-CF-Karte reichte das schon für eine Weile. Geschnitten habe ich auch mit der billigsten Lösung, dem WMM aus XP. Natürlich war (ist) die Bildqualität bescheiden und für die neue Saison muss etwas neues her. Da mir das mit FireWire zu viel Bramborium war, wollte ich im Speicherkartenbereich bleiben. HDD und DVD-Geräte sind einfach zu anfällig auf die zu erwartenden Erschütterungen. Ein Test mir einer geborgten Panasonic 3CCD-Kamera zeigte auch recht negative Ergebnisse. Ich bin mir nicht sicher ob dies daran lag, das meine Kamerahalterung nicht auf das Gewicht ausgelegt war oder ob ich die beweglichen Linsenelemente der OiS einfach nur zu arg durchgeschüttelt habe. Die Hotline von Panasonic selbst war ziemlich entsetzt von dem Gedanken, ihre Kameras auf ein Motorrad zu schrauben und hat dringend davon abgeraten und sofort das Erlöschen der Garantie erklärt. Eigentlich hatte mich die SDR-S150EG-S gereitzt, die jedoch schlechte Zensuren im Bereich Bewegung erhalten hatte. Bei JVC war man wesentlich freundlicher. Dort hatte ich die GZ-MC500EX mit 3CCD-System und voller PAL-Auflösung erwählt. Im großen und ganzen riet man mir jedoch von der Verwendung eies 3CCD ab. Bei solch dynamischen Aufnahmesitutionen könne es zu einer schlechteren Performance kommen, welches sehr schade angesichts des Preises wäre. Es wurde mir zu einem einfachen 800kp-Camcorder geraten. Auf einzelne Modelle wurde nicht eingegangen. So fischte ich schließlich eine GZ-MC100 aus der Bucht. Speicherkarten-System mit 1CCD und voller PAL-Auflösung. Das Bilderlebnis war schon toll. Aber trotz des relativ großen Sensors nicht immer ganz rauschfrei. Und der Autofokus bereitet in den dynamischen Situationen auch Probleme. Diesen müsste ich dann also fixieren. Allerdings damit nicht genug. Die Stativbohrung ist so besccheiden angebracht, dass ich mich traue damit eine längere Strecke zu fahren. Sie ist ganz vorne auf Frontlinsenebene eingelassen und bietet deshalb sehr wenig Halt über den Kameraboden. Ja sogar kippt die Kamera nach vorne ab, wenn sie sichtig fest geschraubt wird. Kontraargument ist auch, dass man der Kamera den Schlafmodus bei geschlossenem Display nicht abgewöhnen kann. Und nach erfolgtem Lenkerumbau müsste ich auch noch eine andere Kamerahalterung konstruieren. Natürlich habe ich auch üypsen verschiedene Seiten mit Helmkameras, Bullet-Cams und X-teme Sportscams besucht. Fast immer das gleiche Produkt, teilweise in anderer Verpackung (so mein Eindruck). Das Unschöne dabei sind jedoch die häufig angebotenen MPEG4-Aufzeichnungsgeräte welche teilweise nur QVGA unterstützen und somit keine Investition lohnen. Schließlich will ich hinterher auch mal eine DVD daraus toasten, was ich bisher vergessen kann. Und Bullet-Cams in entsprechender Quali sind ja auch nicht grade billig.
Alles in allem habe ich mich nun also doch für miniDV und den Kauf einer FireWire-Karte entschieden. Zuerst war da nur die Beachtung des A/V-in. Aber recht bald merkte ich, dass es da noch etwas anderes gibt - LANC. Mittlerweile habe ich mir auch eine etwas bessere Software in Form von Pinnacle Studio 10 Plus Titanium zugelegt (nach vorherigen Tests verschiedner Demo-Versionen).
Ich gehe jetzt einfach davon aus, dass es einer miniDV-Kamera erst einmal egal ist, welches Objektiv vorgeschaltet ist, sie zeichnet immer in einer gleich guten und hohen Qualität auf. Die letztendliche Entscheidung über die Bildqualität trifft das Objektiv. Bitte korrigiert mich, wenn ich da jetzt falsch liege. Da eine günstige Cam zusammen mit einer Bullet-Cam ungefähr den gleichen Preis wie eine höherwertige Cam kostet und dazu noch ein paar andere Vorteile mit sich bringt, bin ich dann bei den Einsteiger-miniDV-Kameras von Canon gelandet, obwohl mir die Sony Stamina-Technik mit enormen Akkulaufzeiten natürlich auch zusagt. Jedoch sind hier kaum analoge Audio/Video-Eingänge zu finden. So habe ich kurzentschlossen im Canon-Outlet-Store eine generalüberholte MV960 mit 1jähriger Werksgarantie geschossen. Ich fühle mich tendenziell bei Neuware besser, zumal für gebrauchte Kameras in der Bucht teilweise astronomische Beträge geboten werden. Okay, vor 3 Jahren hat so ein Teil nun mal 1300 euro gekostet ... aber heute?
Nun ja, jetzt habe ich den MV960 mit A/V-in, aber er müsste die ganze Zeit durchlaufen, wenn er im Tankrucksack steckt. Dabei gibt es doch mehr was sich nicht lohnt zu filmen wie umgekehrt. Also suche ich noch einen zweiten, evtl. gar dritten, Camcorder, der auch LANC unterstützt. Diese Informationen werden aber weniger offensichtlich beworben. Was ich mitbekommen habe, dass die MVX(Zahl)i-Modelle wohl diese Art der Fernsteuerung unterstützen. Lohnt es sich, für solch ein Gerät (oft älter als 3 Jahre) noch 200-300 Euro zu bieten? Hier fehlt mir der Überblick. Wenn ihr euch jetzt wundert, warum so viele Camcorder, dann möchte ich anmerken, dass ich eine Kamera nach vorne und eine nach hinten ausrichten möchte (häufige Gruppenfahrten). Ein Umschalter ist ebenso relativ teuer und ich habe den Nachteil, dass es nur ein ENTWEDER ODER gibt. Was ja grade bei einem interessanten Streckenverlauf uncool ist. Ich will halt von Zeit zu Zeit das Video der Heckkamera als Splitscreen oder Bild-im-Bild in meine Filme einfügen. Allerdings muss die Camera nicht 100% mitlaufen. Sie braucht dann auch nur interessante Abschnitte aufzunehmen. An den Frontcamcorder würde ich die beiden (Mono-)Mikrofone als Stereo-Set anschließen. Auf jeder Seite des Motorrades eines, um eine realistische Akkustik zu fixieren. Jedoch habe ich (auch hier) davon gelesen, dass Canon-Camcorder Probleme bei dem Erwecken aus Standby haben.
Nach Möglichkeit sollten alle Camcorder den gleichen Akkutyp unterstützen. So ließe sich mit einem relativ geringen Aufwand/Akkupool eine ausreichende Laufzeit (zumindet eines Auszeihnungsgerätes) erreichen.
Deshalb hier meine konkreten Fragen:
- Liege ich mit meiner Einschätzung, was die Aufzeichnungsqualität bei miniDV angeht, richtig?
- Macht LANC mit Lenkerschalter (ca. 60€) im praktischen Umgang wirklich Sinn?
- Hat jemand eine Lösung ohne LANC realisiert, bei der er die Kamera NICHT am Lenker verbaut hat und diese trotzdem bedienen kann?
- Ist es sinnvoll, einen mehrjährigen gebrauchten Camcorder zu kaufen oder gehen die Dinger dann relativ schnell kaputt?
- Was darf ein MVX3/4/5/6/10i(MC) noch relistisch kosten?
Habe ich wohlmöglich einen LANC-fähigen neuen Camcorder übersehen?
- Benötige ich für die Heckkamera eine 520TVL-Auflösung oder reicht dafür auch eine Bullet-Cam mit 420-480TVL?
Ich bedanke mich schon mal im Voraus für Eure Mühe (vor allem für das Lesen meines Ergusses).
Viele Grüße,
troy
Antwort von troy:
Hallo,
habe mich jetzt noch Mal intensiv gekümmert und bin zu dem Schluss gekommen, meinen MV960 wieder zurück zu geben. Bin leider immer noch auf die Meinung von diversen Verkäufern angewiesen. Aber ich gebe doch lieber ein paar Euro mehr für ein besseres Gerät aus und da habe ich den Sony DCR-HC96 gefunden. Dieser lässt sich auch über LANC fernsteuern und dürfte auch im Handbetrieb die bessere Performance bieten. Zudem mit den Stamina-Akkus für etwas über 5 Stunden Aufnahme gut. Das sollte bei einer Tagestour dicke reichen. Somit einfach universeller nutzbar denke ich. Bei eBay habe ich dann keine Lust für ein Gebrauchtgerät mit zweifelhafter Vita eine überteuertes Gebot abzugeben.
Hinzu kommt, dass mir am Samstag ein neues Notenbuch zugefolgen ist. :-) Somit steht nun auch ausreichend Power, endlich ein DV-Eingang und der richtige Befehlssatz für Premiere Essentials zur Verfügung. :-) Das "Problem" ist also vom Tisch.
Falls noch jemand Tipps zur Bullet-Cam hat ... bin ich sehr aufgeschlossen.
Viele Grüße,
troy®