Frage von Lutz Dieckmann:Hi,
ich habe mal wieder ein neues Tutorial. Diesmal geht es um Mikrofone, welche man wo einsetzen kann und was man beachten sollte. Auch im Blog gibt es neue Infos, es lohnt sich also mal reinzuschauen.
Fragen beantworte ich wie immer gerne hier im Thread.
Das alles auf
http://hd-trainings.de
Viele Grüße
Lutz
Antwort von Axel:
Hervorragend. Das DT 770 besitze ich selbst auch, in der 80 Ohm-Variante. Für mich (nach und teilweise parallel mit anderen von Sony, Behringer und Sennheiser) die defintive Wahl: Bequem, geschlossen, man hört einfach am meisten. Zum Beispiel, dass selbst bei dir im Studio noch Verkehrsgeräusche drauf sind, und das merkwürdige Echo, als du auf der Straße Funkstrecke und Stereo gemischt hast. Und übrigens auch für Musik zu empfehlen.
Ein Switchen vom Ansteckmikro zum Richt-ROHR-Mikro wäre nett gewesen, damit man da den Unterschied hört: Wahrscheinlich auf der DVD?
Antwort von joey23:
Ein Tontutorial mit Windgeräuschen und Gieskannenstudioton, nicht schlecht ;)
Antwort von domain:
Ich finde das Tutorial schon mal deswegen sehr gut und wichtig, weil hier die Bedeutung des guten Tons richtig ins Visier genommen wird.
Seien wir ehrlich: in so vielen Fällen sieht man Amateurfilme oder Filme an der Grenze zu Profifilmen, die allein schon dadurch abfallen, dass der Filmschaffende nach dem schon ziemlich anstrengenden visuellen Colorcorrection- und Colorgradingteil und vor allem nach dem Schnitt eher lustlos alles mit einer durchgezogenen stupiden und ev. gemafreien Musik zudeckt und finalisiert.
Und so geht das einfach nicht. Schon bei der Aufnahme muss mit externen Mikros in der sicher mal deutlich über € 100.- Klasse gearbeitet werden und der Aufwand bei der Tongestaltung ist auch mit Sicherheit viel höher als bei der Bildmanipulation und beim Bildschnitt.
Antwort von Axel:
Ich nehme mal stark an, dass es auch zu diesen Windgeräuschen ein Kapitel auf der DVD gibt.
Auf jeden Fall brauche ich so ein Moiré-Hemd, wie das aus dem Wald!
Antwort von domain:
Und dem Lutz würde ich dringend empfehlen, sein Avatarbild zu revidieren. Offenbar kam da das Schlaglicht von unten und somit hat er über den Silber-Haaren einen "negativen" Heiligenschein :-))
Antwort von Lutz Dieckmann:
Ich nehme mal stark an, dass es auch zu diesen Windgeräuschen ein Kapitel auf der DVD gibt.
Auf jeden Fall brauche ich so ein Moiré-Hemd, wie das aus dem Wald!
Hi,
Du hast mich erwischt;-)) Das mit dem Hemd war das einzige Mal wo mir echt ein Continuity Fehler passiert ist. Wir mußten das an dem Tag drehen, und im Wald fragte meine Assistentin plötzlich, wo ich denn das schwarze T-Shirt habe. MIST! Ich hatte es im Studio. Zurückfahren ging nicht, hätte zu lange gedauert. Es war schon um 16:00 rum. Also mußten wir es so machen. Und dann auch noch DIESES Hemd;-)) Ist auch in einem Teil der HDT Intensiv zu sehen, die Dreharbeiten passierten am gleichen Ort.
Womit wir auch bei den Windgeräuschen wären. Ich werde zu diesem Thema demnächst ein GZW machen, über Produktionsplanung. Da nehme ich das auf.
Fakt ist, ich kann es nicht ändern. Wenn der Wind weht, weht er. Nehme ich einen Zeppelin beschwert sich der Sponsor, das Mikro soll zu sehen sein. Zudem sind Teilnehmer von Live-Trainings dabei, denen kann ich nicht sagen, sorry keine Dreharbeiten, der Wind weht. Zudem mußten wir am Folgetag die Kamera zurückschicken, also verschieben ging auch nicht. Einen Windkäfig bauen kann ich nicht, bin nicht Hollywood. Ich verwende da Mikrofone zwischen 800,-- und 1.000,-- Euro. Baue ich noch Equipment drumrum, was nochmal 800,-- kostet, heißt es wieder:" Jaaaa, mit soviel Geld..."
Wie man es auch dreht, auch ich unterliege Zwängen die ich zwar gerne ändern würde aber nicht ändern kann. Sorry aber ist so. Auf jeden Fall ist es authentisch;-))
Und ich sage es gleich, es wird solche Fälle immer wieder geben. Außer das mit dem Hemd, das passiert mir nicht nochmal.
Liebe Grüße
Lutz
Antwort von Axel:
Diese Trainings-DVD wäre doch der Hit: "Was alles schiefgehen kann." Anhand all der kleinen Fehler, die es ja immer gibt, schließt man indirekt darauf, was eine gelungene Aufnahme wäre (die muss es zum Schluss natürlich zu sehen geben). Du bist nicht gegen Humor eingestellt (die Flüstertüte), da könntest du dich mal als Slapstick-Star ausleben.
Der Sponsor? Keine Ausrede, wann ist es denn das Equipment, das schlappmacht?
Antwort von Lutz Dieckmann:
Ich hab noch ein paar Outtakes, die stell ich bei Gelegenheit mal online.
Die Technik macht nicht schlapp aber erklär mir mal wie Du ein Mikro in einen Zeppelin packst und dann das Ding sichtbar mit Namen auf dem Schaumstoff im Bild hast.
Und - ich bin kein Slapstickstar, obwohl ich das sehr reizvoll fände mal ein zum Brüllen komisches Training zu machen. Aber ich glaube DAS kann ich nicht. Und nichts ist schlimmer als ein Komiker der nicht komisch ist. Obwohl, mit dem Thema Film, da gibt es viele komische Dinge;-))
Liebe Grüße
Lutz
Antwort von Pianist:
Und - ich bin kein Slapstickstar, obwohl ich das sehr reizvoll fände mal ein zum Brüllen komisches Training zu machen. Aber ich glaube DAS kann ich nicht. Und nichts ist schlimmer als ein Komiker der nicht komisch ist.
Würde ich nicht mal so sagen. Es könnte durchaus total lustig sein, wenn jemand ein zum Brüllen komisches Training macht und dabei selbst total ernst bleibt. Was natürlich total schwer ist.
Aber sage mal - warum bist Du denn eigentlich auf Sponsoren angewiesen? Als Filmproduzent müsstest Du doch sowieso ein ausreichend bestücktes Techniklager haben, oder? Ich würde mich bei solchen Sachen immer unabhängig von den Herstellern machen und den Leuten so ganz grob erklären, welche Ausrüstung man braucht und von wo bis wo der Kostenrahmen geht. Beim Thema Mikrofon hast Du das ja auch gemacht. Und was den Windschutz angeht: Da gibt es ja zwischen Schaumstoff und Korbwindschutz mit Fell auch noch den Softie von Rycote, der durchaus auch für Amateure bezahlbar ist und eine gute Wirkung erzielt.
Ich glaube übrigens, dass Du für Deine Zielgruppe noch weiter weg von den Fachbegriffen musst. Da kam zum Beispiel das "Nierenmikrofon" vor. Die Leute müssen aber nicht zwangsläufig vorher schon was über die verschiedenen Richtcharakteristiken von Mikrofonen gehört haben. So könnte man auch denken, das Mikrofon befestigt man in der Nierengegend... (das wäre übrigens gleich mal ein Ansatz für das lustige Training). Und "Phantomspeisung" hast Du auch nur genannt, aber nicht erklärt. Das ist nun eine Frage des didaktischen Aufbaus, ob man den Leuten die Möglichkeit gibt, zu irgendwelchen Querverweisen zu navigieren, wo dann erklärt wird, warum bestimmte Mikrofone eine Stromversorgung benötigen und wie diese Stromversorgung realisiert werden kann. Also irgendwie musst Du da vermutlich noch modularer Arbeiten als sowieso schon.
Allen kann man es natürlich nie Recht machen. Aber in einem Lehrfilm wird es eher richtig sein, ein bisschen mehr als ein bisschen weniger zu erklären. Und wer etwas schon weiß, der freut sich eben, dass er es schon weiß.
So weit, dass man die verschiedenen Stereo-Aufnahmeverfahren erklären sollte, würde ich auf dieser Ebene allerdings nicht gehen. Die Grundaussage, dass bei einem Mono-Mikrofon der Ton in der Mitte ist und man durch die Verwendung eines Stereo-Mikrofones (oder zweier gleicher Mono-Mikrofone) eine gewisse Räumlichkeit erzielen kann, sollte da wohl ausreichen.
Matthias
Antwort von Axel:
Slapstick ist nicht komisch, wenn der
Schauspieler komische Grimassen schneidet, dann spürt man das Gewollte, und es kann peinlich werden. Buster Keaton hat vorgemacht, dass ein stoisch unbewegtes Gesicht, der wilden Tücke des Objekts gegenübergestellt, sehr wirkungsvoll ist. Sehr lustig ist es, wenn das arme Opfer das Publikum direkt ansieht, wie eigentlich in allen alten Slapstickfilmen (Keaton, Chaplin, Laurel & Hardy) der Fall. Da du dich ohnehin direkt an den Betrachter wendest, wäre das schon mal gegeben.
Du stündest in der Tradition von Disneys "How-To" - Kurzfilmen, von Goofy moderiert, die Mitte des vergangenen Jahrhunderts produziert wurden, aber auch heute Neuauflagen erleben:
zum Bild
Antwort von crassmike:
LOL, Der Lutz als Goofy des Slashcam Forums ;) ...
Ja genügend Tech-Nerds haben wir ja hier, um uns ein wenig über uns selbst (und unsere Technikbegeisterung) lustig zu machen. Das wäre aber auch eine nette Aufgabe für einen Video-Contest in der Community..?
Schon bei der Aufnahme muss mit externen Mikros in der sicher mal deutlich über € 100.- Klasse gearbeitet werden und der Aufwand bei der Tongestaltung ist auch mit Sicherheit viel höher als bei der Bildmanipulation und beim Bildschnitt.
Naja, ich finde, es "muss" ja niemand mit Prosumer-Equipment arbeiten. Und auch mit Mikros in der "€ 100.- Klasse" kann man mit Sicherheit innovative und unterhaltsame Filme drehen.
Wenn man jetzt allerdings so eine schöne Kamera wie der Lutz in seinem Tutorial besitzt, kann man sich glaube ich auch nicht mehr wirklich als Anfänger bezeichnen. Und dann gehe ich davon aus, dass neben dem Budget für die paar Tausend Euro teure Kamera auch noch ein paar Hundert Euro für Tonequipment da sind.
Dass für den Ton unbedingt mehr Arbeit nötig ist, als für das Bild, halte ich auch für gewagt. Allerdings stimme ich dir zu, dass der Ton ein absolut wichtiges Element für die Atmosphäre eines Films ist und bei der heutigen Diskussion über Colorgrading etc. oft unter die Räder kommt. Wer allerdings, wie oben schon erwähnt, als Anfänger noch nicht das Geld für Prosumer-Equipment hat, wird sich auch mit "GEMA-freier" Musik begnügen müssen. Oder eigene Musik mit diversen Programmen oder befreundeten Bands aufnehmen... Bei geringen Budget muss das eben reichen und ich glaube nicht, dass diese Einschnitte für besagte Personengruppe dramatisch sind..
Man wächst ja mit seinen Projekten, und dann wächst auch langsam das Budget und die Technik. Ich finde, es wäre falsch, umgekehrt zu denken.
MfG
Antwort von Pianist:
Dass für den Ton unbedingt mehr Arbeit nötig ist, als für das Bild, halte ich auch für gewagt.
Es bleibt aber eine Tatsache, dass die Zuschauer eine nicht ganz optimale Bildqualität eher entschuldigen als eine schlechte Tonqualität. Also man schaltet eher ab, wenn der Ton schlecht zu verstehen ist oder einfach nur schlecht klingt, als wenn im Bild mal etwas nicht optimal belichtet oder kadriert ist.
Matthias
Antwort von domain:
Ich habe übrigens nicht vom Aufwand der Bildgestaltung vor oder bei einem Take gesprochen, sondern vom Bearbeitungsaufwand nachdem schon alles im Kasten ist, wobei ich extreme After-Effekt-Aufwände nicht inkludiert habe.
Es ist wohl klar, dass der Aufwand für ein gefinkeltes Bild bereits vor der Aufnahme enorm sein kann.
Antwort von crassmike:
Ja gut, ich hatte bisher keine fiktionalen Filmprojekte, ich hab halt schon ein bisschen im journalistischen Bereich gearbeitet. Und da besteht die Arbeit in der POST ja hauptsächlich darin, die Atmo sowie Musik, den O-Ton und den Off-Text möglichst passabel zusammenzumischen. Die Sprache muss gut gepegelt sein und Zwischen harten Schnitten sollte auch mal ne kleine Tonblende sein. Das wars so ziemlich..
Dass das beim fiktionalen Filmen heftiger ist, kann ich mir gut vorstellen. Aber da ist ja auch - abhänig vom Inhalt - mehr mit Grading und AfterEffects zu machen. Naja, können wir uns darauf einigen, dass das alles eine Schweinearbeit ist? ;)
Als ich neulich
den Film "Schmutziger Süden" von Klaus Lemke sah, konnte ich mich wirklich nicht entscheiden, was mich mehr irritierte und leider zum abschalten bewog. Das eigenartige Bild, der schlechte Ton - oder die Story..? Andererseits sehe ich doch auch immer wieder Filme von Filmhochschulen, die technisch super gemacht sind, aber mich einfach nicht mitreißen können, weil die Spannung fehlt oder
zu abstrakt dargestellt wird.
Es ist schon eine Kunst, aber ich denke, mit dem richtigen Thema und einer spannenden Story ist schon viel gewonnen. Der Rest ist dann die oben genannte Schweinearbeit... ;)
MfG
Antwort von DWUA:
Hallo Lutz,
jetzt weißt du bescheid!
In Zukunft filmst du dich an der Straße in der Sicherheitskleidung
der Straßenbauer. (Neonorangeanzug mit reflektierenden, silbernen Streifen!)
Im Wald trägst du bitte keine weißen Hosen mehr! Siehe "Forstkleidung" (Zecken).
Da wird das Hemd sogar zur Nebensache.
Eine didaktische Aufbereitung eines hier erwähnten "Nierencharakteristikproblems" könnte damit beginnen, dass
zwischen einem Rosinenkuchen und einem Hundekuchen ein
gewaltiger Unterschied bestünde und sich ein jeder sein Wissen ja zurechtgooglen könne.
Aber du weißt ja, und wer wüsste es nicht:
;))
Antwort von Lutz Dieckmann:
Hi,
jetzt muß ich doch mal grinsen (nicht bös gemeint). Es gibt offensichtlich ein paar völlig falsche Vorstellungen davon was ich mache und wie der Entstehungsprozess der HD-Trainings DVDs vonstatten geht. Hier ein paar Antworten.
@ Matthias
Ich lebe von dem was ich mache und die Tutorials werden von verschiedenen Herstellern gesponsort. Ich besitze das ganze Zeug nicht, weder die Sony Kameras, noch eine JVC HM700 (ich habe eine HD 110) noch besitze ich eine Funkstrecke, ein Stereomikrofon oder gar zwei Funkstrecken. Ich habe seit 25 Jahren ein Sennheiser und das tut gute Dienste. Ich habe auch kein G-Force. Demnächst machen wir zwei Tutorials mit einer VG10, einer PMW 350 einer CM50 und noch anderen Kameras. Dann das Zeug hinter der Kamera, ich habe einen DTV9HD transportablen Monitor. Im Tutorial werden wir einen 740er von Sony sehen. Ich will auch mit den Herstellern zusammenarbeiten, gibt es mir doch die Möglichkeit auf neue Technik zuzugreifen, aber das ist nicht immer einfach. Eine DVD ließe sich alleine aus dem Verkauf der Scheibe nicht finanzieren. Deswegen brauche ich Sponsoren.
Auch ist mein Technikpark bei weitem nicht so umfangreich wie der von ZDF. Ich habe viel, aber nicht alles.
Was die Begriffe angeht, ich kann nicht alle Technik in 20 Minuten erklären, bestimmte Dinge setze ich voraus, wer es nicht weiß, kann es googeln. Ich selber weiß auch nicht wie eine Phantomspeisung funktioniert, es war für mich nie wichtig. Ich habe eine Kamera die das kann und einen Kasten, der sie liefert, das reicht mir. Ich bin Anwender, kein Techniker.
@ Axel
Du hast völlig recht, es wäre eher peinlich mit mir als Goofy. Außerdem, wer mich bei Live-Trainings schon persönlich erlebt hat, der weiß, es geht schon sehr lustig zu bei uns. Natürlich könnte ich mal ein Spaß Tutorial machen, würde mich sehr reizen aber, siehe oben, ich lebe von meiner Arbeit und kann es mir nicht leisten einfach ein komplettes Tutorial zu machen an dem ich nichts verdiene. Diesen Luxus habe ich leider nicht denn ein Tutorial zu machen ist verdammt viel Arbeit. Das entsteht ja nicht mal so eben zwischendurch.
Und ich habe auch noch ein Hobby, dem fröne ich in meiner freien Zeit, ich schreibe Bücher;-)) Allerdings solche, die mit dem Thema Film nicht das Geringste zu tun haben. Mein erstes habe ich veröffentlicht und am zweiten schreibe ich. Das ist auch viel Spaß.
@ crassmike
Es gibt tolle Gemafreie Musik, ich verwende nur solche und habe schon oft gesagt wo ich sie kaufe. Bei digitaljuice.com
Übrigens, vielen Dank wieder für die interessanten Postings, ich finde es immer toll. Keep "em coming.
Liebe Grüße
Lutz