Frage von Lutz Dieckmann:Hallo zusammen,
Dies ist der Teaser für unseren kommenden Kurzfilm "Lebensfreunde". Es wird eine Produktion von LDP Media Design, die Regie wird Valeriia Didovyk übernehmen, die Kamera macht Lutz Dieckmann.
Wir haben diesen Teaser im Rahmen der "Kamera III" DVD produziert. Sie zeigt die Herstellung eines Spielfilmes. Den eigentlichen Film werden wir ab Herbst angehen. Es wird ein "Non-Profit" Film, damit wir ihn auch auf allen Festivals einreichen können.
Filmtitel: "Lebensfreunde
Beschreibung:
Es geht um zwei ältere Herren, von denen einer mit dem Leben fast abgeschlossen hat. Er trifft einen Freund nach 30 Jahren zufällig wieder, und dieser zeigt ihm, was das Leben auch im Alter noch alles zu bieten hat. Jedoch, eines erzählt der Freund ihm nicht...
Infos zur Entstehung: Es ist eine Idee von Valeriia Didivyk und bot die Grundlage für die HD-Trainings Kamera III DVD.
Regie: Valeriia Didovyk
Kamera: Lutz Dieckmann
Sonstiges Equipment: Es ist geplant in 4K zu drehen
Schnittsoftware: EDIUS
Sonstige Software: After Effects, Audition, Encore
Screenshot(s):
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Filmlänge: ca. 25 Min.
Download: Noch nicht vorhanden, über Vimeo kann man den Teaser runterladen
Stream:
"Lebensfreunde" Der Teaser
Ich freue mich immer über konstruktive Kritik und Meinungen.
Liebe Grüße
Lutz Dieckmann
Antwort von dienstag_01:
Kritik:
Der Text des Teasers funktioniert schon erstmal nicht: wenn dieses und jenes im Leben fehlt, dann braucht es einen Freund, der dieses und jenes mitbringt, Punkt.
Es braucht aber keinen Freund der auch noch ein Geheimnis in sich trägt.
Das ist kein Gedanke und schafft damit, obwohl es gerade das soll, keine Spannung. Eher ein mitleidiges Lächeln darüber, mit welchem Holzhammer hier versucht wird, Interesse zu wecken.
Den Bildern, besonders im Teil trosloses Leben fehlt es in ihrer spothaften Kürze ebenfalls an Ausdruck/Fokussierung (auf den Protagonisten).
Antwort von Axel:
Der Unterschied zwischen Drama und Melodram
* ist das, was dienstag_01 angesichts des Teasers befürchtet und "Holzhammer" nennt. Wenn der Macher es so sehr darauf anlegt, etwas deutlich zu machen, dass er es überdeutlich macht, dann weiß man nach fünf Sekunden, wie der Hase läuft und verliert das Interesse.
Diese Falle umschifft man, indem man die Geschichte nur aus dem entwickelt, was an plausiblem und zwingendem Konfliktstoff durch die Figuren gegeben ist und auf ein "Programm" verzichtet. Was im Teaser Text braucht, funktioniert nicht, das Wortspiel mit Freu(n)de, nach Scrabble-Art schnörkelig animiert, verspricht, dass hier durch die Macher zuviel an programmatischen Vorgaben von außen kommen. Man befürchtet hölzerne Inszenierung und Langeweile.
Aber so muss es ja nicht kommen.
*EDIT:
Die abwertende Verwendung des Begriffs "Melodram" spült natürlich auch Meisterwerke wie
Angst essen Seele auf oder
Imitation Of Life das Klo runter, also muss ich's präzisieren. Ich ersetze das mit "stereotypes Rührstück". Wie ein Handlungsstrang aus der ÖR-Feder eines Traumschiff-Autors.
Beim Titel "Lebensfreunde" wurde ich an
Ziemlich beste Freunde erinnert, ein Film, der mich tatsächlich motiviert hat, den Beruf des Altenpflegers zu erlernen (nachdem das absehbare Aussterben meines bisherigen Berufs, Filmvorführer, eine Neuorientierung nötig machte). Und an "
Lebenslügen", mit welchem Begriff ich vor Jahr und Tag die Wahrnehmung des Alters in unserer Gesellschaft in Frage stellte. Und an den deutschen TV-Film
Die Lebenslüge, ein "Remake" (uneingestanden) von Pollacks
Random Hearts. Der letztgenannte Film ein großartig gespieltes, mitreißendes Melodram, der erstgenannte eine Traumschiff-Ente, ein stereotypes Rührstück mit der unsäglichen Christine Neubauer (ich traue nicht jeder TV-Spielfilm-Kritik, aber
diese trifft den Nagel auf den Kopf).
Antwort von perrostar:
Zuallerst , es ist immer leichter etwas Vorhandenes zu kritisieren bzw. die Schwachpunkte zu erkennen als es im Schöpfungsprozess zu bemerken.
Ich habe mir unvoreingenommen den kurzen Teaser amgesehen und finde die dauernde Textebene sehr störend. Ich weiß ihr wollt damit den grundlegenden Handlungsstrang erklären aber das sollte immer mit filmischen Mitteln passieren. Vorallem durch Bilder. Sonst kann ich ja gleich ein Buch lesen :-)
Zur Kameraarbeit sei nur gesagt das es mich sehr an normale Fernsehbilder erinnert. Mir fehlen die Magic Moments. Vorallem dann wenn die Beiden sich das erste Mal treffen ist es einfach in einer sehr unspektakulären Halbtotalen aufgelöst.
Ich bin mir sicher ihr seid mit viel Engagement und Leidenschaft an die Sache herangegangen aber ich würde nochmal über den Teaser gehen und ihn neu bearbeiten.