Frage von pillepalle:Hab' gestern für meine Musiker-Buddies einen kleinen Teaser für ein neues Album hochgeladen. War ziemlich chaotisch, der Aufnahmeraum häßlich, hat aber Spaß gemacht :) Im Nachhinein finde ich das Ganze doch etwas zu gruftig. Hatte beim Graden irgendwie immer dunkele Hintergründe und einen relativ dunkelen Raum. Als ich mir das gestern dann mal in einen Browser mit hellem Hintergrund und bei Sonne angeschaut habe fand ich es dann doch etwas sehr mystisch... happens. Die Jungs sind zufrieden, ich hatte meinen Spaß, also alles gut :)
VG
Antwort von Frank Glencairn:
Klasse Musik - ist echt meine Kragenweite, die Jungs sind großartig,
und See You in My Dreams gehört sowieso zu meinen favorites :D
Zu schwummrig find ich das auch nicht - passt IMHO zur Studio Atmosphäre.
Antwort von pillepalle:
@ Frank
Danke. Ja, das sind sie. Vor allem alle noch superjung (um die 20) und sehr talentiert. Außer Mogeli natürlich. Das ist der Vater von Justin. Die kleine Johanna, von der ich kürzlich mal ein Video gepostet hatte ist mit ihrer Mädels-Vocal-Band übrigens für den Deutschen Jazzpreis nominiert und auch ihr Duo Album mit Flavio hat super Kritiken bekommen inkl. Interviews bei den Öffis. Mit kreativen Leuten macht das Arbeiten einfach Spaß :)
VG
Antwort von Frank Glencairn:
Es freut mich immer wenn jemand in dem Alter schon so unglaublich gut ist.
Ich meine, mittlerweile spiel ich auch in Burghausen (allerdings am Bass), aber ich bin ein alter Sack und hab länger dazu gebraucht, als die überhaupt auf der Welt sind - wenn ich denke was ich mit 20 so auf der Gitarre rumgestöpselt habe - Hut ab, wirklich.
Antwort von Skeptiker:
pillepalle hat geschrieben:
@ Frank
.. alle noch superjung (um die 20) und sehr talentiert. Außer Mogeli natürlich. Das ist der Vater von Justin. ...
Die ersten 2 Sätze sind vielleicht etwas missverständlich, falls man dann ins "sehr talentiert" gedanklich Justins Vater Mogeli (den Rhythmus-Gitarristen) nicht mit einbezieht. Aber so war es ja keinesfalls gemeint! ;-)
Für das gesamt Quartett (für mich eine Neuentdeckung - tks @
pillepalle) auch von mir: Daumen hoch!
Melodie-Gitarre: Justin Geisler
Melodie-Gitarre: Hogo Huezbar
Rhythmus-Gitarre: Mogeli Geisler
Akustik-Bass: Estéban Felix
Das erste Stück erinnert etwas an den "goldenen" Klassiker
Bossa Dorado, dessen Basslinie zu Beginn wiederum an diejenige der James Bond-Melodie erinnert (2 Komponisten stritten sich später um den Erfinder 1961/1962).
Es gibt zahlreiche Versionen und Interpreten von
Bossa Dorado - ich verlinke hier das Original von Dorado Schmitt (1982):
bossa dorado originale (1982)
https://www.youtube.com/watch?v=fEb9-NDeeec
"Bossa" spielt ja auf "Bossa Nova" an, erfunden in Brasilien Ende 1950er/60er:
Ein früher Klassiker ist dieser hier (das '2000 Jose Marin' bezieht sich auf die Gitarre):
Antônio Carlos Jobim's
"Chega de Saudade" (1958) performed by Max Brenner
https://www.youtube.com/watch?v=iwhNHJTQ0gY
Zurück zum tollen Swing&Jazz-Gitarren-Quartett:
Erfrischend, dass - teils auf Klassikern basierend (siehe auch das von Frank Glencairn erwähnte, im Trailer zweitletzte Stück
See You in My Dreams) - neue Ideen umgesetzt, neue Melodie-Linien und rhythmische Variationen gefunden werden.
Viel Glück & Erfolg für die ideenreiche Band mit den flinken Fingern!
Antwort von pillepalle:
@ Skeptiker
Danke :) Ja, das klingt nur so ähnlich. Dachte auch erst es zu kennen, aber wenn ich mich recht erinnere ist das eine Komposition von Justin. Der Spruch von Mogeli (Arnold Schwarzenegger) war auch nicht wirklich als Kompliment an seinen Sohn gemeint. Eine Ballade wie der Terminator herunter zu spielen ist zwar technisch anspruchsvoll, aber es dient nicht immer der Musik. Junge Musiker wollen oft ihr Können/Virtuosität unter Beweis stellen. Mein Liebling ist das Stück von Ennio Morricone, auch weil man es in dem Genre nicht so oft hört. Das Video sollte nur kurz sein und nicht zuviel verraten.
VG
Antwort von Skeptiker:
@ pillepalle
Dein Video gefällt mir gut und erfüllt seinen Zweck, einen kurzen Eindruck zu Repertoire und Spielweise zu geben.
Und das erste Stück im Trailer ist natürlich ein eigenständiges Stück - kein Zweifel. Der Beginn erinnerte mich (rhythmisch und der Einstieg in die Melodie) etwas an
Bossa Dorado, den ich deshalb verlinkt habe. Das "ideenreich" als Attribut zur Band (am Ende meines Texts) bezog sich auch darauf, dass hier nicht einfach ausgetretene Pfade begangen werden, um zu zeigen, dass man das Stück
auch spielen kann (evtl. schneller als alle anderen), sondern - vielleicht inspiriert, ich weiss es nicht - sich bemüht, etwas Eigenes zu präsentieren.
Ein Beispiel, dass auch deutlich ältere Virtuosen nicht davor gefeit sind, Geschwindigkeit vor Melodie zu stellen, liefert unten der von mir früher schon verlinkte
Joscho Stephan, der den
Limehouse Blues hier so runterrattert (und dem Violonisten Costel Nitescu dieses Tempo per Rhythmus-Gitarre ebenfalls aufbürdet), als wollte er einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen - vielleicht beeindruckend, aber in diesem Fall nicht wirklich überzeugend, weil die Melodie darunter leidet!
Joscho Stephan & friends -
Limehouse Blues
Gartenheim Hannover 25. Nov. 2022
https://www.youtube.com/watch?v=CP6eyqdMS4g
Hinweis: Konzertdatum korrigiert
Antwort von pillepalle:
@ Skeptiker
Ja, der Limehouse Blues ist ein Klassiker für Schnellspieler :) Und Joscho sowieso ein Virtuose. Ich mag die Stücke auch, aber Spieltechnik darf eben nicht zum Selbstzweck bzw. zum Kunststück werden.
VG
Antwort von Frank Glencairn:
pillepalle hat geschrieben:
... aber Spieltechnik darf eben nicht zum Selbstzweck bzw. zum Kunststück werden.
Ja, da bin ich ganz bei dir - das ist oft die Gefahr bei sowas, und irgendwann hört s dann auch auf zu swingen, verliert jede Leichtigkeit und Eleganz und wird eher krampfig.
Spätestens dann bin ich raus. Die Limehouse Version oben hat diese Linie IMHO schon lange übersegelt.