Desktop Windows PC

Ist man mit seiner Entscheidung dagegen bei einem Desktop-PC gelandet, genießt man einige Vorteile - beispielsweise den Luxus beliebig tauschbarer/aufrüstbarer Komponenten und damit eine grundsätzlich extrem große und preisgünstige Auswahl an Optionen.



Doch gerade die flexible Hauptspeicheranbindung eines Desktop-PCs hat in den letzten Jahren etwas an Attraktivität eingebüßt, da sie sich in der Videobearbeitung als potentieller Flaschenhals entpuppt hat. Selbst die modernsten Mainboards für Desktop Rechner können nur mit zwei parallelen RAM Kanälen (Dual Channel RAM) bestückt werden, was bei günstigen DDR4-Modellen gerade mal Datenraten im Bereich von ungefähr 30 GB/s ermöglicht. Und sogar die teuersten Desktop-Boards mit zwei DDR5 Kanälen schaffen in Kombination mit sehr gutem RAM nur um die 90 GB/s, was zwar für viele Fälle ausreichend scheint, jedoch nicht besonders "high end" ist. Eine schnelle Hauptspeicher-Anbindung ermöglicht nicht nur besonders viele Farbkorrektur-Masken in Resolve, sondern erhöht auch allgemein den flüssigen/reibungslosen Ablauf vieler Funktionen der Bedienoberfläche.



Wirklich schlecht sind die meist typischen 70 GB/s natürlich auch nicht, aber wenn man auf Macs schielt, die aktuell bis zu 820 GB/s hinbekommen, sehen Desktop-PCs in dieser Disziplin einfach alt aus - auch wenn man sie an anderen Stellen noch so gut erweitern kann. Und selbst der günstigste Apple M4 Mini schafft heute schon 120 GB/s.




Welche PC-Plattform?

Bei der Auswahl des Prozessors (und damit natürlich auch der Plattform) war Intel für den Anwendungsfall Video-Creation immer leicht im Vorteil, weil es mittels Quick Sync nach wie vor die breiteste Hardware-Codec Unterstützung geboten hat(i.e: 4:2:2 10 Bit Decoding). Mit der neuen Nvidia GPU-Generation (RTX 50x0) gibt es endlich auch in der Grafikkarte eine ähnlich komplette Hardware-Codec-Unterstützung, weshalb man bei der Prozessorwahl jetzt auch bedenkenlos AMD wählen kann, sofern man nur eine aktuelle Nvidia Grafikkarte dazu steckt.



Da die neueste Nvidia Generation erstmals auch PCIe 5.0 unterstützt, würden wir mittlerweile auch dringend empfehlen, bei einem Neukauf den Aufpreis für ein entsprechendes Mainboard zu zahlen. Schon alleine, weil sich durch den schnelleren Bus die Übertragung von und zur PCIe 5.0 Grafikkarte verdoppelt (64 statt 32 GB/s) - was den Unified Memory Vorteil der Macs in der Praxis deutlich relativieren kann.




Beispielkonfigurationen

Wer sich einen Desktop PC zusammenstellen will, muss grundsätzlich mindestens 120 Euro zusätzlich für Gehäuse, Netzteil und System SSD ansetzen und das Mainboard- und Prozessor-Gespann sollte unbedingt DDR5 unterstützen. Der konkrete Prozessortyp ist dagegen aktuell in unseren Augen mittlerweile fast nebensächlich, da die meisten relevanten Berechnungen auf der GPU stattfinden.



Für zwei Beispielkonfigurationen ohne GPU kommt man aktuell auf folgende, minimalen Plattform-Kosten von ca. 600 Euro (Stand April 2025):



Intel Core Ultra 5 225F (240 Euro), 1851er Mainboard mit PCIe5 (140 Euro), 32 GB DDR5 RAM (120 Euro), Rest für Desktop: Gehäuse, Netzteil, kleine SSD 120 Euro.



AMD Ryzen 5 9600X, 6C/12T (220 Euro), AM5 Mainboard PCIe5 (150 Euro), 32 GB DDR5 RAM (100 Euro), Rest für Desktop: Gehäuse, Netzteil, kleine SSD etc. 130 Euro.



Dabei wird schnell eines deutlich: Wer sich beim Preis seines Systems am kleinsten Mac Mini für ca. 600 Euro orientiert, hat bei aktuellen PC-Konfigurationen kaum noch Budget für eine Grafikkarte. Es gibt also in diesem Preisbereich schlichtweg keine wirklich sinnvolle Kombination für die Videobearbeitung auf einer modernen PC-Plattform. Wählt man dagegen die aktuell günstigste Karte der aktuellen Nvidia Generation (RTX 5070 mit 12 GB/192bit für ca. 650 Euro), so landet man unter Resolve bei Compute Bound Effekten mindestens auf Augenhöhe mit einem Apple M4 Max. Und das bei einem Gesamtbudget unter 1.300 Euro. Noch besser steht diesem Basis-Systemen jedoch sicherlich eine RTX 5070 Ti (mit 16 GB/256 Bit, aktuell ab ca. 920 Euro). Diese berechnet GPU-Effekte nochmal signifikant schneller, hat größeres und schnelleres VRAM und stellt in unseren Augen aktuell das interessanteste Preis-Leistungs Verhältnis aller Nvidia GPUs dar. Will man zugleich auch noch die CPU etwas päppeln, durchbricht man allerdings schon bald die 2.000 Euro Preis-Mauer. Immerhin für ein System, das sich dann auch noch relativ günstig mit viel mehr Speicher ausrüsten ließe.



Wer bei der GPU auf AMD oder Intel setzen will, kann gegenüber Nvidia eventuell auf dem Papier bei der vergleichbarer Rechenleistung etwas sparen, hatte jedoch in der Vergangenheit dann gelegentlich unter Resolve mit kleinen Hängern zu leben und bekommt zudem keine CUDA-Beschleunigung für KI-Effekte. Auch die nun vorhandene 10 Bit 4:2:2 Codec Unterstützung bei Nvidia dürfte vielen Anwendern den Aufpreis wert sein.



GPU-Spitzenklasse,leider auch beim Preis: Die Geforce RTX 5090.
GPU-Spitzenklasse,leider auch beim Preis: Die Geforce RTX 5090.




Die aktuell mächtigste GPU Geforce RTX 5090 kostet wie erwähnt aktuell ca. 3.000 Euro, weshalb sich ein extrem gut ausgestattetes PC-System im Budgetrahmen von 5.000 Euro realisieren lässt. Ohne dedizierte Workstation-Komponenten gibt es für Resolve und Co. dann kaum noch schnellere Optionen.




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