Wie Facebook Instagram-Videos analysieren will

// 09:31 Di, 9. Jul 2013von

Seit kurzem kann Instagram auch Video ( wir berichteten. Der Dienst gehört mittlerweile zu Facebook, dem modernen Kommunikationsriesen, der (wie jeder Kommunikationsriese heutzutage) gerne Algorithmen einsetzt, um sein Angebot zu optimieren und seine User zu sortieren. Anfang des Jahres wurde beispielsweise das umstrittene Gesichtserkennungsfeature in den USA wieder eingeschaltet, das hochgeladenen Fotos automatisch durchscannt und versucht, Leute zu identifizieren; in Europa ist die Funktion allerdings nachwievor deaktiviert, da nicht mit Datenschutzgesetzen im Einklang.


Daß auch hochgeladenen Videoclips möglichst viele Informationen entnommen werden sollen, wundert daher wenig. TechCrunch ist auf einige Software-Patente gestoßen, die Facebook im April zugesprochen wurden, und die ganz gut illustrieren, was hier geplant und bereits möglich ist. Neu sind dabei weniger die verschiedenen extrahierten Daten, denn Videoanalyse betreiben ja bereits auch viele andere, sondern die explizite Verknüpfung mit Informationen aus den Social Networking Datenbanken. So sollen nicht nur Gesichter (und somit Identitäten) im Bild erkannt werden, sondern auch Schriftzüge, Logos und Objekte. Interessanterweise soll ua. auch die Tonspur zur Analyse herangezogen werden, also der Inhalt auch via Spracherkennung analysiert werden. Wenn wir die hastig überflogene Patentschrift richtig verstehen, sollen nicht nur Worte sondern sogar individuelle Stimmen unterschieden und erkannt werden (durch Abgleich zB. mit Voice-Mails). Dies soll wie es scheint zunächst "nur" gemacht werden, um das aussagekräftigste Vorschaubild für das Video zu ermitteln, was uns doch sehr an die alte Redensart mit den Kanonen und Spatzen denken läßt.


Je besser Facebook einschätzen kann, was in welchen Videos zu sehen ist, umso eher kann es Dank seines Wissens um persönliche Präferenzen (wem gefällt was, wer hält sich wo auf etc.) diese Clips Usern zeigen, die sie auch wirklich sehen wollen, so der Tenor des TechCrunch-Artikels -- wir können uns eigentlich kaum vorstellen, daß die so gewonnen Informationen nicht auch anderwertig verwendet werden sollen, mindestens etwa um möglichst effektiv Werbung einblenden zu können. Auf jeden Fall sollte man sich klar darüber sein, daß jedes auf Facebook hochgeladene Bildmaterial (sei es bewegt oder still) dazu beträgt, daß mehr Daten über die User und ihre Verbindungen untereinander und in der Welt zusammengetragen werden.


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