Real D: Kommt die 3-D Revolution im Kino?

Schon mehrmals wurde dreidimensionales Kino versprochen, das dann doch so unzureichend war, dass es nach einem kurzen Stero-Brillen Hype wieder in der Bedeutlungslosigkeit untergegangen ist. Jetzt dagegen, behauptet dieser Artikel, ist eine neue 3-D Technik, Real D genannt, so ausgereift, dass dreidimensionales Kino wirklich den Durchbruch schaffen wird: die Projektionstechnik inklusive Brillen ist da, sie ist erschwinglich, funktioniert reibungslos und ist gut genug um sich durchzusetzen.


Das Real D System funktioniert im Zusammenspiel mit verschiedenen Kino-DLP-Projektoren. 144 Bilder pro Sekunde werden dargestellt, abwechselnd für jedes Auge ein Bild aus der linken und rechten Perspektive durch einen Projektorvorsatz von Real D polarisiert, also 72 Bilder pro Sekunde - die Real D Brille für Zuschauer sorgt dafür, dass jedes Auge nur die Bilder aus seiner Perspektive gezeigt bekommt. Ein Vorteil des Real D System besteht darin, dass schon vorhandene DLP-Projektoren genutzt werden können - ergänzt aber durch Projektoren-Vorsätze und besondere silberbeschichtete Leinwände - und dass im Gegensatz zum rot-grün Verfahren keine Reduktion der für die Darstellung des Films verfügbaren Farben stattfindet. Der Disney Animationsfilm "Meet the Robinsons" ist eben erfolgreich in in einer Real D 3-D Version in über 600 Kinos gestartet. Im Interview mit dessen CG 3-D Supervisor Kyle Odermatt wird klar, wie die zusätzliche Dimension der Darstellung bewusst eingesetzt werden kann, um die Geschichte des Films zu vermitteln und den Zuschauer noch mehr mit zusätzlichen Sinneseindrücken zu fesseln. Der Einsatz von 3-D Effekten muss immer wohl überlegt sein - zu krasses Spiel mit der räumlichen Tiefe kann die Zuschauer anstrengen und ermüden. Angaben von Real D zufolge denken mehrere der bekanntereren Regisseure wie James Cameron, Peter Jackson, George Lucas oder Bob Zemeckis darüber nanch einen Film in 3-D zu drehen und beinahe jedes der grösseren Filmstudios plant die Produktion eines 3-D Films. Dreamworks will sogar ab 2009 jeden Film vordringlich in 3-D gestalten und George Lucas plant noch für 2007 den Re-Release von Star Wars in 3D. So ist für den amerikanischen Memorial Day (einem Feiertag und traditionell beliebten Starttag für neue Filme) 2009 schon jetzt klar, daß zwei Grossproduktionen an der Kinokasse gegeneinander antreten werden: DreamWorks´ "Monsters vs. Aliens" gegen "Avatar", einen SF-Thriller von James Cameron/20th Century Fox mit einem Budget von 195 Millionen Dollar. 2009 werden voraussichtlich 5000 amerikanische Kinosäle mit 3-D Technik ausgerüstet sein (heute sind es immerhin schon 700 und Ende des Jahres sollen es 1200 sein). Es scheint nur noch eine Frage der Zeit (und des Erfolges der nächsten 3-D Filme), bis alle grossen Filmproduktionen in 3-D gedreht werden.


Der Preis für das technische 3-D Upgrade der Kinos, der sich auf 20.000 bis 50.000 Dollar pro Kinosaal beläuft (inklusive digitaler Projektoren und neuer Leinwände), wird zwar auf die Kínokarten umgeschlagen, aber die Kinos hoffen trotzdem mit 3-D einen Vorteil im Kampf gegen das gut ausgestattete Heim-Kino zu erlangen - zumindest solange, bis auch diese Technik für den Home-Entertainment Bereich erschwinglich wird in ein paar Jahren.


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