Neue Studie zur Wahrnehmung und Wirkung von stereoskopischen Bildern

// 09:28 Di, 26. Jul 2011von

In einer von Samsung mitfinanzierten Studie haben Forscher der University of California versucht, genaueres über die Wirkung von stereoskopischen Bildern auf das menschliche Wohlbefinden herauszufinden. Im Besonderen ging es dabei um die Problematik, daß bei der Betrachtung von s3D-Bildern anders als beim natürlichen Sehen die Augen nicht auf den gleichen Punkt fokussieren bzw. akkomodieren und (kon)vergieren, also die Sichtachsen ausrichten -- nur durch diese Trennung kommt der Eindruck einer scheinbaren Räumlichkeit zustande. Der Fokus liegt bei der Betrachtung eines 3D-Film ja immer auf der Bildebene, während der Konvergenzpunkt (und in der Folge die Bildinhalte) meist vor oder hinter dieser liegt. Die ungewohnte (und wie manche Kritiker meinen gar nicht vorgesehene) Art zu Sehen führt in vielen Fällen zu Augen-/Kopfschmerzen und Müdigkeit.


Wie nun in der Studie "The zone of comfort: Predicting visual discomfort with stereo displays" nachzulesen, lassen sich zumindest tendentiell einige Gesetzmäßigkeiten bezüglich des gefühlten Unwohlseins erkennen. So wird festgestellt, daß allgemein eine nähere Betrachtungsposition etwas anstrengender ist, als eine entferntere, und zwar bei jeder Art von Betrachtung (2D wie 3D). Liegt ein Konflikt zwischen Konvergenz und Akkomodation vor (wie bei 3D-Bildern), so soll sich dieser jedoch etwas stärker auf das Unwohlempfinden auswirken, je entfernter man von der Bildebene entfernt ist. Salopp ausgedrückt dürfte das heißen, nah am Bild sitzen ist absolut gesehen immer unangenehmer, weiter hinten sitzend sind 3D-Inhalte relativ gesehen deutlich unangenehmer als 2D (aber immer noch besser als vorne, vgl. Fig. 10).


Unterschiede lassen sich wohl auch bezüglich der Konvergenz bzw. Parallaxe feststellen. Sitzt man eher entfernt, sollen vor allem Situationen unangenehmer sein, in denen Bildinhalte hinter der Bildebene liegen (positive Parallaxe in 3D-Terminologie, in dieser Studie "negative conflicts" genannt), während Bildinhalte, die vorne aus dem Bild herausragen, unangenehmer sind wenn man näher sitzt. Klingt durchaus nachvollziehbar, nachdem der Punkt, auf den konvergiert werden muß, in diesem Fall näher liegt.



Für 3D-Kinogänger bestätigt das, was man eigentlich eh schon wußte: Tendentiell mittig sitzen ist ein guter Kompromiß, und für Produzenten haben die Forscher einen Abschnitt eingefügt (The percentage rule in cinematography), in dem sie die Gültigkeit der gängigen Faustregel leicht modifizieren, nach der der Bildversatz höchstens 2-3% der gesamten Bildbreite betragen darf (bei negativer Parallaxe; 1–2% wenn positiv). 3-4% sollen demnach bei negativer Parallaxe drin sein, während man bei positiver Parallaxe wie gehabt vorsichtiger sein sollte.


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