Wie erwartet, hat Leica nun die Systemkamera SL3-S vorgestellt, welche ausdrücklich als Hybridmodell für Foto und Video vermarktet wird. Sie verfügt über einen neuen BSI CMOS-Sensor im Vollformat mit 24 Megapixel nativer Auflösung und zeichnet Video in bis zu 6K Open Gate auf (5952 x 3968, 29,97 B/s 4:2:0 / 10 Bit). In 4K wird wie es scheint nun 60 fps ohne APS-C-Crop unterstützt bei 60p nach wie vor ein APS-C Crop angesetzt, obwohl Leica dies nicht selbst in den technischen Daten ausweist. Der Sensor ist wie gewohnt beweglich gelagert für eine Bildstabilisierung im Kameragehäuse.

Für Raw-Aufnahmen in max. 5,9K mit 30 fps wird ein externer HDMI-Recorder benötigt. Dank des neu hinzugekommenen CFexpress Typ B-Interfaces ist intern die Aufzeichnung von ProRes 4:2:2 HQ in 5,8K mit 30 fps oder C4K mit 60 fps ohne Aufnahmezeitbegrenzung möglich. Zusätzlich kann erstmals über die USB-C-Schnittstelle auch direkt auf eine externe SSD-Festplatte aufgezeichnet werden. Eine dedizierte Timecode-Schnittstelle erlaubt professionelles Synchronisieren von Bild und Ton am Set.
Der Autofokus mit Motiverkennung kombiniert nun wie bei der SL3 Phasendetektion, Objekt- und Kontrasterkennung. Möglich sind Serienaufnahmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde bei voller Autofokus-Unterstützung. Neu ist auch der Maestro-IV-Prozessor mit L2-Technologie; die SL3-S soll die schnellste Leica-Systemkamera sein, die jemals gebaut wurde. Der ISO-Bereich wurde gegenüber der SL2-S erhöht auf 50 bis 200.000.

Ebenfalls neu in der SL3-S ist ein 3,2-Zoll-Touchscreen, der sich kippen lässt und etwas höhere Auflösung als zuvor aufweist (jetzt 2,33 Mio. Bildpunkte). Auch ein elektronischer Sucher ist verbaut. Die SL3-S verfügt über Steckplätze für die Speicherkarten CFexpress Typ B und UHS-II-SD, einen USB-C-Anschluss für schnelle Datenübertragung, Tethering, SSD-Anschluss oder Stromversorgung sowie einen Full-Size HDMI2.1-Ausgang für externe Monitore oder Aufnahmegeräte. Auch Bluetooth und Wi-Fi mit MIMO-Technologie sind vorhanden.

Sie ist außerdem die erste Kamera im SL-System, die mit Content Credentials-Technologie gemäß der Content Authenticity Initiative (CAI) ausgestattet ist. Jedes Bild wird mit Metadaten wie Kameramodell, Urheberinformationen, Erstellungs- und Bearbeitungsdaten signiert, welche angeblich manipulationssicher sein sollen. Im Laufe des Jahres soll ferner die Camera-to-Cloud-Funktion über Adobe Frame.io zur Verfügung stehen.
Die Leica SL3-S mit L-Mount-Bajonett ist ab sofort verfügbar für 5.190 Euro.