Frage von colacao:Hallo,
fuer ein Experiment habe ich die Pupillenvergroesserung bei Leuten gemessen waehrend sie sich ein Video angeschaut haben. Die Werte wurden spaeter als Kurve ausgegeben.
Jetzt ist die Idee, das Licht in dem ganzen Video zu messen, um diese Werte dann von den Pupillenwerten abzuziehen, um eine aussagekraeftigere Analyse zu machen.
Es wurde ja schon ueber Lichtmessung hier gesprochen (
viewtopic.php?t=31100?highlight=lichtmesser), aber ich habe immer noch ein Problem:
Wie wird das Licht gemessen ueber ein ganzes Video? Gibt das Geraet einen Wert pro frame aus? Muss man das per Hand fuer jeden Frame extra machen oder kann ein Geraet automatisch alles aufzeichnen?
Wie kann ich diese Werte in Relation zur Pupillenvergroesserung stellen?
Bin leider etwas unbedarft in dem Gebiet und wuerde mich ueber jegliche nette Antwort freuen. Oder vielleicht kennt jemand einen Spezialisten, der mir helfen koennte. Gerne auch im privaten Emailkontakt.
Herzlichen Dank.
Antwort von Stefan:
Spontan hätte ich Avisynth und einen passenden Plugin/Filter vorgeschlagen. Der Filter müsste die mittlere Helligkeit eines Frames berechnen und z.B. in eine Texttabelle schreiben. Die kannst du dann in Excel ö.ä. auf die gewünschten Zeiten mitteln und mit den Messergebnissen vernudeln.
Wie hast du die Messungen der Pupillenöffnung gemacht? Sind da vielleicht Videos vorhanden, die du bzgl. Lichtmenge auswerten könntest? Ansonsten halt das abgespielte Video vom Experiment nehmen.
Beides kann aber beliebig schief gehen.
Die erste Frage wäre, ob du passende Funktionen in Avisynth oder einen fertigen Filter findest oder jemanden überreden kannst einen zu schreiben (
www.doom9.org hat eine grosse Avisynth-Ecke, das Forum bei neuron2.net hat auch pfiffige Köpfe...).
Die nächste Frage ist, ob eine solche Berechnung überhaupt linear zur Leuchtdichte des Monitors bzw. des Versuchsaufbaus ist.
Geschickter wäre es gewesen, wenn der Ratschlag meiner Oma angewendet worden wäre: Kind kuck kein Fernsehen im Dunkeln. D.h. wenn die Lichtschwankungen durch das Video durch eine geeignete Hintergrundbeleuchtung des Versuchsraums ausgeblendet wären. Tief unten in dieser Falle lauert noch das Thema transiente Adaptation (nee, keine Panik, so schlau bin ich nicht, habe es gerade bei Wikipedia gelesen ;-)
Genauer überlegt, würde ich eher eine echte Lichtmessung im Versuchsaufbau machen. Dafür brauchst du einen Beleuchtungsmesser mit Datenschnittstelle zum PC und mit einer Samplingrate unterhalb der Reaktionszeit der Pupille (Pupillenreflex... Wie schnell ist der eigentlich? < 1s, hmm) und natürlich Zeit, um das Video in Echtzeit abzuspielen (bzw. in Slowmo, wenn du nur langsamere Belichtungsmesser findest).
Viel Glück
Der dicke Stefan
Antwort von inwa:
fuer ein Experiment habe ich die Pupillenvergroesserung bei Leuten gemessen waehrend sie sich ein Video angeschaut haben.
Das Stichwort Belichtungsmesser und Versuchsaufbau wurde ja schon erwähnt. Daher habe ich eigendlich nur selbst Fragen:
Was möchtest du eigendlich mit dem Experiment bezwecken? Studierst du Psychologie?
Antwort von colacao:
Hallo,
erstmal tausend dank an Stefan fuer die Antwort. Hab mir Avisynth mal angeschaut und vllt. waere dein Vorschlag auch was fuer mich, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich das umsetzen kann...
Mittels Eye-Tracker wurden die Pupillen gemessen, wobei das ca. 50 mal pro Sekunde gemacht wurde. Die Tester sassen ca. 1,5 m von einem grossen Fernseher entfernt und als Umgebungslicht hatten wir "normales" Tageslicht (wenn ich das mal so beschreiben darf). Mittels dieser Messungen wollten wir feststellen, wann wer in dem Video erregt wurde, um auf seine Emotionen zu schliessen (ich kuerz das Thema hier einfach mal so simple ab, auch wenn dem nicht so ist). Nun wollten wir das Licht des Films messen, um das von den Pupillenwerten abzuziehen, da sich Pupillen ja auch je nach Lichteinfall veraendern, so dass wir "fast nur" die Auswirkungen der Emotionen untersuchen koennen. Zumindest wollen wir mal versuchen, ob das geht...
Also wuerde ich gerne das Licht in dem Video messen, welches die Tester gesehen haben, da sich das ja in verschiedenen Sequenzen des Films unterscheidet. Das Umgebungslicht hat sich ja nicht drastisch geaendert. Die Idee mit der Lichtmessung haben wir erst jetzt in Angriff genommen, daher bin ich absoluter Laie.
Ob das wissenschaftlich ueberhaupt wohl durchdacht ist, ist schon eine Frage, aber wir wollen es mal versuchen, ob uns das in Zukunft weiterhelfen kann.
und @inwa: Habe zwar nicht Psychologie studiert, aber es steht damit im Zusammenhang. Forsche an der Uni im Bereich Videospielentwicklung und Sinn und Zweck ist es, Methoden zu finden, Emotionen in Spielern moeglichst einfach zu messen, um das Spieldesign weiterzuentwickeln.
Falls jemand noch irgendwelche Kritik oder Anregungen hat, bitte immer her damit.
Gruss.