Frage von Lineal:Morgen an alle ;)
Wollte mal nachfragen, wieso man eigentlich so oft von 35mm-Objektiven/Adaptern redet... Und nicht von anderen größen? Weil das die Leute beim Film auch verwenden, oder weil es dem Auge von der Unschärfe am nahesten kommt oder weil es sich einfach so eingebürgert hat?
Ich bin grad dabei mir einen Adapter selber zu basteln, da ich zuhause noch ein altes 35mm-Objektiv rumliegen hab. Aber gleichzeitig habe ich auch ein größeres von meinem Vater gefunden, welches er früher für Insektenaufnahmen benutzt hat. Das Ding ist dementsprechend riesig...
Würde mich echt interessieren, was für ein Bild rauskommt, wenn ich mal das vor die Mattscheibe klemme ;)
Aber in erstet Linie, weshalb genau 35mm?
Dank euch :)
Antwort von B.DeKid:
Gude
Meinst die Frage ernst ???
Also 35 mm kommt vom 35 mm Negativ KB Film Material.
Nicht die Objektive sind damit gemeint sondern der Film auf den Belichtet wird .
Klar es Gibt auch noch andere Formate zB MittelFormat.....
Am besten suchst Du mal Erklärungen zum Thema Belichtungs Material auf Wiki , den mir scheint das Du da erstmal dich einlesen solltest .
Was das Objektiv deines vaters angeht , so ist es wahrscheinlich ein Macro Objektiv.
DIE ANGABEN DER OBJEKTIVE ( sprich 24 mm oder 80mm oder 300mm beziehen sich auf die Brennweite. die kleinen Zahlen zB 3,5 5,6 8 etc auf die Blende = Lichtempfindlichkeit = um so kleiner die Blenen Nummer um so Lichtstaerer ist das Objektiv....und dann Gibts noch Angaben über den Durchmesser eines Objektivs ,,,sprich 46 mm 52mmm 72mm und so weiter)
Ich denk das beste ist wenn Du dich mal in Wiki ueber Objektive und Film Formate wie 8 mm / 16 mm / 35 mm etc einliesst.
ele Eindruck gewinnen , kommt auf die Nahstellgrenze an .
Warum 35 mm Adapter verwendet werden ..... Um Obtiken mit besserem Tiefenschärfe Funktion zu benutzen ....den " Film Look " zu veraendern , Sich von den normalem sehr scharf gezeichnetem Video Look zu entfernen ...etc.
Aber echt lesse mal in der Wiki nach und frisch da mal ein wenig auf , den Objektiv Kunde und Belichtungs Material sind essentiel notwendige Sachverhalte die man "Filmerei" kennen muss .
Alla
MfG
B.DeKid
Antwort von Lineal:
Danke erstmal für die Antwort. Hm... stimmt, bin nicht so der Hecht in der Materie (bis jetzt hoffentlich, werd mich mal etwas mehr reinlesen) ;) Irgendwie lern ich das am besten beim Tun.
Ahh, langsam versteh ich... glaub ich.
Aber was ich eigentlich wissen wollte ist, warum alle Adapter (oder alle die ich bis jetzt gesehen habe) 35mm Brennweite (also die Objektive) haben? Im Grunde kann man doch auch andere Brennweiten bunutzen, oder?
Zum Rest brauch ich klar noch ein wenig Nachhilfe ;) Stimmt schon.
Mfg
Antwort von PowerMac:
Du verwechselst das
Aufnahmeformat "35mm", welches die Bilddiagonale von chemischen Film angibt und die
Brennweite "35mm". Beide haben absolut nichts miteinander zu tun.
Antwort von Lineal:
Du verwechselst das
Aufnahmeformat "35mm", welches die Bilddiagonale von chemischen Film angibt und die
Brennweite "35mm". Beide haben absolut nichts miteinander zu tun.
Genau, das ist mir gerade klar geworden. Ich meine nicht die "Bilddiagonale von chemischen Film", sondern genau die Brennweite.
Wenn man das was ich vorher geschrieben hab mal vergisst... dann sind doch die Adapter doch immer noch alle mit Objektiven mit 35mm-Brennweite bestückt... wieso gerade diese Brennweite?
Oder aber ich habs immer noch nicht ganz verstanden ;)
Antwort von PowerMac:
35mm-Adaptoren haben NICHTS mit der Brennweite zu tun. Verstehst du es endlich? NICHTS. Sie erlauben schlichtweg die Benutzung von Objektiven, die für den 35mm-Film gebaut sind. Das können 8, 15 oder 300mm Brennweite sein.
Antwort von raymaker:
35mm entspricht wohl dem normalen Blickfeld des Menschen. Darum oft als Standard- und Allzweckobjektiv genommen. Alles darüber wäre zu sehr im Tele, alles darunter zu breitbildig.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
35mm-Adaptoren haben NICHTS mit der Brennweite zu tun. Verstehst du es endlich? NICHTS. Sie erlauben schlichtweg die Benutzung von Objektiven, die für den 35mm-Film gebaut sind. Das können 8, 15 oder 300mm Brennweite sein.
Das was PowerMac hier eindringlich schreibt stimmt wirklich!!
Aber ich ahne langsam, warum es bei diesem Austausch so schmerzhafte Mißverständnisse gibt: 35mm-F i l m, das ist für F o t o g r a f e n ein ungewöhnlicher Begriff. Die kennen ihre Negative und Dias als 24x36 mm Bildchen. Wo sollen da die 35 mm sein?
Negativstreifen: 24mm ist jedes Bild hoch. Dann kommen die Löcher oben und unten. Leg das Lineal drüber und messe den ganzen, kompletten Filmstreifen in der Breite: aha, 35 mm ist jeder Kleinbildfilm breit.
Und genau dieses Filmmaterial (zumindest von der Formatierung her), jagen die in Hollywood durch die Filmkameras. D.h. jedes Objektiv an Deiner alten Spiegelreflex verhält sich mit seiner Tiefenschärfe genau so, wie die Filmkamera-Objektive, d.h. die Tiefenschärfe ist viel geringer, wie bei den kleinen Digital-Kompaktkameras und auch bei den Consumer-Videokameras. Das ist aber für eine filmische Aussage genau richtig, der Zuschauer soll nur den für die Story wichtigen Bereich scharf sehen, dahinter und davor unscharf.
Und genau wegen dieser Konzentration auf's Wesentliche wollen alle ambitionierten Amateurfilmer einen 35mm-Adapter, damit sie mit ihren alten Spiegelreflexobjektiven zu Hollywoodfilmern werden. Na ja, zumindest von der Tiefenschärfe her...
War's genau dieses Mißverständnis? Vielleicht von vielen anderen auch? Dann hätte sich die Nachtsitzung gelohnt...
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
35mm entspricht wohl dem normalen Blickfeld des Menschen. Darum oft als Standard- und Allzweckobjektiv genommen. Alles darüber wäre zu sehr im Tele, alles darunter zu breitbildig.
Tut mir leid, aber auch nicht ganz richtig. 50mm-Objektive gelten beim (35mm!!)-Kleinbildfilm seit altersher als Normalbrennweite, weil sie angeblich dem menschlichen Blickwinkel entspricht. 35mm-Objektive gelten bereits als Weitwinkel, d.h. weiter wie das menschliche Auge.
So hat man das schon immer gepredigt und in zahllosen Büchern geschrieben. Ganz streng genommen ist aber auch das so falsch. Ein schnurstracks geradeausblickender Mensch kann - mit beiden Augen gleichzeitig wahrnehmend - fast einen 180-Gradwinkel erkennen. Das entspräche einer Brennweite von 16 mm bei KB-Film bzw. Vollformatsensor.
Erkennen heißt aber nicht scharf sehen.
Zwecks Überleben im Dschungel ist die optische Sinneswahrnehmung beim Menschen so, daß er zwar in der Mitte, in einem sehr engen Winkel von ca. 10 Grad s e i n Beutetier sehr scharf sehen kann, also entsprechend dem 200mm-Objektiv. Außerhalb der 10 Grad wirds deutlich unschärfer und weniger Pixel am Augenhintergrund, aber am äußeren Bereich des Sehfeldes kann das Auge (und das Gehirn) stattdessen schnelle Bewegungen sehr gut registrieren. Das hilft dem Menschen zu überleben, wenn er selbst zum Beutetier werden soll, also ein Leopard auf ihn zuspringt.
Deswegen ist der Begriff Normalobjektiv=50 mm streng genommen irreführend, aber wahrnehmungspsychologisch hat sich dieser dazugehörende Blickwinkel von 53 Grad als "normal" eingebürgert.
Das hat jetzt eben auch noch sein müssen...
Antwort von Axel:
Und genau dieses Filmmaterial (zumindest von der Formatierung her), jagen die in Hollywood durch die Filmkameras. D.h. jedes Objektiv an Deiner alten Spiegelreflex verhält sich mit seiner Tiefenschärfe genau so, wie die Filmkamera-Objektive ...
Gegenüber 35mm Kinofilm verdoppelt sich die Unschärfe bei 35mm Kleinbild. Fotokameras ziehen den Film horizontal durch, Filmkameras vertikal, das ist Halbformat.
zum Bild
(Links: KB-Dia, 8 Perfo-Löcher horizontal, rechts: Kinofilm, 4 Löcher vertikal)
35mm wurde übrigens von T.A. Edison, dem Erfinder der Glühbirne, patentiert. Ob er es tatsächlich selbst erfunden hat, lässt sich nicht mehr mit Sicherheit sagen. Auch erstaunlicherweise nicht, ob es zum Filmen oder Fotografieren gedacht war, jedenfalls wurde es von Anfang an für beides verwendet. Wobei, mit heutigen Begriffen ausgedrückt, die Profi-Fotografen, die auf riesige Platten belichteten, das Consumerformat verachteten.
50mm-Objektive gelten beim (35mm!!)-Kleinbildfilm seit altersher als Normalbrennweite, weil sie angeblich dem menschlichen Blickwinkel entspricht. 35mm-Objektive gelten bereits als Weitwinkel, d.h. weiter wie das menschliche Auge.
Das gilt für eine normale analoge Kleinbildkamera, deren Seitenverhältnis 3:2 (36 x 24) ist. Filmt man deren Mattscheibe mit einer 4:3 DV Cam, würden 11 % Prozent des Bildes oben und unten beschnitten, sodass man einzoomen muss und jene 11% nun links und rechts verliert. Bei einer 16:9 verliert man 15,6 %. Das alles nur rechnerisch, im Idealfall. Tatsächlich muss man noch weiter einzoomen, um garantiert keine Vignette zu haben (Helligkeitsabfall an den Rändern). Der Adapter-Filmer Philip Bloom empfindet deshalb gar ein 28mm als Normalobjektiv (Breitformate sehen weitwinkliger natürlicher aus),
hier, und
hier auch mal als Video. Ich finde übrigens, dass es mit der "edge to edge sharpness" bei diesem Setup mit der EX-1 nicht weit her ist - von den Bildern zu urteilen. Die "speziell" (geht natürlich mit allen Cams) für die HV20 ("mini") und XH-A1 gebauten Adapter scheinen bislang besser zu funktionieren. Auch dieses
extrem kleine Schärfefeld, das hier zu Demozwecken gezeigt wird, ist wohl nicht jedermanns Geschmack.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
@ Alex
Na das war schon fast ein Tutorial. Perfekt, und das mitten in der Nacht...
Antwort von Kino:
Kleine Ergänzung:
Das 35mm-Material war anfänglich ausschließlich für den Film vorgesehen.
Etwa 10-15 Jahre nach dessen Einführung entwickelte der bei Leitz/Wetzlar angestellte Ingenieur Oskar Barnack eine "Test-Kamera", die Einzelbilder auf eben jenem Filmmaterial belichtete.
Der Zweck der "Ur-Leica" bestand darin, Setausleuchtung, -aufbau, ... fotografisch zu dokumentieren bzw. Alternativen zu vergleichen, um die Einstellungen beim Dreh am Folgetag (nach Entwicklung des Filmes / Abzüge) zu optimieren.
Die solitäre Nutzung als Fotokamera erfolgte erst später, als die Photografen (, die bis dato größerformatig arbeiteten) ihre Vorbehalte ablegten.
Grüße von Christoph
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