Newsmeldung von slashCAM:
Wer möchte, kann sich nun online und kostenlos einen Spielfilm ansehen, der auf den ersten Blick ganz normal wirkt, sich jedoch in einem Punkt markant von bisherigen Film...
Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Wie gut sind Filmdialoge und Handlung aus KI-Feder?
Antwort von berlin123:
In den Kommentaren zum Trailer sagt einer der Macher, dass sie eine Dokumentation über die Entstehung des Films veröffentlichen werden.
Ps gemeint ist offenbar das
https://www.dropbox.com/scl/fo/xqjycw9c ... t&e=1&dl=0
Antwort von Axel:
ChatGPT ist das ideale Werkzeug gegen eine Schreibblockade. Es schüttelt in Bruchsekunden formal gut strukturierte Alternativen raus. Zehn Vorschläge, wie das weitergehen könnte. Inhaltlich lahm, aber man beginnt zu sehen, wo man hängt. Nochmal zehn, diesmal spezifischer in diese Richtung. Fragen Sie Dr. Know …
Antwort von Frank Glencairn:
Antwort von Gabriel_Natas:
Mit den richtigen Prompts kriegt man auch das "Show don't tell" reingeprügelt und kann ganze Romane damit schreiben lassen.
Mit ein paar Tweaks kann man da Sachen rausholen, die ... gut genug sind.
Vor allem wenn man vorher die Story plant.
Jemand, mit genug Geschäftstüchtigkeit könnte problemlos einen Groschenroman (diese Liebesromane, die man immer noch im Bahnhofskiosk finden kann) am Tag raushauen.
Das schwierigste ist dabei wohl, zu bewerten, was gut genug ist. Selbst viele Wannabe-Autoren, die selbst schreiben, können nicht gut bewerten, was gut ist, aber z.B. ein Editor/Lektor kann aus ChatGPT Prosa rausbekommen, die funktioniert und auch emotional berühren kann.
Antwort von berlin123:
Gabriel_Natas hat geschrieben:
Vor allem wenn man vorher die Story plant.
Jemand, mit genug Geschäftstüchtigkeit könnte problemlos einen Groschenroman (diese Liebesromane, die man immer noch im Bahnhofskiosk finden kann) am Tag raushauen.
Groschenromane sind ein Genre, das jetzt schon mit AI geschrieben wird. Neulich in einem Buch gelesen, hab mir die Quelle für die Aussage nicht gemerkt.
In Fall dieses Films sollte es so wenig wie möglich Vorgaben von Menschen geben. Wie man an den Skripten im verlinkten Dropbox Folder sieht, ist der Regisseur Schritt für Schritt vorgegangen. Zuerst die Outline des Films, dann die verschiedenen Sektionen. Am Ende das Drehbuch für je ein bis zwei Szenen. Dadurch umgeht er die Beschränkungen der KI, die so eine komplexe Aufgabe nicht in einem Schritt erstellen kann.
Was hier nicht gemacht wurde, ist der KI Templates zu geben: "Orientiere dich an diesem Beispiel Script, und beachte wie XY erreicht wird...". Dadurch könnte man natürlich stärkeren Einfluss nehmen.
Antwort von Axel:
berlin123 hat geschrieben:
Was hier nicht gemacht wurde, ist der KI Templates zu geben: "Orientiere dich an diesem Beispiel Script, und beachte wie XY erreicht wird...". Dadurch könnte man natürlich stärkeren Einfluss nehmen.
Templates, ja. K.I. wird
niemals den letzten Drehbuchschreiber das Licht ausmachen lassen, weil Storytelling mehr ist als das Erfüllen einer Plotstruktur. Ich lese viel darüber, und der Treibstoff einer guten Geschichte ist, dass der Leser/Zuschauer wissen will, wie‘s weitergeht. Im Ernst, darauf lässt sich alles zusammenkürzen. Glaubwürdige Motivation? Kann helfen, muss nicht. Charakterentwicklung? Klar, aber nur, wenn sie einen packt. Was teile ich dem Publikum mit? Nur, was es neugierig macht, das heißt: wenig und noch weniger.
Das Problem vieler moderner Mainstream-Geschichten ist, dass sie ein viel zu stabiles Plotgerüst haben, ein erkennbares und durchschaubares Template. Das Erkennen und Wiedererkennen der immergleichen Leier ist die einzige dürftige Befriedigung, die man uns zugesteht. Krude konstruierte Cliffhanger und Plottwists sind die letzten Zuflüchte Hollywoods und Netflix‘.
Schon jetzt lesen/schauen sich viele dieser Industrieprodukte wie von ChatGPT kompiliert. Wolfgang Schmitt von der Filmkritik beauftragte ja kürzlich auch mal ChatGPT, den Plot irgendeines neueren Marvel-Schunds mit der Logline als Prompt an den Haaren herbeizuziehen. Das Ergebnis ist fast ununterscheidbar. Jedenfalls nicht schlechter.
Was K.I. nicht kann ist Immersion zu planen. Was das überhaupt heißen soll? Nun ja: Teasing. Hitchcocks Beispiel mit der Bombe unter dem Tisch oder den Kuleschow-Effekt, das kann ein Plapperroboter mechanisch umsetzen, aber es sind alte Formeln, die in dieser Schlichtheit nicht mehr zünden.