Frage von milka78:Hallo ihr!
Als Matura-projekt mache ich einen Werbefilm (5-10 min) über unsere Übungsfirma. Das ist ein fiktives Unternehmen in dem man arbeitet (in Abteilungen wie Marketing, Produktion, EDV, etc. unterteilt).
Ich habe schon ein Konzept, weiß schon was ich in diesem Film zeigen will und was er rüberbringen soll.
Er soll alle wichtigen Fakten zeigen, witzig und kreativ sein. Ich habe keine Ahnung in welcher Form ich diesen Film machen soll..
Danke für eure Hilfe!
Antwort von robbie:
Hast du schon mal einen Film gemacht?
Hast du schon mal eine Art Doku über solch ein Projekt gemacht?
Antwort von Axel:
Ich habe schon ein Konzept, weiß schon was ich in diesem Film zeigen will und was er rüberbringen soll. Ich habe keine Ahnung in welcher Form ich diesen Film machen soll...
Die Form ergibt sich - zumindest in den Grundzügen, aus dem Konzept.
Er soll alle wichtigen Fakten zeigen, witzig und kreativ sein.
Dann hast du ein Problem, denn du sollst einen Werbe-Film machen, und "alle" "Fakten" sind die beiden Begriffe, die aus deinem Konzept die Zeichnung eines Kreises machen, der so quadratisch wie möglich sein muss.
Dein Konzept wird rund, wenn du "alle wichtigen Fakten" auf wenige, am besten nur
ein Bild zusammendampfst. Dieses Image ist das Image der Firma, auch wenn es den Fakten nach ein Haufen unmotivierter Langweiler sind. Jede Aufzählung von Argumenten ist dagegen lahm, und automatisch ein Rohrkrepierer.
Antwort von milka78:
Ich hab schon mal einen Werbefilm über die ganze Schule gemacht.. Mit schneiden kenn ich mich ganz gut aus es soll ja nicht unbedingt "tv-tauglich" sein aber fü die schule reichen meine kentnisse allemal..
Antwort von Axel:
Das mag sein. Als erstes kommt, wie schon Platon wusste und brav niederschrieb, die
Idee. Auch Gott widerspricht ihm nicht, drückt sich nur, wie immer, verquaster aus: Am Anfang war das Wort. Das richtige Konzept zu formulieren, ist nicht unbedingt die wichtigste oder anspruchsvollste Aufgabe beim Filmemachen. Darüber ließe sich wohl streiten. Aber es muss die
erste sein, denn sonst hat das Weitere, wie du selbst gemerkt hast, keine Form.
Die Form setzt sich normalerweise durch, die die Idee auf die
einfachste Art umsetzt. Beispiel Stuhl (zugrunde liegende Idee: Sitzmöbel): Warum hat er keine acht Beine? Unnötig. Warum ist es nicht einfach nur ein Holzwürfel ganz ohne Beine? Holzverschwendung, schwerer und weniger bequem.
Smart hatte einen smarten Slogan, der die Idee dieses Spielzeugautos am besten repräsentierte und eines der Rezepte für gelungene Werbung ist: Reduce to the maximum!
Antwort von Lutz Dieckmann:
Hallo,
also zunächst mal, ein Werbefilm ist eher kürzer als 5-10 Min. Ich würde das so im Bereich von max. 2 Min. sehen.
Dann, seit wann hat ein WERBEFILM Fakten? Siehe TV Werbung. Werbung vermittelt Kaufanreize (auch für Firmendienstleistungen) über Emotionen. Fakten sind hier (fast) fehl am Platze.
Du willst vermutlich eher ein "Infomertial". Da sieht die Welt schon anders aus. Es darf auch länger sein und Fakten beinhalten.
Mach aus Deinem Konzept ein Drehbuch. Schau ob es "funktioniert", d.h. ob Deine Leser das überhaupt begreifen was Du rüberbringen willst.
Versuche nicht krampfhaft Gags einzubauen. Nichts ist schlechter als ein danebengegangener Gag. Deine Schauspieler müssen das auch spielen können. Denke immer daran.
Versuche tolle Bilder zu schießen, das ist sehr wichtig weil es Deine Emotion transportiert.
Ich hab grad aktuell so ein Projekt wo der Kunde auch einen solchen Film wollte. Info zum Lernen mit Werbefilmcharakter. Ich habe es ihm ausgeredet, weil es so nicht geht. Wir drehen den Info/Lehrfilm mit 10 Min. und machen aus dem Material in einem zweiten Schnitt einen Werbefilm von ca. 1,5 Min.
Viele Grüße
Lutz