Frage von Legomutter S:Unser Sohn (13) hat seine Begeisterung für Lego-Trickfilme an der Schule entdeckt. Als Weihnachtsgeschenk hatten wir uns also einen Camcorder überlegt. Jetzt wurde mir vom Fachhändler zu einer richtig(en) teuren Videokamera geraten, damit er auch eine große Anzahl von Bildern in der Sekunde filmen kann.
Wer kennt sich mit Trickfilmen aus und kann mir zu einer Technik raten, ist und einigermaßen bezahlbar ist. Danke schon im Voraus.
Eine verunsicherte Legomutter
Antwort von mdb:
Da ein Trickfilm aus Einzelbildern zusammengesetzt wird, würde ich da eher an einen Photoapparat mit einem sehr stabilen Stativ denken. Den an den Rechner und darin die Einzelbilder zur Animation zusammenfügen. (Ohne das jetzt schon mal selber gemacht zu haben)
Antwort von Wiro:
Hallo,
wenn der Filius seine Begeisterung für Lego-Trickfilme an der Schule entdeckt hat, wird dort ja wohl eine funktionierende Anlage stehen. Er soll sich einfach mal schlau machen, welche Geräte dort eingesetzt werden. Und dann genau so machen. Dann passt's.
Gruss Wiro
Antwort von Stefan:
Brickfilme mit der IXUS
http://www.ixus-world.de/workshops/brick/brick_01.htm
Kann dein Sohn schon etwas englisch?
http://www.brickfilms.com/resources.php
Auch unter dem Sichwort "stop motion" findet man einiges an tauglichen Hardwareempfehlungen und sogar an kostenloser Software.
Viel Glück
Der dicke Stefan
Antwort von Legomutter S:
Danke für eure Beiträge.
In der Schule könnte ich tatsächlich selbst anfragen, sonst ist halt die Überraschung beim "Teufel" (und das zu Weihnachten).
Auf die Links vom "dicken Stefan" werde ich mal gehen und mich schlau machen.
Grüße von Legomutter S
Antwort von Markus:
In der Schule könnte ich tatsächlich selbst anfragen,...
Sind die Leute dort so geschwätzig? ;-) Die werden Deinem Sohn für Heilig Abend doch nicht die Überraschung nehmen wollen?! - Fragen kostet bekanntlich nichts und ein Camcorder ist schon etwas feines.
PS: Ich habe auch mal mit Lego-Videofilmen angefangen...
Antwort von deepcode:
Fotokamera!
aber: lieber möglichst lange Belichtungszeiten verwenden.
Grund: je kürzer die Zeiten, desto unpräziser wird die Belichtung bei vielen Apparaten. Fällt so null auf, hängt man aber die Bilder zum film zusammen entsteht ein flimmern / flackern durch die Helligkeitsunterschiede.
Also erstmal Bildfolgen ohne Aufwand ausprobieren & natürlich alles manuell einstellen!
Stabiles Stativ ist ebenfalls sehr wichtig.
Antwort von Anonymous:
hi,
ich hab zwar noch keinen brickfilm gemacht, aber einen stop motion-film mit anderen figuren.
da ich auch realfilme mache habe ich dafür meinen sony pd150-camcorder genommen. der macht minimal 6 bilder pro einstellung, dass kann man aber beim schneiden mit der geschwindigkeit ausgleichen. diese möglichkeit besteht auch mit weniger teuren camcordern, da ein sony pd150 für deinen junior mit 13 jahren definitiv nicht in frage kommen dürfte.
alternativ wäre dann eine digitale fotokamera dran. es sollte dann aber eine spiegelreflexkamera sein und keine "einfache" digicam, sonst hat man keine spass an den brickfilmen.
hier ist die überlegung, was man außer brickmovies mit dem gerät macht und welche vorlieben man hat. filmt man den nächsten urlaub lieber oder macht man lieber fotos.
für ein solches projekt wäre ein videostativ auch für einen fotoapparat angebrachter als ein fotostativ, da erstere standfestere beine haben.
in jeder hinsicht ist es für den 13jährigen genauso schwer (oder leicht) sich in einer guten digitalen spiegelreflexkamera zurecht zu finden, wie mit einem camcorder. fotos einer digicam haben natürlich eine bessere qualität als einzelbilder eines camcorders.
fazit:
ein stativ muss bei beidem sein, ist also ein konstanter kostenfaktor. einzige überlegung besteht für mich also in der anschaffung einer ca. 700-1000€ teuren digitalen spiegelreflexkamera oder einem entsprechend guten camcorder, der warscheinlich die jugend über halten sollte. ist die frage was man als gut bezeichnet und wie locker das geld sitzt. es gibt "gute" camcorder für 600€ aber auch für das doppelte oder dreifache. proficamcorder schließe ich hinsichtlich der bedienung, komplexität und des preises (2000-10000€) aus. bedenkt man die schwankenden vorlieben und wünsche eines kindes in diesem alter (hoffe ich trete keinem zu nahe) ist trotz allem die frage, ob eine solch teure investition sinn macht, da das risiko besteht, das er nach dem ersten eigenen mühseeligen projekt die flügel streckt.
so, jetzt hab ich mit vielen worten nix gesagt, hoffe aber, dass ich trotzdem helfen konnte.
grüße und ein schönes fest
matthias
Antwort von Kiara Borini:
Ich habe zwar bisher bei solchen Dingen meist die Videokamera eingesetzt, aber eben, weil beides vorhanden ist, und *meine* Videokamera einen besseren Makrobereich hat als *meine* Ixus.
Inzwischen ist der Makrobereich bei modernen DigiCams (Foto) aber deutlich besser geworden. (Bei meiner IXUS BJ 2002 noch 30 cm, Video bis 2 cm)
Der Aufwand bei Video ist über Firewire deutlich höher, weil man entsprechende Software dafür benötigt, z.B. Premiere. Einfacher ist es, wenn man mit der VideoCam über die Fernbedienung Einzelbilder auf eine Speicherkarte aufnehmen kann.
Bei Canon DigiCams wird eine CaptureSoftware meist mitgeliefert (RemoteCapture), die die Kamera über handelsübliches USB steuert. Entweder Einzelbildauslösung über die Tastatur, oder Zeitintervallaufnahmen.
Dafür ist eine Netzstromversorgung bei Digicams im Vergleich zur VideoCam meist kostenpflichtiges Extra.
Insgesamt würde ich heute solche Filme mit einer modernen DigiCam (oder für Kinofeeling sogar DSLR) schießen: Größerer Sensor, lichtempfindlicher, besseres Möglichkeiten der Bildgestaltung) bei deutlich geringeren Kosten sogar HD-Qualität möglich.
Weil für Video selbst in HD-Auflösung die modernen MegaPixel-Zahlen völlig an der Zielsetzung vorbeigehen, ruhig nach einem preiswerten Auslaufmodell Ausschau halten. Dann lieber weitere Akkus oder noch besser eine Netzstromversorgung hinzulegen.
Spontan würde mir die Canon S70 einfallen: Durch den RAW-Modus kann man im Nachhinein die komplette Sequenz noch in Farbsättigung und Weißabgleich ohne Qualitätsverlust bearbeiten - bei einer VideoCam fast unmöglich. Und mit der S80 hat sie bereits einen kostenssenkenden Nachfolger im Handel...
Die Canon Pro1, so man sie denn noch bekommt, ist sicherlich mit ihren extrem leistungsstarken Akkus (der auch in den Spiegelreflexen steckt) auch für lange Aufnamesitzungen geeignet. Für beide Canons gibt es übrigens bei eBay sehr preiswerte Ersatzakkus, die auch wirklich funktionieren.
Antwort von Legomutter S:
Danke für alle Tipps, vor allem auch die konkreten Kameraempfehlungen und Hinweis auf Stativ und manuelle Einstellbarkeit !
Gestern hat Sohnemann von sich aus angefragt, ob er sich Kamera für Legofilme wünschen darf. Der Einwand, dass 13-Jähriger vielleicht bald wieder die Nase voll hat, ist durchaus berechtigt, allerdings hat er auch schon einmal an einem Ferienprojekt Filmproduktion teilgenommen und meint, dass er Legofilme "Produktionen" mit lebenden Schauspielern vorzieht. Also werde ich die Überraschung aufgeben und ihm eure Beiträge zu lesen geben, damit er sich mit technischen Einzelheiten auseinander setzt und Gefühl für verbundene Kosten bekommt.
Dankbare Grüße von
Legomutter S
Antwort von Markus:
So eine Mutter hätte ich auch gerne gehabt... naja, eigentlich kann ich mich nicht beschweren. Als ich mir mit 14 meinen ersten (Video8-) Camcorder kaufte, haben meine Eltern auch den einen oder anderen (DM-) Hunderter dazugelegt. ;-)
Antwort von Legomutter S:
So eine Mutter hätte ich auch gerne gehabt...
Hallo Markus,
so eine Mutter wird man aus der Not heraus.. Außerdem hat mein Sohn dazu bestimmt eine andere Meinung !
Immer noch besser, er setzt sein Hirn ein und fabriziert etwas Sinnvolles (wobei er neben dem Spaß etwas über Kameratechnik usw. lernt, außerdem womöglich auf englischen Webseiten landet und merkt, dass es sich lohnt, sich mit der Sprache auch auszukennen) als stundenlang Ballerspiele am PC. Da zahlt sich der eine oder andere Euro vielleicht noch aus.
Liebe Grüße
Legomutter S
Antwort von Kiara Borini:
Guter Ansatz! Bin selbst Autodidakt und "spiele" auch im "hohen Erwachsenenalter" immer noch gern. Allerdings weniger mit Joystick als mit Compiler, Schnittprogramm, Bildbearbeitung und natürlich diversen Kameras. - Und, ich hab' auch die eine oder andere Spielerei schon beruflich einsetzen können.
Umfangreiche kreative Kenntnisse sind nie verkehrt! Und wo kann man schon die Erfahrung aus einem Ego-Shooter sinnvoll einsetzen??