Frage von Anonymous:Hallo Leute,
welches Gerät braucht man, um Drop-Outs in einem Video-Signal abzufangen?
Ich habe einen "Panasonic NV-HS1000 EGC" und einen "DataVideo DAC-100". Bei jedem Drop-Out oder analogem Schnitt kommt es zu "aussetzern". Der interne TBC des Panasonic fängt das leider nicht ab.
Gruß
Alex
Antwort von Markus:
Hallo Alex,
kein TBC kann Drop-Outs abfangen, da diese keine Bildinhalte, sondern nur Sync-Signale ersetzt. Hierfür wäre eine Fehlerkorrektur nötig, wie sie in digitalen Wiedergabegeräten zum Einsatz kommt. Im Falle einer Hi8-Digitalisierung wäre dies also ein Digital8-Camcorder mit Wiedergabemöglichkeit für analoge Aufnahmen.
Da Du aber einen SVHS-Recorder einsetzt, käme bestenfalls noch DVHS in Frage. Damit habe ich aber keine Erfahrung und weiß demzufolge nicht, ob der Trick mit dem digitalen Recorder dort ebenfalls funktioniert.
Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass es eine unbewältigbare Herausforderung ist, Consumer-Filme, die im Assembleschnitt analog erstellt wurden,
völlig fehlerfrei zu digitalisieren. Da wechselt zwischen jeder Szene die Synchronisation, wodurch es an den Szenenwechseln immer zu Störungen kommt. Hier hilft nur eins: Verschiedene Recorder durchprobieren und sehen, welcher nach einem Schnitt am schnellsten keine Störungen mehr zeigt.
Wirklich perfekt wird das Ergebnis leider in keinem Fall. Das ist das große Manko bei Assemble-geschnittenen Videofilmen.
Antwort von Anonymous:
@Markus: eine wirklich tolle Erklärung zu den Probs mit Assembleschnitten.
Aber ich habe z.B. ein Vereinsvideo von einem Freund, das ich digitalisieren wollte, das mit irgendeinem semiprofessionellen analog (!!!)Schnittsystem gemastert und nachvertont wurde. Auf der HiFi-Spur läuft z.B. Musik unterbrechungsfrei durch und auf der Videospur wurde aus unsynchronisierten Quellen zusammengeschnitten. Am Fernseher sieht das wie ein ganz normaler Hard-Cut aus, aber den DAC bringt das aus dem Takt! D.h. Bild UND Ton frieren für ca. 1/2 Sekunde ein! Das ist im laufenden Film doch sehr störend!
Wieso sollte das mit Assembleschnitten und nach Drop-Outs nicht funktionieren? Das stellt nur den Anspruch an die Hardware, sich innerhalb eines Halbbildes (also innerhalb 20 ms) auf eine neue Synchronisation einzustellen. Meine Pinnacle TV-Karte kann das kurioserweise z.B. problemlos! Wenn ich die anstatt des DAC einsetze habe ich aber wieder diese A/V-Synchronitätsprobleme
:~(
Gruß
Alex
Antwort von Markus:
Wieso sollte das mit Assembleschnitten und nach Drop-Outs nicht funktionieren? Das stellt nur den Anspruch an die Hardware, sich innerhalb eines Halbbildes (also innerhalb 20 ms) auf eine neue Synchronisation einzustellen.
Das Synchronproblem betrifft oft mehrere aufeinanderfolgende Halbbilder, da der Aufnahmerecorder (Consumer-Technik eben) nicht unbedingt vom ersten Field an sauber aufgenommen hat. Ein Fernseher steckt das ganz gut weg, aber sobald ein A/D-Wandler ins Spiel kommt, sieht die Sache leider anders aus.
Meine Pinnacle TV-Karte kann das kurioserweise z.B. problemlos! Wenn ich die anstatt des DAC einsetze habe ich aber wieder diese A/V-Synchronitätsprobleme.
Dann wird also der Ton (von der Soundkarte?) weiter digitalisiert, während das Bild kurz pausiert, um die neue Synchronisation zu finden? Das wäre nicht untypisch.
Sorry, aber eine einwandfrei funktionierende Lösung kann ich Dir in diesem Fall nicht liefern. :-(
...wobei ich doch mal ausprobieren muss, was meine Videoschnittkarte mit assemble-geschnittenem VHS-Material macht. Die hat m.W. auch einen großen Fangbereich für unsaubere Videosignale, aber seit ich einen ADVC-300 habe, nutze ich die analogen Eingänge kaum noch.
Antwort von mdb:
kein TBC kann Drop-Outs abfangen, da diese keine Bildinhalte, sondern nur Sync-Signale ersetzt.
Der TBC, der zu den SONY BVUs gehörte, konnte das sehr wohl. Dafür gab es an der U-matic extra einen RF-OUT (direktes Signal vom Videokopf). Der TBC erkannte dort den Drop-Out und wiederholte dann die letzte Zeile.
Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass es eine unbewältigbare Herausforderung ist, Consumer-Filme, die im Assembleschnitt analog erstellt wurden,
völlig fehlerfrei zu digitalisieren. Da wechselt zwischen jeder Szene die Synchronisation, wodurch es an den Szenenwechseln immer zu Störungen kommt.
Mit einem Snell&Wilcox Kudos TBC hatte ich immer ein sauberes Videosignal, egal was auf dem VHS-Band war. Der Bildinhalt konnte allerdings gestört sein (ein Frame ohne Farbe oder sowas). Aber wer kann sich den schon leisten...
Antwort von Markus:
Jetzt sind wir kurzerhand vom Consumer- ins Profilager gewechselt. - Alex, ist dieser Bereich ("koste es, was es wolle") für Dich auch interessant?
Der TBC, der zu den SONY BVUs gehörte...
So machen das D8-Camcorder bei Video8-/Hi8-Wiedergabe auch. Allerdings besteht das Ergebnis manchmal zu einem Drittel aus solchen Wiederholungen und das sieht dann auch nicht mehr gut aus. :-/
Antwort von Anonymous:
Jetzt sind wir kurzerhand vom Consumer- ins Profilager gewechselt. - Alex, ist dieser Bereich ("koste es, was es wolle") für Dich auch interessant?
Nein, definitiv nicht! Aber ich kann mir folgendes einfach nicht erklären:
Wenn ich mit einem
analogen Sat-Receiver durch die Programme "zappe" entsteht jedes Mal ein kurzer Sync-Fehler. Das selbe passiert bei VHS-Assembleschnitten. Am 50Hz-Fernseher rollt das Bild dann ein paar Frames (vielleicht 2 oder 3) lang, bis der Fernseher den neuen Sync gefangen hat. Eine VHS aufnahme ändert daran auch nichts mehr, da ja nur simpel das FBAS "gestreamt" wird. Wenn ich daran den DAC-100 anschließe (egal ob VHS dazwischen oder nicht), setzt der über 1 sec aus (Bild und Ton). Meine TV-Karte macht da aber keine Probleme, d.h. das Bild sieht genauso aus, wie am TV! Die fängt das intern ab und produziert noch nicht mal Drop-Frames. Die Wandlerqualität ist dabei auch nicht schlechter als über den DAC. Nur der Ton über die Soundkarte ist suboptimal bezüglich Synchronität.
Gibt es denn keinen Wandler, der wie eine Broktree-TV-Karte arbeitet, aber eine intern gekoppelte Audiodevice mitbringt? Dann wären alle Probleme gelöst.
Gruß
Alex
Antwort von Anonymous:
Hallo nochmal,
ich habe die Lösung gefunden!
Der neue Panasonic NV-HS1000 läuft mit eingeschaltetem TBC über S-Video an der Pinnacle TV-Karte. Mit VirtualDub ist die Synchronität über die Soundkarte perfekt! Der Audiostream (16bit 48kHz Stereo) wird durch Resampling an den leicht anderen Takt der TV-Karte angepasst. Dann komprimiere ich mit dem Panasonic DV-Codec in Echtzeit. Danach wird gefiltert:
- Fields trennen
- mit Falxens VHS die Farbverschiebung korrigiert, alle anderen Filter ausgeschaltet, die produzieren nur Mist
- leichter Temporal Smoother (4)
- Fields wieder Weaven
Drop-Outs handled die TV-Karte ohne Probleme.
Das Ergebniss ist ein perfektes DV-Avi, das qualitätiv besser ist, als das Ausgangsmaterial!
Gruß
Alex