Frage von Jennes:Hallo! Ja, ich weiß, es gibt schon einige Threads mit dem Thema Konzertmitschnitt und Mehrkamera-Drehs.
Ich habe allerdings ein Problem, das ich noch in keinem dieser finden konnte.
Und zwar möchte ich einen Live-Mitschnitt von einem Jazz-Trio machen, bestehend aus Sax, Kontrabass und Drums.
Da hab ich mir gedacht: 4 Kameras (Panasonic DVX 100 und Canon XL2) und den Ton vom Mischpult abnehmen.
Nun gibts 2 Probleme: Sie spielen Halbakustisch, also Sax und Bass über Mischpult, Drums nicht. Da würde ich Sax und Bass über den Mischpult-Ausgang abgreifen und die Drums mit nem extra aufgestellten Mikro aufnehmen (ja, eigentlich bräuchte man mehrere).
Heute habe ich mit dem Tonmeister telefoniert und von dem bekam ich die ernüchternde Antwort, dass der Tonausgang, der aus dem Mischpult kommt, kaum zu verwenden sei, da das alles nur für die Location gemischt wird und so wahrscheinlich ein Teil viel zu laut und der andere viel zu leise ist (wahrscheinlich Bass zu laut und Sax zu leise oder?)
Jetzt suche ich nach einer Alternative, mit der ich einen guten Sound bekomme. Er muss nicht 100%ig perfekt sein, aber einen leichten professionellen Anspruch habe ich auch. Hab ich mir gedacht: 3 eigene Mikros hinstellen (Kondensator eher ungeeignet, doch eher dynamisch?) , Bass und Sax über ein kleinen Behringer-Mischer selbst abmischen und Drums direkt in die Cam und dort aussteuern. Zwei Eingänge hab ich ja an der DVX 100. Ist das eine gute Idee? Oder kann man da was besser machen?
Kann ich vllt. das Funksignal (das Sax sendet mit einem Funk-Clipmikro an das Mischpult) durch einen anderen Empfänger (ich habe einen Sennheiser Reporter) abgreifen. Das Mikro ist allerdings ein AKG. Frequenzbereich des Sennheiser Empfängers: 863-865 Mhz.
Ich hoffe, jemand kennt Antworten auf meine vielen vielen Fragen :-)
Dem wäre ich serh dankbar!
Viele Grüße!
Jennes
Antwort von Pianist:
Ich hoffe, jemand kennt Antworten auf meine vielen vielen Fragen :-)
Natürlich gibt es Antworten auf Deine Fragen, aber ich glaube kaum, dass es sinnvoll ist, hier nun Romane zur richtigen Mikrofonierung eines Jazz-Trios zu schreiben. Vermutlich hast Du doch einen entsprechenden Auftrag und kriegst dafür eine Bezahlung, also ist es für Dich die beste Lösung, einen Tonmenschen zu beschäftigen, welcher Dir eine vernünftige Tonaufnahme für den Mitschnitt macht. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass meine Antwort so kurz und knapp ausfällt, aber es ist nicht möglich, hier in 50 bis 100 Zeilen etwas zu schreiben und Dir damit Fähigkeiten einzuimpfen, wofür andere semesterlang studieren.
Nur so viel: Es ist möglich, diese Aufnahme mit sechs Mikrofonen zu machen und live zu mischen, aber nur dann, wenn man genau weiß, was man da tut.
Matthias
Antwort von Jennes:
... und kriegst dafür eine Bezahlung ...
Falsch. Ich bekomme dafür .... nichts. Außer vielleicht ein Bier nach dem Auftritt. Ich erhoffe mir dafür allerdings Engagements bei späteren Projekten. Das mache ich aus reiner Freundlichkeit. Glücklicherweise habe ich eine sehr ergiebige Quelle an professionellem Material, auf das ich zugreifen kann.
Also werde ich eine eigene Mikrofonierung machen, dynamische wahrscheinlich, mir ein Mischpult mit 8 Eingängen und Firewire Ausgang ausleihen, dies an einen G5 anschließen und dort das Audio mitschneiden.
An den Kameras habe ich recht erfahrene Kameramänner (ja: auch die machen das aus reiner Freundlichkeit) und die werden schon gutes Material filmen. Als Kameras nehmen wir nun auf die Steadycam eine DVX100 und auf die Stative wahrscheinlich eine JVC GY-DV5000.
Danke für die Hilfe.
Viele Grüße!
Jennes
Antwort von Markus:
An den Kameras habe ich recht erfahrene Kameramänner...
Wie werden sich die kameraleute verständigen (Stichwort Intercom)? Bei solchen Projekten braucht man einiges an Equipment - oder seeehr viel Dussel, damit nicht alle gleichzeitig umbauen. ;-)
Antwort von Andreas_Kiel:
oder seeehr viel Dussel, (...)
also Dussel findet man an jeder Ecke ... wenn man ein wenig Dusel hat ;-)
SCNR
Andreas
Antwort von Markus:
also Dussel findet man an jeder Ecke ... wenn man ein wenig Dusel hat ;-)
Ach je, die neue deutsche Rechtschreibung! ;-)))
Antwort von Jennes:
da die eine Kamera (die Totale) sich fast gar nicht bewegt, habe ich da ein sicheres Bild, auch wenn die zwei an den Seiten positionierten Kameras sich gleichzeitig neu ordnen. sollte also nicht das problem sein....
Antwort von Schleichmichel:
Ich bekomme dafür .... nichts. Außer vielleicht ein Bier nach dem Auftritt. Ich erhoffe mir dafür allerdings Engagements bei späteren Projekten. Das mache ich aus reiner Freundlichkeit.
Das ist schlecht. Denn beim nächsten mal wird die Frage aufkommen, warum Du auf einmal Geld haben möchtest...es ging doch beim letzten mal auch ohne...und er kennt da jemanden, der das auch aus reiner Freundlichkeit für ein Bier machen würde...
Jedenfalls ist es keine schlechte Idee, die Kanäle nach möglichkeit einzeln aufzunehmen. Vielleicht mischt der Tonmann Dir das in Gruppen, wenn er kann und will. Dann kann man schön jede Spur bearbeiten und anschliessend eine für DVD-Zwecke geeignete Mischung (wenn man das drauf hat) machen. Brauchbare 8-Spurrecorder liegen ja bei den Musikhäusern sozusagen am Ausgang neben den Flyern zum mitnehmen...
Antwort von Andreas_Kiel:
Brauchbare 8-Spurrecorder liegen ja bei den Musikhäusern sozusagen am Ausgang neben den Flyern zum mitnehmen...
ömm, kannst Du das mal in Euro übersetzen? Was wäre denn da noch empfehlenswert?
BG
Andreas
Antwort von Schleichmichel:
Rund 700€ (das war schon mal erheblich mehr!)
Korg D888
Klar, 24Bit wären besser...
Ich habe übrigens noch eine 8Spur-Bandmaschine von Tascam bei mir rumfliegen. Da hat sich das mit den 24Bit dann erstmal auch erledigt, und es macht nicht sooo viel aus, wenn es übersteuert :)
Antwort von derpianoman:
Howdy!
Es stimmt, der Ton ist optimal, wenn man ihn auf möglichst vielen Kanälen - wie für eine CD Produktion - separat aufnimmt und dann nachher, wie für eine CD Produktion, zusammenmischt.
Das kann man dann nachher sehr leicht mittels der Tonspuren der Videokameras synchronisieren, sprich diese dadurch ersetzten.
Wenn Du also "Der Mann fürs Bild bist" brauchst Du tatsächlich am besten noch einen Kumpel, der "Der Mann für den Ton" ist.
Ist keine Theorie sondern Praxis, ich nehme viele
Demovideos so auf.
Antwort von Chezus:
Oder du leihst dir ein HD 24. Kostet wenn man es kauft ca. 2000 Euro, und wenn du eh schon ziemlich viel Profiequipment hast kommts auf das auch nicht mehr an.
http://www.alesis.com/products/hd24/
Der nimmt praktisch jede Spur einzeln auf eine Festplatte auf (im Grunde ja auch nichts anderes als das was die anderen vor mir gesagt haben aber naja) und du kannst sie später je nach belieben abmischen. Eben bis zu 24 Spuren.
Wäre auch eine Möglichkeit. Vielleicht kannst du dir das irgendwo leihen. Kostet gewiss nicht die Welt für einen Abend
Antwort von Schleichmichel:
Richtig! Aber dann solltest Du wirklich anfangen, Dir Deine Mühen und eventuell vorhandenes 'know how' bezahlen zu lassen.
Antwort von DWUA:
Dein Altruismus ehrt Dich!
Verwöhne die Leute aber nicht allzusehr.
Rat:
Einem Freibier ist der oben erwähnte Aufwand nicht entsprechend,
es sei denn, Du möchtest gute Freunde beschenken.
Gehe taktisch vor, indem Du gute Raumakustik aufnimmst und
sagst: "Bessere Tonqualität möglich, bei besserer Löhnung, da
ungleich höherer Aufwand".
Es sind die "Jazzer", die in der Musikszene finanziell an der
untersten Kante stehen, selbst bei gehobener Qualität.
Aber erfahrungsgemäß sind sie auch diejenigen mit den geringsten Erwartungen und persönlichen Anforderungen betreffs Konserven.
(Selbst Leute mit Musikverlag-Veträgen.)
Stelle Dir vor, es kommen demnächst ein Septett oder eine Bigband
auf Dich zu!
Unterschiede wie Tag und Nacht bei den Räumlichkeiten:
Völlig andere Bedingungen in einer vollgestopften Jazzkneipe im
Vergleich zu einem fast leeren Konzertsaal.
Bei Deiner Frage geht es wohl eher um ein Mittelding (?)
Vorher testen, bei Proben, wäre sowieso besser, ist leider oft nicht
möglich :(
"Pianist" hat schon angesprochen, dass eigene Erfahrungen
gemacht werden müssen.
Wenn Du fürn "Appel und n Ei" die Raumakustik mit der 1. aufnimmst,
bist Du auf der sicheren Seite, dann hindert Dich ja kein Mensch daran,
separate Wunder extern herbei zu zaubern.
Um bei einer solchen Besetzung einen "Live-Mitschnitt" zu machen,
genügt in der Regel (Raumbezug/Abstand) die Verstärkung des "Wood"- Basses; da stehen Schlagzeug und (Sopran-, Alt-, Tenor-/ Bariton- oder Bass-) - Sax selbstredend außen vor.
P.s.
Man mag es kaum glauben, aber es ist traurige Wirklichkeit:
Uns liegen "akustische Live-Mitschnitte" von renommiertesten Künstlern
aus der Szene vor, Aufnahmen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen
an zwei "renommierten" Opern/Konzert-Häusern von jeweils der hauseigenen Tontechnik gemacht.
Unter aller Sau!
Da kannst Du im Vergleich dazu nix falsch machen ; )
Viel Erfolg!