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Infoseite // Tonabmischung



Frage von sluning:


Mal eine Frage wie man in einem Dokumentarfilm das richtige Audiopegel-Gleichgewicht zwischen Filmsprecher und Musik/Geräuschen findet. Es ist klar, dass der Sprecher jederzeit gut zu verstehen sein muss und Musik/Geräusche in den Sprechpassagen entsprechend runtergeregelt werden müssen. Soweit so gut. Aber wieviel muss ich runterregeln?

Ich meine beobachtet zu haben, dass sich dieses Sprecher-zu- Musik/Geräusche-Verhältnis verschiebt, wenn ich mir den Ton auf verschiedenen Geräten anhöre. Beispiel: Ich hatte einen Film auf meinem Kopfhörer abgemischt und spielte ihn dann auf meinem Fernseher (von DVD) ab. Hier erschien die Musik dann deutlich zu leise, während sie auf dem Kopfhörer in einem guten Verhältnis zum Sprecher stand. Ich habe mir dann (billige) PC-Lautsprecher geschnappt und habe die in verschiedenen Entfernungen zum Schnitt-PC aufgestellt. Je weiter ich sie wegstellte, desto leiser wurde die Musik im Verhältnis zum Sprecher - bilde ich mir ein. Im Endeffekt hatte ich mich dann für einen Musik/Geräusche-Pegel entschieden, der auf einigen Geräten viel zu laut erscheint.

Nun also die Frage: Mit welchem Setup sollte man die Audio-Endabmischung vornehmen? Im Kopfhörer? Oder gibt es irgendeinen besonders geeigneten PC-Lautsprecher?

Würde mich sehr interessieren, was Ihr dazu denkt.

Grüße

Sebastian

Space


Antwort von steveb:

Hallo Sebastian,

ich habe schon relativ häufig solche Abmischungen gemacht und folgende Erkenntnisse daraus gezogen:

Grundsätzlich (wenn man davon ausgeht, daß die Sprecherlautstärke 100% ist) sollte der Musik und Hintergrundanteil maximal 10-20% ausmachen. Das Ausfaden der Musik sollte ca. 1-2 Sekunden vorher erfolgen, bevor der Sprecher wieder beginnt. Ebenso ist es wichtig, den Sprecher nochmal zu "equalizen" bed. Frequenzen anzuheben oder zu senken, so das das Gesprochene an Transparenz gewinnt. Wichtig auch, die Sprache nur Mono und "mittig" zu setzen, damit auch der schlechteste "Abspieler" damit klar kommt. Die Endversion höre ich mir immer auf einem "schlechten Abspieler" an. Sollte es dort "gut" klingen, klingt es meistens auch auf allen anderen Playern gut.

Das Sahnehäubchen wäre dann noch, der Gesamtaufnahme noch die nötige Lautheit zu verpassen (nicht zu verwechseln mit Lautstärke). Das erreicht man z.b. mit Summenkompresser (Multibandkompression). Dadurch erhält die Aufnahme noch die nötige Lautheit, so das man am Abspieler nicht den Lautstärkeknopf weiter aufdrehen muss.

Space


Antwort von Schleichmichel:

Nochmal zu der EQ-Bearbeitung: Besser ist es, die Frequenzen abzusenken (immer erst versuchen, etwas wegzunehmen, anstatt dazuzugeben), und zwar nicht die Frequenzen der Sprecherstimme, sondern die der Musik.

..edit.. Natürlich sollte die Sprecherstimme auch nicht den vollen Frequenzgang belegen. Also AUCH bearbeiten, nur nicht zu viel...

Idealerweise hat man bereits im Vorfeld ein weniger mittenbetontes Musikstück ausgewählt, so dass EQ-Bearbeitungen nur noch minimal vorgenommen werden müssen.

Dass sich Deine Abmischung überall anders anhört, liegt an den unterschiedlichen Klangfärbungen verschiedener Geräte. Eine möglichkeit, damit vernünftig umzugehen, ist die Anschaffung von einer vernünftigen Abhöre und lernt damit umzugehen (hört sich darauf ein). Viele ärgern sich bei Monitorlautsprechern über zu wenig Bass... und drehen den dann ganz fett rein. Und dann hat sich das mit der tollen Mischung erledigt. Mit dem Kopfhörer mischt man übrigens nicht, ohne sehr viel Erfahrungen damit zu haben. Besser über Monitore (die Abhöre).

Zur Not tun es übrigens die günstigen 1C von Behringer. Und immer schön alles auf möglichst linear.

Space


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