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Infoseite // Normenwandlung HD > NTSC oder PAL



Frage von Ipiranga:


Ich möchte Videomaterial zur Ansicht für eine US-Firma produzieren. Diese Firma verwendet eigentlich NTSC-DVCAM. Da dieses Format aber nicht sehr zeitgemäß ist und ich auch noch nicht genau weiß, ob es dann auch wirklich mit der Abnahme klappt, möchte ich ein HD-Format 25p verwenden.

Meine Fragen:

1: Kann man ein HD-Format mit 25p, in NTSC-DVCAM oder irgendeinanderes Format PAL oder NTSC Format umwandeln?

2: Gibt es dadurch zusätzlichen Bildqualitätsverlust aufgrund unterschiedlicher fps bzw. von progressiven auf interlaced Frames?

3: Was kostet eine Normenwandlung ca.?

4: Wie würdet ihr vorgehen?

Danke für jede nützliche AW:-)

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Antwort von dietzemichi:

Normwandlungen sollten gernerell über entsprechende Firmen gemacht werden, Kosten je nach Badnlänge und/oder Format unterschiedlch.

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Antwort von tommyb:

Wenn es sehr wichtiges Material ist, dann sollte es eine externe Firma machen, die haben für sowas teure Geräte.

Wenn es nicht so wichtig ist, dann würde ich z.B. so vorgehen:


Möglichkeit 1:
25p Material "verlangsamen" auf 24p (23,976) und dann mit dem s.g. 2:3 Pulldown auf 30p (29,976) bringen.

Damit hat man mit seinem Material genau das gemacht, was mit den Filmen aus den USA passiert - nämlich ein PAL Speedup, nur umgekehrt (demnach PAL slowdown).

Sofern das Material ein szenischer Film wäre, würde ich solch ein Vorgehen vorziehen. Hier muss man nur noch den Ton anpassen - also entsprechend verlangsamen.



Möglichkeit 2:
25p Material auf 30p (29,976) bringen in dem man die fehlenden Frames errechnen lässt.

Damit macht man eine oft anzutreffende aber auch recht minderwertige Wandlung. Die Zwischenbilder können entweder Geisterbilder sein (indem zwei Bilder zu einem Zwischenbild zusammengefasst werden) oder aber einige Bilder die doppelt angezeigt werden. Fall 1 wäre vorzuziehen, da bei Fall 2 ein Ruckeln entstehen könnte (bei Schwenks).

In diesem Fall muss man den Ton nicht von der Geschwindigkeit anpassen, er kann so bleiben.




Möglichkeit 3 (jetzt wirds kompliziert):
25p Material nehmen, auf 60p hochrechnen (mit doppelt und dreifach angezeigten Frames - kein Blenden!), dann in Halbbilder umwandeln und abspeichern.

Ist die schlechteste Methode von allen, aber so wird das heute z.B. mit Anime-DVDs gemacht, nur eben von NTSC zu PAL.

Die Qualität ist in diesem Fall schon sehr minderwertig - allerdings nur auf den LC- und Plasma-Displays. Auf Röhren kann es wiederum gut aussehen.



Möglichkeit 4:
Selbe Prozedur wie Möglichkeit 2, aber zum errechen der Zwischenbilder nimmt man spezielle Plugins von Avisynth die anhand von Vector-Berechnung fast korrekte Bilder erstellen.




Für alle drei Möglichkeiten kann man Avisynth benutzten. Mein Favorit ist definitiv Nr.1, da man hier die höchste mögliche Qualität erhält - wirkt allerdings auch nur mit 25p. Bei interlaced bleibt eigentlich nichts anderes übrig als Methode 2 (60 statt 30).

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Antwort von beiti:

25p Material "verlangsamen" auf 24p (23,976) und dann mit dem s.g. 2:3 Pulldown auf 30p (29,976) bringen.

Damit hat man mit seinem Material genau das gemacht, was mit den Filmen aus den USA passiert - nämlich ein PAL Speedup, nur umgekehrt (demnach PAL slowdown). Ich weiß nicht, auf welchem Medium Du das Material abliefern willst. Falls Du denen zur Ansicht eine DVD schicken kannst, würde ich es nur auf 23,97 fps verlangsamen und direkt so auf DVD brennen; der DVD-Standard kennt nämlich einen entsprechenden Vollbild-Modus. Die allermeister Spielfilm-DVDs sind in 23,97p gemastert, weil das in Verbindung mit Progressive-Playern und Flachbildschirmen/Beamern eine bessere Bildqualität gibt als normales NTSC, dessen Pulldown dann erst wieder rückgängig gemacht werden müsste.

Allerdings würde ich vorab klären, ob überhaupt progressives Material gewünscht ist, denn das ist nicht für jeden Zweck so toll (Stichwort Bewegungsauflösung). Wenn die Firma Interlaced-Material vorzieht, würde ich eine konventionelle Normwandlung in möglichst guter Qualität machen lassen, bei der dann ganz normales NTSC mit Halbbildern rauskommt.

Und wenn das Material ausschließlich für den US-Markt bestimmt ist, spar Dir den ganzen Normwandel-Mist und dreh gleich in einem 60-Hz-Format.

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Antwort von Ipiranga:

Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Ich werde das auf jeden Fall einer Firma überlassen und mal fragen, welches Format wohl als Ausgangsmaterial wohl am vernünftigsten wäre. Wichtig ist natürlich, dass der Qualitätsverlust nicht zu groß ist.

Vielleicht wäre es besser, wenn man 30 fps und interlaced bei 1920x1080 dreht. Das wäre für ein Downconvertieren auf NTSC wahrscheinlich am besten. Ich möchte unbedingt Full HD drehen, da ja vielleicht die Blue Ray irgendwann mal die kritische Masse erreicht und dann vielleicht Standard wird.

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Antwort von MK:

Vielleicht wäre es besser, wenn man 30 fps und interlaced bei 1920x1080 dreht. 30fps ist ja schon fast (TV) NTSC... die minimale Geschwindigkeitsanpassung und das Downscaling auf anamorphes 16:9 kann man als 100% verlustfrei betrachten.

25p nach 23.97fps inkl. Downscaling ist ebenso verlustfrei, die Laufzeit verlängert sich dabei um ca. 4% und die Tonspur muss angepasst werden (Timestretching) da die Stimme / Musik durch die Laufzeitänderung sonst etwas tiefer klingt.

Interlaced oder Progressiv hängt einzig vom geplanten Verwendungszweck ab (wird eine hohe temporale oder eine hohe spatiale Auflösung benötigt).

Wir wandeln auf die Art knapp 250 Stunden Material im Jahr. Du solltest nur darauf achten dass Dein Dienstleister die Bildrate durch eine geänderte Abspielgeschwindigkeit anpasst und nicht doch einen Normwandler verwendet der Zwíschenbilder berechnet, das ist in dem Fall unnötig und gibt eine schlechtere Qualität als nötig.

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