Frage von Tune:Hallo zusammen Lächel
ich bin auf dieses Forum gestoßen, um mal eine (für mich) wichtige Frage zu stellen *zwinker*
Ich habe einen Camcorder, wo ich leider kein ext. Mikrofon anschließen kann. Da ich viele Amateur Filme mache, möchte ich nun auch bei Außenaufnahmen einen guten Ton haben (der Wind stört oftmals Grins).
Habe schon öfter gelesen, dass dazu ein Mobiler Rekorder mit einem (einigermaßen) gutem Mikro geeignet sein soll.
Aber welcher Mobile Rekorder & welches Mikrofon, eignet sich dafür? Da ich Azubi bin wisst ihr sicherlich, dass das Geld nicht grad so dolle ist. Wäre toll, wenn die beiden Sachen nicht ganz so teuer sind, aber da ich überhaupt nicht einschätzen kann, welcher Rekorder und welches Mik. eine gute Qualität haben, kann ich auch nicht den (günstigsten) Preis einschätzen.
Was würdet ihr empfehlen? Und mit wieviel Geld muss ich min. rechnen?
Antwort von PowerMac:
Hallo zusammen Lächel (…)
Auf Drogen?! Lächel.
viewtopic.php?p=283774#283774
Antwort von Anonymous:
Ups, nee nicht auf drogen :D
Ist ja schon ziemlich teuer (zumindest für mich). Gibt es noch alternativen?
Hab bei Thomann diesen Mobilen Rekorder
http://www.thomann.de/de/swissonic_mdr2.htm gefunden (Ist der preis den ich mir vorgestellt habe, keine Ahnung wie es qualitativ aussieht) gefunden. Dieser hat aber keinen XLR-Anschluss, das heißt ich bräuchte ein einigermaßen gutes Mik. OHNE XLR-Anschluss oder kann man dafür dann auch dies hier
http://www.musik-produktiv.de/hitec-aud ... ile-2.aspx nehmen?
Ich weiß, viele viele Fragen...
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Hallo Tune,
ich hab grad vor ner Viertelstunde einen ähnlichen Tontip als Antwort verschickt:
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1. Mikrofon: Sennheiser ME 66 mit Speiseteil K6, UVP 500,00 Euro, für ca. 300 Euro gebraucht in Ebay zu bekommen (hab inzwischen auf diese Weise 3 Stück, für mich, Sohn und Videoclub besorgt). Ich hab ausführliche, akribische Vergleichstest's mit vielen anderen, auch Studiomikrofonen, gemacht. Mit dem ME 66 hast Du ausgesorgt, es liefert eine enorm hohe Ausgangsspannung, was bei nachfolgenden Nicht-Profigeräten ein enormer Vorteil ist, und klingt hervorragend, ganz leicht höhenbetont, aber das bringt eine sehr gute Transparenz des Videotons.
2. Angel: Ich geniere mich fast, diesen Vorschlag zu machen, aber ich hab schon 2 Angeln mit den erstaunlich leichten WOLFF-Gartengeräte-Teleskopstangen gebaut. Ja, mit denen man z.B. Äste an hohen Bäumen absägen kann. Ich glaube max. 390 cm lang. Die Plastikkappe am oberen Ende rausziehen und stattdessen einen Stativgewinde-Adapter (z.B. vom Brenner-Fotoversand) reinklopfen. Passt genau und ist fertig für 33,00 Euro + 5,00 Euro.
3. Mikrofonvorverstärker: Wenn Du wirklich ein billigeres Mikrofon anschaffst, und Du feststellst, daß es für Dein Folgeequipment zu leise ist (Rauschen und Brummen), dann gibt es einen tragbaren kleinen Mikrofonvorverstärker bei Musik Produktiv (Versand). Heißt Hitec Audio Premobile 2, kostet 39,00 Euro, ist Stereo, mit zuschaltbarem Limiter, kann 48 Volt Phantomspeisung ausgeben und läuft mit einer 9-Volt-Batta.
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Ja, der Vorverstärker ist auf jeden Fall was für Dich, weil Du ja auf billig mußt und Dir wahrscheinlich kein ME 66 leisten kannst.
Unter den neuen Digital-Recordern kenne ich den Zoom H4 (Videoclub), der kann zwar alles (bis zur Phantomspeisung) kostet aber 270 Euro. Nimm doch einfach einen guten alten MiniDisc-Recorder, die kosten fast nix und sind in der Handhabung weniger fummelig wie der Zoom H4. Davor brauchst Du aber unbedingt den o.g. Premobile 2 Vorverstärker, weil die im MD-Recorder eingebauten Vorverstärker sind mies.
Wenn Du dann noch einen Tip für das Adapterkabel von 2 x XLR auf Miniklinke brauchst meldest Du Dich nochmal.
Viel Spaß noch
Antwort von Tune:
Hallo, danke für die rasche Antwort :)
bin grade zufällig auf diesen Artikel
https://www.slashcam.de/info/Externer-S ... 75437.html gestoßen, klingt natürlich interessant. Sollte ich dafür dann noch trotzdem den Vorverstärker nutzen?
Weißt du evtl auch, welches Richtmikrofon (wenn es geht max. 100€) dafür geeignet ist?
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Hallo nochmal,
leider kenne ich den billigen Digitalrecorder überhaupt nicht. Wenn, hilft nur ausprobieren. Falls Du in einer kleineren Stadt wohnst, wo es den in der Nähe nicht gibt, kann ich Dir Thomann empfehlen, wenn man dort alles schön ordentlich verpackt wieder zurückschickt, bekommt man problemlos sein Geld zurück.
billige Mikrofone: ich kenne zwar als Musiker sehr viele Mikrofone, die ich alle auf Videofähigkeit getestet hab', aber da ist nicht eines dabei unter 100 Euro, und schon gar keins, daß ich Dir empfehlen könnte.
Nur das Gegenteil kann ich: auch ich dachte, man muß doch ein Richtmikrofon auch um die 100 Euro kriegen können und habe mir von Thomann deren t-Bone 9600 (?) Keulenmikrofon kommen lassen. Das hab ich direkt mit dem Videoclub-Mikrofon Sennheiser ME66 verglichen. Ergebnis: ich habe mein Geld bei Thomann anstandslos zurückbekommen. Du ahnst es: da liegt nicht eine Welt, sondern viele Welten dazwischen. Matschiger Klang, sehr leise (mehr Rauschen), und selbst die Richtwirkung schwächer wie beim ME66, obwohl es laut Datenblatt umgekehrt sein soll. Konsequenz war für mich: sparen und das ME66 gebraucht kaufen.
Wenn Du Dich auf die Suche machst, dann schau erstmal in den Datenblätter nach: es ist für Nichtprofis sehr von Vorteil, wenn die Ausgangsspannung hoch ist, heißt oft Leerlaufübertragungsfaktor oder so ähnlich. Die Benennung heißt mV/Pa, dynamische Mikrofone sind superleise, haben oft nur 2 - 5 mV/Pa, gute Electretmikrofone haben 15 - 20 mV/Pa, das ME66 unglaubliche 50 mV/Pa. Das bringt schon mal ordentlich Nutzpegel und Rauschen und Brummen sind dann schon mal viel besser. Den Klang mußt Du halt dann austesten. Auf Sennheiser-Frequenzkurven kann man sich verlassen, viele andere Billighersteller lassen die Kurven offensichtlich ihre Kinder malen.
Na denn viel Spaß
Antwort von beiti:
billige Mikrofone: ich kenne zwar als Musiker sehr viele Mikrofone, die ich alle auf Videofähigkeit getestet hab', aber da ist nicht eines dabei unter 100 Euro, und schon gar keins, daß ich Dir empfehlen könnte. habe mir von Thomann deren t-Bone 9600 (?) Keulenmikrofon kommen lassen. Das hab ich direkt mit dem Videoclub-Mikrofon Sennheiser ME66 verglichen. Ergebnis: ich habe mein Geld bei Thomann anstandslos zurückbekommen. So ein direkter Hörvergleich zwischen 500-Euro-Lösung und 70-Euro-Lösung ist aber fies.
zum Bild
Vielleicht wäre hier ein anderer Vergleich angemessener, etwa der Direktvergleich zwischen dem windgeschädigten Ton des eingebauten Camcordermikros (mit dem der Fragesteller derzeit noch arbeitet) und einem 70-Euro-Richtmikrofon an einer Angel, dessen Ton in den 99-Euro-Recorder von Thomann geht. Da liegen erst recht Welten dazwischen. Und das wage ich ganz frech zu behaupten, ohne den Camcorder des Fragestellers und den Thomann-Recorder zu kennen. Denn nach meiner Erfahrung ist ein mittelmäßiges Mikro in Nähe der Schallquelle immer besser als ein Spitzenmikro aus der Distanz.
Noch ein Wort zum billigen Thomann-Recorder: Was mir in der Beschreibung auffällt, ist die Beschränkung auf 44,1 kHz Samplingfrequenz (= CD-kompatibel). Um diesen Ton im Schnittprogramm zu verwenden, muß er auf 48 kHz umgesampelt werden, was leider nicht jedes Schnittprogramm in guter Qualität schafft. Wenn man dazu immer ein externes Programm verwenden muß, ist das ein Arbeitsschritt mehr. Die etwas teureren Recorder, die gleich in videotauglichen 48 kHz aufnehmen können, haben das Problem erst gar nicht.
Antwort von anonym:
Ich würde meinen MicroTack (alte Version) für ca. 150EUR anbieten (mit 2 GB Karte). Er kann immerhin bis 96kHz (24Bit) und Phantompower.
david.may freenet -punkt- de
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
So ein direkter Hörvergleich zwischen 500-Euro-Lösung und 70-Euro-Lösung ist aber fies.
Vielleicht wäre hier ein anderer Vergleich angemessener,
Das ist natürlich wahr, in einer Testzeitschrift dürfte ich sowas nicht abliefern. Aber wir sind ja unter uns, und was ich mit meinem Senf ausdrücken wollte: Billig ist auf Dauer teuer. Lieber mit Geduld sparen und dann gebraucht, wenn Verschleiß keine Rolle spielt. So mach ich's seit vielen Jahren und hab mit edlem, alten Zeug nur noch Spaß.
Alles andere, was Du über Tonaufnahmen schreibst, ist genau richtig, und sollte viel bekannter sein.
Antwort von beiti:
In dem Zusammenhang kann ich meine drei Sound-Beispiele
aus einem älteren Beitrag nochmal ausgraben. Es waren Vergleichsaufnahmen, die ich während eines Vortrags aufgenommen hatte. Dabei ging es nicht um die absolute Mikrofonqualität, sondern um den prinzipiellen Unterschied zwischen Kameramikro, Richtmikro (auf der Kamera) und externem Mikro nah an der Schallquelle:
Abstand der Kamera zum Rednerpult war rund 6 Meter. Der Vortragsraum war mit Teppichboden ausgelegt, hallt also nicht so böse wie z. B. Mehrzweckhallen mit Parkettboden. (In halliger Umgebung würde der Unterschied zwischen eingebautem Mikrofon und Richtmikrofon noch deutlicher als hier.)
Zur besseren Vergleichbarkeit habe ich alle Varianten normalisiert, also die Lautstärke auf einheitlichen Pegel erhöht. Das würde man sonst im Schnittprogramm ja auch machen, wenn das Tonereignis kameraseitig nicht optimal laut aufgenommen war.
Variante 1: Mit dem eingebauten Mikro der MVX3i
Variante 2: Richtmikrofon (Hama RMZ-10) auf der Kamera
Variante 3: Dynamisches Mikrofon (Behringer XM2000S) auf Mikrofonstativ direkt am Rednerpult
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Hallo beiti,
das mit den Tonbeispielen find ich super. Wie geht das mit dem Reinstellen? Gibt's da irgendwo eine Bedienungsanleitung, damit Du mir nicht alles erklären mußt? Vermutlich geht das mit mpeg2-Dateien ebenso? Ich hab nämlich etliche so verschiedene Test-Filme auf Band, die in dem einen oder anderen Fall manches schneller erklären, wie tausend wohlgemeinte Worte.
Mit dankbaren Grüßen
Antwort von beiti:
Wie geht das mit dem Reinstellen? Direkt im Forum geht das nicht. Dazu brauchst Du irgendwo eigenen Webspace.
Antwort von Tune:
Die etwas teureren Recorder, die gleich in videotauglichen 48 kHz aufnehmen können, haben das Problem erst gar nicht.
Was ist denn etwas teurer? Gibt es einen bestimmten "etwas teureren" Rekorder der um einiges besser ist? Ich finde es immer sehr schwer ohne Kentnisse einen guten Rekorder bzw. ein einigermaßen gutes mikro zu finden.
Welches Richtmikro ist denn bei Thomann z.b "gut"?
Antwort von beiti:
Was ist denn etwas teurer? Gibt es einen bestimmten "etwas teureren" Rekorder der um einiges besser ist? Normalerweise gibt Markengeräte ab 200 Euro ohne Phantomspeisung und ab 300 Euro mit Phantomspeisung.
Weiter oben hat jemand für 150 Euro seinen gebrauchten M-Audio MicroTrack angeboten. Das hört sich, sofern das Gerät technisch in Ordnung ist, nach einem guten Angebot an (ist ja dann kaum teurer als der Billigrecorder und der Preaudio 2 Vorverstärker zusammen). Einziger Haken des MicroTrack ist, daß aus Platzgründen keine XLR-Buchsen, sondern symmetrische Klinkenbuchsen eingebaut sind. Hierfür sind dann Adapterkabel nötig; ist aber weniger umständlich als ein externer Vorverstärker.
Phantomspeisung hat große Vorteile, weil sie die Auswahl an nutzbaren Mikrofonen vergrößert. Unter den Mikrofonen, die man wahlweise mit Batterie oder Phantom füttern kann, gibt es welche, die mit Phantomspeisung einen hörbar geringeren Rauschpegel aufweisen als im Batteriebetrieb. Ob das hier so geschmähte t.bone 9600 auch zu diesen Kandidaten gehört, kann ich allerdings nicht sagen. Wäre ja ganz schön, wenn man so doch noch etwas mehr Qualität rauskitzeln könnte.
Ich finde es immer sehr schwer ohne Kentnisse einen guten Rekorder bzw. ein einigermaßen gutes mikro zu finden.
Welches Richtmikro ist denn bei Thomann z.b "gut"? Das ist eben eine Frage des Anspruchs. Preislich zwischen dem billigen t.bone 9600 und dem professionellen Sennheiser nebst Speisemodul (das es übrigens in zwei Ausführungen gibt, eine für Batterie und eine für Phantom) gibt es noch die Richtmikros von Beyerdynamik (MCE 86) und Rode (NTG-2). Ob Du die Qualitätsunterschiede zwischen diesen Preisklassen hörst (und wirklich brauchst), kann Dir niemand sagen.
Thomann hat ein sehr großzügiges Rückgaberecht. Also bestell Dir einfach ein billigeres Modell und probier es aus. Oder bestell ein billigeres und ein teureres zu Vergleich, und das nicht gewünschte schickst Du dann zurück.