Frage von Zizi:Hallo Leute !
Habe mir am WE Walküre Digital (2K oder 4K?) angesehen und dann auf was besonderes geachtet:
Es heißt/ist ja so das Holywood aktuell in der Regel in ~21:9, Filme Produziert ?
Zumindest sind diese Filme auf Blueray oder DVD so zu sehen .. (etzent)
Warum sind dan in Kinos alle Filme 16:9 oder 16:10 ??
Gerade hier sollte es doch so zu sehen sein wie es sich der Regiseur dachte ?
Mich stört das furchtbar wenn ich mir um 30€ eine Blueray kaufe und
dann 50% meines Bildschirmes schwarz bleibt obwohl der selbe Film im Kino in 16:9 zu sehen war ! (Philips hatt übrigens einen 21:9 LCD vorgestellt)
Antwort von Kino:
Hallo Zizi,
ich versuche "mal (stark vereinfacht), die von Dir genannten Begrifflichkeiten etwas zu sortieren.
Nahezu alle Kinofilme werden in den Formaten Cinemascope 1:2,35 oder Breitwand 1:1,85 projeziert. Die Leinwand wird dazu (i.d.R.) durch Kaschierung entsprechend angepasst. Das Format des Filmes wird künstlerisch von der Regie und kaufmännisch durch die Produktion festgelegt.
Durch einfache Division wirst Du feststellen, dass das Breitwandformat dem AR von 16:9 recht nahe kommt. Filme in diesem Format werden auf Deinem (16:9-) Fernseher als Vollbild dargestellt, wobei von den Seitenrändern weniger fehlt als vielleicht durch overscan auf einer Röhre verlustig geht.
Cinemascope-Produktionen müssen auch auf einem 16:9 Fernseher zwangsläufig letterboxed (also mit horizontalem schwarzen Randbalken) dargestellt werden. Dies trifft natürlich auch für Breitwandfilme auf 4:3 Fernseher zu. Am stärksten treten die Balken dann bei CS-Filmen auf 4:3 Röhren auf.
Wenn Du einen Breitwandfilm (also 1:1,85 entspr. etwa 16:9) auf BD erwirbst, dieser auf deinem 16:9 Fernseher zu 50% schwarz, somit mit Balken erscheint, dann habe ich für dieses Phänomen keine Erklärung, sofern die Bilddarstellung nicht verzerrt auftritt, was eine falsche Formateinstellung am Gerät als Ursache haben könnte.
Ist es ein bisschen klarer geworden?
Antwort von Zizi:
OK .. verstanden !
Aber warum Produziert man überhuapt in Cinemascope ?
Kein Fernseher ist dafür noch geeignet und die Kinos ja auch nicht ?
Antwort von Axel:
OK .. verstanden !
Aber warum Produziert man überhuapt in Cinemascope ?
Kein Fernseher ist dafür noch geeignet und die Kinos ja auch nicht ?
Dass "Walküre" in Breitwand (14:9, 16:9, 17:9, letzteres der Kino-Standard, aber so genau scheißt kein Hund) herauskam, hat einige verblüfft. Gewöhnlich sind Action- und Effektfilme in Cinemascope 1:2,35 (oder, dann minimal durch schwarze Balken gecroppt, 1:2,39, auch "Scope" genannt), während intimere Dramen und viele Komödien in BW (engl. WS für Widescreen) sind. Jedes Kino muss CS und BW spielen können. In modernen Kinos mit 5.1 Surround wird das CS-Bild oft schmaler (von oben abgekascht anstatt seitlich breiter zu werden), da die Position der Links- und Rechts- Lautsprecher hinter der Leinwand sonst nicht die gleiche sein dürfte. Dadurch wird eine größere Bildfläche (BW ist im Gegensatz zu CS oben und unten mit einer Maske gecroppt) auf eine kleinere Leinwand projiziert, was zu einem deutlichen Auflösungs
gewinn führt.
Wie auch immer, es ist alles eine Frage der Kadrage. Je mehr ins Bild muss vom Set, umso breiter möchte man es haben. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber die lautet, dass, je breiter das Bild ist, umso weitwinkliger man sein möchte. Bitte mal überprüfen, wie dasselbe Motiv in 4:3 und in 16:9 aussieht. Eine Person etwa wird in 16:9 selten bildfüllend zu sehen sein, es sei denn aufgebahrt beim letzten Goodbye.
Antwort von beiti:
Aber warum Produziert man überhuapt in Cinemascope ?
Kein Fernseher ist dafür noch geeignet und die Kinos ja auch nicht ? Die modernen Kinos, die ich so kenne, haben eine breite Leinwand im 1:2,35-Format. Für 1:1,85 wird von links und rechts ein schwarzer Vorhang mit eingebautem Kasch zugezogen; Zuschauer, die nicht so oft in dieses Kino gehen, könnten dann leicht glauben, die Leinwand sei nicht breiter. Sie ist es aber.
Cinemascope ist ein schon ziemlich lang gebräuchliches Format im Kino. Es wurde zu einer Zeit eingeführt, als man sich technisch vom "Pantoffelkino" deutlich absetzen wollte und die Fernsehausstrahlung für die Filmfinanzierung noch eine völlig untergeordnete Bedeutung hatte. Ich erinnere mich, dass es in meiner Kindheit zehn Jahre dauern konnte, bis ein Kinofilm überhaupt mal im Fernsehen zu sehen war; offenbar hatten die Produzenten es nicht eilig, ihre Kinofilme zu verramschen. Heute werden Fernsehverträge meist schon vor Produktionsbeginn geschlossen und sind von Anfang an ein wichtiger Teil der Finanzierung. Fernsehrechte und DVD-Geschäft tragen heute mehr zur Finanzierung bei als die eigentliche Kinoauswertung. Mit der Blu-ray mag sich der Trend noch verstärken. Andererseits ist die Sensibilität von Zuschauern gegenüber technischen Fragen gewachsen; früher war es allgemein akzeptiert, dass Cinemascope-Filme als 4:3 Pan&Scan (also unter Wegfall von 50 % Bildinformation) im Fernsehen gezeigt wurden; heute verlangen immer mehr Filmfreunde das Original-Kinoformat auch im Fernsehen und auf DVD.
Die Kunden, die sich den Film im Fernsehen oder auf DVD anschauen, sind mittlerweile wichtiger als die Kinozuschauer. Insofern würde mich nicht wundern, wenn mittel- und langfristig weniger in Cinemascope und mehr "fernsehgerecht" in 1:1,85 bzw. 1:1,78 produziert würde.
Übrigens habe ich mich im Kino schon oft über die Wahl des Formates gewundert, weil sie mir von künsterischer Seite nicht immer sinnvoll erschien. Insofern denke ich, dass der kaufmännische Einfluss hier größer ist.