Frage von kichiku:Kleiner Imagefilm für das Bundesfinanzministerium.
Alle darin vorkommenden Protagonisten arbeiten im Ministerium...
Vielleicht ein bischen lang, aber der textliche Inhalt musste rein...
viel spaß
Von Ministerien kennt man oft nur wenige Gesichter: den Bundesminister und vielleicht noch seinen Pressesprecher. Aber die Arbeit ruht auf vielen Schultern und Abteilungen, besonders in einem zentralen Ressort wie dem Bundesfinanzministerium.
In Zusammenarbeit mit Ketchum Pleon konzipierte und realisierte Super einen Imagefilm für das Bundesfinanzministerium, der einen Blick hinter die Kulissen des Ministeriums wirft und einigen zentralen Abteilungen ein menschliches Gesicht gibt.
Konzeption, Regie und Produktion: Super an der Spree.
Kamera/Schnitt: Chris Caliman
Ton: Christian Weigand
www.vimeo.com/channels/chriscaliman
Antwort von Pianist:
Also ich bin da ein wenig befangen, weil ich regelmäßig Filme für mehrere Bundesministerien mache und immer versuche, die Themen so lebendig wie möglich darzustellen. Wenn das BMF einen solchen Film haben wollte und ausdrücklich den Weg über eine Werbe- und PR-Agentur gegangen ist, dann wird es sich schon was dabei gedacht haben. Ich finde, dass der Film insgesamt zu "werblich" gestaltet ist, ich wähle für den Bereich der politischen Öffentlichkeitsarbeit eher einen sachlich-informativen Stil, der sich an journalistischen Beiträgen orientiert. Deshalb würde ich für sowas auch nicht Andreas Sparberg als Sprecher einsetzen. Aber ich gebe zu, dass es schon wegen des Gebäudes schwierig ist, das BMF attraktiv darzustellen.
Natürlich ist es auch schwer, ein so abstraktes Thema wie "Geld" filmisch darzustellen (wobei ich in dem Film gar kein Geld gesehen habe). Da muss man immer irgendwelche Umwege gehen. Von daher war die Idee, über einige Mitarbeiter zu gehen, ganz richtig. Ob es aber nun am Anfang unbedingt die Poststelle sein musste, wage ich zu bezweifeln. Über die Passage mit dem Fahrer habe ich mich noch zu keinem endgültigen Urteil durchringen können, aber sowas kann man durchaus mal machen. Richtig gut fand ich nur die Passage mit der Besuchergruppe und dem Minister. Also Fazit: Wenn das BMF die Rechnung bezahlt hat, dann werden sie wohl zufrieden gewesen sein, aber meine Filme für Ministerien sehen irgendwie ganz anders aus...
Matthias
Antwort von nic:
Den Film wird niemand bis zum Ende anschauen, der nicht mit Gewalt daran gehindert wird sich ihm zu entziehen.
Ein Imagefilm soll doch die gezeigte Firma, bzw. Behörde sympathisch machen? Für mich bestätigt das alles nur meine Vorurteile...
Kameratechnisch ganz in Ordnung. Nur: Der Off-Text und die Protagonisten: Kommt mir alles vor wie der Erklärungstext auf der Rückseite des Vordrucks ANLAGE BT. Uninteressant. Und auch der Schnitt ist schwach. Einzelne Schnitte wirken unmotiviert, einzig mit dem Ziel die Menge der gedrehten Einstellungen zu zeigen? Es wird nicht filmisch erzählt, es wir "gelabert".
Alles in Allem: Ganz netter Film. Deinen Job hast du gut gemacht. Aber schade um viel verschenktes Potential.
Antwort von Piers:
Insgesamt schicker Imagefilm.
Hr. Heipertz find ich ein wenig hölzern in seiner Sprache, aber wenn es ein realer Mitarbeiter ist, dann ist das durchaus in Ordnung. Da ist man ja sowieso froh, wenn man jemanden hat, der die paar Sätze fehlerfrei rüberbringt.
Trotzdem sind mir einige Dinge aufgefallen, die mich schon bei der ZDF Doku gestört haben. Da es ja relativ viele Totalen gibt, mit geraden bildfüllenden Lininen, musst Du vielleicht Dein Stativ mit der Kamera obendrauf mal mit ner "externen" Wasserwaage checken. Irgendwie fallen die Linien immer nach rechts ab. Zwar minimal, aber auf nem großen Plasma fällt es auf.
Habe ein ähnliches Problem mit meinem Stativ. Wasserwaage im Stativkopf sagt "alles im Lot", aber irgendwo zwischen Schnellspannplatte, Kameraboden Gummiauflage kommt eine kleine Verkeilung rein. Hab mir nen neuen Punkt mit Marker auf die Wasserwage gemacht, der deutlich neben der ursprünglichen Markierung liegt.
Antwort von deti:
Ich finde, dass der Film insgesamt zu "werblich" gestaltet ist, ich wähle für den Bereich der politischen Öffentlichkeitsarbeit eher einen sachlich-informativen Stil, der sich an journalistischen Beiträgen orientiert.
Aber wie sachlich kann ein Imagefilm sein? Wenn man bedenkt, dass der englische Begriff "Image" bei uns für den subjektiven Gesamteindruck einer Person oder Sache steht. Um es mit Wikipedia zu sagen: "Ein Image entsteht vor allem affektiv auf der Gefühlsebene und reflektiert positive sowie negative Assoziationen, wobei Informationen oder Wahrnehmungen anderer den Gesamteindruck mitprägen können." (siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Image)
Insofern finde ich einen als Werbung angelegten Imagefilm ehrlicher als einen pseudojournalistischen Stil. Besonders unangenehm finde ich dieses Genre auch auf den sog. "Podcastseiten" von Prominenten - vor allem von Politikern.
Ich finde den BMF-Film in Ordnung - mir fällt spontan auch nichts ein, was man inhaltlich hätte besser machen können. Er hat ein bisschen viel Nichts und ist für's Web zu leblos. Der Anfang hat mich an den Imagefilm über das Weiße Haus erinnert, der auch in der Poststelle beginnt (siehe
https://vimeo.com/5892044). Vielleicht hätte ich bei den Verfolgungsszenen eine Steadicam genommen... aber das Wackeln ist noch ok.
Deti
Antwort von kichiku:
jaja ein schwieriges projekt gewesen... sowohl es schick zu drehen als auch mit den mitarbeitern etwas schönes und symphatisches hinzubekommen...
aber geht in meinen augen klar...
schöne grüße
chris
:-)
hm mit dem stativ ist mir jetzt nur bei zwei einstellungen aufgefallen, aber werde es mal checken... das gebäude von aussen schön zu filmen, war richtig schwer ohne kran und schnickschnack... ist eben rießig groß und irgendwie auch nicht immer gerade... :-)
sollte zwar ein imagefilm sein, aber auch eben fürs intranet...
wir haben manchmal mehr als 18 takes gebraucht um einige aussagen gut hinzubekommen... :-)
Antwort von Pianist:
Aber wie sachlich kann ein Imagefilm sein?
Deshalb verwende ich ja auch nicht den Begriff "Imagefilm", sondern ich nenne das "Informationsfilm". Die Leute sollen doch auf ansprechende Weise erfahren, wofür das jeweilige Ministerium da ist und welche Auswirkungen die Arbeit des Ministeriums auf das persönliche Leben hat.
Das BMF gehört nicht zum Kreis meiner Auftraggeber, aber ich würde einen Film für das BMF eher mit einer Straßenumfrage beginnen, wo ich die Leute frage, ob der Euro sicher ist und was sie über die Staatsverschuldung denken. Und dann kann man danach erzählen, wie das BMF an der Lösung dieser Fragen arbeitet. Da muss einfach mehr Dramatik rein. Die Idee mit dem Paternoster ist ja ganz lustig, aber da muss man sich schon fast den Vorwurf gefallen lassen, dass man zu schnodderig mit den Sorgen der Bürgerinnen und Bürger umgeht.
Deshalb meine ich ja, dass Filme im Bereich der politischen Öffentlichkeitsarbeit nicht in die Hände von Werbefilmern, sondern in die Hände von filmenden Politologen gehören.
Genau deshalb habe ich ja immer gute Aufträge... :-)
Matthias
Antwort von deti:
Deshalb meine ich ja, dass Filme im Bereich der politischen Öffentlichkeitsarbeit nicht in die Hände von Werbefilmern, sondern in die Hände von filmenden Politologen gehören.
In diesem Genre kenne ich mich nicht aus, aber das klingt in jedem Fall plausibel. Als Techniker wage ich mich mit Kommentaren zum Inhalt sowieso immer sehr weit über mein Kompetenzgebiet hinaus ;-) ... und übrigens: Ich bin auch ein Fan von der Sendung mit der Maus.
Deti
Antwort von Pianist:
Ich bin auch ein Fan von der Sendung mit der Maus.
Jawoll, so beschreibe ich das auch oft: "Sendung mit der Maus für Erwachsene" oder "Sendung mit der Maus für Fachleute"... :-)
Matthias
Antwort von susy:
das kommt alles etwas trocken rüber. die texte kommen so abgelesen rüber. und am für meinen geschmack zu viele schnitte- besonders am anfang.
Antwort von NEEL:
Da freut sich Schäuble, daß ihr ihm so eine hübsche Werbung gemacht habt... das ist übrigens auch der Grund warum ich sowas nicht anfassen würde. Einziger Trost: Zum Glück ist die Musik so scheisse wie immer in Imagefilmen!
Pianist hat folgendes geschrieben:
Deshalb meine ich ja, dass Filme im Bereich der politischen Öffentlichkeitsarbeit nicht in die Hände von Werbefilmern, sondern in die Hände von filmenden Politologen gehören.
Achso... Du meinst Politologen sind die besseren "Propagandisten"...!?
Antwort von PUDU:
Ich finde den Film für das was er ist sehr gelungen. Die unkonventionellen Einstellungen lockern das ganze recht gut auf.
Den Schnitt finde ich auch verbesserungswürdig. Jump Cuts wie den bei 02:32 wirken unfreiwillig komisch.
Sehr unglücklich finde ich die Bauchbinden-Typo. Warum die Times? Hier würde ich mich an den Styleguide der Bundesregierung richten: http://styleguide.bundesregierung.de/We ... iften.html
Also die Neue Demos oder Neue Praxis.
Antwort von Pianist:
Hilfsweise kann man auch die Verdana nehmen, am besten schwarz auf halbtransparentem weißen Grund.
Matthias
Antwort von Henri:
Nicht schlecht. Die Idee einen Arbeitstag zu zeigen, mit der Poststelle zu beginnen und mit dem Fahrdienst zu beenden finde ich sehr gut.
Es ist immer schwierig Film unerfahrene Protagonisten zu filmen. Deshalb wirken einige Aussagen unfreiwillig komisch.
Nebenbei:
“Mal steigen sie an, mal fallen sie…” Prinzipiell steigen sie, natürlich nicht so schnell wie die Staatsverschuldung. “Verbrauchssteuern, die eine der stärksten Einnahmequellen sind…” Na endlich sagt es jemand, sonst wird regelmäßig behauptet, daß 10% Leistungsträger 90% des Steueraufkommens erwirtschaften. “Hätten wir den Euro nicht gehabt…” Dieses Mantra darf im Lügengebäude natürlich nicht fehlen. Selten so gelacht. Der erste Hausherr wollte ja bekanntlich Meier heißen…