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Infoseite // HDV Material nachträglich stückeln?



Frage von KlausZ:


Hallo,
ich habe eine Konzert-Aufzeichnung in voller Länge (48min) vorliegen und möchte nun nachträglich die relevanten Szenen 'extrahieren', die ich dann in FCP weiterverwenden kann. Das Quellmaterial liegt als HDV 1080i vor.
Welches Tool (auf OSX!) bietet sich an und wie geht man da vor?
Merci - Klaus.

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Antwort von Axel:

Salut Klaus.
Du hast hier eine umgekehrte Anforderung wie "darut" in diesem Thread. Aus dem "nachträglich" schließe ich, dass du dein Material en bloc, d.h. mit Direktaufnahme und nicht mit Loggen und Aufnehmen gecapturet hast. FCP ist nun eben das Tool, um dieses Footage zu organisieren, oder habe ich dich da missverstanden?

Zu Zeiten, als Festplattenplatz teuer und daher knapp war, wollte sich keiner den Speicher mit Ausschuss zumüllen. Daher, und weil es noch aus Zeiten linearen Schnitts Tradition war, nur gute Takes zu "kopieren", kommt der Workflow des Loggens und Aufnehmens. Heute passen locker 15 Stunden HDV auf eine Standard-Festplatte. Daher ist es m.E. sehr vernünftig, alles zu capturen und dabei bereits zu sichten.

Ein komplettes Band ohne Start/Stop Unterbrechung (und die oben beklagte Clip-Trennung) erscheint vielleicht im Browser als Riesenclip mit dem Namen Unbenannt-1.
● Lade ihn per Doppelklick in den Viewer
● Setze für den ersten Take In + Out - Punkt
● Drücke Apfel + u, das erstellt im Browser deine Auswahl als Subclip
● Benenne den neuen Subclip im Browser sinnvoll um, am besten mit 01-Intro, usw.
● Lösche die Auswahl im Viewer mit Alt + x
● Mache den nächsten Subclip mit I+O

Weiter lässt sich das Material organisieren, indem man im Browser für bestimmte Sequenzen eigene Ordner anlegt, in die man die Subclips verschiebt, z.B. Intro, erste Szene, zweite Szene, Abspann. Ziehst du sämtliche fortlaufend numerierten Subclips eines solchen Ordners in eine korrespondierende Sequenz und die auf diese Weise gefüllten Sequenzen in eine "Master"-Sequenz, ist der Rohschnitt in absoluter Rekordzeit abgeschlossen, und auch komplizierte Projekte schnell im Griff. Das Buchhalterische ist getan, die kreative Arbeit beginnt. Nonlinearer Schnitt heißt: Nichts muss endgültig sein, alles lässt sich jederzeit neu organisieren und rückgängig machen. Dazu taugt u.a. das Sichern als ... (Rohschnitt, erste Version, zweite Version, etc.) Keine Hemmungen haben, alles unendlich zu verschachteln, aber sauber und methodisch arbeiten, den Überblick immer behalten.

Nur Anfänger beginnen bei 01:00:00:01 mit dem Feinschnitt.

Das war schon seit jeher mein Workflow, ich nenne ihn "rückwärts Loggen".

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Antwort von KlausZ:

Hallo Axel,
danke für die ausführliche Antwort. Du hast Recht, ich habe eine grosse Datei vorliegen, die ich aber so 'angeliefert' bekommen habe. Die Cliperkennung funktioniert ja bei FCP auch nicht bei durchlaufenden Filmen, sondern nur wo auch Start- und Stopppunkte vorhanden sind?
Meine Idee war es, erstens Platz zu sparen und Final Cut nicht mit Riesendateien (10GByte) in die Knie zu zwingen, die brauchbaren Szenen aus dem "Block" zu extrahieren und mit den kleineren Clips zu arbeiten. Sicher ist Festplattenplatz heute kein Problem mehr, allerdings habe ich es auch nicht gerne, zig Gigabytes mit überflüssigen Dateien aufzuheben. Daher die Idee nur die relevanten Clips herauszulösen ...
Ich habe Deinen Ansatz noch nicht ganz verstanden, vielleicht geht meine Idee in die Richtung: Ich nehme das 48min Footage und markiere mir die relevanten Szenen als (Sub)Clips, dann exportiere ich das Projekt separat mit dem Medienmanager mit "Nicht benötigte Medien löschen" und nutze fortan das neue Projekt als Basis, da es ja nur die relevanten Clips enthält. Das müsste doch so funktionieren, oder?

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Antwort von Axel:

Ja, das funktioniert schon. Ich wundere mich bloß über die plötzliche Verelendung, die dich zwingen sollte, wegen 10 GB, die läppische 48 min HDV verstopfen, eine solche "Säuberungsaktion" durchzuführen. .... Final Cut nicht mit Riesendateien (10GByte) in die Knie zu zwingen ... Ich habe nicht den Eindruck, dass es da einen Zusammenhang gibt. Bei Hochzeiten habe ich generell mindestens ein Tape mit einer Stunde Laufzeit (die Kirchenfeier) am Stück. Das ist so seit DV, und ich betone, dass ich immer den (i)Mac an der unteren Grenze der Systemanforderungen kaufe. Letzte Woche haben wir ein viereinhalb Stunden langes Interview in HDV aufgenommen, ich scratche durch die Timeline wie auf einem Snowboard gleitend, so geschmeidig läuft das.

Vielleicht schläfst du besser, wenn du die schlechten Stellen nicht mehr auf deinem Rechner weißt. In Wirklichkeit sind sie natürlich nicht gelöscht im Sinne von "aus der Welt", zerschreddert und im Klo runtergespült, es sind nach der Medienkonsolidierung lediglich die Bereiche als "überschreibbar" markiert, die du nicht ausgewählt hast. Auf deiner (hoffentlich partitionierten und völlig überschreibbaren Medien-Platte) liegt immer noch der dicke Trumm, den dir FCP jetzt als Unbenannt-1 zeigt, es gibt nur ein paar Verweise mehr darauf. Selbst wenn du die konsolidierten Clips in einen neuen Ordner verschieben würdest, wären dort nur virtuelle Schnippsel, in Wirklichkeit wären es wieder nur Verweise. Lediglich das Kopieren der konsolidierten Medien auf ein anderes Volume löst sie tatsächlich aus dem Hauptclip.

Das Non-Destruktive, Non-Lineare, Non-Lokale an der Art und Weise, wie ein Rechner mit Daten umgeht, zu verstehen, lässt es einem egal sein, ob man mit einem nachträglich sortierten Monsterclip arbeitet oder mit vielen verstreuten Krümeln. Und man wird dann auch effektiver schneiden. Nicht-destruktiver Schnitt heißt: Im Kopf und dann in einer trockenen Abspielliste eine neue Organisation von Rohmaterial zu erschaffen. Am eigentlichen Footage ändert man dabei nicht ein Bit.

Das Schnittprogramm schafft es mit seiner Oberfläche mehr oder weniger gut, einem eine Vorstellung davon zu vermitteln, was man mit dem Video anstellen kann. Es ist eine Mensch-Computer Schnittstelle, die eine tatsächliche Änderung des Materials simuliert. FCP macht das ganz besonders gut.

Space


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