Salut Klaus.
Du hast hier eine umgekehrte Anforderung wie "darut" in
diesem Thread. Aus dem "nachträglich" schließe ich, dass du dein Material
en bloc, d.h. mit
Direktaufnahme und nicht mit
Loggen und Aufnehmen gecapturet hast. FCP ist nun eben
das Tool, um dieses Footage zu organisieren, oder habe ich dich da missverstanden?
Zu Zeiten, als Festplattenplatz teuer und daher knapp war, wollte sich keiner den Speicher mit Ausschuss zumüllen. Daher, und weil es noch aus Zeiten linearen Schnitts Tradition war, nur gute Takes zu "kopieren", kommt der Workflow des Loggens und Aufnehmens. Heute passen locker 15 Stunden HDV auf eine Standard-Festplatte. Daher ist es m.E. sehr vernünftig, alles zu capturen und dabei bereits zu sichten.
Ein komplettes Band ohne Start/Stop Unterbrechung (und die oben beklagte Clip-Trennung) erscheint vielleicht im Browser als Riesenclip mit dem Namen
Unbenannt-1.
● Lade ihn per Doppelklick in den Viewer
● Setze für den ersten Take In + Out - Punkt
● Drücke Apfel + u, das erstellt im Browser deine Auswahl als
Subclip
● Benenne den neuen Subclip im Browser sinnvoll um, am besten mit 01-Intro, usw.
● Lösche die Auswahl im Viewer mit Alt + x
● Mache den nächsten Subclip mit I+O
Weiter lässt sich das Material organisieren, indem man im Browser für bestimmte Sequenzen eigene Ordner anlegt, in die man die Subclips verschiebt, z.B. Intro, erste Szene, zweite Szene, Abspann. Ziehst du sämtliche fortlaufend numerierten Subclips eines solchen Ordners in eine korrespondierende Sequenz und die auf diese Weise gefüllten Sequenzen in eine "Master"-Sequenz, ist der Rohschnitt in absoluter Rekordzeit abgeschlossen, und auch komplizierte Projekte schnell im Griff. Das Buchhalterische ist getan, die kreative Arbeit beginnt. Nonlinearer Schnitt heißt: Nichts muss endgültig sein, alles lässt sich jederzeit neu organisieren und rückgängig machen. Dazu taugt u.a. das
Sichern als ... (Rohschnitt, erste Version, zweite Version, etc.) Keine Hemmungen haben, alles unendlich zu verschachteln, aber sauber und methodisch arbeiten, den Überblick immer behalten.
Nur Anfänger beginnen bei 01:00:00:01 mit dem Feinschnitt.
Das war schon seit jeher mein Workflow, ich nenne ihn "rückwärts Loggen".
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...