Frage von quedular:Hallo,
Ich möchte mit meiner EOS600D ins HDV-Filmen einsteigen und mir hierfür ein Standard-Zoom mit einem wirksamen Bildstabilisator zulegen.
Da ich ein bischen aufs Geld gucken muss, überlege ich mir, ob (nur zu diesem Zweck) nicht ein preiswertes sog. Kit-Objektiv genügen würde, da ich für meine sonstigen Fotos bereits geeignete Objektive besitze und hier den Stabi nicht benutzen würde.
Der Hintergdanke ist der, das HDV ja nur 1920x1080 Pixel bietet, also die verfügbare Auflösung der Kamera (18 Mpx) gar nicht genutzt werden könnte.
Hat jemand Erfahrung mit der Qualität des Stabis des Canon Canon EF-S 3,5-5,6/18-55 mm IS bzw. des Nachfolgers EF-S 3,5-5,6/18-55 mm IS II oder einen ähnlichen Objektiv ?
Antwort von Jott:
Lass mal das "v" weg, mit HDV hat das alles nichts zu tun.
Und ja, zum Einsteigen tut's sicher ein Kit-Objektiv (rein qualitativ reicht zum Filmen allemal, was für Fotos taugt). Andere werden natürlich vehement widersprechen.
Antwort von Reiner M:
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Antwort von quedular:
@Jott:
Ich meine natürlich "Full HD 1920x1080 30p" anstatt HDV.
@Reiner:
Die EOS 600D hat im Videobetrieb kein AF. Das werde ich vermissen, denn ich habe schon bisher gefilmt mit meiner Canon HD20, wenn immer möglich mit Stativ und externen Mikrofonen. Die HV20 macht sehr gute Aufnahmen und ich frage mich, ob sich das mit dem Full HD überhaupt die Sache wert sein wird.
Danke für eure Tipps.
Antwort von Reiner M:
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Antwort von Jott:
Wenn du von einem (recht guten) Camcorder kommst: denke genau darüber nach, was du da tust. "Full HD" ist überhaupt kein Argument, nur eine Marketingblase, die nichts darüber aussagt, welche Auflösung ein Gerät tatsächlich bietet. Die könnte bei deiner HV20 sogar höher sein als bei der 600D.
Als Gelegenheitsfilmer bist du mit einem Camcorder immer besser bedient. Meine Meinung.
Antwort von Reiner M:
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Antwort von quedular:
Hallo, Jott & Reiner,
ich muss noch mal nachhaken: Ich werde mich nicht von der HV20 trennen und die 600D besitze ich bereits und habe sie nicht explizit für Videozwecke gekauft. Ich wollte sie aber gelegentlich - wenn die HV 20 mal nicht zur Hand ist dazu einsetzen und dann eben in Full HD. Dabei wollte ich auf einen Stabi nicht verzichten.
Ich werde nun - wie Reiner vorschlägt - einen Vergleichstest mit einem meiner vorhandenen Objektive an der 60D machen. Ich werde danach aber nicht wissen, ob ich mit einem einfachen Kit-Objektiv ein gleich gutes Ergebnis gehabt hätte.
Es ging bei dieser Anfrage auch nicht um die Qualität des Stabis sondern um den Einfluss weniger guter Abbildungseigenschaften eines Objektivs auf ein mit der 600D gedrehtes Full HD - Video.
Anders herum gefragt, Reiner, wie - meinst du - würden deine Videos aussehen, wenn du sie mit einem Kit-Objektiv gedreht hättest? Übrigens, mein Kompliment zu deinen Videos. Das wäre etwa das was ich erreichen möchte, aber so weit bin ich noch lange nicht.
Antwort von quedular:
@Reiner:
Ich habe im Manual der 600d keinen Hinweis auf "Follow Focus" o. ä. gefunden. Wenn ich während der Videaufzeichnung auf den AF-Button drücke, passiert nichts.
M-W. ist "Follow Focus" eine mechanische externe Einrichtung. Hat sowas auch noch eine andere Bezeichnung?
Antwort von Syndikat:
Wenn du die Aufnahmen der HV20 - vermutlich PAL - mit der EOS mischen willst solltest du in 1080p25 filmen, nicht 1080p30
Antwort von Reiner M:
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Antwort von quedular:
Ich habe also einen Vergleichstest zwischen der Canon HV20 und der 600D gemacht.
Der war schnell zu Ende.
Ich habe das selbe Motiv mit der Canon HV20 in HD 1280x720 (o.s.ä) und der Canon 600D in Full HD1920x1080 aufgenommen und einfach beides unbearbeitet über HDMI auf mein Samsung - Fernsehgerät (aktuelles Gerät mit 1920x1080 - Bildschirm) ausgegeben.
Ich rede jetzt erstmal nur nur von der Auflösung. Diese ist bei der Aufnahme mit der 600D deutlich schlechter als die mit der HV20. Man könnte jetzt denken, dass es eben auch mit H.264 technisch nicht möglich ist, hohe Qualität bei der zur Speicherung auf SDCard - im Vergleich mit einem Bandlaufwerk - vergleichsweise geringen verfügbaren Datenmenge zu erreichen. Aber warum geht man diesen Weg? Andererseits sehen die Videos von Reiner doch ganz manierlich aus, obwohl diese auf HD heruntergerechnet wurden. Es kann doch nicht sein, dass die Qualität von Reiners 60D so viel besser ist, als die der 600D.
Wäre nett, wenn einer von euch noch was dazu zu sagen hätte.
Gruß Peter.
Antwort von Jott:
Ich rede jetzt erstmal nur nur von der Auflösung. Diese ist bei der Aufnahme mit der 600D deutlich schlechter als die mit der HV20.
Hatte ich oben schon angedeutet. Deine HV20 filmt übrigens auch in 1080, nicht etwa in 1280x720.
Der Unterschied hat nichts mit H.264 zu tun. Das geht in brillanter Qualität, wesentlich besser als HDV, nur muss die Kamera natürlich das Bild dazu liefern. Und das kann die 600D nicht. Dass der Schärfeeindruck beim Camcorder besser ist, verwundert nicht weiter. Jetzt kommt's drauf an, worauf du Wert legst: Schärfe oder "Look"? Problemloses Filmen oder Gefummel? Da hat jeder andere Präferenzen, du musst deine selbst finden.
Antwort von Bruno Peter:
1. HV20 filmt im Videolook, Schärfe von Berlin bis Moskau...
2. EOS 600 D filmt eher im Filmlook, wovon früher die meisten Leute nur träumen konnten. Schärfe konzenzentriert sich auf das Objekt, loßgelößt vom Hintergrund der unscharf ist. Wenn Du mit der EOS 600D auch den Hintergrund scharf haben willst, mußt Du eine kleine Blende wählen. Möglicherweise stößt Du dabei auf Grenzen der kleinen Blende wegen Beugungsunschärfe an der Blendenkante.
Du mußt also den wesentlichen Aspeekt der beiden Kameras erst einmal unterscheiden lernen, bewor Du vergleichst @quedular!
Antwort von quedular:
Ja, 1080x720 macht die HV20.
Und meine Überlegung bez. der verfügbaren Speicherkapazitäten (MiniDV vs SDCard) hatte ich mich auch geirrt, denn die Mini-DV-Kassette hat ja auch nur 13GB. Könnte also an der Rechenleistung des Prozessors der 600D liegen, denn die Kompression in h.264 ist viel koplizierter als die in MPEG2 (HV20). Aber die aktuellen Consumer-Cams könnens ja auch und kosten dabei auch nicht mehr als eine 600D mit Optik.
@Bruno Peter:
Das könnte ein interessanter Tipp sein, denn mir ist gleich bei der genannten ersten Testaufnahme aufgefallen, dass bestimmte feiner strukturierte Bereiche, wie etwa das Blattwerk entfernter Bäume "vermatscht" dargestellt werden im Gegensatz zu klaren Linien auf einem nicht so strukturierten Hintergrund. Ich habe das auf
eine hohe Kompressionsrate - also eher auf Artefakte aus der Komprimierung - geführt, ich hatte mal eine DVD in h.264 sehr stark koprimert und dabei genau diesen Effekt bemerkt.
Ich werde morgen aber noch einen Versuch mit kleiner Blende machen und dann berichten, wenn es jemanden interessiert.
Antwort von nicecam:
Ja, 1080x720 macht die HV20.
Ne, das macht sie:
HDV 1440 x 1080/50i
MiniDV 720 x 576/50i
MiniDV 720 x 576/25F
HDV 1440 x 1080/25p
Guckst du
hier.
Antwort von Reiner M:
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Antwort von TomStg:
@quedular
Bevor Du noch weiteres Halb- und Unwissen über Auflösungen, Codecs, Datenraten und Mini-DV verbreitest und damit andere Leser nur verwirrst, beherzige die Ratschläge von Bruno Peter und Jott und mach Dich erst mal mit den grundlegenden Fakten vertraut. Denn Dir fehlt das elementare Wissen. Versuche dann nachzuvollziehen, was Reiner M Dir schrieb. Denn diese Jungs wissen, wovon sie reden - Du noch nicht.
Deine Testreihen werden keine anderen Ergebnisse liefern als hunderte andere vor Dir - vorausgesetzt, dass Du nicht Eier mit Birnen vergleichst.
Grüsse
Tom
Antwort von quedular:
Ja, sorry, mit meinen Angaben zum Format der HV20 hatte ich gestern geschlampt, das Videoformat der HV ist also so, wie nicecam sie genannt hat und die Datenmenge einer 60 Minuten - Mini-DV - Kassette liegt bei 13 GB.
Das was Bruno Peter und Reiner zum Thema Kinolook bzw. gestalterischen Einsatz der Tiefenschärfe gesagt haben, ist mir im Prinzip bekannt. Wer die Videos von Reiner anschaut hat, findet ja hier schöne Beispiele. Aber so weit bin ich Moment noch nicht.
Mir geht es aber an dieser Stelle erstmal nur um die erreichbare Bildschärfe. Das Motiv bei meinem Versuch hat gar keinen Vordergrund, alle Bildteile liegen im Hintergrund bei quasi unendlich. Da sind z.B. Schilder zu sehen. die ich auf der Aufnahme der HV20 noch lesen kann und auf der Aufnahme mit der 600D eben längst nicht mehr.
@TomStg:
Wenn du eine klare Antwort auf die Frage hast, warum ein 5 Jahre alter HDV - Camcorder rein technisch gesehen SCHÄRFERE Bilder liefert als eine aktuelle DSLR in FullHD in 1920x1080 könnstest du sie ja mal beantworten als hier nur rumzuschimpfen. Ich habe nicht Medieninformatik studiert und gehöre zu den vermutlich tausenden von Nutzern, die es eben auch noch nicht wissen.
Antwort von Jott:
Ganz einfach, logisch und völlig ohne Medieninformatik zu verstehen: ein Camcorder ist zum Filmen gebaut, ein Fotoapparat zum Fotografieren. Um letzterem auch das Filmen beizubringen, muss 25 oder 30 mal pro Sekunde ein eigentlich erheblich höher aufgelöstes Bild auf 1920x1080 runtergerechnet werden, noch vor der Kompression. Eine Notlösung. Das ist der Flaschenhals, denn das Skalieren erfolgt bei preiswerten DSLR nicht in ordentlicher Qualität, weil die Rechenpower fehlt. Kann man den Geräten nicht vorwerfen, denn es sind - Fotoapparate!
Und eines hast du immer noch nicht verstanden: "Full HD" ist ein aussageloser Marketingbegriff, auf den du reinfällst. Kein Bezug zur tatsächlichen Auflösung, die kann gewaltig unter 1920x1080 liegen, und das tut sie auch in aller Regel. Den Beweis hast du ja selbst gesehen: die Aufzeichnung mit "nur" 1440x1080 deiner HV20 hindert sie nicht daran, gerne mal ein schärferes Videobild zu liefern als der Fotoapparat mit dem golden glänzenden "Full HD"-Aufkleber.
Wenn du dich in Sachen Schärfe gegenüber der HV20 steigern willst, kauf dir einen aktuellen Camcorder der Marktführer Panasonic und Sony.
Antwort von quedular:
Klar, daran hatte ich nicht gedacht. Immerhin hatte der Sensor der HV20 auch schon 3 MegaPixel also nur 6 mal weniger als die 600d. Ich hätte erwartet, dass die Rechnertechnik in 5 Jahren so weit vorankommt, dass die Umrechnung kein Problem mehr darstellt.
Aber als Rechnerlast hinzu gekommen ist ja jetzt auch noch die h.264-Encodierung.
Den Unterschied zwischen "Format 1920x1080" und "Full HD" hatte ich schon verstanden.
Antwort von Reiner M:
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Antwort von quedular:
Danke, Reiner, für deine anschaulichen Erklärungen. Nach der Mitteilung von Jott war bei mir der Groschen im Prinzip ja schon gefallen. Aber dein Beitrag wird auch wegen der weitergehenden Tipps zur Bildgestaltung und Vorgehensweise beim Filmen mir der DSLR für andere Teilnehmer von Interesse sein.
Nur noch Eins: Ich war bisher der Ansicht, dass die Encodierung der scalierten Daten in h.264 (vielleicht im Zusammenhang mit der Scalierung)
vor der Speicherung der Bilddaten erfolgt. Dies scheint also anders zu sein. Werden die Daten (zur Verminderung der Rechnerlast während der Aufnahme) also erst bei der Ausgabe über die Schittstelle encodiert?