Frage von Martina:Hallo Leute,
ich habe vor mir einen (relativ) benutzerfreundlichen Schnittplatz einzurichten. Konkret hätte ich nun 2 Fragen dazu, wie ich es anstellen kann 2 VGA-Monitore und einen Kontrollmonitor (der bei mir leider nur ein TV-Gerät sein wird) zu benutzen.
Ich benötige wohl eine Dualhead Grafikkarte für die beiden Monitore. Und wie läuft das dann mit dem Fernseher? Dafür braucht die Grafikkarte dann auch noch einen TV-Out, oder wie muss man sich das vorstellen?
Ich möchte mir einen (möglichst handlichen) Fernseher besorgen, um ihn als Kontrollmonitor zu missbrauchen. Worauf sollte ich denn bei der Wahl achten bzw. gilt es einige Dinge unbedingt zu beachten?
Wäre nett, wenn jemand helfen kann. Vielen Dank.
Antwort von Anonymous:
Kommt darauf an, mit welchem Programm Du arbeitest...
Ich habe hier EDIUS 3 Pro und dazu die Videoschnittkarte DV-Storm 2 (ausgelaufen, jetzt DVX-Karte). An dieser Videoschnittkarte hängt ein PAL-TV zur vollauflösenden Echtzeitkontrolle der Vorgänge auf der Timeline, egal ob Effekt- oder Filterwirkung. Nur auf dem PAL-TV sieht man die korrekte Wirkung.
Antwort von Axel:
Ich möchte mir einen (möglichst handlichen) Fernseher besorgen, um ihn als Kontrollmonitor zu missbrauchen. Worauf sollte ich denn bei der Wahl achten bzw. gilt es einige Dinge unbedingt zu beachten?
Salut Martina.
Wenn es dir um einen (ehemals) geeichten gebrauchten Overscan-Kontrollmonitor geht, die sind im Moment recht günstig. Ich könnte mir vorstellen, daß viele Klitschen einfach gerade auf HD, damit 16:9 und damit auf TFT-Monitore umsteigen.
Die Idee, einen normalen Fernseher als Kontrollmonitor einzusetzen, macht m.E. dennoch Sinn. Als ständig beobachteten Canvas aber nicht. Das Bild ist einfach nicht "echt", die Farben nicht genau, der Bildausschnitt nicht. Zuerst hatte ich versucht, den normalen Fernseher, einen Trinitron mit Flatscreen, auf Farben, Kontrast und Helligkeit des Testbildes zu "kalibrieren". Diese Voreinstellung speicherte ich als "Anwender". Nun sah das Bild genauso aus wie auf meinem Display. Aber: Normale Fernsehsendungen sahen grauenhaft aus. Und, ehrlich gesagt, die fertigen DVDs sahen mit dieser Bild-Einstellung grauenhaft aus, eigentlich sah von Anfang an das TV-Bild im Vergleich zum TFT grauenhaft aus.
Heißt wohl: Der Fernseher stellt die Farben anders dar, damit sie richtig aussehen.
Der einzige Sinn eines Fernseh-Kontrollmonitors wäre es also, eine Farbkorrektur am Schluß nochmal kurz gegenzuchecken, nicht, weil die Farben auf dem TV verläßlicher dargestellt werden, sondern WEIL sie so anders aussehen. Dasselbe gilt natürlich für Animationen aller Art und was der Zeilensprung mit ihnen macht. Du solltest den TV dann so einstellen, daß dir normale TV-Bilder (als quasi-Referenz) natürlich vorkommen. Nach einer Weile lernst du den Unterschied richtig vorherzusagen, der Monitor ist nur nochmal so eine Art letzte "Abnahme" in einem
worst case-Szenario ("If I can make it there, I make it anywhere").
Für mich steht fest, daß Röhrengeräte obsolet sind, nachdem ich bereits den zweiten LCD-TV gekauft habe. Interlaced-Bilder sehen sogar (auf dem neueren Gerät praktisch zu 100%) wie echte Vollbilder aus. Am liebsten würde ich einen Hinweis auf die DVD drucken, daß sie doch bitte nicht auf einem Röhrengerät abgespielt werden sollen. Damit wären sie aber für eine nur langsam schmelzende Mehrheit nicht zu sehen. Darum, nur darum der TV-Monitor.
Antwort von Martina:
Vielen vielen Dank schon mal.
Das Schneiden war anfangs nur ein Hobby, mit der Zeit bin ich dann immer tiefer in die Materie eingetaucht und momentan bin ich dabei mir so etwas wie eine Zweitbeschäftigung aufzubauen.
Deshalb wird sich auch der "Anschaffungsprozess" eine ganze zeitlang hinziehen werden. Nur wollte ich mich mal etwas schlau machen, bevor ich anfange wild irgendwelche Sachen zu kaufen, mit denen ich dann in 2 Jahren aber schon nicht mehr glücklich bin.
Ich habe (nach wie vor) vor, auf Windows-PC Basis zu arbeiten. Ich habe Avid Xpress DV 3.5 und After Effects 6.0, werde beide bei Zeiten updaten, wenn nötig. Der Rest ist genau das, was es aufzustocken gilt. Das geht bei einer Dualhead Grafikkarte los und hört prinzipiell bei einem DV-Zuspieler auf. Aber erstmal wollte ich das mit den Monitoren und dem TV erledigen - allen voran letzteres.Wenn es dir um einen (ehemals) geeichten gebrauchten Overscan-Kontrollmonitor geht, die sind im Moment recht günstig.Was darf man denn unter "recht günstig" verstehen? Ich denke mein Budget wird das trotzdem nicht zulassen.
Dasselbe gilt natürlich für Animationen aller Art und was der Zeilensprung mit ihnen macht.Primär dafür wollte ich den Fernseher auch nutzen - also eher eine Kontrolle für die After Effects Sachen. Da fällt mir noch ein: ich war mal auf einer Seite, die beschrieb wie man VGA-Monitore korrekt einstellt, mit Testbildern usw.. Nur finde ich die nicht mehr. Wo könnte ich mich denn diesbezüglich schlau machen?
@Gast: Eigentlich wollte ich mir nicht unbedingt eine Schnittkarte zulegen. Ich habe allerdings auch noch nicht so intensiv darüber nachgedacht.
Und wie gesagt: ich will die Anschaffungen nicht übers Knie brechen, aber eben auch nichts unsinniges kaufen. Vielleicht macht es ja auch Sinn, mit dem ein oder anderen einfach noch etwas zu warten - auf bessere Zeiten und bessere Preise.
Antwort von mdb:
Zuerst hatte ich versucht, den normalen Fernseher, einen Trinitron mit Flatscreen, auf Farben, Kontrast und Helligkeit des Testbildes zu "kalibrieren". Diese Voreinstellung speicherte ich als "Anwender". Nun sah das Bild genauso aus wie auf meinem Display. Aber: Normale Fernsehsendungen sahen grauenhaft aus. Und, ehrlich gesagt, die fertigen DVDs sahen mit dieser Bild-Einstellung grauenhaft aus, eigentlich sah von Anfang an das TV-Bild im Vergleich zum TFT grauenhaft aus.
Das habe ich jetzt nicht verstanden. Du hast den TV-Monitor so eingestellt, das das Bild genauso aussah, wie auf dem PC-Monitor?
Wenn ich meinen Film auf einem TV ansehen will, muß ich das TV als Referenz nehmen. Der TV-Monitor wird mit Videosignalgenerator oder Testbildern vom PC eingestellt, wobei sicher sein muß, das der TV-OUT des PCs anständige Signale von sich gibt (was nicht bei allen Graphikkarten so ist). Dabei interessiert der Bildeindruck auf dem PC-Monitor überhaupt nicht.
Wir benutzen zum Einstellen einmal das Pluge-Testbild. Dort gibt es im schwarz (0% Pegel) ein Feld mit -2% und ein Feld mit +2% Pegel. Nun wird die Helligkeit so eingestellt, das sich das +2%-Feld noch erkennen läßt, das -2%-Feld aber keinen Unterschied zum 0%-schwarz zeigt. Mit dem Kontrastregler wird dann das Weißfeld auf ca. 150 cd/m² eingestellt. Die Farbsättigung wird mit dem Farbbalken geregelt, entweder kann man den Monitor auf blue-only schalten und stellt dann die 4 hellen und die 4 dunklen Balken auf jeweils gleiche Helligkeit oder man schaut sich im Farbbild den magentafarbenen Balken am besten mit einer Lupe an und stellt die Sättigung so ein, das die grünen Phosphorpunkte gerade nicht leuchten.
Antwort von Markus:
Hallo Martina,
mein erster Schnittplatzmonitor war ein Sony Trinitron mit 55 cm Bilddiagonale - weil ich den zu dieser Zeit halt gerade hatte. Das Arbeiten damit war mühselig, weil der Betrachtungsabstand zwischen der relativ groben und großen Bildröhre des Sony-Fernsehers und dem hochauflösenden Computermonitor einfach zu unterschiedlich war. Ich saß dadurch am Schnittplatz, wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Das war z.T. sehr belastend.
Als ich soweit war, mir endlich einen richtigen Videomonitor zu kaufen, war mein Budget natürlich auch begrenzt. Schnell kosten solche Geräte 1.000 € und mehr, doch mir hätte schon ein "professionelles Einsteigermodell" genügt. So kam ich zu dem Schluss, ein Sony PVM-14L1 wäre das richtige für mich. Doch leider gab es dieses Modell inzwischen nicht mehr und die Gebrauchtpreise bei eBay waren indiskutabel hoch.
So kam ich letztendlich zu meinem heutigen JVC TM-H150CG, der für meine Arbeit eine echte Bereicherung war. Der Neupreis dieses Monitors liegt bei etwa 650 € (inkl. MwSt.), die Auflösung bei 750 TV-Linien. ;-)
Antwort von Axel:
Das habe ich jetzt nicht verstanden. Du hast den TV-Monitor so eingestellt, das das Bild genauso aussah, wie auf dem PC-Monitor? Anfangs, mit der Erkenntnis, daß dies ein Irrtum war. Für dein Posting aber 1000 Dank, durch googeln über
Testbilder bin ich auf Seiten gestoßen mit Tips zum Kalibrieren aller möglicher Fernseher. Es werden sogar
How to DVDs vertrieben. Werde ich mich mal mit beschäftigen. Vielleicht könnte man den User auffordern, seinen Fernseher ebenfalls zu kalibrieren und eine Testkarte auf die DVD brennen. Ne, das war nur so halb ein Witz. Danke nochmals.