Frage von Kornhaas:Hallo,
gibt es praktische Erfahrungen bei Filmaufnahmen mit einem sehr guten Stativ (z.B. Manfrotto 503/525), ab welcher Brennweite der Einsatz des optischen Bildstabilisator notwendig ist und wenn nicht.
Um wieviel an Qualitaet verliert man bei stehender Kamera durch den Einsatz des optischen Bildstabilisators?
Gruss
roko
Antwort von Bernd E.:
...Erfahrungen..mit...Stativ...ab welcher Brennweite der Einsatz des optischen Bildstabilisator notwendig ist und wenn nicht...
Das dürfte stark davon abhängen, wie schnell sich dein Motiv bewegt und wie stark du die Kamera dabei nachführst. Normalerweise fährt man am besten, wenn der Stabilisator bei Stativaufnahmen einfach abgeschaltet bleibt.
...wieviel an Qualitaet verliert man bei stehender Kamera durch den Einsatz des optischen Bildstabilisators?...
Ein optischer Stabilisator beeinflusst die Bildqualität an sich nicht, hat aber in diesem Fall dennoch eine unschöne Nebenwirkung: Wenn die Kamera fest auf einem Stativ steht, kann es nämlich passieren, dass der Stabilisator versucht, eine Bewegung auszugleichen, die gar nicht da ist - und genau damit bringt er eine kleine, aber störende Bewegung ins Bild. Deswegen auch die Empfehlung, ihn bei solchen Aufnahmen auszuschalten.
Antwort von tommyb:
Wenn die Kamera fest auf einem Stativ steht, kann es nämlich passieren, dass der Stabilisator versucht, eine Bewegung auszugleichen, die gar nicht da ist
Das betrifft allerdings nur elektronische Bildstabis, denn die analysieren Bewegungsvektoren im Bild.
Ein optischer Bildstabilisator hingegen gleicht die Bewegungen der Kamera aus die mit Sensoren gemessen werden. Bei langen Brennweiten kann er schon Sinn machen, ein Abschalten wird allerdings immer geraten, denn auf einem Stativ sollte es ja nicht wackeln.
Damit das Bild möglichst ruhig bleibt, empfiehlt es sich ein Stativ zu haben mit einem großen, schweren Kopf.
Antwort von Kornhaas:
Danke fuer die schnelle Antwort.
Konkret geht um Aufnahmen von Theaterstuecken, manchmal 5 m weg von der Buehne am rechten Rand und dann mit Weitwinkelconverter (0,7x), manchmal hinter der letzten Sitzreihe und 20 m weg von der Buehne. Beleuchtung ist bei beiden Locations eher spaerlich.
Danke und Gruss
roko
Antwort von Bernd E.:
...Das betrifft allerdings nur elektronische Bildstabis...
Stimmt natürlich! Ich schreib wohl besser erst wieder was, wenn"s draußen nicht mehr so heiß ist ;-)
...Aufnahmen von Theaterstuecken...Beleuchtung...eher spaerlich...
In diesem Fall würde ich den Stabilisator nicht verwenden (schon um die Gefahr des Nachziehens bei Schwenks zu vermeiden), aber da seine Wirkung sofort im Sucher zu sehen ist, kannst du es leicht selbst vor dem Dreh mal testen.
Antwort von WideScreen:
Bedenke auch, dass der Bildstabi beim Schwenken seltsame Effekte hervorruft, da er ja das Bild erstmal ruhighalten will. Also auschalten.
Antwort von Meggs:
Das betrifft allerdings nur elektronische Bildstabis, denn die analysieren Bewegungsvektoren im Bild.
Stimmt nicht. Meine XM2 hat einen optischen Stabilisator. Mir ist es schon passiert, wenn die Kamera lange auf dem Stativ stand, dass das Bild plötzlich ruckelte, obwohl keine Erschütterung da war. Passiert allerdings selten. Seit dem ich den Stabilisator bei Stativaufnahmen ausschalte, passiert es nicht mehr.
Antwort von tommyb:
Dann wird der Stabilisator deiner XM2 wohl auch elektronisch arbeiten. Eine Kamera die völlig erschütterungsfrei auf einem Stativ steht und einen richtig optischen Stabilisator hat sollte nicht wackeln.
Vielleicht ist ja jemand vorbeigetrampelt?
Antwort von Meggs:
Der Stabilisator der XM2 ist definitiv optisch. Wie der Wackeleffekt technisch genau entsteht, weiß ich nicht. Ich habe aber schon öfter mal von diesem Effekt gerade bei optischen Stabilisatoren gelesen. Er ist bei mir insgesamt nur 2 Mal aufgetaucht, nach ca 1 Stunde filmen vom Stativ. Vorbeigetrammpelt ist niemand, es war ein recht starkes horizontales hin- und herwackeln.