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Infoseite // Drehen in der Nähe eines MRT (Magnetresonanztomograph)



Frage von HansMaulwurf:


Hallo zusammen,

hat jemand von euch Erfahrung mit Dreharbeiten in der Nähe eines MRT?

Hab da eine Anfrage eines Herstellers, will aber ungern gestörte Bilder produzieren, geschweige denn meine Cam opfern.

Meine Netzrecherche hat bisher recht wenig ergeben. Lediglich ein Beitrag von Galileo geht am Rande darauf ein. Die Beta kackt ab, mit einem Henkelmann scheint"s störungsfrei zu gehen, könnte eine alte Sony Z1 sein.
https://youtu.be/5lmReTTI7os?t=3m20s

Jemand Erfahrungen, Einschätzungen, Empfehlungen?

Danke!

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Antwort von Jott:

Die Störungen in dem Beitrag sind natürlich Fake. Dennoch würde ich den Dreh wohl zur Sicherheit mit irgend einer billigen Fotoknipse machen.

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Antwort von HansMaulwurf:

Jep, die Störungen sahen in der Tat "seltsam" aus... ;-) Trotzdem: Klar wär"s schlimmer, wenn ne Dragon den Geist aufgibt als eine GH4 o.ä.

Am Ende hab ich im worst case min. einen vierstelligen Verlust und der Kunde keine Bilder. Versichern wird man das vermutlich nicht können.

Kann das leider (gefahren-)technisch viel zu wenig einschätzen, um dem Kunden ne Ansage machen zu können. Hab schon quasi jeden Scheiss gedreht, aber ein MRT im Einsatz noch nie ;-)

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Antwort von wolfried:

Frag mal nach ob es sich um einen Permanentmagneten handelt. Hier ist das Magnetfeld immer an. Bei anderen Geräten entsteht das Magnetfeld erst bei einer Untersuchung. Die kannst du ja auch ohne Magnetfeld drehen. Außerhalb der Kabine in der der Patient liegt, also da wo der Bediener sitzt hast du keine Probleme.

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Antwort von Rudolf Max:

Hallo,

@: Hab da eine Anfrage eines Herstellers, will aber ungern gestörte Bilder produzieren, geschweige denn meine Cam opfern.

Wenn es ein Hesteller eines MRT es nicht schafft, seine Anlage für Film oder Fotoaufnahmen so auszuschalten, damit nichts zu Schaden kommt, dann wirds dümmlich. Ein solches Gerät kann doch sehr wohl auch mal ohne eingeschaltete Magnete laufen, die Drehung des Innenteils ist ja das einzige, was den Betrieb anzeigt. Ob die Magnete währenddem laufen, sieht eh kein Mensch... ausser vielelich irgendwelche Aliens...

Man will mir nicht weismachen wollen, das selbst der Hersteller sowas nicht kann. Will er Aufnahmen seines Gerätes, soll er eben dafür sorgen, dass nichts passieren kann. Ansonsten lass die Finger davon, oder er dir den allfälligen Schaden bezahlen.

Rudolf

P.S. Permanentmagnete können es unmöglich sein, die sind viel zu schwach, da brauchts schon richtig extrem starke Elektromagnete... die stärksten Permantmagnete sind aus Neodym und die sind in der Handhabung für Menschen völlig harmlos. Trotzdem würde ich auch nie einen solchen Magneten direkt auf die Kamera legen...

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Antwort von Enigma:

Die medizinischen MRT haben ein schwächeres Magnetfeld (bis 7 Tesla, Hersteller Siemens, 91052 Erlangen) als die analytischen MRT (bis ca. 18 Tesla). Die medizinischen MRT können sicher ausgeschaltet werden. Bei analytischen Geräten mit permanenten Kryostaten und supraleitenden Magnetspulen würde ich den Hersteller Fragen (z.B. Bruker Schweiz, +41 44 825 91 11).

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Antwort von HansMaulwurf:

Besten Dank schon mal für eure Einschätzungen! Dann muss er die Kiste eben so konfigurieren, dass das Magnetfeld aus ist und die "Liegenmotorik" etc trotzdem funktioniert. Bin nicht wirklich ein Techniker...

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Antwort von HansMaulwurf:

Die medizinischen MRT haben ein schwächeres Magnetfeld (bis 7 Tesla, Hersteller Siemens, 91052 Erlangen) als die analytischen MRT (bis ca. 18 Tesla). Die medizinischen MRT können sicher ausgeschaltet werden. Bei analytischen Geräten mit permanenten Kryostaten und supraleitenden Magnetspulen würde ich den Hersteller Fragen (z.B. Bruker Schweiz, +41 44 825 91 11). Super, sehr hilfreiches Grundwissen, besten Dank!

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Antwort von wolfried:

Für medizinische Anwendungen gibt es Niederfeldpermanentmagnete zwischen 0,2 und 0,5 Tesla (immer an) und Hochfeld bis max. 3 Tesla, in der Regel 1-1,5 Tesla die man ausschalten kann.
Nur um die sachlichen Fakten klarzustellen.

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Antwort von SLehmi:

MRT-Geräte können ausgeschaltet werden, aber das kostet um die 30.000 € oder mehr, das Helium wird abgelassen und das Magnetfeld bricht zusammen. Der Aufwand ist zu groß für ein paar Aufnahmen. Ansonsten bleibt das Magnetfeld immer bestehen. Entscheidend ist, wie nah kann man an das Gerät ran gehen kann, ohne das die Kamera leidet. Das Magnetfeld nimmt recht schnell mit dem Abstand zum Gerät ab. Bereits in zwei Meter Entfernung kann man spezielle Narkosegeräte einsetzen, die nicht besonders abgeschirmt sind, sondern möglichst wenig Eisen enthalten.
Überhaupt Abschirmung: ein Magnesiumbody könnte helfen die Elektronik zu schützen, Objektive mit eisenhaltigem Gehäuse sind gefährlich. (s.u.)

Elektromagnetische Schalter (Spiegel hochklappen oder Verschluss) Stahlcage oder Stative sind eher das Problem.

Bereits bei einem 3 Tesla Gerät, was zur Beobachtung von Blutgefäßen und Herzfehlbildungen geeignet ist, kann man nicht so ohne weiteres mit elektrischen Geräten ran, Narkosen z.B. sind das nicht mehr möglich.

Nochmals:
Das Magnetfeld ist immer an.
Eisenhaltige Gegenstände werden in die Röhre gezogen und können schwere Folgen für die Patienten haben:
http://abcnews.go.com/US/story?id=92745&page=1



Viel Spaß beim Dreh

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Antwort von HansMaulwurf:

Danke für die ausführlichen Infos!

Ja, dann schaumermal, auf wieviele Meter/Sekunde so ein Stativ beschleunigen kann, bevor es den Kopf des Patienten erreicht...

Dann muss es wohl eine bezahlbare kleine Spiegellose sein, etwas weiter weg steht und mit zehn Meter Gaffer fixiert wird.

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Antwort von TaoTao:

Dir ist aber schon klar dass alles was aktuell leicht sein soll (im Grunde fast alles an Kamera-Austüstung) nicht oder kaum magnetisch ist...Magnesium, Aluminium usw.
Schrauben in Knochen sind zb auch kein Problem weil die magnetische Anziehung zu gering ist. Nehmen wir mal eine GH4, was soll da groß noch angezogen werden.

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Antwort von Auf Achse:

Die magnetische Anziehung wird nicht dein Problem sein. Sondern eher die induzierten elektrischen Spannungen innerhalb der Kamera die durch die extremen elektromagnetischen Felder entstehen könnten wenn der MRT im Betrieb ist.

Der MRT hat anscheindend auch in ausgeschaltenem Zustand ein Magnetfeld und ich nehm an daß es da NICHT die Polarität wechselt so wie im Betrieb. Auch ein starkes, aber nicht wechselndes Magnetfeld sollte nur eine geringe Gefahr darstellen weil es so gut wie keine Induktion produziert (außer wenn man sich mit der Kamera sehr schnell daran vorbei bewegt was wieder einem wechselnden Magnetfeld gleichkommt).

Erkundige dich ob der MRT auf Standby ein wechselndes oder stabiles Magnetfeld hat. Das ist mM die einzige bedeutsame Info für dich.

Auf Achse

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Antwort von robbie:

Ich habe für ein Projekt auch ein paar Aufnahmen von einem MRT während einer Untersuchung gemacht, Kamera PDW700. Stativ stand in der Tür ca. 3 Meter entfernt, keine Probleme, weder mit der Aufzeichnung noch, dass sich die Kamera aus dem Staub gemacht hätte ;)

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