Frage von cantsin:"Die Welt" hat gerade Werner Herzog interviewt - passend zu unserer kürzlichen Diskussion für und wider hunderte von Stunden Material beim Dokumentarfilm:
"Family Romance, LLC" zum Beispiel habe ich in Japan an gerade mal 14 Tagen gedreht. Insgesamt hatte ich 300 Minuten an Material. Wohlgemerkt Minuten – nicht Stunden. Ich bin beim Filmen recht ökonomisch.
Ist das Ihr Luxus? Sich zu beschränken?
Nein, ich weiß einfach, was ich mache. Bei "Bad Lieutenant" war um mich herum ein amerikanisches Team, das jeden Tag von mir "Coverage" verlangte. Ich hatte keine Ahnung, was die meinen, und habe mir erklären lassen, dass damit verschiedene Aufnahmen gemeint waren, von denen man ausgeht, dass sie eventuell später mal gebraucht werden.
Die Sie aber nicht brauchen?
Das war genau das, was ich meinem amerikanischen Assistenten erklärt habe: "Ich filme nur das, was ich später auf der Leinwand sehen möchte." Am nächsten Tag hat sich Nicolas Cage, als wieder nach Coverage gerufen wurde, eine Box bringen lassen. Er stellte sich darauf, und dann sagte er: "Wir werden auch heute kein Coverage haben. Denn glücklicherweise arbeite ich jetzt mal mit einem Regisseur zusammen, der weiß, was er tut!" Dann verschwand er in seinen Trailer, und ich konnte in Ruhe arbeiten.
https://www.welt.de/print/die_welt/lite ... hisch.html
Bin ja nicht unbedingt ein Fan aller seiner Filme, aber "Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans" ist großartig und scheint ihm daher recht zu geben.
Antwort von JoDon:
Werner Herzog: "We are not garbage collectors, we are filmmakers."
https://www.youtube.com/watch?v=5UOMfctv7fc