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Frage von CreartiveFilms:


Moin,
ich hab mich gefragt, was der ideale Workflow ist, um die beste Bildqualität aus meiner DSLR herauszukitzeln. Ich weiß, dass das ziemlich viele Fragen auf einmal sind, aber vielleicht könnt ihr ja einige davon beantworten und oder die Liste ergänzen bzw. verbessern.
Ich benutze eine 550D mit Magic Lantern, Adobe Premiere Pro und After Effects.

Beim Dreh:
1. Weißabgleich (wie macht man ihn am besten zB. über Kelvinwerte oder eine weiße Pape?)
2. ISO auf ein Vielfaches von 160 und so niedrig wie möglich einstellen
3. Belichtungszeit das doppelte der verwendeten FPS
4. Blende je nach Situation (wenn es dunkel ist Blende öffnen) jedoch ist meist eine Blende zwischen 5 und 7 am schärfsten.
5. Zebras und Waveform verwenden (wie benutzt man sie/wie liest man sie ab)
6. Bitrate im CBR Modus erhöhen?
7. Technicolor Cinestyle Picture Style verwenden und Schärfe auf 0, Kontrast auf -4, Sättigung auf -2 und Farbton auf 0 einstellen?
8. Die Aufnahme starten.
(bis auf den letzten Punkt habe ich die Unterpunkte beim Dreh nicht chronologisch geordnet)

In der Postproduktion:
1. Die auf dem PC überspielten Dateien in ein anderes, verlustfreies Format konvertieren? Wenn ja, welches Format?
2. In Premiere/After Effects öffnen und per kostenlosen LUT Buddy Plugin von Magic Bullet die LUT Datei auf die Clips ziehen? Ist das besser, als wenn ich selber alles über S-Kurve usw. mache?
3. Color Grading und Color Correction der Clips? Wie behalte ich die Hauttöne natürlich (ich meine, da gab es auch ein Histogramm an dem man das ablesen kann). Ich denke man gibt dem ganzen Bild erst ein Look und die Haut oder andere Besonderheiten werden einzeln über Masken angepasst. Stimmt das?
4. Ich habe schon mal was von Proxy Dateien gehört, mithilfe man Rechenleistung beim Schnitt spart. Wie geht das und wie werden sie in den Workflow eingebunden.
5. Entrauschen des Bildes. Lohnt sich das auf Kosten der Schärfe? Ich habe auch mal was von Graukarten gelesen, die man vorher ab filmt, um das Bild später besser entrauschen zu können. Stimmt das?/Wie geht man da vor?
6. Exportieren des Videos — aber in welchem Format?

Space


Antwort von ImpaQuade:

Wo ich was anders machen würde:
Beim Dreh:
2.: ISO auf ein Vielfaches von 100, angeblich sind ja die "ungeraden" ISOs künstlich gedrückt, weswegen man zwar weniger Rauschen hat, aber auch eine reduzierte Dynamik
4.: Hängt immer von Objektiv ab, die Auflösung vom EF-S 18-135 is z.B. im Telebereich erst ab F11 einigermaßen gut... nur ist die hohe Auflösung beim Filmen überhaupt nötig?
7.: Marvel Cine 3.4 soll angeblich besser sein (?) Andererseits muss man auch bedenken, dass bei 8bit 4:2:0 evtl nicht genug Reserven vorhanden sind, um das ganze dann in der Post wieder richtig hinzutrimmen

Postproduktion:
1. Premiere müsste doch eigentlich die .mov's von der Canon nativ bearbeiten können? Also wenns nicht einen Geschwindigkeitsvorteil bringt, würd ich vorher nix umwandeln.
(bei 3 und 4 kenn ich mich nicht wirklich aus^^)
5. Die Schärfe nimmt beim Entrauschen nicht so ab, statt dessen verschwinden vor allem feine Strukturen (mir persöhnlich ist da ein verrauschtes Bild fast schon lieber :-/ )
6. Exportieren würde ich mit H.264 als .mov abgespeichert, bei der Bitrate muss man wahrscheinlich ein bisschen experimentieren, aber ich schätz, dass man mit 10Mbit/s bei 1280*720 ganz gut dran ist.

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Antwort von VideoWilly:

Postproduktion: 4.
Die nativen Videofiles werden in dem Fall meist vom Schnittprogramm durch weniger leistungsintensive Files ersetzt. Dazu werden die originalen Videodateien in ein anderes Format konvertiert. Man schneidet dann mit den konvertierten Dateien (die tlw. eine schlechtere Qualität aufweisen), aber vor dem Rendern ersetzt das Progamm die Videos wieder durch die Originaldateien - natürlich in der richtigen Länge etc. ;-)

Das ist besonders hilfreich, wenn man z.B. AVCHD-Material auf einem Dualcore oder Notebook schneiden möchte.

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Antwort von le.sas:

Ich würde auf jeden Fall mit Marvels Cine filmen, und nur bei schweren Lichtsituationen mit Cinestyle (drinne, dunkel,...)
Da du ML hast, nimm dir Neutral als Picture STyle, und Marvel dann als Rec-Picturestyle.
Bei den Zebras musst du drauf achten welchen Bildstil du hast- bei Cinestyle zb musst du die Grenzwerte ändern und an den flachen Style anpassen.
Ansonsten gibst du die Werte an, bei denen das Zebra auftauchen soll.
Zebra gibt es ja einmal für Über- und einmal für unterbelichtung. Würdest du das für die hellen Bereiche zb auf 255 stellen, sind die Bereiche dann komplett ausgebrannt. Deßhalb steht das Zebra für hell meistens bei so 245.
Ich bin mir nicht sicher wieviel Prozent das entspricht, bei wirklichen Kameras setze ich es zb immer auf 70%. Aber das liegt an einem selbst.
ALso hast du jetzt Zebramuster die dir jeweils zeigen welche Teile im Bild unterbelichtet, und welche überbelichtet sind.
Waveform kannst du ähnlich wie ein Histogramm benutzen, nur ist dieser viel genauer.
Du kannst also quasi das Bild was du gerade filmst im Waveformmonitor ablesen(achtung, natürlich ist das alles bei ML relativ begrenzt und nicht so genau wie zb bei ner Panasonic Schulterkamera).
Der Monitor selbst stellt die elektrische Spannung dar, du hast meistens eine Skala von 0-1 V.
Auf dem Monitor siehst du dann "Wellen", die den jeweiligen Bildteilen entsprechen. geht ein dieser Wellen zb unter 0, ist dieser Teil des bildes abgesoffen, er wird nur noch als reines schwarz dargestellt. Andersrum ist es oben-alles was über (1) geht, ist komplett weiß.
Der Monitor ist deßhalb so praktisch, wil du direkt beurteilen kannst, WAS genau wie belichtet ist, da man es ungefähr erkennt. Profis gucken auf so ein Ding und sagen dir was gerade im Bild zu sehen ist.
Ein gute Tip zb ist, an ein Gesicht zu zoomen, und das sollte dann im mittleren Teil des Waveform zu "sehen" sein, dann ist es richtig belichtet.
Zebra, Waveform und die anderen Dinge sind sehr wichtige und hilfreiche Tools, mit denen man schon sehr gute Bilder machen kann.
Dann noch weißabgleich und richtig einleuchten und tata! Hollywood.

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