Frage von Dill:Hallo Forum,
Ich stehe vor der Aufgabe für ein Videofestival die Technik zusammenzustellen.
Natürlich alles so günstig und einfach zu handhaben wie möglich.
Selbstverständlich sollen die Videokünstler die Möglichkeit haben, ihre Projekte in der bestmöglichen Qualität zu präsentieren.
Sprich wenn auf Beta gedreht auch vom BetaPlayer abgespielt ohne auf ein Anderes Format konvertieren zu müssen.
MiniDV ebenso vom miniDV Player, etc...
Jetzt ist es aber so, das von ca. 100 Videos nur ein einziges auf DV abgespielt werden soll. (Der Künstler will es so...)
Lässt sich dieser Mehraufwand mit einer entsprechenden Qualitätsverbesserung beim Bild rechtfertigen!? Sollte also extra für diese Video ein DVCam PLayer angeschafft werden!?
Ich lasse hier bewusst die höhere Ausfallsicherheit der Geräte oder Medien beiseite. Es ist genügend Vorlauf vorhanden, die korrekte Abspielung zu gewährleisten...
Wie ist eure Meinung dazu?
Danke
Antwort von PowerMac:
Das überrascht mich doch sehr. Ich kenne nur Festivals, auf denen HD als unterer Standard gilt. Die 2k-Projektion ist dann gut, 35-mm normal.
Nur vereinzelt gibt es noch Digibeta-Abspielungen, noch seltener DV.
Das betrifft ja nun nur das Mischungsverhältnis.
DV ist schlecht. DV ist tot. Der Künstler mit DV soll eine Video-DVD machen oder auf Digibeta ausspielen. Dann wird sein Bild auch besser.
Und DV kann auch von MiniDV abgespielt werden. Nicht umsonst ist das Zeug digital. Muss er eben umkopieren. 100% die gleiche Qualität.
Antwort von Dill:
Zunächst mal: Es handelt sich um ein Videofestival. Also 35mm = Film steht schonmal garnicht zu debatte.
Und man solls nicht glauben, aber der Anteil an Einreichungen im HD Segment sind noch sehr gering.
Es soll tatsächlich noch Menschen geben, die mit DV völlig zufrieden sind.
In zwei Punkten bin ich allerdings nicht deiner Meinung:
Erstens, eine Überspielung auf VideoDVD ist gleichzeitig eine komprimierung und damit in jedem Fall verlusst und Fehlerbehaftet.
Und zweitens glaube ich kaum, dass bei bereits auf DV aufgezeichnetes Material nach der Ausgabe auf DigiBeta eine wesentliche Bildverbesserung stattfindet. Es sein denn, während der Postpro werden entsprechende Inhalte hinzugefügt.
Aber im letzten Punkt und damit im entscheidenden denke ich sind wir uns einig.
miniDV = DV
Antwort von PowerMac:
Quatsch. DV-Videos sehen auf Digibeta wesentlich besser aus. Digibeta ist 4:2:2. Treppeneffekte- und Farbkanten treten durch Upsampling kaum mehr auf.
Irgendwie hast du Recht, das Bild wird nicht besser. Wieso auch? Aber halt, du vergisst natürlich die Farbkorrektur. Sobald man irgendetwas macht mit den Farben, Effekten, etwas in der Richtung macht, sieht es unkomprimiert und in 10 Bit wesentlich besser aus. Man kann viel mehr beim Grading in 4:2:2 und mit kleiner Komprimierung machen.
Ich wette mit dir, wenn ich DV-Rohmaterial unkomprimiert und in 10 Bit sowie 4:2:2 bearbeite, viel an den Farben mache, CG hinzufüge und dann eine Video-DVD mit dem CCE SP2 erstelle, dann sieht das wesentlich besser aus, als wenn ich in DV arbeite und von DV abspiele.
Es ist eine Mär, dass die native Bearbeitung in DV die beste Qualität brächte.
Antwort von Dill:
Sagte ich ja; bei kräftiger Nachbearbeitung kann man sicherlich noch was rausholen.
Aber wenn die Herren Künstler es so wollen, sollen sies haben.
miniDV Mastertapes haben wir genug eingesendet bekommen. Damit muss er dann leben.
Die Möglichkeit DigiBeta abzuspielen haben alle.
Aber ich werd mir deinen Tip für meine eigenen Projekte mal zu Herzen nehmen. Wobei ich was die DVD betrifft immernoch etwas skeptisch bin, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass häufig Details ins matschige tendieren. Aber vielleicht hatte ich tatsächlich bloss immer den falschen encoder!
Danke jedenfalls für die aufschlussreiche Antwort!
Antwort von PowerMac:
Mit Cinemacraft SP2 habe ich immer eine gute Qualität. Der wird auch für Hollywood-DVDs benutzt. Kostet allerdings vierstellig! Der Compressor von Apple ist inzwischen auch sehr gut.